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Anordnung für Springschreibempfänger, bei denen die Empfängernockenwelle
nach einem Umlauf auch dann angehalten wird, wenn der Sperrschritt nicht empfangen
wird In den üblichen Fernschreibvermittlungsschaltungen erfolgt die Ausschaltung
der Teilnehmermaschine durch Unterbrechung des Linienstromes, so daß -die Empfängernockenwelle
ungehemmt vom :Anker des Empfangsmagneten mehrere Umläufe macht und dannin einer
beliebigen Stellung stehenbleibt. Beim Durchlaufen wird die Schrittgruppe (Impulskombination)
fünfmal Pause eingestellt, die keinen Abdruck und keinen Papiervorschub zur Folge
hat, also nicht stört. Beim Wiedereinsebalten jedoch werden meist ein oder mehrere
Schritte (Impulse) vor Erreichen der Ruhestellung mit Strom eingestellt, so daß
ein Zeichen entsteht, welches abgedruckt wird.
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Um diesen, Mangel'zu beseitigen, kann man den Empfänger in bekannter
Weise bei Dauerunterbrechung in einer der normalen Ruhe-Stellung benachbarten Lage
sperren. Bei Empfängern, die mit Anzug des Ankers durch den Linienstrom über den
vollen Hub arbeiten, kann der Anker oder ein von diesem abhängiges Teil als Echappement
ausgebildet werden, dessen beide Sperrstellungen sehr dicht beieinanderliegen. Bei
abgefallenem Anker in der Zeit des Sperrschritts wird dann die Nockenbuchse kurz
vor der Ruhestellung angehalten.
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Bei Empfängern, bei denen der Anker bei jedem Schritt durch die Empfängernockenwelle
angelegt wird, um die magnetische Liraft des Magneten möglichst klein halten zu
können, kann jedoch der oben beschriebene Weg nicht durchgeführt werden, weil die
Lage des Ankers während des,Sperrschrittes v om U Imlauf der Empfängernockenwelle,
dagegen- nicht . vom Linienstrom abhängig ist.
Das gleiche gilt
für Geräte, bei denen jedem einzelnen Schritt ein Anker zugeordnet ist, der von
der Empfängernockenwelle zur Abtastung des betreffenden Schrittes an den Magneten
angelegt wird.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, ein zuverlässiges Anhalten der Empfängernockenwelle
auch bei den vorbeschriebenen Geräten zu erreichen, die mit Anlegen des bzw. der
Anker arbeiten. Sie besteht darin, daß bei solchen Geräten ein Hilfsanker vorgesehen
ist, der nur vom Linienstrom abhängig ist und der die Sperrung des Ankers auch bei
fehlendem Sperrschritt veranlaßt. Der Hilfsanker kann unmittelbar vom Empfangsmagneten
gesteuert werden. Es kann aber auch ein besonderer Magnet vorgesehen werden. Besonders
zweckmäßig ist es, wenn gemäß weiterer Erfindung der Anker des Motoreinschalterejais
als Hilfsanker verwendet wird: Gemäß weiterer Erfindung wird die vom Hilfsanker
bestimmte Anschlagstellung kurz nach dem Durchlaufen der vom Hauptanker bestimmten
Anschlagstellung von der Empfängernockenwelle erreicht. Beim Wiedereinschalten des
Stromes wird dann der Empfänger auf die Schrittgruppe Buchstabenwechsel eingestellt,
so daß sämtliche Empfänger mit Sicherheit beim Einschalten diese Stellung erreichen.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der anliegenden
Fig. i und 2 beschrieben.
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In Fig. i befindet sich unter dem gestrichelt angedeuteten Magneten
i der Anker 2, der von einer nicht dargestellten Nockenscheibe der Empfängerbuchse
3 für die Abtastung jedes Schrittes angehoben wird. Der Fortsatz .I des Ankers sperrt
in der angezogenen Stellung. den Zwischenhebel 5, gegen den der Sperrarm 6 der Empfängerbuchse
anläuft. Bei Unterbrechung des Linienstromes durch den Anlaufschritt wird durch
den abfallenden Anker der Zwischenhebel s freigegeben und gestattet der Nockenbuchse,
eine Umdrehung auszuführen. Der Anker 7, der zweckmäßig schmaler ausgeführt wird
als der eigentliche Arbeitsanker 2, besitzt einen Fortsatz 8, der bei angezogenem
Anker den Zwischenhebel 5 freigibt, im abgefallenen Zustand jedoch in einer Stellung
sperrt, in der die Oberkante des Hebels 5 etwas links von der normalen Ruhestellung
liegt. Diese Sperrung findet also auch dann statt, -wenn kurz vor dem Anhalten der
Arbeitsanker 2 durch die tTockenbuchse angehoben, aber kein Linienstrom vorhanden
ist. Beim Eintreffen des Linienstromes wird der Anker 7 angezogen, der Zwischenhebels
legt sich dann gegen den Ansatz Um sicherzustellen, daß dazwischen keine volle Umdrehung
der Daumenbuchse gemacht wird, muß die durch den Fortsatz 8 gegebene Stellung des
Zwischenhebels 5 und damit der Daumenbuchse 3 so gewählt «-erden, daß der Anker
2 noch mechanisch von seinem Nocken gehalten wird. Die Stellung kann jedoch vorteilhaft
auch so gewählt werden, daß der Anker 2 bereits abfällt. Beim Wiedereinschalten
des Linienstromes wird er dann nicht angezogen. Die Nockenbuchse macht also eine
Umdrehung, wobei der Magnet Dauerstrom hat, so daß die Schrittgruppe Buchstabenwechsel-
eingestellt wird. Am Ende dieser Umdrehung erfolgt das normale Anhalten der Nockenbuchse.
Bei dieser Ausführung wäre also nicht nur der Abdruck von Fehlzeichen vermieden,
sondern auch die zwangsläufige Einstellung aller Empfänger auf Buchstabenseite bei
jedem Einschalten erreicht.
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Der zusätzliche Anker am 'Magneten muß notwendigerweise klein gehalten
werden und kann daher nur mit geringer Energie arbeiten. Eine Lösung, bei der die
Energieverhältnisse günstiger liegen, ist in Fig.2 dargestellt. Unter dem Magneten
i befindet sich wieder der Arbeitsanker 2. Auf der Empfängernockenbuchse 3 befindet
sich die Nockenscheibe q., deren Erhöhungen über den Ankerfortsatz 5 das Anlegen
des Ankers für die Abtastung jedes Schrittes und für das Anhalten im Sperrschritt
steuern. Die rückwärtige Verlängerung 6 des Ankers sperrt in Ruhestellnng den Zwischenhebel;,
der an dem Sperrarm 8 die 'Nockenbuchse anhält. Der Hebel ? kann andererseits durch
den Anker 9 des Magneten io angehalten werden. Die Wicklung des Magneten io liegt
parallel zum Antriebsmotor i i der Fernschreibmaschine und wird mit diesem ein-und
ausgeschaltet.
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Bei Unterbrechung des Linienstromes fällt der Anker 2 ab und läßt
die Empfängerbuchse 3 durchlaufen. In dem Augenblick, in dem das Motorschaltrelais
den Motor abschaltet, wird auch der Magnet io stromlos und läßt seinen Anker 9 abfallen.
Infolge des Trägheitsmoments des Motorläufers und der übrigen Getriebeeile führt
die Empfängerbuchse noch mindestens eine Umdrehung aus, so daß der Sperrarm 8 gegen
den Zwischenhebel ? anläuft, der dann in einer gegen die normale Stellung etwas
verschobenen Lage durch den Anker 9 gesperrt wird. Beim NViedereinschalten des Motors
wird der Anker 9 angezogen und gibt den Zwischenhebel? und damit die Empfängerbuchse
frei. Die Buchse macht eine Umdrehung, nimmt dabei das Zeichen Buchstabenwechsel
auf und kommt in oder normalen Stellung zur Ruhe.
Bei Einbau des
Fexnschaltgeräts in den Fernschreiber kann man die gleiche Wirkung mit noch geringerem
Aufwand erzielen. Der Anker g des Magneten io führt nämlich die gleichen Bewegungen
aus wie der Anker des Motorschaltrelais. Es ist daher bei günstiger räumlicher Anordnung
des Motorschaltrelais in bezug auf den Empfänger nur notwendig, von dem Anker des
Motorschaltrelais einen Hebel zu steuern, der bei abgefallenem Anker die Empfängerbuchse
anhält.
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Für Fernschreiber mit angebautem Empfangslocher ist es oft im ausgAschalteten
Zustand nicht möglich, den Lochstreifen aus dem Locher 'herauszuziehen, weil der
Empfänger bzw. Drucker zufällig in einer solchen Lage stehengeblieben ist, daß der
Stanzstempel für das Führungsloch sich im Papier befindet. Auch dieser Mangel wird
durch die beschriebene Anordnung vermieden, weil mit dem Anhalten des Empfängers
in der Nähe der Ruhelage auch der Empfangslocher in seiner Ruhestellung stehenbleibt.