DE412113C - Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen - Google Patents

Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen

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DE412113C
DE412113C DEH88953D DEH0088953D DE412113C DE 412113 C DE412113 C DE 412113C DE H88953 D DEH88953 D DE H88953D DE H0088953 D DEH0088953 D DE H0088953D DE 412113 C DE412113 C DE 412113C
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carbon disulfide
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solvent
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Herminghaus & Co GmbH
LEOPOLD HESSE DR
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HERMANN RATHERT DR
Herminghaus & Co GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/485Sulfur compounds containing only one sulfur compound other than sulfur oxides or hydrogen sulfide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors

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Description

  • Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen.
  • Die Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Abgasen, z. B. von Viskosekunstseidefabriken, von Schwefelkohlenstoffabriken, Vulkanisieranstalten, Gummiwarenfabriken sowie Fettextraktionsalagen, stellt ein Problem dar, dessen befriedigende Lösung der Technik bisher nicht geglückt ist. Es sind zwar eine ganze Reihe von Verfahren dieser Art vorgeschlagen worden. Keines derselben ist aber technisch wirklich brauchbar.
  • In unvollständiger Weise wird die Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Abgasen durch starke Kühlung und Verflüssigung bewirkt. Entsprechend der hohen Dampfspannung des Schwefelkohlenstoffs verlassen jedoch hierbei noch beträchtliche Mengen von Schwefelkohlenstoff die Küillanlage in Gasform.
  • Wäscht man die schwefelkohlenstoffhaltigen Abgase mit Ollen zur Entfernung des Schwefelkohlenstoffs, so ist nur bei Anordnung mehrere hintereinzanderstehender Apparate nach dem Gegenstromprinzip eine fast vollständige Entfernung des Schwefelkohlenstoftes möglich. Der Umlauf der serschieden atark verunreinigten Öls erfordert schärfste Beaufsichtigung. Die Wiedergewinnung des Schwefelkohlenstoffs bzw. die Reinigung der Öle ist aber wegen der Schwierigkeit der Destillation und der Kostspieligkeit der Anlage nur in einer Schwefelkohlenstoff herstellenden Fabrik möglich. Die Versendung und Lagerung größerer Mengen Öl erhöht zudem die Brandgefahr.
  • Die vollständige Entfernung des Schwefelkohlenstoffs aus Abgasen gelingt bisher nur dadurch, daß man die sauerstoffhaltigen Abgase so boch erhitzt, daß eine Verbrennung zu Schwefddioxyd eintritt. Die Entfernung der schwefligen Säure aus den Abgasen ist jedoch schwierig; sie müssen durch hohe Schornsteine abgeleitet werden. Abgesehen davon, daß das Material der Schornsteine von den schweflige Säure enthaltenden Gasen stark angegriffen wird, besteht bei diesem Verfahren auch noch die Gefahr von Explosionen. Es bedarf daher einer sorgfältigen Betriebsüberwachung und kostspieliger Anlagen.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß man den in Abgasen enthaltenden Schwefelkohlenstoff auf nassem Wege gefahrlos und ohne kostspielige Überwachung dadurch beseitigen kann, daß man die Abgase mit einem Oxydationsmittel bei Gegenwart von wässeriger Alkalilauge behandelt.
  • Das Verfahren kann beispielsweise derart ausgeführt werden, daß man die Abgase in einem sogenannten Waschdesintegrator mit dem Gemisch von Oxydationsmittel und alkaliaubge behandelt. Man kann die Abgase auch durch Türme o. dgl. streichen lassen. welche mit Alkaliauge, Oxydationsmittel und einem wasserlöslichen oder mit Wasser emulgierbaren Lösungsmittel für Schwefelkohlenstoff berieselt werden.
  • Als Lösungsmittel können beispielsweis Ölemulsionen, sulfurierte Ricinusöle, Seifen usw., gegebenenfalls unter Zusatz von organischen Lösungsmitteln für Schwefelkohlenstoff, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Tetralin und andere chlorierte order hydrierte Kohlenwasserstoffe, angewendet werden. Es lassen sich auch Gemische verschiedener Lösungs-. mittel verwenden. Es bleibt unbenommen, die Menge des Lösungsmittels, des Alkalis und des Oxydationsmittels derart zu bemessen, daß das Lösungsmittel im Überschuß ist.
  • An Steile von Alkalilauge können auch andere Alkalien, beispielsweise Soda, verwendet werden.
  • Man kann den ganzen NTorgang auch in zwei Arbeitsstufen durchführen derart, daß man zunächst den Schwefelkohlenstoff aus den Abgasen durch eines der genannten Lösungsmittel entfernt und in einem zweiten Arbeitsgang diese Lösungen oxydiert. Der Verbrauch an Lösungsmitteln ist außerordeutlich gering, da einerseits die benötigte Mengen sehr gering sind und anderseits die Lösungsmittel bei der Aufarbeitung der osydierten Lauge großenteils wiedergewonnen werden können. Der Verbrauch an Oxydationsmitteln ist wesentlich geringer, als sich aus der restlosen Verbrennung des Schwefelkohlenstoffs zu CO2 und 2 SO berechnet. Merkwürdigerweise wird nämlich der Schwefelkohlenstoff bei dem Verfahren gemäß der Erfindung z. B. so aufgespalten, daß sich Kohlensäure und Schwefelwasserstoff bildet, welch letzterer nur bei einem erheblichen Überschuß von Oxydationsmitteln und längerer Einwirkungszeit weiteroxydiert wird. Die oxydierten Endlaugen kann man auf die verschiedenste Art aufarbeiten. Man kann sie als schwefelalkalihaltige Lösungen zur weiteren Absorption von Schwefelwasserstoffgasen oder Schwefligsäuregasen benutzen oder auch z. B. auf festes Schwefelnatrium verarbeiten.
  • Infolge des Absorptions- und des Oxydationsvorganges in wässeriger Lösung ist die Gefahr der Entzündung der Abgase ausgeschaltet. Die Anlage ist derart e, infach, daß jeder Verbrauder von Schwefelkohlenstoff in der Lage ist, nach diesem Verfahren zu arbeiten.
  • Als Oxydationsmittel verwendet man zweekmäßig Wasserstoffsuperoxyd. Man kann aber auch andere Oxydationmittel benutzen, wie beispielsweise Kaliumperinanganat, Kaliumbichromat, Chlorlauge oder auch je nach der Apparatur Suspensionen von Oxydationsmitteln, z. B. Clorkalk, Bariumsupersoxy oder andere Superoxyde oder Oxyde, auch Sauerstoff, Ozon usw.
  • Als Stabilisierungsmittel für WasserstoR-superoxyd verwendet man Harnstoff oder andere Stabilisatoren, wie Magnesiumsalze o. dgl.
  • Bei Verwendung von Soda an Stelle von Natronlauge wird die Reaktionsgeschwindig keit geringer. In diesem Falle braucht man keine besonderen S tabilisierungsmittel zu verwenden.
  • Zur Einleitung oder Beschleunigung der Oxydationswirkung kann man einen EZatalysator zusetzen, wie beispielsweise Eisenoxyd.
  • Ausführungsbeispiel.
  • 300 g 30prozentiges Ävasserstoffsupeioxyd werden mit 600 g Harnstoff, mit 5 kg 8prozentiger Natronlauge und etwa 8oo g Monopolbrillantöl vermischt. Mit dieser Lösung berieselt man einen Turm, in welchem man schwefelkohlenstoffhaltige Abgase in er Lösung entgegengesetzten Richtung einleitet. Die Abgase verlassen den Turm frei von 5 chwefelkohlenstoff.

Claims (5)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase bei Gegenwart von Alkali mit Oxydationsmitteln behandelt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase in Berieselungstürmen oder ähnlichen Apparaten mit dem Gemisch von Oxydationsmitteln und Alkalilauge behandelt.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch die gleichzeitige Anwendung eines wasserlöslichen oder mit Wasser emulgierbaren Lösungsmittels für Schwefelkohlenstoff, gegebenenfalls unter Zusatz von organischen Schwefelkohlenstofflösungsmitteln.
  4. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelkohlenstoff aus den Abgasen zunächst durch ein Lösungsmittel absorbiert und die erhaltene Lösung darauf oxydiert.
  5. 5. Ausfuhrungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung eines Katalysators.
DEH88953D 1922-03-03 1922-03-03 Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen Expired DE412113C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746205C (de) * 1938-12-16 1944-06-13 Ig Farbenindustrie Ag Abdeckgehaeuse fuer Spinn- und Nachbehandlungsmaschinen von Viskosekunstfaeden oder -fasern
EP0169305A2 (de) * 1984-04-04 1986-01-29 Kraftwerk Union-Umwelttechnik GmbH Verfahren zur Reinigung von Gasen aus Pyrolyseanlagen von Abfallstoffen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746205C (de) * 1938-12-16 1944-06-13 Ig Farbenindustrie Ag Abdeckgehaeuse fuer Spinn- und Nachbehandlungsmaschinen von Viskosekunstfaeden oder -fasern
EP0169305A2 (de) * 1984-04-04 1986-01-29 Kraftwerk Union-Umwelttechnik GmbH Verfahren zur Reinigung von Gasen aus Pyrolyseanlagen von Abfallstoffen
EP0169305A3 (de) * 1984-04-04 1988-03-23 Kraftwerk Union-Umwelttechnik GmbH Verfahren zur Reinigung von Gasen aus Pyrolyseanlagen von Abfallstoffen

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