-
Anordnung zum Steuern von mit Wechselstrom gespeisten Aufzügen Bei
Aufzügen deren Steuerungen mit Wechselstrom gespeist werden, treten beim Betrieb
Brtunmgeräusche auf, die außerordentlich störend sind. Man hat bereits versucht,
diese Geräusche nach Möglichkeit zu unterbinden indem indem man z. B. dem, Bremsmagneten
in einem ölgefüllten Behälter zwecks Dämpfung der .Vibrationen der Blechlamellen
angeordnet hat. Diese Maßnahmen haben aber teils nicht zu einem vollen Erfolg geführt,
teils sind sie außerardentlich kostspielig.
-
Anderseits ist vü@rgeschlagen worden, -die Steuerung vorn mit Wechselstrom
gespeisten Aufzügen über Elektrlolyt, Quecksilberdampf--oder Glühkathodengleichrichter
mit Gleichstrom zu betreiben. Da diese GleIchrichterarten teils einem starken Verschleiß
unterworfen sind, teils hohe Leerlaufverlusbe besitzen, w=ar die Einrichtung dabei
so getroffen, daß die im Ruhezustand auageschaltet waren und !eTst bei Beginn des
Steuervorgangs über ein Wechselstromrelais -eingeschaltet werden mußten. Es war
daher mit dieser Schaltung keine vollständige Vermei: Jung der störenden Geräusche
möglich. Da überdies die drei genannt-en Gle:chri:chterarten nur eine beschränkte
Lebensdauer besitzen, und für den Aufzugbetrieb als zu sehr störanfällig -zu bezeichnen
sind, konnten sie sich nicht einführen. Die einzigen Fälle, in denen solche Steuerungen
zur Ausführung kamen, . waren bei Netzumstellungen von Gleichstrom auf Drehstrom,
bei denen man bereits vorhandene Gleichstromsteuerungen nicht vollständig auswechseln
wollte. Bei Neuanlagen konnten sie sich jedoch nicht einführen.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung zum Steuern von mit Wechselstrom
gespeisten Aufzüggen, bei der die gesamte Steuerung unter Vermeidung von Wechselstromrelais
über einen Gleichrichter mit Gleichstrom gespeist wird. Gemäß der Erfindung wird
dabei zum Gleichrichten ein Trockengleichrichter verwendet und gleichzeitig die
Steuerspannung mit Hilfe eines dem Gleichrichter vorgeschalteten Transformatars
auf Kleinspannung herabtransformiert. Unter Kleinspannung wird hierbei die vom VDE
als Kleinspannung, genormte Spannung von 42 Vnlt und weniger verstanden. Dieser
Maßnahme liegt die Überlegung zugrunde, daß einerseits Trackengleichrlchter eine
praktisch unbegrenzte Lebensdauer und kaum Leerlaufverluste besitzen, so- daß sie
auch im Ruhezustand
eingeschaltet bleiben können und anderseits
keinerlei Wartung bedürfen, in dieser Beziehung also für den Aufzugbetrieb wesentlich
geeigneter sind als die bisher für Aufzugsteucrung vorgeschlagenen G.leichriehter,
daß sie -dagegen nur bei kleinen Spannungen und kleinen Leistungen wirtschaftlich
arbeiten. Auis diesem Grunde ist bereits vorgeschlagen worden, bei Stewertrngen
jedes einzelne Relais mit einem Trockengleichrichter und Transformator zti versehen
und so jede Gleichrichterkombination nur mit der für rin einziges Relais erforderlicb#,n
Leistung ztt, belasten. Diese Ano.rdinung bedeutet .aber einen sehr großen Apparateaufwand
und stellt sich daher außerordentlich kostspielig.
-
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung wird im Gegensaitz dazu die
gesamte Steuerung einschließlich der bei Aufzügen sehr langen Zuleitungen über eine
einzige Transforma@tortrockengleichrichterkombination gespeist. Dies ist deshalb
möglich, weil überra:schenderweise di e erf orderl.iche Steuerleistung bei Verwendung
einer niederen Spannung nicht gleich groß bleibt wie bei Verwendung einer hohen
Spannung, der Strom und damit der Spannungsverlust in den langen Zuleitunge@n also,
nicht umgekehrt proportional der Spannungsverringerung ansteigt, wie man eigentlich
erwarten müßte. Die Beschaffenheit der Aufzugsteuerungen bringt es nämlich mit sich,
d.aß bei Vertvendung kleiner Spannungen gleichzeitig auch die Leistung ungefähr
proportional der Spannung .abnimmt, s3 daß gleichzeitig mit der kleinen Spannung
auch die für den Betrieb mit Trockengleichrichtern erwünschte kleine Leistung erzielt
wird, ohne daß der Betrieb der Steuerur- mit Gleichstrom deswegen auf einen Teil
der Steuerung oder auf einzelne Relais b@es,chränkt werden muß. Ferner kann der
Gleichrichter dauernd an der Spannung liege:nble:iben. Es ist daher zum Einschalten
kein Wechsel.stromrelais notwendig, das wiederum der Anlaß zu Brummgeräuschen sein
könnte.
-
Die Verringerung der Steuerleistung bei sinkender Steuerspannung kommt
daher, daß bei einem Elektromagnet unter sonst gleichen Verhältniss°n, d. h. bei
gleichbleibenden Abmessungen, der erforderliche Querschnitt des Leitungsdrahtes
umgekehrt proportional der angelegten Spannung ist. Je kleiner also die Spannung
ist, um so kleiner wird der Ohmsche Widerstand der Spulenwicklung rund um so kleiner
die erforderliche Leistung. Man könnte nun glauben, daß die Relais infolge der zunächst
errechneten Vergrößerung des Leiterquerschnitts unverhältnismäßig groß . sein würden.
In Wirklichkeit gestattet aber die kleinere Spannung eine gedrängte Bauart, die
ihrerseits wieder eine Verringerung der erforderlichen Amperc«-induiigen und damit
eine kleinere Spulenwicklung zur Folge hat, so daß die Spulen praktisch nicht größer
werden als bei größer:n Spannungen.
-
Es ergibt sich also als weiterer Vorteil, daß die für die Steuerapparate
benötigte Energie bei der niedrigen. Gleichspannung geringer ist als bei höherer
Spannung und daß durch diese hei niedriger Gleichspannung eintretende Eitergie,ersparnis
der Spannungsabfall in den langen Steuerleitungen, also der sog. Leitungsverlust,
der bei gleichbleibender Steuerenergie umgekehrt proportional der Herabsetzung der
Spannung, also direkt proportional der Heraufsetzung des dann erforderlichen Stromes
anwachsen würde, auf ein praktisch tragbares Maß herabsinkt.
-
Außer den bereits beschriebenen Vortei'en weist die Einrichtung gemäß
der Erfindung noch eine Reihe weiterer Vort°ile in technischer und wirtschaftlicher
Beziehung auf. Die geringe, .für Berührung nicht mehr gefährliche Steuerspannung
gestattet es, auf alle Schutzmaßnahmen zu verzichten, die bisher an den der Berührung
zugänglichen Kontakten, wie etwa offene Türkontakte, notwendig waren. Dagegen können
von der Niederspannungsseite auch die Schwachstromlampen für Stockcverkanzeiger
u. dgl. gespeist n°er&n. Ferner bestattet die Niederspannung einen engen Zusammenbau
der zahlreichen nötigen Abhängigkeitskontakte an den Schützen und verringert dadurch
d.i° Größe dieser Apparate. Auch Druckknopftafeln, deren Breite an den äußeren Schachtverkleidungen
oft sehr stört, können im Innern rund dadurch auch im Außenmaß kleiner gebaut werden.
Ein sehr günstiger Umstand hierbei ist, daß man alle Apparate nur einpolig zu isolieren
braucht, denn bei Anschlu:ßverwechslungen schließt die geringe Spannung alle Gefahren
aus.
-
Die Niederspannung ergibt auch Magnetwicklunben mit geringeren Induil,-ti,on'sspamnungen,
was für die w eitverzweigt@en Leitungen und die Unterbrecherko,ntakte eines Aufzugs
wertvoll ist, an denen unter diesen Umständen nur kleine Abreißfunken auftreten
können. Auch hinsichtlich der Erwärmung der Spulen erweist sich die Niederspannungsgleichstromsteuerung
als sehr vorteilhaft, da infolge des geringen 'Vaittverbrauchs (1,/3 bis 1,-, desjenigen
der üblichen Wechsels,tromsteuerungen) die Wicklungsdrähte leicht so bemessen werden
können, daß schädliche Erwärmungen auch im Dauerbetri@zb niemals auftreten, die
Spulen also nicht verbrennen können.
-
In konstruktiver Hinsicht bietet der Gleichstrom einen ganz besonderen
Vorteil dadurch, daß er die horizontale Anordnung von Magneten ermöglicht, was bei
Wechselstromölmagneten naturgemäß ausgeschlossen ist. Der
horizontale
Bremsmagnet z. B. ist unabhängig vom Kerngewicht, so daß s:; ine unverminderte Kraft
zur Öffnung .der nur mit Federn arbeitenden Bremsen verwendet werden kann. Die horizontale
Anoaränung begünstigt weiter die Ausbildung der Magnete für sehr kleinen Hub von
nur wenigen Millimetern.. Ein so, ausgebildeter Bremsmagnet gestattet ein sehr schnelles
Anlegen der Bremse und damit ein genaues Halten. Anderseits wirkt sich der verringerte
Kraftbedarf und der kleinere Hub wiederum auf die Spulengröße und die -erforderliche
Leistung vorteilhaft aus.
-
In wirtschaftlicher Hinsicht ermöglicht die Anordnung gemäß der Erfindung
eine Verbilligung der meisten Einzelteile, ferner enme Vereinfachung dea- Lagerhaltung,
da die Steuerung für jede Siuromart und jede Spannung genau gleich ausgeführt werden
kann und nur, der Transformator den jeweils vorliegenden Verhältnissen angepaßt
werden muß.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Weglassung
aller für die Arbeitsweise der Steuerung unwesentlichen Teile dargestellt, di=e
wie folgt arbeitet: Die aus dem Wechselsasomnetzentnommene Steuerspannung wird mit
Hilfe des Transformators T auf einen b=ei Berührung ungefährlichen Betrag, beispielsweise
24 Volt, herabtransfiormiert und durch den Trockengleichrichter G gleichgerichtet,
der -in beliebiger, an sich bekannter Weise als Halbweg-oder Vollweggleichrichter,
beispielsweise im. Grätzschaltung, ausgebildet sein kann. Durch den dadurch,emzielten
niedergespannten, Gleichstrom werden dann sämtliche Schaltorgane in der b=ei Gleichstromsteuerungen
bekannten Weise betätigt-. Wird ,einer der Druckknöpfe 1 für die drei Haltestellen
des. gewählten. Beispiel niedergedrückt, sio wird dadurch der Stromkreis für die
- Sto,ckwerkmagnete SM und die Wendeschützen W geschlossen. Beide ziehen an. -Der
betreffende Stoickwerkmagnet schließt die Kontaktbrücken 2 und hält dadurch den
Stromkreis, der mach Loslassen des Druckknopfes sonst wieder geöffnet wäre, über
die Ersatzleitung 4 geschlossen. Die Wendeschützen schließen. mit Hilfe der Ko:ntasktbrücke
5 den Stromkreis für den Bremsmagnet BM und schalten gleichzeitig in bekannter
Weise den nicht dargestellten Antriebsmotor ein. Die Stellung des Schachtschalters
3 bestimmt dabei, wie üblich, die Fahrtrichtung.