DE131303C

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Publication number: DE131303C
Application number: DENDAT131303D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Ja 131303 KLASSE 25«.

Bei den Lamb'sehen Strickmaschinen werden die Zungen der arbeitenden Nadeln beim Aufsteigen von einem ZungenöfFner geöffnet. Aufserdem mufs aber auch noch dafür Sorge getragen werden, dafs die geöffneten Zungen der absteigenden Nadeln so lange sicher offen gehalten werden, bis der nachfolgende Fadenführer den Faden auf die geöffneten Zungen gelegt hat (Fig. 1). Die bisher bekannten Zungenöffner vermögen letztere Aufgabe nicht zu erfüllen, da sie zwecks sicheren Offenhaltens tiefer nach unten gerückt werden müfsten, was zur Folge haben würde, dafs die Zungen der absteigenden Nadeln am Schliefsen gehindert werden; es kann also bei den bisher bekannten Zungenöffnern auf diesem Wege ein sicheres Offenhalten nicht erreicht werden. Zu diesem Zwecke verwendet man daher neben den bekannten Zungenöffnern breite konische Fadenführer (Fig. ι und 2). Diese haben also den Zweck, aufstehende Zungen abzuweisen (Fig. 2) und dienen somit zur Vervollkommnung der Deckung.

Bei Verwendung dieser breiten Fadenführer bei gewissen Waarenstücken stöfst man nun auf Schwierigkeiten. Soll nämlich, nachdem eine gewisse Breite mit einem Fadenführer hergestellt worden ist, dieselbe Breite in drei Theilen, also mit drei Fadenführern, an das erstere anschliefsend, hergestellt werden, so war es bisher nöthig, Nadeln, der Breite zweier solcher konischen Fadenführer entsprechend, aufser Thätigkeit zu setzen (Fig. 3), damit sich jeder Fadenführer so weit über die letzte Nadel seines Theiles hinausbewegen kann, dafs dieselbe noch Faden erhält, und er der sich schliefsenden Zunge der letzten Nadel nicht hinderlich ist. Es müssen in diesem Falle meisten vier bis fünf Nadeln aufser Thätigkeit gesetzt werden, was einestheils sehr zeitraubend, anderntheils, z. B. beim Armlöchern u. s. w., oft gar nicht zulässig ist.

Man mufs daher an Stelle der breiten, konischen Fadenführer schmale, cylindrische Röhrchen anwenden, bei deren Anwendung bei groben Theilungen der Maschinen keine, bei feineren ein bis drei Nadeln aufser Thätigkeit gesetzt zu werden brauchen (Fig. 4). Diesen schmalen Röhrchen mufs ein Zungenöffner angepafst werden, der 1. die Zungen der aufsteigenden Nadeln öffnet, 2. die geöffneten Zungen der absteigenden Nadeln so tief deckt, dafs ein Aufstellen derselben vor dem cylindrischen Fadenführer ausgeschlossen ist·, und der 3. auf der äufseren Seite wieder so hoch steht, dafs er die Zungen der absteigenden Nadeln am Schliefsen nicht hindert.

Nach vorliegender Erfindung wird dies erreicht durch einen Zungenöffner mit zwei eng neben einander pendelnd aufgehängten Bürsten. Die Einrichtung des Zungenöffners und die Zungendeckung ist aus den Zeichnungen ersichtlich. Fig. 5 und 6 zeigen die Ansichten senkrecht zur Nadelfontur bei der Rechts- und Linksbewegung des Schlittens.

Bei der Bewegung des Schlittens in der Pfeilrichtung (Fig. 5) schlagen beide Bürsten c und c¹ pendelartig nach links aus, bis zum

Claims

Anschlag e. Die Bürste c¹ hat bei dieser Schlittenbewegung die Zungen der aufsteigenden Nadeln g zu öffnen, während die Ecke c² der Bürste c die Stellung vor dem Fadenführer f einnimmt und somit die gewünschte Deckung vollzieht. Durch diese Stellung der Bürsten c und 6·¹ ist es den obenstehenden, sowie absteigenden Nadeln g unmöglich, sich, bevor der Faden auf die Zungen gelegt ist, zu schliefsen. Die Ecke c³ der Bürste c steht bei dieser Stellung so hoch, dafs sich die zuklappenden Zungen der maschenbildenden Nadeln ungehindert schliefsen können. Acndert der Schlitten seinen Hub nach der Pfeilrichtung (Fig. 6), so schlagen die Bürsten c und c^l nach rechts aus, und vollziehen das Oeffnen und die Deckung von dieser Seite.

Patent-A ν spruch:
Ein Nadelzungenöffner mit pendelartig aufgehängten Bürsten für Lamb'sehe Strickmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs, um bei Verwendung rohrförmiger Fadenführer neben dein Oeffnen der Zungen ein sicheres Offenhalten derselben zwecks Einlegens des Fadens und Schliefsens der Zungen der absteigenden Nadeln zu ermöglichen, nur zwei Flachbürsten vorgesehen sind, die neben einander so aufgehängt sind, dafs sie bei der Schlittenbewegung stets nach einer dieser Bewegung entgegengesetzten Seite ausschlagen, also die voranlaufende Bürste die Zungen der aufsteigenden Nadeln öffnet und die nachlaufende Bürste das Decken der geöffneten Zungen vollzieht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.