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Geklebter Ventilsack Die Erfindung bezieht sich auf einen geklebten
Ventilsack aus Papier oder ähnlichem Werkstoff mit am unteren Ventilboden angeklebter
nach innen ragender Zunge.
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Es sind Ventilsäcke bekannt, bei denen eine Einlage in das Ventil
Beingelegt ist, die den Zweck hat, eine Verlängerung des unteren Ventilbodens zu
bewirken. Ohne diese Verlängerung wird der untere Ventilboden nach dem Füllen des
Sackes durch den Druck des Füllgutes aus dem Sack herausgedrückt, -wenn der untere
Ventilboden nicht weit genug in den Sack hineinragt und daher an der oberen Ventilwandung
nicht genügenden Halt findet, um dem Druck des Füllgutes standzuhalten.
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Es sind auch Ventilsäcke aus Papier bekannt, bei denen eine Zunge
auf dem unteren Ventilboden befestigt ist, die nach innen in den Sack ragt. Bei
einer bekannten Vorrichtung zum Schließen von Ventilsäcken oder Ventilbeuteln mit
Zungen, die vor dem Verschließen den. Sack überragen, wird beim Abnehmen des Sackes
von der Fülldüse eine unter die Zunge fassende Walze o. dgl. mit größerer Geschwindigkeit
über den Sack geführt als der Sack fortbewegt wird, so daß die nach außen den Sack
überragende Zunge hierbei umgeklappt, auf die äußere Sackbodenwand gedrückt und
daran festgeklebt wird, um das Sackventil von außen abzuschließen, wie es in Abb.
i der Zeichnung veranschaulicht ist.
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Ferner sind auch Ventilsäcke aus Papier bekannt, bei, denen eine in
das Sackinniere ragende Zunge an der oberen Ventilwandung befestigt ist, Nach dem
Füllen des Sackes wird dieser umgekippt. Beim Umkippen des Sackes soll die Zunge
umschlagen und sich mit ihrem frei beweglichen Ende unter den Ventilkanal legen.
In Abb.2 der Zeichnung ist diese Lage der Zunge durch die gestrichelte Linie g dargestellt.
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Die Abb. i und 2 der Zeichnung sollen noch dazu dienen, zu veranschaulichen,
da13 bei diesen bekannten Ventilsäcken Austrittswege für das Füllgut bestehen, weil
ihre Ventile nicht vollkommen abgeschlossen werden. Bei der Betrachtung dieser Darstellungen
ist folgendes zu beachten: Um den Weg bzw. die Bewegungsrichtung des Füllgutes zu
veranschaulichen, ist das Füllgut in Form von kleinen zylinderförmigen Körperchen
e dargestellt worden. Diese zylinderförmigen
Körperchen c bewegen
sich nur in ihrer Längsrichtung, d. h. wenn die Körperchen c in der Zeichnung als
Kreise erscheinen, dann soll damit angedeutet werden, daß die Bew egungsrich:ung
des Füllgutes an diec--er Stelle quer zum Ventilkanal verläuft bzw. verlaufen kann.
Wenn daggen in der Zeichnung die Körperchen c als Rechtecke erscheinen, dann wird
dadurch angedeutet, daß das Füllgut sich hier in der Längsrichtung des Ventilkanals
bewegt bzw. bev-egen kann. Diese Darstellungsweise gilt auch für die Abb. 6 der
Zeichnung.
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Wie aus Abb. i der Zeichnung bei Berücksichtigung der vorstehend erläuterten
Darstellungsweise erkennbar ist, dringt das Füllgut nach dem Füllen des Sackes,
wenn das den Sack nach außen überragende Ende 9" der Einlage 9 in Pfeilrichtung
umgeklappt, auf die äußere Sackbodenwand gedrückt und festgeklebt ist, und das nach
innen in den Sack ragende Ende 9i durch das Füllgut des Sackes gegen die obere Innenwandfläche
des Sackes ,gedrückt worden ist, an der mit bezeichneten Stelle zwischen dem inneren
Ventilrand und der nach oben geschlagenen Zunge 9i in das Ventil ein, weil die Zunge
9i diese Stelle nicht einwandfrei abdichten kann. Das Füllgut bewegt sich hier zunächst
quer zum Ventilkanal (die kleinen Körperchen c erscheinen als Kreise), dringt nun
in den Ven tilkanal ein, bewegt sich weiter in Pf; ilrichtung, d. h. in Längsrichtung
des Ventilkanals (die Körperchen c erscheinen als Rechtecke), bis es gegen die Sperre
r, gegen das in Pfeilrichtung nach oben umgelegte und gestrichelt dargestellte Zungenende
9, gelangt. Das Füllgut bewegt sich dann wieder quer zum Ventilkanal, an
der Sperre r entlang und tritt so aus dem Ventilsack nach außen, denn das Zungenende
9" kann den Kanal hier nicht wirksam abschließen, um einem feinen Füllgut den Austritt
zu verwehren, weil das Zungenende nicht so straff gegen den Außenrand desVentilkanals
gelegt «erden kann, daß ein vollkommener dichter Abschlußerreicht wird.
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Aus Abb. a der Zeichnung ist ersichtlich, daß auch diese bekannte
Anordnungsweise keinen vollkommenen dichten Abschluß des `'entils herbeiführen kann.
Die Klappe 5 ist unter der oberen Lippe 4. des Ventils befestigt. Beim Umkippen
des Sackes soll nun die Klappe 5, d. h. das nach innen in den Sack ragende Ende
der Einlage, in Pfeilrichtung nach unten umgeschlagen und sich unter den unteren
Ventilboden 6 legen, d. h. die in Abb. 2 der Zeichnung gestrichelt dargestellte
Lage 5 einnehmen. In den meisten Fällen wird durch das Kippen des Sakkes diese Lage
gar nicht .erreicht, weil der vollgefüllte Sack das Umschlagen der Klappe nicht
zuläßt, so daß auch ihre Abschluß«-irkung unterbunden ist. Aber auch dann, wenn
die Klappe beim Umkippen des Sackes umgelegt worden ist, bleiben Austrittswege für
das Füllgut bestehen. Das Füllgut dringt bei-; zwischen die Lippenränder des Ventils
und der umgeschlagenen Klappe 5 ein. Es bewegt sich zunächst quer zum Ventilkanal
(die kleinen Körperchen c erscheinen als Kreise), tritt dann in den Ventilkanal
ein und bewegt sich in Pfeilrichtung, d. h. in Längsrichtung des Ventilkanals (die
Körperchen c erscheinen als Rechtecke'), und verläßt den Ventilkanal in Pfeilrichtung,
ohne hier einen Widerstand zu finden.
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Gegenüber dem Bekannten besteht die Erfindung darin, daß bei Ventilsäcken
aus Papier oder ähnlichem Werkstoff mit am unteren `'entilbo;len angeklebter nach
innen ragender Zunge die Zunge nur am äußeren Ende auf dem Eckeinschlag des unteren
Ventilbodens zwischen den Falzlinien seiner Seitenklappen befestigt ist. Hierdurch
«erden die Austrittswege für das Füllgut gesperrt, so daß das Ventil durch den Druck
des Füllgutes selbsttätig und dicht abgeschlossen ist.
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Die Breite der Zunge ist so zu bemessen, daß sie jeweils der Breite
des Ventils entspricht und nicht zu schmal ist. Man kann die Zunge aber auch breiter
machen, so daß ihre Ränder beim Umlegen der Seitenklappen f, g des Sackbodens mit
umgelegt werden. Hierdurch wird erreicht, daß in den Falzkanten des Ventils mehr
Werkstoff vorhanden ist, der hier noch besonders abdichtend wirkt. -In der Zeichnung
Abb. 3 bis 8 ist ei'] Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Abb.3 den noch offenen Sackboden mit der eingelegten Zunge, Abb. ,4 den geschlossenen
Sackboden, Abb. 5 die Abschlußwirkung.der neuen Anordnung im Vergleich mit der bekannten
Anordnungsweise der Zunge, Abb. 6 einen Schnitt durch den Ventilkanal des Sackes
mit der neuen Anordnungsweise der Zunge, Abb. 7 die Anordnung der Zunge ohne Umlegen.
ihrer Ränder, in schaubildlicher Darstellung, Abb. S die Anordnung der Zunge mit
ihren umgelegten Rändern.
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Wie aus Abb. ; ersichtlich ist, ist die Zunge k auf den Eckeinschlag
e des noch offenen Bodens des Sackes d befestigt. Der Klebstreifenh ist so aufgetragen,
daß die Zunge I,, nur mit dem äußeren Ende zwischen den Falzlinien t#, tv der Seitenklappen
f, g befestigt ist. Das äußerste Ende der Zunge L
liegt so, daß
es mit den Eckpunkten s, t der Falzlinien v, tr abschneidet. Das frei bewegliche
Ende der Zunge k ragt über den inneren Ventilrand hinaus, oder wenn dieser Ventilrand
eine Verlängerung, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, aufweist, ragt die
Zunge auch über diese Verlängerung hinaus in den Sack. Der Sackboden wird in bekannter
Weise durch Umlegen der Seitenklappen f, g geschlossen, so daß er die in Abb. .1
dargestellte Form erhält.
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Abb. 5 veranschaulicht -die Wirkungsweise der erfindungsgemäß angeordneten
Zunge k. In Abb. 5 sind zwei Ventilkanäle m und n
übereinander dargestellt,
die im gleichen Maßstab gezeichnet sind. Beide Ventilkanäle sollen durch eine Zunge
k abgeschlossen -,werden. Der. Unterschied in der Befestigungsart der beiden Zungen
besteht darin, daß die Zunge k im Ventil m auf der ganzen Länge des unteren Ventilbodens
festgeklebt ist. Auch der Ventillippenrand o ist fest mit der Zunge verbunden. Im
Ventilkanal n ist die Zunge nur mit -dem äußeren Ende bei p befestigt. Dieser Befestigungsart
im Ventilkanal n entspricht die der Erfindung. Werden nun die beiden frei beweglichen
Zungenenden, die in den Sack hineinragen, gegen die Sackwandung nach oben gedrückt
und beide in de Punkten u festgehalten, die beide auf der Linie A-B liegen, dann
bleibt der Ventilkanal m noch offen, so daß das Füll-gut hier in Pfeilrichtung noch
durch den Füllkanal hindurch austreten kann. Der untere Ventilleanal n dagegen ist
vollständig durch die Zunge k abgesperrt, so daß der Austritt des Füllgutes hier
unterbunden ist. Der Raum x zwischen der unteren Ventillippe und der Zunge k kann
sich zwar mit Füllgut füllen. Die Zunge k wird .dadurch nach oben gedrückt und so
das Ventil geschlossen. Wenn dieser Raum x gefüllt ist, fällt .das Füllgut in Pfeilrichtung
wieder in den Sack zurück. Es ist somit erkennbar, daß bei der ierfindungsgemäßen
Anordnungsweise der Ventilkanal besser und rechtzeitiger abgeschlossen wird als
bei der bekannten Ventilzungenanordnung des Ventilkanals m. Die Zunge nach der hekannt,en
Befestigungsart ist gezwungen, jede Bewegung des Ventillippenrandes o, an der die
Zunge befestigt ist, mitzumachen, und auch die Ventillippe kann von der Zunge bewegt
werden, so daß die Ventillippe und die daran befestigte Zunge bei ihren Bewegungen
immer voneinander abhängig sind. Ist dagegen die Zunge gemäß der Erfindung befestigt,
dann bleibt sie für sich beweglicher und schließt den Ventilkanal besser ab. Auch
in Abb. 6 wird die Wirkungsweise der ,erfindungsgemäßen Zungenanordnung veranschaulicht.
In Abb.6 ist ersichtlich, daß die Zunge k im Ventilkanal durch das Füllgut c nach
oben gehoben worden ist. Das Füllgrit c ist in Pfeilrichtung unterhalb der Zunge
h in den Ventilkanal eingedrungen. Das Füllgut kann sich hier aber nur so lange
und so weit in. Pfeilrichtung bewegen, bis !es gegen die Sperre, gegen die Zunge
k, stößt. Hier hört nicht nur jede Bewegung des Füllgutes in Längsrichtung des Ventilkanals
auf, sondern auch jede Bewegung des Füllgutes quer zum Ventilkanal nach außen ist
vollständig unterbunden, weil die Zunge k im Ventilkanal liegt und nicht außerhalb
desselben, so daß Austrittswege quer zum Ventil ganz fehlen. Diese Austrittswege
werden von der Ventilwandung vollständig,timschlos-. sen, d. h. die über der Zunge
k liegenden Seitenklappen f, g sperren in den in Abb.. 4 mit y, z bezeichneten Stellen
die seitlichen Austrittswege quer zum Ventilkanal, die- bei den bekannten Ventilsäcken
vorhanden sind, vollständig ab. -In der Darstellung nach Abb.7 sind die Ränder der
Zunge k nicht umgelegt. Macht man die Zunge breiter, dann werden ihre Ränder beim
Umlegen der Seitenklappe f, g mit umgelegt, wie es in Abb. 8 ersichtlich ist. Hierdurch
wird erreicht, daß in den Falzkanten des Ventils, an den Stellen 3 und 4 mehr Werkstoff
vorhanden ist, der hier noch besonders abdichtend wirkt, wenn der Sackboden durch
f, g ganz geschlossen und der Sack gefüllt worden ist.