AT110257B - Verfahren zur Absorption von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus Gasen mit Polythionaten. - Google Patents
Verfahren zur Absorption von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus Gasen mit Polythionaten.Info
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<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Absorption von Schwefelwasserstoff und Ammoniak ans Gasen mit Polythionaten. Die Absorption von Ammoniak und Schwefelwasserstoff bzw. Schwefelwasserstoff allein aus Gasen mit Hilfe von Schwefelsauerstoffverbindungen, wie Ammoniumpolythionaten, Ammoniumthiosulfat, unter Zusatz von schwefliger Säure oder Ammoniumbisulfit ist technisch bisher nicht möglich gewesen. Entweder ist die Absorptionsfähigkeit, insbesondere für Schwefelwasserstoff völlig unzureichend oder es werden, wie bei der Verwendung von Ammonium-Bisulfit-Lösungen, erhebliche Mengen schwefliger Säure an das Gas abgegeben. Es wurde nun gefunden, dass durch verschiedene neuartige technische Massnahmen die Verwendung dieser Stoffe zur völligen Befreiung von Gasen von den oben genannten Stoffen bewirkt werden kann. Zunächst kann die Verwendung der an sich nicht ausreichend absorbierenden Polythionatlösungen dadurch ermöglicht werden, dass die Waschflüssigkeiten, die bei den normalerweise z. B. in Kokereioder Leuchtgas vorhandenen Ammoniakgehalten stets sauer reagieren, neutral oder schwach alkalisch gellalten werden, indem das im Gase vorhandene Ammoniak vor dem eigentlichen Absorptionsprozess teilweise oder ganz abgeschieden und das mehr oder weniger ammoniakfreie Gas in zwei Stufen mit Polythionatlösungen gewaschen wird, derart, dass die erste Stufe keinen Zusatz aus dem vorher abgeschiedenen Ammoniak erhält, sondern dieses erst der zweiten Stufe zugeführt wird. Beispielsweise kann ein Rohgas mit etwa 0'8% H2S auf diese Weise in der ersten Stufe bis auf 0-3-0-2% H2S vorgereinigt und in der zweiten Stufe vollkommen davon befreit werden. Im allgemeinen ist in der zweiten Stufe dabei eine Ammoniakzufuhr von etwa dem doppelten bis zweieinhalbfachen des noch im Gase vorhandenen Schwefelwasserstoffgehaltes, in Volumprozenten ausgedrückt, erforderlich, wobei ein Gehalt des Gases von mehreren Prozenten Kohlendioxyd auf den Verlauf des Absorptionsprozesses ohne Einfluss ist. In ähnlicher Weise kann verfahren werden, wenn in der ersten Stufe mit Thiosulfatlösungen unter Zusatz von sehwefliger Säure zum Gas oder zur Wasehflüssigkeit, im letzteren Falle gegebenenfalls in einer besonderen Apparatur, gearbeitet wird. Hiebei entsteht Schwefel und das Thiosulfat bildet sich immer wieder zurück. Ein Teil des letzteren geht dabei unter der Wirkung der schwefligen Säure in Polythionate über. Vorteilhaft wird daher diese polythionathaltige Thiosulfatlösung, gegebenenfalls nach weiterer Anreicherung des Polythionatgehaltes durch Behandlung mit schwefliger Säure in einer besonderen Apparatur, der zweiten Waschstufe, in der mit Polythionatlösungen unter Ammoniakzusatz gearbeitet wird, wieder zugeführt. Die in dieser Stufe anfallende Thiosulfatlösung wird wiederum der ersten Stufe ganz oder teilweise zugeführt. Falls eine getrennte Regenerierung der Thiosulfatlösung zu Polythionat mit schwefliger Säure oder solche enthaltenden Gasen erforderlich ist, kann der hiebei nicht absorbierte Anteil der schwefligen Säure im Wasehprozess selbst an anderer Stelle wieder nutzbar gemacht werden, indem der noch schweflige Säure enthaltende Gasrest entweder durch Waschen mit der Waschflüssigkeit der zweiten Stufe davon befreit oder beim Vorwaschen mit Thiosulfatlösung unter Zusatz von schwefliger Säure hier benutzt wird. Auch das an sich zur Absorption, insbesondere von Schwefelwasserstoff geeignete Ammoniumbisulfit, dessen Verwendung bisher seine grosse S02- Tension entgegenstand, lässt sich hier verwenden, wenn durch einen Gehalt an Ammoniumsulfit seine Tension zum Verschwinden gebracht wird. Beim Waschen mit geeigneten Ammoniumsulfit-Bisulfit-Lösungen ist es daher möglich, das Gas vollkommen EMI1.1 <Desc/Clms Page number 2> EMI2.1 dagegen von oberhalb etwa 1-5 bis etwa 1-75 benutzt wird, wobei in der ersten Stufe sogar reines Bisulfit benutzt werden kann, da in der folgenden Stufe die dabei von dem Gase aufgenommene schweflige Säure wieder entfernt wird. Je nach der Art der Verarbeitung des im Gase vorhandenen Ammoniaks können dabei verschiedene Ausführungsformen des Verfahrens benutzt werden. Einmal kann "indirekt" mit völliger Vorabscheidung des Ammoniaks vor der Entfernung des Schwefelwasserstoffes gearbeitet werden, wobei das Ammoniak dann also entweder als solches oder in Form der gesondert hergestellten jeweils erforderlichen Sulfit- Bisulfit-Lösung wieder in das Verfahren eingeführt wird. Im ersteren Falle ist die Waschflüssigkeit durch Zufuhr von schwefliger Säure in geeigneter Weise dauernd oder von Zeit zu Zeit wieder aufzufrischen, z. B. kontinuierlich, indem die Waschflüssigkeit nach dem Durchgang durch die Waschapparatur in einer gesonderten Apparatur der Einwirkung von schwefliger Säure ausgesetzt wird und danach wieder in den Prozess zurückkehrt, oder diskontinuierlich, indem sie nach genügender Anreicherung an Sulfit und Thiosulfat durch Behandeln mit schwefliger Säure gesondert wieder aufgefrischt wird. Das Verfahren kann sowohl bei gewöhnlicher wie bei erhöhter Temperatur ausgeführt werden. Beispielsweise kann man beim Arbeiten mit nur einer Stufe mit einer Verhältniszahl von NH3 : SO, nicht wesentlich über 1'6 mit der Temperatur auf 60-70 C heraufgehen. Beim Arbeiten in mehreren Stufen ist eine derartige Arbeitsweise besonders günstig, wenn das Gas vor der letzten Stufe gekühlt wird. Hiebei erwächst der weitere Vorteil, dass man in der ersten Stufe auf einer oberhalb des Wassertaupunktes des zu reinigenden Gases liegenden Temperatur arbeiten kann, so dass hier die Möglichkeit eines "direkten" Verfahrens ohne Verdünnung der Absorptionsflüssigkeit durch den Wassergehalt des Gases gegeben ist. Hiebei kann das Gas nach dem Verlassen der ersten Stufe und nach seiner darin erfolgten völligen Befreiung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff gekühlt werden, wobei es einen entsprechenden Teil seines Wassergehaltes verliert und in der folgenden Stufe von der aufgenommenen schwefligen Säure befreit wird. Ebenso ist ein halbdirektes"Verfahren möglich,'wenn ein Teil des Ammoniaks durch Abkühlen des Gases vor der Waschanlage als Gaswasser abgeschieden und nach Abtreiben daraus der Absorptions- anlage in konzentrierterer Form an einer passenden Stelle wieder zugeführt wird. Hiebei ist es auch möglich, das Ammoniak in einer besonderen Apparatur mit schwefliger Säure in Ammoniumbisulfit ÜberzufÜhren und es dazu zu benutzen, um den Gehalt der Absorptionsflüssigkeit an Bisulfit stets auf der erforderlichen Höhe zu halten. Ein besonderer Vorteil des beschriebenen Verfahrens liegt in seiner völligen Unempfindlichkeit gegen Kohlendioxyd. Als technisch besonders wertvoll haben sich weiterhin solche Verfahren erwiesen, in denen die Absorption vermittels Sulfit-Bisulfit-Lösungen mit einer vorangehenden Behandlung des Gases entweder mit Polythionatlösungen oder mit Thiosulfatlosungen unter Zusatz von sehwefliger Säure verbunden wird. Hiezu wird das Gas vorher teilweise oder ganz von Ammoniak befreit und in der bereits oben beschriebenen Weise entweder durch Waschen mit Polythionat-oder Thiosulfatlösungen unter Zusatz von schwefliger Säure von einem Teile seines Schwefelwasserstoffgehaltes befreit, wobei etwa noch im Gase verbliebenes Ammoniak ebenfalls entfernt wird. Der Rest des Schwefelwasserstoffes zusammen mit etwa in das Gas übergegangenen geringen Mengen schwefliger Säure wird dann mit Hilfe von Sulfit-Bisulfit-Lösungen absorbiert, die aus dem vorher abgeschiedenen Ammoniak oder einem Teil desselben gewonnen werden. Von besonderer Bedeutung ist hiebei im Falle der Vorwaschung mit Polythionatlösung der Umstand, dass auch die infolge der schlechten Aufnahmefähigkeit der dabei entstehenden Thiosulfatlösung für schweflige Säure technisch schwierig durchzuführende Bückbildung des Polythionates mit schwefliger Säure dadurch ganz wesentlich erleichtert werden kann, dass der von der Thiosulfatlösung nicht aufgenommene Anteil der schwefligen Säure zur Herstellung der Sulfit-Bisulfit-Lösungen dient, die schweflige Säure daher völlig ausgenutzt wird. Soll anderseits der Vorwaschprozess mit Thiosulfatlösung unter Zusatz von schwefliger Säure erfolgen, dann ist es, falls eine Verdünnung des Gases durch unmittelbare Zumischung von Röstgas, auf das man im allgemeinen angewiesen ist, vermieden werden soll, auch möglich, das Thiosulfat vor dem Durchgang durch die Waschvorrichtung in einer gesonderten Apparatur mit schwefliger Säure zu beladen und sofort wieder der eigentlichen Absorptionsapparatur zuzuführen. Als Waschflüssigkeit kann hiebei zweckmässig die bei der Endwaschung mit Sulfit-Bisulfit-Lösung anfallende polythionathaltige Thiosulfatlösung dienen, aus der im vorhergehend behandelten Falle der Vorwaschung mit Polythionatlösung letztere hergestellt werden kann. Im allgemeinen ist es nicht erforderlich, eine möglichst grosse Menge oder das gesamte Ammoniak vor dem Waschverfahren aus dem Gase abzuscheiden, sondern es genügt auch, die grösste Menge des Ammoniaks bereits in der Vorwaschstufe zugleich mit nahezu dem ganzen Schwefelwasserstoffgehalt aus dem Gase zu entfernen. Es ist also Dicht erforderlich, für den Endwaschprozess in der zweiten Waschstufe möglichst viel Ammoniak zur Verfügung zu halten, sondern es genügt dazu bereits die beim Abkühlen des Gases sich in Form von Ammoniakwasser ausscheidende Menge oder auch nur ein Teil davon. <Desc/Clms Page number 3> Das übrige Ammoniak, insbesondere also der nach dem Abkühlen im Gase noch vorhandene Anteil, wird der Vorwaschstufe zugeführt. Es wird hier also der Endwaschprozess mit Ammonsulfit-BisulfitLösungen grösstenteils bereits mit dem Vorwasehprozess zusammen in der ersten Stufe durchgeführt, der daher auch entsprechend mehr schweflige Säure zugeführt werden muss. Es verbleibt also dabei nur noch ein kleiner Teil des ursprünglich im Gase vorhandenen Schwefelwasserstoffes in der ersten Waschstufe unabsorbiert, der dann in der folgenden Stufe mit Sulfit- Bisulfit- Lösungen oder neutral bzw. schwach alkalisch gehaltener Polythionatlösung entfernt werden kann. Es gelingt so, bei genügend langer Berührungszeit des zu reinigenden Gases mit der Wasehflüssigkeit das Gas bereits in der ersten Stufe vollkommen von Ammoniak und nahezu vollkommen von Schwefelwasserstoff zu befreien. Hiebei kann der Zusatz der schwefligen Säure so reichlich bemessen werden, dass eine genügende Menge in das Gas übergeht, um beim Arbeiten mit Sulfit-Bisulfit-Lösungen in der zweiten Stufe diese hier zu erzeugen, so dass deren gesonderte Herstellung sich erübrigt. Beim Zerlegen der ersten Stufe in zwei oder mehr Unterstufen kann weiterhin so verfahren werden, dass nicht die gesamte Menge der schwefligen Säure der ersten Unterstufe zugeführt wird, sondern ein Teil auch jeweils den andern Unterstufen. Besonders in diesem Falle ist es möglich, das Gas ohne Verwendung einer Endwasehung mit Ammonsulfit-Bisulfit- Lösung nahezu vollkommen zu reinigen, wenn in der letzten Unterstufe lediglich mit einer thiosulfathaltigen Lösung, aber ohne Zusatz von schwefliger Säure, gewaschen wird. Falls das Gas kein Ammoniak enthält, ist in diesem Falle durch Zugabe von geringen Mengen Ammoniak dafür Sorge zu tragen, dass der durch die Selbstzersetzung der Wasehflüssigkeit in Ammonsulfat und Schwefel eintretende Verlust an Ammoniumthiosulfat und-polythionaten ausgeglichen wird. Alle beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten des Verfahrens lassen sich auch teilweise oder ganz unter mehr oder weniger erhöhtem Druck ausführen. Hiebei ergeben sich wesentliche Vereinfachungen und Verbesserungen. So kann bereits bei Drucken von 5 bis 15 Atm. eine Polythionatlösung allein ohne Ammoniakzusatz, die bei gewöhnlichem Druck zur Reinigung von sehwefelwasserstoffhaltigen Gasen nicht ausreicht und daher nur zur Vorwaschung dienen kann, zur vollständigen Reinigung des Gases benutzt werden, wobei auch die Rüeküberführung des entstehenden Thiosulfates in Polythionate mit Hilfe von schwefliger Säure bei erhöhtem Druck ausgeführt werden kann. Dabei ist es nicht erforderlich, im letzteren Falle die Fertigbildung des Polythionates abzuwarten, sondern es kann auch die genügend mit schwefliger Säure angereicherte Lösung unmittelbar zur Waschung des Gases benutzt werden. In gleicher Weise kann auch die Waschung des Gases mit Thiosulfatlösung unter Zusatz von schwefliger Säure unter Druck in einer einzigen Operation durchgeführt werden. Weiterhin kann bei Verwendung von Sulfit-Bisulfit-Lösungen bei höheren Drucken durch Arbeiten mit verhältnismässig sauren Lösungen, ja sogar mit Bisulfitlösung als solcher ohne weitere nachfolgende Reinigung des Gases mit stärker sulfithaltigen Lösungen die Befreiung des Gases von Schwefelwasserstoff besonders schnell erfolgen. Anderseits kann bei Verarbeitung von Ammoniumsulfit-Bisulfit-Lösungen in mehreren Stufen in der letzten eine Lösung mit verhältnismässig hohem Sulfitgehalt, eine reine Sulfitlösung, gegebenenfalls sogar unter Zusatz von überschüssigem Ammoniak, zur Anwendung gelangen. Unter Umständen ist es von Vorteil, die Hauptreinigung des Gases nach einem der oben beschriebenen Verfahren bei gewöhnlichen oder noch nicht bis zum beabsichtigten Höchstmass gesteigerten Druck vorzunehmen und erst die Endwaschung bei dem Höchstdruck zu bewirken. Weiterhin kann auch so gearbeitet werden, dass der Schwefelwasserstoff gegebenenfalls zusammen mit etwa im Gase vorhandenem Ammoniak mit Wasser unter Druck ganz oder teilweise entfernt und diese Wasehlösung ebenfalls unter Druck oder nach teilweiser bzw. vollständiger Entspannung auf die Waschflüssigkeiten zur Einwirkung gebracht wird. Auch kann die wässerige Schwefelwasserstofflösung entspannt und der erhaltene angereicherte Schwefelwasserstoff gegebenenfalls nach erneuter Kompression mit den verschiedenen Waschflüssigkeiten zur Umsetzung gelangen. Hiebei kann dem Gase auch vorher oder während der Kompression schweflige Säure zugeführt werden. Der Anwendungsbereich der verschiedenen Verfahren soll sich dabei nicht allein auf ammoniak- EMI3.1 oder-freie Gase von Schwefelwasserstoff zu befreien sind, wobei das für die Durchführung der einzelnen Verfahren erforderliche Ammoniak andern Quellen entnommen wird. Im Falle ammoniakreieher Gase ist es anderseits auch möglich, die einzelnen Verfahren mit nur einem Teil des Ammoniaks durchzuführen und den übrigen Teil zwecks anderweitiger Verwendung vorher aus dem Gase zu entnehmen. Die einzelnen Stufen der verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten können dabei in Unterstufen zerlegt werden. Auch können in den einzelnen Unterstufen verschiedene Waschflüssigkeiten benutzt werden, so dass beispielsweise nacheinander Polythionatlösung, Thiosulfatlösung unter Zusatz von sehwefliger Säure und schliesslich Sulfit-Bisulfit-Lösung zur Anwendung gelangen. Die verschiedenen Verfahren können sowohl bei gewöhnlicher wie teilweise oder ganz bei erhöhter Temperatur ausgeführt werden. An Stelle von Ammonsalzlösungen können auch solche der Alkalimetalle, des Zinks, des Magne- EMI3.2 <Desc/Clms Page number 4> Stufen des Verfahrens zur Verwendung gelangen. Die verschiedenen Ausführungsformen des Verfahrens sind also nicht an die Verwendungsmöglichkeit von Ammoniak gebunden. Die Verarbeitung der in den einzelnen Waschstufen anfallenden, in der Hauptsache Thiosulfat und Polythionate neben Schwefel und mehr oder weniger grosse Mengen Sulfat enthaltenden Waschflüssigkeiten soll in bekannter Weise unter Gewinnung von Sulfat und Schwefel gesehehen. Die Be- sehaffung der für die Durchführung des Verfahrens erforderlichen sehwefligen Säure geschieht durch Verbrennung von bei dem Verfahren anfallendem Schwefel, falls nicht anderweitige sehweflige Säure zur Verfügung steht. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Absorption von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus Gasen mit Hilfe von Polythionaten in zwei Stufen, dadurch gekennzeichnet, dass das vor dem Wasehverfahren teilweise oder ganz abgeschiedene Ammoniak der zweiten Stufe zugeführt wird, wobei in der ersten Stufe so viel Schwefelwasserstoff absorbiert wird, dass in der zweiten Stufe eine zur Aufreehterhaltung einer neutralen oder schwach alkalischen Reaktion ausreichende Ammoniakmenge zur Verfügung steht.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Waschstufe statt einer Polythionatlösung eine Thiosulfatlösung unter Zusatz von schwefliger Säure oder solche enthaltenden Gasen angewendet wird, wobei der Zusatz der letzteren entweder unmittelbar zum Gase selbst oder zur Waschflüssigkeit oder in letzterem Falle in einer gesonderten Apparatur vorgenommen wird und wobei als Waschflüssigkeit gegebenenfalls die in der mit Polythionatlösung arbeitenden zweiten Stufe anfallende Thiosulfatlösung benutzt wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in der ersten Stufe anfallende polythionathaltige Thiosulfatlösung nach im Bedarfsfalle besonders vorgenommener Anreicherung an Polythionaten der zweiten Waschstufe zugeführt wird.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer gesonderten Regenerierung der Polythionate aus dem bei dem Waschprozess entstehenden Thiosulfat mit schwefliger EMI4.1 in der ersten Stufe als Zusatz zu dieser verwandt wird.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorption von Ammoniak und Schwefelwasserstoff durch Ammonsulfit-Bisulfit-Gemische erfolgt.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorption in zwei Stufen vor sich geht, wobei in der ersten eine Waschflüssigkeit verwandt wird, die weniger als etwa 1'5 Mol Ammoniak auf l Mol schweflige Säure im noch nicht verbrauchten Sulfit-Bisulfit-Anteil enthält und das hier von Ammoniak und Schwefelwasserstoff befreite Gas in der zweiten Stufe vermittels einer Waschflüssigkeit, die mehr als etwa 1'5-1'75 Mol Ammoniak auf 1 Mol schweflige Säure enthält, von der in der ersten Stufe aufgenommenen schwefligen Säure befreit wird, wobei beide Stufen, wenn erforderlich, in Unterstufen zerlegt werden.7. Ausführungsform nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ammoniak und der Schwefelwasserstoff in einer ersten, auf einer den Taupunkt des Gases für Wasser erreichenden oder ihn übersteigenden Temperatur gehaltenen Absorptionsstufe entfernt und das gegebenenfalls durch Kühlung von einem erheblichen Teil seiner Feuchtigkeit befreite Gas in einer zweiten auf niedrigerer Temperatur gehaltenen Stufe von der in der ersten aufgenommenen schwefligen Säure befreit wird.8. Ausführungsform nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem durch Kühlung vor der Absorptionsanlage gewonnenen G ? swasser abgetriebene Ammoniak der Absorptionsanlage in konzentriertere Form wieder zugeführt wird.9. Ausführungsform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das vor der Absorptionsanlage abgeschiedene Ammoniak gesondert zu Ammoniumbisulfit verarbeitet und dieses zum Ergänzen des Bisulfitgehaltes der Waschflüssigkeiten in der eigentlichen Absorptionsapparatur benutzt wird.10. Ausführungsform nach Anspruch 1, 2,4, 5, 6, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das vor dem Waschverfahren teilweise oder ganz abgeschiedene Ammoniak in Form von Ammonsulfit-Bisulfit- Lösungen dazu benutzt wird, um den in der ersten Waschstufe nicht absorbierten Schwefelwasserstoff in der zweiten Stufe zu entfernen, wobei im Falle des Arbeitens mit Thiosulfatlösung unter Zusatz von schwefliger Säure in der ersten Stufe der Zusatz der schwefligen Säure in einer der beiden oder in beiden Stufen entweder unmittelbar zum Gas oder zur Waschflüssigkeit, gegebenenfalls in einer besonderen Apparatur, vorgenommen wird.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Verwendung von EMI4.2 Säure nicht aufgenommene Anteil zur Herstellung der in der zweiten Wasehstufe erforderlichen Sulfit- Bisulfit-Lösung bzw. zur Ergänzung ihres Gehaltes daran benutzt wird. <Desc/Clms Page number 5>12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die in der zweiten Waschstufe anfallenden, Thiosulfat und Polythionate enthaltenden Waschflüssigkeiten nach, im Falle der Verwendung von Polythionatlösungen in der ersten Stufe, erforderlichenfalls besonders vorgenommenen Anreicherung an Polythionaten durch Behandeln mit schwefliger Säure teilweise oder ganz der ersten Waschstufe zugeführt werden.13. Verfahren nach Anspruch 1, 2,5, 6,8, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass hier die Hauptmenge des im Gase vorhandenen Ammoniaks und Schwefelwasserstoffes in der ersten Stufe durch Waschen entweder mit einer Polythionat-oder Thiosulfatlösung unter Zusatz von schwefliger Säure bzw. solche enthaltenden Gasen entfernt und der Rest des Schwefelwasserstoffs in der zweiten Stufe durch Waschen mit einer neutralen oder schwach alkalischen Ammoniumpolythionatlösung oder durch Waschen mit Ammonsulfit-Bisulfit-Lösungen entfernt wird.14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Stufe nur die nach der üblichen Kühlung des Rohgases darin verbleibende Ammoniakmenge verarbeitet und der zweiten Stufe das bei der Kühlung in Form von Ammoniakwasser anfallende Ammoniak zwecks Herstellung des dort erforderlichen Sulfit-Bisulfit-Gemisches oder im Falle der Verwendung einer Polythionatlösung zwecks Aufrechterhaltung einer neutralen oder schwach alkalischen Reaktion dieser zugeführt wird.15. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verzicht auf eine vollkommene Befreiung des Gases von Schwefelwasserstoff die Reinigung lediglieh durch thiosulfathaltige Waschflüssigkeiten unter Zusatz von schwefliger Säure erfolgt, wobei der Waschflüssigkeit nur so viel Ammoniak zugeführt wird, dass der in Ammonsulfat und Schwefel übergehende Anteil des Thiosulfates und der Polythionate neu gebildet wird und die zweite Stufe keinen Zusatz von schwefliger Säure erhält.16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Gase mit thiosulfathaltigen Waschflüssigkeiten unter mittelbarem oder unmittelbarem Zusatz von schwefliger Säure, mit Polythionat-oder Bisulfit-bzw. Sulfit-Bisulfit-Lösungen bei wesentlich über Atmosphärendruck liegenden Drucken in einer oder mehreren Stufen behandelt werden EMI5.1 zur Verwendung gelangt.18. Verfahren nach Anspruch 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Verwendung von Polythionatlösungen die Rückverwandlung des entstandenen Thiosulfates in Polythionat mit sehwefliger Säure ebenfalls unter erhöhtem Druck vorgenommen wird.19. Verfahren nach Anspruch 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der Verwendung von Polythionatlösungen die vollständige Bildung des Polythionates in der mit schwefliger Säure behandelten Thiosulfatlösung nicht abgewartet und die genügend mit schwefliger Säure angereicherte Thiosulfatlösung unmittelbar dem Waschprozess unter Druck wieder zugeführt wird.20. Verfahren nach Anspruch 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwefelwasserstoff, gegebenenfalls zusammen mit im Gase vorhandenem Ammoniak, mit Wasser unter erhöhtem Druck aus dem Gase ausgewaschen und die erhaltene Lösung ohne Entspannung auf die Waschflüssigkeit zur Einwirkung gebracht oder der nach teilweiser oder vollständiger Entpsannung der wässerigen Lösung erhaltene angereicherte Schwefelwasserstoff in gasförmigem Zustand, gegebenenfalls nach vorheriger erneuter Kompression, mit den Waschflüssigkeiten in Berührung gebracht wird.21. Verfahren nach Anspruch 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass dem Hoehdruckverfahren eine Reinigung nach einem der beschriebenen Verfahren bei gewöhnlichem Druck vorangeht.22. Verfahren nach Anspruch 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Ausführung- möglichkeiten des Verfahrens auch auf die Fälle Anwendung finden, in denen der Ammoniakgehalt des Gases gering ist oder das Gas überhaupt kein Ammoniak enthält, wobei das zur Ausübung des Verfahrens erforderliche Ammoniak andern Quellen entnommen wird.23. Verfahren nach Anspruch 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle besonders ammoniakreicher Gase nur ein Teil des Ammoniaks für die Ausführung des Verfahrens benutzt und der Rest andern Verwendungszwecken zugeführt wird.24. Verfahren nach Anspruch 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle der Lösungen von Ammonsalzen ganz oder teilweise solche der Alkalien, des Magnesiums oder Zinks oder deren Gemische treten, wobei in den einzelnen Stufen verschiedene Salzlösungen verwandt werden können.25. Verfahren nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden oder beide Stufen in Unterstufen zerlegt werden.26. Verfahren nach Anspruch 1 bis 25 dadurch gekennzeichnet, dass in den einzelnen Unterstufen verschiedene Waschflüssigkeiten zur Verwendung gelangen.27. Verfahren nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass in einzelnen oder mehreren oder allen Stufen bei erhöhter Temperatur gearbeitet wird.
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