DE412113C - Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in AbgasenInfo
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- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/485—Sulfur compounds containing only one sulfur compound other than sulfur oxides or hydrogen sulfide
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/10—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
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Description
- Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen.
- Die Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Abgasen, z. B. von Viskosekunstseidefabriken, von Schwefelkohlenstoffabriken, Vulkanisieranstalten, Gummiwarenfabriken sowie Fettextraktionsalagen, stellt ein Problem dar, dessen befriedigende Lösung der Technik bisher nicht geglückt ist. Es sind zwar eine ganze Reihe von Verfahren dieser Art vorgeschlagen worden. Keines derselben ist aber technisch wirklich brauchbar.
- In unvollständiger Weise wird die Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Abgasen durch starke Kühlung und Verflüssigung bewirkt. Entsprechend der hohen Dampfspannung des Schwefelkohlenstoffs verlassen jedoch hierbei noch beträchtliche Mengen von Schwefelkohlenstoff die Küillanlage in Gasform.
- Wäscht man die schwefelkohlenstoffhaltigen Abgase mit Ollen zur Entfernung des Schwefelkohlenstoffs, so ist nur bei Anordnung mehrere hintereinzanderstehender Apparate nach dem Gegenstromprinzip eine fast vollständige Entfernung des Schwefelkohlenstoftes möglich. Der Umlauf der serschieden atark verunreinigten Öls erfordert schärfste Beaufsichtigung. Die Wiedergewinnung des Schwefelkohlenstoffs bzw. die Reinigung der Öle ist aber wegen der Schwierigkeit der Destillation und der Kostspieligkeit der Anlage nur in einer Schwefelkohlenstoff herstellenden Fabrik möglich. Die Versendung und Lagerung größerer Mengen Öl erhöht zudem die Brandgefahr.
- Die vollständige Entfernung des Schwefelkohlenstoffs aus Abgasen gelingt bisher nur dadurch, daß man die sauerstoffhaltigen Abgase so boch erhitzt, daß eine Verbrennung zu Schwefddioxyd eintritt. Die Entfernung der schwefligen Säure aus den Abgasen ist jedoch schwierig; sie müssen durch hohe Schornsteine abgeleitet werden. Abgesehen davon, daß das Material der Schornsteine von den schweflige Säure enthaltenden Gasen stark angegriffen wird, besteht bei diesem Verfahren auch noch die Gefahr von Explosionen. Es bedarf daher einer sorgfältigen Betriebsüberwachung und kostspieliger Anlagen.
- Es hat sich nun herausgestellt, daß man den in Abgasen enthaltenden Schwefelkohlenstoff auf nassem Wege gefahrlos und ohne kostspielige Überwachung dadurch beseitigen kann, daß man die Abgase mit einem Oxydationsmittel bei Gegenwart von wässeriger Alkalilauge behandelt.
- Das Verfahren kann beispielsweise derart ausgeführt werden, daß man die Abgase in einem sogenannten Waschdesintegrator mit dem Gemisch von Oxydationsmittel und alkaliaubge behandelt. Man kann die Abgase auch durch Türme o. dgl. streichen lassen. welche mit Alkaliauge, Oxydationsmittel und einem wasserlöslichen oder mit Wasser emulgierbaren Lösungsmittel für Schwefelkohlenstoff berieselt werden.
- Als Lösungsmittel können beispielsweis Ölemulsionen, sulfurierte Ricinusöle, Seifen usw., gegebenenfalls unter Zusatz von organischen Lösungsmitteln für Schwefelkohlenstoff, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Tetralin und andere chlorierte order hydrierte Kohlenwasserstoffe, angewendet werden. Es lassen sich auch Gemische verschiedener Lösungs-. mittel verwenden. Es bleibt unbenommen, die Menge des Lösungsmittels, des Alkalis und des Oxydationsmittels derart zu bemessen, daß das Lösungsmittel im Überschuß ist.
- An Steile von Alkalilauge können auch andere Alkalien, beispielsweise Soda, verwendet werden.
- Man kann den ganzen NTorgang auch in zwei Arbeitsstufen durchführen derart, daß man zunächst den Schwefelkohlenstoff aus den Abgasen durch eines der genannten Lösungsmittel entfernt und in einem zweiten Arbeitsgang diese Lösungen oxydiert. Der Verbrauch an Lösungsmitteln ist außerordeutlich gering, da einerseits die benötigte Mengen sehr gering sind und anderseits die Lösungsmittel bei der Aufarbeitung der osydierten Lauge großenteils wiedergewonnen werden können. Der Verbrauch an Oxydationsmitteln ist wesentlich geringer, als sich aus der restlosen Verbrennung des Schwefelkohlenstoffs zu CO2 und 2 SO berechnet. Merkwürdigerweise wird nämlich der Schwefelkohlenstoff bei dem Verfahren gemäß der Erfindung z. B. so aufgespalten, daß sich Kohlensäure und Schwefelwasserstoff bildet, welch letzterer nur bei einem erheblichen Überschuß von Oxydationsmitteln und längerer Einwirkungszeit weiteroxydiert wird. Die oxydierten Endlaugen kann man auf die verschiedenste Art aufarbeiten. Man kann sie als schwefelalkalihaltige Lösungen zur weiteren Absorption von Schwefelwasserstoffgasen oder Schwefligsäuregasen benutzen oder auch z. B. auf festes Schwefelnatrium verarbeiten.
- Infolge des Absorptions- und des Oxydationsvorganges in wässeriger Lösung ist die Gefahr der Entzündung der Abgase ausgeschaltet. Die Anlage ist derart e, infach, daß jeder Verbrauder von Schwefelkohlenstoff in der Lage ist, nach diesem Verfahren zu arbeiten.
- Als Oxydationsmittel verwendet man zweekmäßig Wasserstoffsuperoxyd. Man kann aber auch andere Oxydationmittel benutzen, wie beispielsweise Kaliumperinanganat, Kaliumbichromat, Chlorlauge oder auch je nach der Apparatur Suspensionen von Oxydationsmitteln, z. B. Clorkalk, Bariumsupersoxy oder andere Superoxyde oder Oxyde, auch Sauerstoff, Ozon usw.
- Als Stabilisierungsmittel für WasserstoR-superoxyd verwendet man Harnstoff oder andere Stabilisatoren, wie Magnesiumsalze o. dgl.
- Bei Verwendung von Soda an Stelle von Natronlauge wird die Reaktionsgeschwindig keit geringer. In diesem Falle braucht man keine besonderen S tabilisierungsmittel zu verwenden.
- Zur Einleitung oder Beschleunigung der Oxydationswirkung kann man einen EZatalysator zusetzen, wie beispielsweise Eisenoxyd.
- Ausführungsbeispiel.
- 300 g 30prozentiges Ävasserstoffsupeioxyd werden mit 600 g Harnstoff, mit 5 kg 8prozentiger Natronlauge und etwa 8oo g Monopolbrillantöl vermischt. Mit dieser Lösung berieselt man einen Turm, in welchem man schwefelkohlenstoffhaltige Abgase in er Lösung entgegengesetzten Richtung einleitet. Die Abgase verlassen den Turm frei von 5 chwefelkohlenstoff.
Claims (5)
- PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase bei Gegenwart von Alkali mit Oxydationsmitteln behandelt.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abgase in Berieselungstürmen oder ähnlichen Apparaten mit dem Gemisch von Oxydationsmitteln und Alkalilauge behandelt.
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch die gleichzeitige Anwendung eines wasserlöslichen oder mit Wasser emulgierbaren Lösungsmittels für Schwefelkohlenstoff, gegebenenfalls unter Zusatz von organischen Schwefelkohlenstofflösungsmitteln.
- 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelkohlenstoff aus den Abgasen zunächst durch ein Lösungsmittel absorbiert und die erhaltene Lösung darauf oxydiert.
- 5. Ausfuhrungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung eines Katalysators.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH88953D DE412113C (de) | 1922-03-03 | 1922-03-03 | Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH88953D DE412113C (de) | 1922-03-03 | 1922-03-03 | Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE412113C true DE412113C (de) | 1925-04-15 |
Family
ID=7165444
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH88953D Expired DE412113C (de) | 1922-03-03 | 1922-03-03 | Verfahren zur Vernichtung von Schwefelkohlenstoff in Abgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE412113C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746205C (de) * | 1938-12-16 | 1944-06-13 | Ig Farbenindustrie Ag | Abdeckgehaeuse fuer Spinn- und Nachbehandlungsmaschinen von Viskosekunstfaeden oder -fasern |
EP0169305A2 (de) * | 1984-04-04 | 1986-01-29 | Kraftwerk Union-Umwelttechnik GmbH | Verfahren zur Reinigung von Gasen aus Pyrolyseanlagen von Abfallstoffen |
-
1922
- 1922-03-03 DE DEH88953D patent/DE412113C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746205C (de) * | 1938-12-16 | 1944-06-13 | Ig Farbenindustrie Ag | Abdeckgehaeuse fuer Spinn- und Nachbehandlungsmaschinen von Viskosekunstfaeden oder -fasern |
EP0169305A2 (de) * | 1984-04-04 | 1986-01-29 | Kraftwerk Union-Umwelttechnik GmbH | Verfahren zur Reinigung von Gasen aus Pyrolyseanlagen von Abfallstoffen |
EP0169305A3 (de) * | 1984-04-04 | 1988-03-23 | Kraftwerk Union-Umwelttechnik GmbH | Verfahren zur Reinigung von Gasen aus Pyrolyseanlagen von Abfallstoffen |
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