DE74159C - Vorrichtung zum selbstthätigen Anstellen des Supports für Rundschleifmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 67: Schleifen und Poliren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Juni 1893 ab.

Bei den bisher gebauten Rundschleifmaschinen zum Schleifen voller oder hohler runder Körper geschieht die Anstellung des Schleifrades an den zu schleifenden Gegenstand mittelst Hand. Diese Anstellung hat jedoch ihre Nachtheile. Bei langsamer, allmäliger Nachstellung mufs der Arbeiter dauernd an der Maschine stehen, anderenfalls läuft dieselbe zu viel leer und die Arbeit dauert zu lange, oder der Arbeiter stellt zu viel auf einmal an, infolge dessen das Arbeitsstück sowohl als auch der Schleifsupport zurückgedrängt und eventuell Unrundheiten des Arbeitsstückes trotz Schleifens nicht beseitigt werden, sondern sich immer wieder copiren.

Zur Vermeidung dieses Uebelstandes soll die im Folgenden näher erläuterte automatische Anstellvorrichtung dienen.

Fig. ι stellt die Ansicht einer Rundschleifmaschine mit automatischer Anstellvorrichtung von vorn, Fig. 2 und 3 stellen Schnitte durch dieselbe dar. In Fig. 4 ist eine einfache Vorrichtung zur Erreichung desselben Zweckes gezeichnet. Bei vorliegender Maschine ist der Tisch mittelst Stahlbandes gezogen gedacht, das Band wird von der Rolle α angetrieben und läuft über die beiden Leitrollen b und c. Auf einem konischen Zapfen der Leitrolle b sitzt mittelst Feder aufgedrückt das Zahnradsegment d, welches in das Zahnrad e eingreift. Fest auf der Nabe des Rades e sitzt der mit einer Sperrklinke versehene Hebel/; der Weg des Hebels f wird durch den in einem T- Schlitz der Wange verstellbaren Stift g begrenzt. Die Sperrklinke des Hebels / greift in die Zähne des tellerförmigen Rades h; letzteres trägt das um einen Zapfen drehbare kleine Zahnrad i, welches mit dem durch einen Riegel k festzustellenden Rad / und dem auf der Spindel m festsitzenden Rad η in Eingriff steht. Das Rad / hat entweder einen Zahn mehr oder einen Zahn weniger als das Rad n. Auf der Spindel m sitzt ferner das Handrad 0 und das Spiralrad p, welches letztere das Spiralrad q antreibt.

Arbeitet die Maschine, so wird gleich der Bewegung des Stahlbandes auch der Hebel f eine hin- und hergehende Bewegung machen und mithin infolge des Sperrradmechanismus das Rad h nach einer Richtung verdrehen. Wird das Rad h um eine ganze Umdrehung verschoben, so wird, wenn das Rad / festgeriegelt ist, das Rad η um einen Zahn fortgestellt werden, denn / und η sind um einen Zahn verschieden. Der Drehung des Rades η mufs die Welle m und infolge Spiralräderverbindung ρ q die Welle r und durch die Spiralräderverbindung s t auch die Mutter u folgen und mithin den das Schleifrad tragenden Support ν gegen das Arbeitsstück verschieben.

Nach Auslösen des Riegels k kann man gröfsere Verschiebungen des Schleifsupportes von Hand durch Drehung des Handrades ο bewirken.

Eine einfachere, nicht so weite Grenzen zulassende automatische Anstellvorrichtung ist in Fig. 4 dargestellt. Der um einen Zapfen schwingende Knaggen W ist am Tisch stellbar

befestigt und setzt das auf der Spindel m^l festgekeilte Sperrrad χ in Bewegung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum selbstthätigen Anstellen des Supports von Rundschleifmaschinen, gekennzeichnet dadurch, dafs ein auf einer Rolle (b) sitzendes Zahnsegment (d) vermittelst eines Zahnrades (e) und einer Sperrklinke (f) ein tellerförmiges Rad (h) in Drehung versetzt, welches durch ein Umlaufgetriebe (i I n) und das Schneckenradgetriebe (ρ qr s t) die selbstthätige Bewegung des Supports bewirkt, während nach Lösung des festgestellten Rades (I) eine Verstellung des Supports von Hand durch ein Rad (ο) ermöglicht wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.