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Antrieb für Wählschienensysteme an elektrischen Schreib-, Buchungs-
und Rechenmaschinen Es ist bekannt, bei Fernschreibmaschinen zur Übertragung der
eingetasteten Schriftzeichen eine Anzahl von Wählschienen anzuordnen, die je nach
der für das einzelne Zeichen gewählten Kombination der Grundelemente beim Niederdrücken
der entsprechenden Taste durch an den Wählschienen angeordnete schräge Flächen seitlich
verschoben werden und damit die Sendekontakte entsprechend der Kombination schließen.
Dann wird in der Regel durch einen Verteiler die Kontaktstellung nacheinander abgegriffen
und damit die ü`'bertragungsleitung getastet. Es ist auch bekannt, bei geringen
Entfernungen zwischen Sende- und Empfangsschiene den Kontaktschluß des Sendekontaktes
über eine ihm zugeordnete Leitung ohne Verteiler zum Empfänger zu übertragen.
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Nach diesem Prinzip können x Wählschienen 2n verschiedene Kombinationen
bilden, also z. B. 5 Wählschienen 25 = 3.2 verschiedene Zeichen ausscheiden,
die dann von der sendenden zur empfangenden Maschine übertragen werden.
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Bei dieser Anordnung ist es notwendig, die Taste voll durchzudrücken
und die Kraft für die seitliche Bewegung der Wählschienen durch den Tastendruck
zu leisten. Durch das Gleiten der Tasthebel an der schrägen Fläche der Wählschienen
werden seitliche Kräfte ausgelöst und ungünstige Reibungswiderstände geschaffen:
Erstens wird die schräge Fläche bzw. die Antriebsfläche des Tasthebels im Sinne
der Abnutzung beansprucht, zweitens ein verhältnismäßig großer Weg für die Tasthebel
und ein großer Kraftbedarf, der sich während der Bewegung sprunghaft ändert, erforderlich.
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Es ist auch schon eine Anordnung vorgesehen worden, wonach beim Niederdruck
des Tasthebels durch einen Ansatz an diesem zunächst ein ihm
individuell
zugeordnetes Fühlglied in den Weg einer Zahnung der Wählschienen gebracht wird und
dann eine in der Regel magnetisch angebotene Hilfskraft die Verschiebung der Schienen
in Abhängigkeit von der Zahnung und dem eingesenkten Fühlglied bewirkt. Eine derartige
Anordnung läßt sich z. B. damit treffen, daß man das eingesenkte Fühlglied mit Hilfe
einer Transportschiene erfaßt und seitlich verschiebt und die Wählschienen derart,
mit Zähnen versieht, daß bei dieser Seitwärtsbewegung des Fühlgliedes die daran
beteiligten Wählschienen mitgenommen werden. Bei dieser Anordnung muß somitdas Fühlglied
in zwei Richtungenbewegtwerden: Erstens im Sinne des Einsinkens in die Zahnreihe
der Wählschienen, zweitens im Sinne der Seitwärtsbewegung zur Verschiebung der an
dieser Stelle gezahnten Wählschienen. Diese Lösung ist deshalb für eine Reihe von
Aufgaben weniger zweckmäßig.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, den Sendewählschienen über
elastische Zwischenglieder einen Verstellungsantrieb zu erteilen und sie durch senkrecht
damit gekreuzte Tastenhebel oder deren Hilfsglieder entsprechend der zu übertragenden
Kombination in der Verstellung zu hemmen. Allerdings ist dieses Prinzip nur für
reine Sendeanordnungen vorgesehen, also in Maschinen, welche getrennte Empfangs-
und Sendeschienen besitzen, nur in Verbindung mit den letzteren.
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Demgegenüber sind in der vorliegenden Erfindung für Senden und Empfang
die gleichen Wählschienensysteme verwendet, und die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt
es, für die für beide Aufgaben verstellten Schienen beim Senden das bewährte Prinzip
des elastischen Kraftantriebs und der Hemmung durch Querglieder in vorteilhafter
Weise anzuwenden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Konstruktion
zum Antrieb von Wählschienensystemen, insbesondere für Fernschreib- und Buchungsmaschinen,
welche sowohl zum Senden als auch zum Empfang der Zeichen die kombinationsweise
Verstellung derselben Schienen ausnutzen und bei denen beim Tastenanschlag ein senkrecht
mit den Wählschienen gekreuztes, pro Sendetaste vorgesehenes Fühlglied in den Weg
der Wählschienen gebracht wird und durch an diesen vorgesehene Zähne deren kombinationsweise
Verschiebung steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht an der Kombination und
damit an der Verschiebung beteiligten Wählschienen an der Kreuzungsstelle mit dem
betreffenden Fühlglied mit Hemmzähnen ausgerüstet sind und den Wählschienen über
elastische Zwischenglieder Verschiebungskräfte übermittelt werden, unter deren Einfluß
die durch das Fühlglied und die Hemmzähne nicht gehemmten Wählschienen beim Sendevorgang
in die Arbeitslage gebracht werden.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung ist also das Auswahlverfahren
so getroffen, daß bei der Sendung im Gegensatz zu der oben beschriebenen Ausführung
das Fühlglied hemmend auf die Wählschienen einwirkt, während sämtlichen Wählschienen
über elastische Zwischenglieder ein Bewegungsantrieb angeboten wird. Das Fühlglied
braucht nur eine senkrechte Bewegung zum Einsenken in die Zahnreihe ausführen und
vermag gleichwohl im Zusammenwirken mit der entsprechenden Anordnung von Hemmzähnen
die wahlweise Einstellung der Wählschienen beim Senden zu steuern. Dabei ist es
aber auch möglich, für gewisse Empfangsvorgänge ebenfalls eine direkte mechanische
Kennzeichnung vorzunehmen.
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Es ist damit z. B. möglich, bei elektrischer Niederschrift durch diese
Einsenkbewegung nebenher unmittelbar ein Kopplungsglied einzurücken, welches ein
pro Typenhebel individuelles Anschlagglied mit einem gemeinsamen elektrischen Antriebsglied,
sei es einem Druckmagneten oder einer umlaufenden Welle, verkoppelt. Es ist weiterhin
Gegenstand der Erfin!dun.g,diese Anordnung so zu treffen, daß sie einen von außen
kommenden, von der Tastung unabhängigen Empfang nicht behindert, gleichviel ob dieser
Empfang unter Auswertung derselben Wählschienen oder eines anderen Wählschienensystems
erfolgt. In einer Sonderform der Ausführung sind deshalb die erfindungsgemäßen Fühlglieder
so ausgebildet, daß sie nicht nur unter dem Bewegungseinfluß der sendenden Taste,
sondern auch eines Empfangsgliedes stehen, welches zur Typenhebelauswahl dient.
Die Erfindung wird an Hand von drei Konstruktionszeichnungen (Bild i, z und 8) beschrieben,
während die Bilder 4 bis 7 Teile der Wählschienenzahnung in einem zweiten Riß zeigen
und die Bilder i i bis 14 die entsprechende Wählschienenzahnung für die als Variante
beschriebene Form der Erfindung wiedergeben. Bild 3 gibt zur einfacheren Bezeichnung
einen Ausschnitt aus den Bildern 4 bis 7, sinngemäß Bild 9 zu demselben Zweck einen
Ausschnitt aus den Bildern i i bis 14, während Bild io die in der Darstellung 8
gezeigte Sperrschiene in ihrer Einwirkung auf die Fühlglieder wiedergibt.
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Im Bild i ist als Ausführungsbeispiel eine vielfach gebräuchliche
Schreibmaschinentastatur im grundsätzlichen Antrieb der Tasthebel dargestellt, wobei
die Tasthebel i beim Anschlag einen senkrechten Ansatz z nach unten drücken, so
daß er einen nach oben gezogenen entsprechenden Ansatz 3b eines individuell für
jeden Tasthebel vorgesehenen Fühlgliedes 3, das bei 3a im Unterbau der Maschine
in einem Gelenk gelagert ist, nach unten drückt und dabei in die Zahnreihe i3 a
der Wählschienen 13 einsenkt. Diese Wählschienen können in beliebiger Zahl vorgesehen
sein, soweit es sich darum handelt, eine elektrische Niederschrift durch von außen
kommende Zeichen zu bewirken. Vier Schienen sind erforderlich, um die Stellen i
bis io zu charakterisieren, weiter zwei bis drei Schienen, um Buchstabenschrift
und Wagenhub zu bewirken. Im Bild i sind diese Schienen nur gestrichelt gezeichnet,
weil sie für den hier zu beschreibenden Teil der Erfindung nicht erforderlich sind.
Die einzelnen Fühlglieder erfahren durch eine Feder 3c einen Kraftantrieb, der sie
in der oberen Lage hält und beim Tastenanschlag elastisch nachgibt. Dabei wird durch
eine vorn aufgesetzte Rolle 4 ein Druck auf
das Kopplungsglied 5
ausgeübt, das bei 5a drehbar im individuellen Anschlagglied io für die Typenhebel
befestigt ist. Eine nicht besonders dargestellte leichte Feder hält das Kopplungsglied
in der ausgezogenen voll gezeichneten Stellung, während es beim Andrücken durch
die Rolle 4 der Federkraft entgegen in die gestrichelte Lage verschwenkt wird. Zugleich
kann das Fühlglied bei 6 auf einen gemeinsamen durchlaufenden Bügel wirken, welcher
bei 7 einen Kontaktschluß bewirkt, welcher den Einsatztakt für den einzelnen Schreibvorgang
gibt und z. B. das Kennzeichen für den später zu beschreibenden Sendevorgang liefern
kann und unter Zwischenschaltung nicht gezeichneter Relais oder liagnete schließlich
einen Druckmagneten 8 erregt, der in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel als Antrieb
für die Typenhebel gedacht ist. Dieser Druckmagnet hebt beim Anzug den quer durch
die ganze Maschine laufenden Druckbalken 9 und nimmt dabei das durch das eingeschwenkte
Kopplungsglied 5 gegen ihn abgestützte Anschlagglied io nach oben, wobei über den
Zwischenhebel i i, der in die gestrichelte Lage gebracht wird, der individuell ausgewählte
Typenhebel angeschlagen wird. Wenn die Erfindung in dieser Form ausgewertet wird,
gelingt es also mit Hilfe des nur senkrecht nach unten bewegten Fühlgliedes, das
für die weiteren Aufgaben keine Seitwärtsbewegung zu machen braucht, das Empfangsrelais
in Form des Anschlaggliedes io unmittelbar mit dem Druckmechanismus zu verkoppeln,
der, wie schon erwähnt, auch in einer gezahnten Walze bestehen könnte.
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Bild 2 ergänzt diese Anwendung der Erfindung zugleich im Sinne eines
von außen kommenden Empfangsvorganges, wobei die Wählschienen 17 durch nicht dargestellte
über die Zeichenkombination erregte Wählmagnete kombinationsweise verschoben werden.
Ein Magnet 16 übernimmt es dann, die jetzt bei 28 gelagerten Fühlglieder 14 mittels
der Feder 27 unter elastischer Kraftübertragung auf die Wählschienen abzusenken,
wobei die Rolle 24 gegenüber dem Kopplungsglied 22 die vorhin beschriebene Aufgabe
der Verkupplung mit Druckbalken 9 vollzieht. Die Sperrschiene 15 zeigt, daß mit
diesem Vorgang auch eine Sperrung vollzogen werden kann, die einerseits den gedrückten
Tasthebel festhalten kann, solange es für das Übertragungsspiel erforderlich ist,
andererseits durch die Ablenkung des Sperrhebels einen zu frühen Anschlag eines
weiteren Tasthebels verhindert. Gemäß dieser Anordnung besitzen die Wählschienen
die in den ßil<lern 4 bis j und, im einzelnen im Bild 3 dargestellte Kerbung,
wobei i9 den Mitnehmerzahn darstellt, der dann wirksam wird, wenn das erfindungsgemäß
bewegte Fühlglied nur bis zur halben Tiefe eingesenkt wird und so die Bewegung der
nicht beteiligten Wählschienen hemmt.
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Demgegenüber zeigen die Kerben 20 und 18 die Nilögl@ichkeit, von den
durch Magnet 16 elastisch angedrückten Fühlgliedern je nach der Kombination ein
bestimmtes Fühlglied einfallen zu lassen, welches dann als Empfangswählglied wirkend
das Kupplungsglied einrückt. Wenn eine Empfangskerbung neben der Zahnung notwendig
ist, ergibt sich eine Anordnung, wie bei 18, i9 dargestellt. Bei 2 (Bild 4) ist
ein Fühlglied im Schnitt dargestellt, um ersichtlich zu machen, wie es sich einerseits
vor den Zahn, andererseits beim Empfang in die Kerbe einsenken läßt.
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Die Bilder 4 bis 7 zeigen nur die Zahnung und Kerbung für elektrischen
Empfang der Zeichenkombination für die Ziffern und die Zahnung für die entsprechende
elektrische Sendung. Wie ersichtlich, erlaubt es der Raumbedarf für die beiden Elemente
der Zahnung und Kerbung, auch bei Übertragung von Buchstabenschrift die entsprechenden
Zahnungen und Kerbungen dazwischen einzuschieben.
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Bild 8 zeigt die Anwendung der Erfindung für Sendung und elektrischen
Empfang, wobei, um Wiederholung zu vermeiden, die Zusätze für die Sendung, die dabei
nach Bild i zu gestalten sind, weggelassen wurden. Das Bild zeigt, daß unter Anwendung
des Erfindungsgedankens für elektrischen Empfang auch getrennte Fühlglieder angewendet
«erden können, die durch den Magneten 16 in eine untere Kerbung der Wählschienen
eingreifen. Auf dem quer über die ganze Maschine laufenden Joch des Magneten 16
ist eine Blattfeder mit kammartig ausgestanzten Zähnen 16a aufgesetzt, wobei Bild
9 im Schnitt das Profil einer dieser Federn 16a zeigt. Durch den Magneten angedrückt,
legen sich die Federn 16a sämtlich auf die kombinationsweise verstellten Schienen-
auf, und eine der Federn 16a findet eine durchgehende Kerbenreihe und kann einsinken
und dabei das nunmehr besonders vorzusehende Kopplungsglied ioa, das auf der anderen
Seite des Anschlaggliedes befestigt ist, im Sinne der Einkupplung mit Druckbalken
9 verschwenken. `Nenn erfindungsgemäß in nicht näher dargestellter Weise den Schienen
i bis ,4 und weiterer, z. B. AB,
über Federn ein zeitlicher Antrieb übermittelt
wird, wird zugleich die Sperrschiene S verschoben (Bild io) und greift mit dem Zahns,
(Bild io) in das Fenster 3d des Fühlgliedes, welches dadurch in der gedrückten Lage
gehalten wird. Zugleich legt sich der Zahn s1 unter die nicht abgesenkten Fühlglieder,
die dadurch gegen Niederdrücken gesperrt werden und diese Sperrung auf sämtliche
Tasthebel übertragen.
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Die Zahnung, die dabei anzuwenden ist, wenn nur Ziffern elektrisch
empfangen und gesendet werden, ist in den Bildern i i bis 14 wiedergegeben. Auch
hier müssen, wenn auch Buchstaben und Zeichen elektrisch empfangen und gesendet
werden sollen, weitere Schienen, wie gestrichelt angedeutet, beigefügt werden und
sämtliche Schienen eine entsprechende Zahnung an der Kreuzung mit sämtlichen, etwa
fünfundvierzig Fühlgliedern erhalten.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wurde ein Typenhebelgestänge
zugrunde gelegt, welches von unten einen Anschlag erfahren muß, so daß der Druckbalken
nach oben schlägt. Es ist selbstverständlich unbeschadet der Erfindung möglich,
wenn es der Typenhebelantrieb erfordert, die entsprechende Zugbewegung nach unten
zu veranlassen, wobei an Stelle des Antriebsgliedes io ein anderes zu setzen
ist,
welches einen am Typenhebel angebrachten Haken erfaßt und durch den dann im Gegensinn
bewegten Druckbalken nach unten zieht. Die Anordnung des Kopplungsgliedes ist dann
sinngemäß zu verdrehen.
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Wie ersichtlich, erlaubt es die erfindungsgemäße Anordnung mit dem
nur nach unten senkrecht bewegten Füh.lglied, die Aufgabe der elektrischen Sendung,
des elektrischen Empfangs mit der Aufgabe des unmittelbaren elektrischen Schreibantriebes
organisch zu verbinden. Diese Lösung kann sowohl in der Form angewendet werden,
daß für den Empfang gesonderte Prüfglieder vorgesehen sind wie in Bild 8 oder daß
die durch die Tasthebel betätigten Fühlglieder nach Bild 2 mit einer nur in der
Oberseite der Wählschienen angeordneten doppelten Zahnung und Kerbung die beiden
Aufgaben je nach Fall erledigen.