DE744400C - Verfahren zur Aufarbeitung von Abfaellen aus mit Formaldehyd gehaertetem Casein und aus Formaldehydverbindungen anderer Eiweissstoffe - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Abfaellen aus mit Formaldehyd gehaertetem Casein und aus Formaldehydverbindungen anderer Eiweissstoffe

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DE744400C
DE744400C DEI67260D DEI0067260D DE744400C DE 744400 C DE744400 C DE 744400C DE I67260 D DEI67260 D DE I67260D DE I0067260 D DEI0067260 D DE I0067260D DE 744400 C DE744400 C DE 744400C
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Germany
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formaldehyde
hardened
casein
urea
proteins
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DEI67260D
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Inventor
Dr Heinz Eike Bartels
Dr Lothar Meyer
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INT GALALITHGESELLSCHAFT AG
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INT GALALITHGESELLSCHAFT AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/005Casein
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H1/00Macromolecular products derived from proteins

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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von Abfällen aus mit Formaldehyd gehärtetem Casein und aus Formaldehydverbindungen anderer Eiweißstoffe Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Abfällen aus mit Formaldehyd gehärtetem Casein und aus Formaldehydverbindungen anderer Eiweißstoffe. ' Versuche, die bei der Verarbeitung von Kunsthorn in großen Mengen anfallenden gehärteten Abfälle wieder zur Herstellung plastischer Massen zu verwenden, sind nicht neu. Sie haben zum Ziel, die sehr feste und stabile chemische Verbindung des Caseins und andsrer Eiweißstoffe mit Formaldehyd zu spalten und dadurch die Eiweißstoffe frei zu machen, so daß sie wieder zur Herstellung von Kunsthorn Verwendung finden können. Der theoretisch einfachste Weg ist der, durch Kochen mit Wasser oder Erhitzen mit Dampf, evtl. unter Druck, den Formaldehyd zu entfernen. Wie die Praxis ergeben hat, ist dieser Weg nicht gangbar. Damit bleiben nur noch zwei M oglichkeiten übrig; entweder den Aldehyd chemisch zu binden, ohne die Eiweißstoffe zu schädigen, oder durch eine Auflösung des ganzen Casein-Formaldehyd-Produktes in Alkalien einen weitgehenden chemischen Abbau des Caseinmoleküls herbeizuführen, der auf das gewünschte Endprodukt keinen günstigen Einfluß ausübt.
  • So ist es einerseits bekannt, gehärtete Eiweißabfälle mit Formaldehyd bindenden Mitteln, wie schwefligsauren Salzen, aufzuschließen. Zweckmäßig sollen dabei die Abfälle zunächst m°rt Eiweißlösungsmitteln vorgequollen werde. Das bekannte Verfahren hat sich jedoch fabrikationsmäßig nicht durchführen lassen; da der beschriebene Aufschluß nicht . ausreicht. Erfindungsgemäß -wird dagegen so verfahren, daß man die betreffenden Eiweiß-Formaldehyd-Verbindungen mit verdünnten wäßrigen Lösungen von Harnstoff, Thioharnstoff, D.imethylolharnstoff oder sonstigen Harnstoffd.erivaterr oder Harnstoff abspaltenden Mitteln behandelt. Durch den Zusatz von Harnstoff werden die gehärteten Ei-,veißabfälle nicht nur gequollen, sondern es wird gleichzeitig eine Bindung des Formaldehyds durch den Harnstoff, anscheinend unter Bildung wasserlöslicher Kondensationsprodukte, bewirkt. Daher erübrigt sich im Gegensatz zum geschilderten bekannten Verfahren eine weitere Behandlung mit aufschließenden Mitteln.
  • Andererseits ist es bekannt, gehärtete Eiweißmassen durch Behandlung mit alkalischer Wasserstoffsuperoaydlösung bzw. durch Lösen in Alkalien aufzuschließen. Durch diese AufschluOverfahren tritt jedoch, wie oben bereits angedeutet wurde, ein mehr oder weniger weitgehender Abbau der Eiweißstoffe und damit eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften der Fertigprodukte ein. Daher ist es bislang in der Hauptsache bei der Verwendung von gehärteten Abfällen als Düngemittel verblieben. , Demgegenüber stellt das vorliegende Verfahren einen erheblichen Fortschritt dar. Durch die Behandlung der gehärteten Abfälle mit Harnstoff lassen sich ausgezeichnete Aufschlüsse erzielen.
  • Es ist zwar bekannt, Eiweißstoffe durch Harnstoff zu lösen. Diese Lösung wird aber durch eine verhältnismäßig große Menge Harnstoff bewirkt, die mit dem Formaldehyd ein Kondensationsprodukt bildet. Das erfindungsgemäße Verfahren dagegen beruht darauf, daß geringe Zusätze von Harnstoff das im gehärteten Kunsthorn vorliegende Eiweiß-Formaldehyd-Kondensationsprodukt aufspalten, ohne daß dieses dabei überhaupt in Lösung geht. Durch derartige Zusätze, die sich außerordentlich gut mit Casein vertragen, wird Formaldehyd leicht irreversibel an Harnstoff gebunden, während Casein in Freiheit gesetzt wird. Es wurde gefunden, daß selbst hochprozentige Zusätze dieses aufgeschlossenen Abfalls zu frischem Casein in der Herstellung zu Kunsthorn keine Schwierigkeiten mehr machen. Damit ist das strittige Problem des Aufschlusses gehärteter Formaldehydverbindungen als praktisch gelöst zu betrachten.
  • Man verfährt praktisch derart, daß staubförmige oder vorher gut zerkleinerte Abfälle in einem geeigneten Behälter mit Wasser überschichtet werden, das 5 bis io% Harnstoff gelöst enthält. Diese Masse bleibt bei Zimmertemperatur einige Tage stehen; während in der Wärme hierfür eine Kochdauer von i o bis 2o Stunden genügt. Sie wird dann von der wäßrigen Lösung abgepreßt und getrocknet und stellt nach dem Mahlen ein gefärbtes Pulver von samtähnlichem Griff dar.
  • Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, dem wäßrigen Aufschluß geringe Mengen von schwefliger Säure oder schwefligsauren Salzen zuzusetzen, die beliebig bunte, gemischte Abfälle auf einen einheitlich grauen Ton bleichen. Aus dieser grauen Grundfarbe lassen sich dann durch Zumischen entsprechender Farbstoffe beliebig bunte einheitliche Farben entwickeln, die die Verwendungsmöglichkeiten des daraus hergestellten regenerierten Kunsthorns erweitern.
  • Beispiel i i oo kg gehärtete Abfälle werden mit 700 kg Wasser, das i o kg Harnstoff gelöst enthält, in einem heizbaren Rührkessel angesetzt und über Nacht stehengelassen. Dann wird die überstehende stark gefärbte Lösung abgelasserio und die breiige Masse durch Übergießen mit kaltem Wasser gereinigt. Durch Abpressen oder Zentrifugieren wird sie vom Wasser befreit, in der Wärme auf Rahmen getrocknet und schließlich vermahlen. Die Abfälle stellen im Gegensatz zu vorher ein feines Pulver von samtartigem Griff dar. Es läßt sich ohne Schwierigkeiten in einem Zusatz von 5o bis 6o % mit Casein erneut in bekannter Weise zu Kunsthorn verarbeiten.
  • Beispiel 2 i oo kg Abfälle werden wie unter i angesetzt und mit einem Zusatz von 65o g Natriumsulfit vermischt. Die anfangs stark gefärbte Lösung wird allmählich entfärbt. Nach der weiteren oben angegebenen Bearbeitung hinterbleibt ein graufarbiges Pulver, das als Ausgangsprodukt für neue Kunsthornfarben dienen kann, da es sich beliebig umfärben läßt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Abfällen aus mit Formaldehyd gehärtetem Casein und aus Formaldehydverbindungen anderer Eiweißstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man die betreffenden Eiweiß-Formaldehyd-Verbindungen mit verdünnten wäßrigen Lösungen von Harnstoff, Thiohärnstoff, Dimethylolhariistoff oder sonstigen Harnstoffderivaten oder Harnstoff abspaltenden Mitteln behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich als bleichendes Mittel schweflige Säure oder schwefligsaure Salze verwendet. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ... Nr. 419 536, 573 5i6.
DEI67260D 1940-06-25 1940-06-25 Verfahren zur Aufarbeitung von Abfaellen aus mit Formaldehyd gehaertetem Casein und aus Formaldehydverbindungen anderer Eiweissstoffe Expired DE744400C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE419536C (de) * 1923-10-23 1925-10-03 Int Galalith Ges Hoff & Co Fa Verfahren zur Aufarbeitung von Kasein- und anderen Protein-Formaldehydverbindungen
DE573516C (de) * 1926-10-09 1933-04-01 Jaroslaw S Erste Glimmerwarenf Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Eiweissstoffen, insbesondere Casein, Harnstoff und Formaldehyd

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE419536C (de) * 1923-10-23 1925-10-03 Int Galalith Ges Hoff & Co Fa Verfahren zur Aufarbeitung von Kasein- und anderen Protein-Formaldehydverbindungen
DE573516C (de) * 1926-10-09 1933-04-01 Jaroslaw S Erste Glimmerwarenf Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Eiweissstoffen, insbesondere Casein, Harnstoff und Formaldehyd

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