DE695355C - Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Viscoseverarbeitungsfabriken - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Viscoseverarbeitungsfabriken

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DE695355C
DE695355C DE1936V0033216 DEV0033216D DE695355C DE 695355 C DE695355 C DE 695355C DE 1936V0033216 DE1936V0033216 DE 1936V0033216 DE V0033216 D DEV0033216 D DE V0033216D DE 695355 C DE695355 C DE 695355C
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DE
Germany
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exhaust gases
processing plants
cleaning exhaust
viscose processing
hydrogen sulfide
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Expired
Application number
DE1936V0033216
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Elmar Profft
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Glanzstoff AG
Original Assignee
Glanzstoff AG
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Publication date
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Publication of DE695355C publication Critical patent/DE695355C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/52Hydrogen sulfide
    • B01D53/523Mixtures of hydrogen sulfide and sulfur oxides

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Viscoseverarbeitungsfabriken Die Fabriken, welche Kunstseide, Stapelfaser, Roßhaar, Filme u. dgl. aus Viscose herstellen, tentwickeln Abgase, die neben Schwefelkohlenstoff insbesondere Schwefelwasserstoff, Thioformaldehyd und andere geschwefelte Verbindungl-en enthalten, die als Geruchsbelästiger wirken.
  • Es sind früher schon verschiedene Verfahren vorgeschl,agen worden, um Schwef,elwasserstoff. aus diesen Abgasen zu entfernten.
  • Im wesentlichen hat sich bisher nur das Absorbieren mit verdünnter Natronlauge technisch einigermaßen bewährt. Der in. der Praxis üblichen Reinigung mit Natronlauge haften aber Mängel an. Der eine besteht darin, daß der gesamte in den Absorptionsapparaten zurückgehaltene Schwef,elwasserstoff in Gestalt von Sulfiden oder Thiosulfaten anfällt, d. h. Schwefelverbindungen, die nur zum geringsten Teil mit Nutzen wieder verwendet werden können und im übrigen sehr unangenehme Abfallprodukte darstellen.
  • Ein anderer Mangel des Laugenverfahrens liegt darin, daß die Natronlauge jene unangenehmen Schwefelaldehydverbindungen nur wenig oder fast gar nicht absorbiert.
  • Auch ist von Bedeutung, daß trotz des hohen Verbrauchs an Natronlauge für die Bindung des gesamten SchwefelwassEerstoffes schließlich doch nur ein Teil, nämlich etwa t/3 bis 2/5 für diese Zwecke zur Verwendung kommt und der übrige gr,ößer,e Anteil an Natronlange infolge der Absorption der Kohlensäure -aus der Luft durch Sodabildung fast nutzlos verlorengeht.
  • Das neue Verfahren zum Reinigen der Abgase aus Viscoseverarbeitungsfabriken, insbesondere von Schwefelwasserstoff und Thio -formaldehyden, besteht nunmehr in der Anwendung von Permanganaten, insbesondere in Gestalt von Kaliumpermanganat und Natriumpermanganat. Bei der Einwirkung der Permanganate auf den Schwefelwasserstoff ergeben sich, je nachdem in saurer oder alkalischer bzw. neutraler Lösung gearbeitet wird, die folgenden Reaktionsgleichungen: Neutrale Lösung 2 NaMnO4 + H20 + 3 H2S = 2 Na OH + 2 Mn O2 + 2 Mn O2 + 3 S + 3 H2O Alkalische Lösung 2 NaMnO4 + 2 NaOH + 3 H2S = 4 NaOH + 2 MnO2 + 3 S + 2 H2O Saure Lösung 2 NaMI104 + 3 H2S04 + 5 H2S = Na2SO4 + 2 MnSO4 + 5 S + 8 H2O Obwohl in saurer Lösung 5 Sauerstoffmoleküle für die Zerstörung des Schwefelwasserstoffes zur Verfügung stehen gegenüber nur 3 Molekülen in alkalischer bzw. neutraler Lösung, so ist die Wirksamkeit unter sonst gleichen Umständen in der alkalischen Permanganatlösung größer als im ersteren Falle. Die Absorption bzw. Behandlung der Abgase mit Permanganat ist um dessentwillen so vorteilhaft, weil der größte Teil des Schwefelwasserstoffes durch Oxydation zerstört und der Schwefel in elementarer Form ausgeschieden wird.
  • Im Falle des sauren Verfahrens setzt sich im Sinne der obigen Reaktionsgleichung der Schwefel in elementarer Form ab und kaun abfiltriert werden. Der Schwefelwasserstoff wird zerstört, und es bildet sich aus dem Natriumpermanganat teils Natriumsulfat und teils Mangan osulfat. Die Ablaugen können in an sich bekannter Weise wieder auf Permanganate verarbeitet werden.
  • Im Falle der neutralen bzw. alkalischen Lösungen wird ebenfalls ein übenviegender Teil des Schwefels in Form von elementarem Schwefel ausgeschieden, der zusammen mit dem gebildeten Braunstein ausfällt und zusammen abfiltriert werden kann. Das Glemisch läßt sich entwässern, durch Sublimation voneinander trennen. Der Schwefel stellt ein leicht verwertbares Produkt dar, während der Braunstein vermittels der alkalischen Schmelze in an sich bekannter Weise wieder auf die Permanganate verarbeitet und in den Prozeß zurückgeführt werden kann. Das bei der Reaktion gebildete Alkali, z. B. Natronlauge, begünstigt die Gesamtwirkung durch Bildung von Natriumsulfid. Ein Teil des gebildeten Alkalis, z. B. der Natronlauge, wird allerdings auch hier durch die Kohlensäure der durchgeführten Luft in Soda verwandelt. Derwenige Teil des Schwefelwas serst dffe's, welcher als Sulfid gebunden wird, ist allerdings kaum 1/4 der Gesamtmenge an Schwefelwasserstoff, welcher nach dem neuen Verfahren aus den Abgasen herausgenommen wird. Aus diesem Grunde ist der Anfall an verdünntem Natriumsulfid bzw. Natriumsulfid-Soda-Lösungen bei diesem neuen Verfahren viel geringer als nach dem alten Natronlauge-Absorptionsverfahren, weil über ¾ des Schwefelwasserstoffes effektiv durch Oxydation zerstört und weniger als 1/4 durch die unerwünschte Sulfidbildung zurückgehalten wird.
  • Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß die Permanganate auch in der Lage sind, die Thioformaldehyde, die an sich nur in kleinen Mengen vorkommen, aber äußerst widerlich riechen, zu zerstören.
  • Die Behandlung der Abgase kann in sonst an sich bekannter Weise und in bekannten Absorptionstürmen bzw. -vorrichtungen zur Behandlung von Gasen durchgeführt werden.
  • An sich sind sämtliche Permanganate zur Durchführung des Verfahrens prinzipiell tauglich. Es hat sich aber als vorteilhaft erwiesen, jene Permanganate in Anwendung zu bringen, welche man in Lösung bringen kann, um die Behandlung der Gase in diesem Falle mit Flüssigkeiten vorzunehmen; in erster Linie kommt aber das leicht lösliche Natriumpermanganat zur Verwendung.
  • Das neue Permanganatverfahren hat nicht nur den Vorteil, daß der größte Teil des Schwefelwasserstoft,es wirklich zerstört wird und nur ein geringer Teil in Form der schwer verwertbaren und unangenehmen Schwefelverbindungen gebunden wird, sondern daß sämtliche äbeiriechenden, aus Viscoseverarbeitungsfabriken abgehenden Gase zerstört werden. Die Handhabung des Verfahrens ist verhältnismäßig einfach und sicher; die Überwachung wird dadurch erleichtert, daß die Wirksamkeit der Absorptionslösungen schon an ihrer F,arbe erkannt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Viscoseverarbeitungsfabriken, die Schwefelwasserstoff und Thioformaldehyde enthalten, dadurch gekennz,eichnet, daß die Abgase mit wäßrigen, vorzugsweise alkalischen Lösungen von Permanganaten, insbesondere Natriumpermanganat, behandelt werden.
DE1936V0033216 1936-10-23 1936-10-23 Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Viscoseverarbeitungsfabriken Expired DE695355C (de)

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