DE742638C - Verfahren zur Verarbeitung von Roggen auf Staerke und Kleber - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Roggen auf Staerke und Kleber

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DE742638C
DE742638C DEH165583D DEH0165583D DE742638C DE 742638 C DE742638 C DE 742638C DE H165583 D DEH165583 D DE H165583D DE H0165583 D DEH0165583 D DE H0165583D DE 742638 C DE742638 C DE 742638C
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DE
Germany
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starch
rye
glue
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water
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Expired
Application number
DEH165583D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Ritter
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HOFFMANN STAERKEFABRIKEN AG
Original Assignee
HOFFMANN STAERKEFABRIKEN AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B30/00Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
    • C08B30/04Extraction or purification
    • C08B30/042Extraction or purification from cereals or grains

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Cereal-Derived Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von Roggen auf Stärke und Kleber Eine möglichst günstige Gewinnung der industriell verwertbaren Bestandteile des Roggens bzw. des Roggenmehles, vorzugsweise also der Stärke und des Klebers, ist wiederholt ersucht worden. So hat man z. B. aus Roggenmehl die Stärke dadurch abzuscheiden versucht, daß man das niedrig ausgemahlene Mehl mit der doppelten Menge Wasser zu einer schaumigen, salbenartigen Masse anteigte und aus ihr durch Zentrifugieren einen Teil der Stärke abschied, während ein Gemisch von. Roggeneiweiß, Stärkekleinkorn und wasserlöslichen Kohlehydraten und den Mineralstoffen in wäßriger Suspension bzw. Lösung zurückblieb. Bei diesem Verfahren ergibt sich also keine auch nur annähernd rationelle Auswertung des Rohmaterials auf Stärke,, da einerseits nur etwa 5o % der vorhandenen Stärke als solche gewonnen -,verden und die in großer Menge anfallende soggenannte Kleberstärke, insbesondere angesichts ihres hohen Wassergehaltes und ihrer schweren Haltbarkeit, schlecht zu ver-,verten ist. Eine Trocknung ,dieses Anteils ist wirtschaftlich untragbar, und eindirektes Verbacken, das sich im übrigen in der Praxis nicht (durchsetzen konnte, bedeutet weder eine Gewinnung des Stärkeanteiles noch eine solche des Klebers. Abgesehen davon scheitert die direkte V erbackung infolge der Zersetzbarkeit des Klebers .daran, daß es unmöglich ist, die ungetrocknete Kleberstärke an die Verbrauchsbetriebe der Bäckerei unzersetzt zu verteilen.
  • Es wurde nun der naheliegende Versuch gemacht, das Roggenmehl nach dem Vorbild der Reisstärkegewinnung zu verarbeiten, also in bekannter Weise das Mehl mittels einer dünnen Alkalilauge (etwa o,4. Be) aufzuschwemmen und -die gewonnene Dispersion zu zentrifugieren. Bei der Reisverarbeitung erhält man .dabei nach dem Abscheiden des Stärkeanteiles ohne Schwierigkeiten eine blanke Kleberlauge, aus der durch Zusatz von Säure der Kleber ausgeflockt werden, kann.
  • Der Versuch, in gleicher Weise, d. h. also durch Aufschluß mit einer dünnen Alkalilauge analog der Reisverarbeitung, den zerkleinerten Roggen. aufzuschließen und auf diesem Wege die Roggenstärke zu gewinnen, führte nicht zu- einem praktisch brauchbaren Erfolg. Arbeitet man derart, daß man den zerkleinerten Roggen, also z. B. das Roggenmehl, mit verdünnter Alkalilauge analog der Reisaufarbeitung aufschwemmt, so entstehen zunächst einmal bereits Schwierigkeiten daraus, daß die gewonnene flüssige Phase sich schlecht von der Stärke trennen läßt. da diese sich infolge der höheren Viscosität der Lauge, die neben dem Kleber auch noch die im Roggenmehl zii immerhin 15 bis 20 °% vorhandenen Schleimstoffe enthält, schlecht absetzt. Außerdem ist auch die Gewinnung des Klebers aus der flüssigen Phase durch spätere Ansäuerung erschwert und läßt sich nicht in der glatten Form durchführen, wie dies beim Reis bekannterweise der Fall ist, wo nach dem Ansäuern durch Erwärmen, Absetzen und Entwässern, durch Dekantieren oder in Filterpressen der Kleber unschwer ge-,vonnen werden kann.
  • Diese Schwierigkeiten und der Verlust der immerhin für Ernährungszwecke wertvollen Schleimstoffe lassen sich erfindungsgemäß dadurch vermeiden, daß zunächst das zerkleinerte Rohgut, also z. B. das Roggenmehl, ohne Alkalizusatz in fürandere Zwecke bekannter Weise aufgerührt wird, und zwar mit einer solchen Wassermenge, die genügt, die Schleimstoffe zu einer nicht zu viscosen Flüssigkeit zu lösen und letztere von den Feststoffen zu trennen. Hat man auf diese Weise die Schleimstoffe aus dem Roggen ausgewaschen. so hat man auf der einen Seite für die Gewinnung der Schleimstoffe unabhängig von der Stärke gesorgt, andererseits aber das stärkehaltige Rollgut so weit verändert, daß es in bekannter Weise nach den Grundsätzen der Reisstärkefabrikation nach alkalischer Aufschließung verarbeitet werden kann.
  • Das Verfahren besteht also darin, daß, nachdem man die Schleimstoffe ausgewaschen hat, man, wie bei der Reisstärkefabrikation üblich, z. B. finit verdünnter Alkalilauge von o,d. Be wieder nufschwenimt und dann die Stärke von der nunmehr klaren alkalischen Kleberlauge in bekannter Weise abtrennt und Stärke und Kleber, letzteren durch Ansäuerung der Lauge, für sich gewinnt.
  • Bei Roggenmehl ist es zweckmäßig, dieses mit mindestens der dreifachen Menge Wasser zur Auslaugung der Schleimstoffe anzurühren und dann auszuschleudern. Unter diesen Umständen «-erden die Schleimstoffe praktisch vollkommen aus dem Roggenmehl ausgelaugt und können nicht mehr bei der weiteren Verarbeitung stören, so daß die so vorbehandelte Roggenstärke genau auch wie die Reisstärke in üblicher Weise «-eitererarbeitet werden kann.
  • Die bei dem erfindungsgemäßen `erfahren anfallende wäßrige, ganz o,ler nahezu ganz stärkefreie Lösung der Schleimstoffe, die, wenn nötig, etwa durch Eindampfen oder mehrfache Verwendung auch noch konzentriert werden kann, enthält die löslichen Nähr- und Zusatzstotfe sowie die Mineralbestandteile des Roggenkornes, besonders wenn nicht von Roggenmehl. sondern von naßvermahlener Roggenfrucht ausgegangen wird, und stellt z. B. nach Beseitigunri un;l L"nschädliehmachung etwa störender Fermente, wie Diastase, ein wertvolles Veredelungsmaterial für Stärkefabrikate dar, die an Eiweiß und den sonstigen wertvollen Begleitstoffen der Gerealien arm sind, wie z.13. Kartoffelstärke, die durch Zusatz derartirie r Stoffe zu wertvollen -Nährmitteln verarbeitet werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verarbeitung von. Roggen auf Stärke und Kleber unter gleichzeitiger Gewinnung der sonstigen Begleitstoffe durch alkalischen Aufschluß des Rohmaterials, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerte Roggenfruclit, beispielsweise das Roggenmehl, zunächst in eine dünnflüssige Suspension mit etwa der dreifachen Menge oder mehr Wasser übergeführt wird und diese Suspension durch Ausschleudern oder Abpressen in die flüssige und feste Phase zerlegt wird, wonach aus letzterer in bei der Reisverarbeitung üblicher . Weise durch Alkalibehandlung die Stärke und der Kleber hergestellt wird, während aus derflüssigen Phase die wasserlöslichen EYtraktivstoffe des Kornes gewonnen werden können. Zur Abgrenzung des Annieldungsgegenztandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ..... r. rot :165, 528 zog, 620 883.
DEH165583D 1941-06-10 1941-06-10 Verfahren zur Verarbeitung von Roggen auf Staerke und Kleber Expired DE742638C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102465C (de) *
DE528109C (de) * 1930-04-12 1931-06-25 Friedrich August Volkmar Klopf Herstellung von Staerke aus Roggenmehl
DE620883C (de) * 1933-04-05 1935-10-29 Gustav Soltau Verfahren zur Herstellung von Roggenstaerke

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102465C (de) *
DE528109C (de) * 1930-04-12 1931-06-25 Friedrich August Volkmar Klopf Herstellung von Staerke aus Roggenmehl
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