DE739716C - Verfahren zum Herstellen von Puddingstaerke aus Kartoffelstaerke - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Puddingstaerke aus Kartoffelstaerke

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DE739716C
DE739716C DESCH97272D DESC097272D DE739716C DE 739716 C DE739716 C DE 739716C DE SCH97272 D DESCH97272 D DE SCH97272D DE SC097272 D DESC097272 D DE SC097272D DE 739716 C DE739716 C DE 739716C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L29/00Foods or foodstuffs containing additives; Preparation or treatment thereof
    • A23L29/20Foods or foodstuffs containing additives; Preparation or treatment thereof containing gelling or thickening agents
    • A23L29/206Foods or foodstuffs containing additives; Preparation or treatment thereof containing gelling or thickening agents of vegetable origin
    • A23L29/212Starch; Modified starch; Starch derivatives, e.g. esters or ethers
    • A23L29/219Chemically modified starch; Reaction or complexation products of starch with other chemicals

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Puddingstärke aus Kartoffelstärke Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dessen Hilfe es gelingt, Kartoffelstärke derart zu verändern, daß das gewonnene Produkt beim Verkochen mit wäßrigen Flüssigkeiten, wie Milch, einen gut brauchbaren Pudding liefert, der weder klebt noch Fäden zieht und sich leicht mit dem Löffel schneiden oder zerteilen läßt, andererseits aber genügend Formfestigkeit besitzt, um beim Schneiden nicht die Form zu verlieren. Das erhaltene Erzeugnis, die sogenannte Puddingstärke, kann daher gut als3 Ersatz für die bisher zur Herstellung von Puddings benutzten Produkte, insbesondere für Mais- und Reismehl, verwendet werden.
  • Das Wesen des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht in erster Linie darin, daß die Behandlung mit Alkali- so lange fortgesetzt wird, bis die Stärke nach Beseitigung des Alkaliüberschusses. durch Zufügen von Säure bis zur neutralen oder sauren Reaktion bzw. durch Oxydation bei einer Verkleisterungsprobe einen schneidfähigen Kleistet ergibt. Die Anquellung wird hier also durch Änderung der Wasserstoffionenkonzentration des umgebenden Mediums bewirkt. Sie wird durch schwache Alkalien vorgenommen, durch die der pH-Wert auf einen Betrag von 8 bis 9 gebracht werden kann.
  • Die Neutralisation der so angequollenen Stärke kann in einfacher Weise durch Zusatz von Säuren erfolgen, wodurch der pH-Wert etwa wieder den Betrag von pH = etwa 6 erreicht. Die Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration, also die Verringerung des pH-Wertes kann aber, wie weiterhin gefunden wurde, auch durch Anwendung milder Oxydationsmittel geschehen. Offenbar wird durch Einwirkung solcher Mittel die spurenweise Bildung von organischen Säuren durch Oxydation der Stärke verursacht, die zu einer Neutralisation des von der Stärke adsorbierten Alkalis ausreicht. Es ist hierbei keineswegs erforderlich, etwa das gesamte die Stärke umgebende Medium neutral zu machen, vielmehr genügt, wie eben gesagt, eine Abstumpfung des von der Stärke selbst adsorbierten Alkalis.
  • Zwar ist es bereits bekannt, Kartoffelstärke mit verdünnten Alkalien zu behandeln, jedoch lediglich zu dem Zweck der geschmacklichen Verbesserung. Bei einer solchen Behandlung tritt aber keinesfalls notwendigerweise der Pudding ss tärkeeffekt ein. Es ist hierzu vielmehr ,eine fortgesetzte Behandlung notwendig, bis die Stärke nach Beseitigung des Alkaliüberschusseseinen schneidfähigen Kleister ergibt.
  • Weiter ist ein Verfahren bekannt, das jedoch nicht zum Stand fier Technik gehört, nach welchem die Puddingstärke durch eine Oxydation der Kartoffelstärke in alkalischer bzw. ammonialkalischer Lösung herbeigeführt wird. Hier erfolgt also die Behandlung in erster Linie durch Oxydation und nicht durch anhaltende Alkalibehandlung. Zur Herbeiführung der Anquellung der Stärke können gewöhnliche Alkalien, wie Natronlauge, Kalilauge oder Ammoniak oder auch- Kalkwasser o. dgl., benutzt werden. Auch kann man dafür organische, insbesondere stickstoffhaltige Basen verwenden. Zweckmäßig wird dabei die Konzentration niedrig gehalten; beispielsweise kann man 1/1o normale Lauge verwenden oder auch eine solche, deren Gehalt etwa ein halbes Mol. im Liter nicht übersteigt. Natürlich ist bei dieser Behandlung aber die Dauer und die innegehaltene Temperatur mit zu berücksichtigen, und es ist wichtig, das Verhältnis aller dieser drei Faktoren zu berücksichtigen. Sehr widerstandsfähige Stärkesorten können z. B. bei Zimmertemperatur eine halbstündige Behandlung mit 1/2 normalen Lauge vertragen, was etwa einer pn-Zahl von 13,5 entspricht, während kalte Stärke, die schon längere Zeit gelagert hat, unter Umständen nicht einmal die Behandlung mit 1/1o normaler Lauge aushält. Ganz allgemein kann gesagt werden, daß die Behandlung jedenfalls so schwach sein muß, daß keinerlei Verkleisterung der Stärke erfolgt, wie sie ja bekanntlich eintritt, wenn man die genannten Mittel bei stärkerer Konzentration auf Stärke einwirken läßt.
  • Die Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration des durch diese Behandlung in die Stärke eingedrungenen Duellmediums kann nun, abgesehen vom Zusatz von Säuren, wie schon oben erwähnt durch die verschiedenen Oxydationsmittel erfolgen. Hierfür haben sich Stoffe, wie Wasserstoffsuperoxyd, Persulfat, Benzopersäure, Sulfopersäure u. dgl., überhaupt Perverbindungen jeder Art, als geeignet erwiesen. ja es hat sich sogar gezeigt, daß beim Hindurchleiten von Luft durch eine derartige alkalische Stärkeaufschwemmung der gewünschte Effekt in vollem Umfange erreicht wird. Wie Versuche ergeben haben, sind die benötigten Sauerstoffmengen außerordentlich gering. Sie bewegen sich in Dimensionen von etwa i Mol. Sauerstoff auf i Mol. Stärke. Das sind aber so geringe Sauerstoffmengen, wie sie im allgemeinen in jedem Betriebswasser vorhanden sind, besonders wenn man berücksichtigt, daß dieses Wasser gerade für die Zwecke der Stärkefabrikation zur Entfernung des darin enthaltenen Eisens vor dem Verbrauch kräftig belüftet wird. Die beschriebene Reaktion tritt schon bei Zimmertemperatur innerhalb kurzer Zeit ein, doch kann man bei Anwendung schwacher Oxydationsmittel, wie Luft, die Stärke zur Beschleunigung des Verfahrens etwas anwärmen; unbedingt notwendig ist dies jedoch keineswegs. In der Praxis kann man ein und dieselben I alkalischen Oxydationslösungen zur Umwandlung von Kartoffelstärke in Puddingstärke nach entsprechender Auffrischung wiederholt benutzen. Es wurde nämlich gefunden, daß nur etwa io °/o des verwendeten Alkalis und ungefähr ebensoviel von dem in der Lösung vorhandenen Sauerstoff bei der Durchführung des neuen Verfahrens verbraucht werden. Nach beendeter Einwirkung wird die Stärke durch Zentrifugieren von der Lösung getrennt und zweckmäßig noch einmal nachgewaschen. Hierbei tritt eine vollständige Umsetzung des von der Stärke adsorbierten Alkalis mit dem ebenfalls aufgenommenen Sauerstoff ein, so daß die fertig behandelte Stärke eine praktisch völlig neutrale Reaktion aufweist. Die abzentrifugierte Lösung wird nach entsprechender Ergänzung des verbrauchten Anteils an Chemikalien von neuem zur Umwandlung «-eiferer Kartoffelstärke in Puddingstärke verwendet.
  • Wie sich gezeigt hat, eignen sich für die Durchführung des Verfahrens auch Salze höherer, insbesondere organischer Säuren, die bei Gegenwart von Wasser leicht eine hydrolytische Spaltung aufweisen. Anscheinend wird durch die Stärke aus solchen Lösungen zunächst ebenfalls Alkali adsorbiert. Diese Reaktion kommt aber infolge der Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration der Lösung beim Entzug eines Teils des Alkalis bald zum Stillstand. Zielleicht spielen bei organischen Säuren mit größerem Molekulargewicht, z. B. organischen Carbonsäuren oder durch Mineralsäure gruppen substituierten organischen Säuren u. dgl., auch Grenzflächenerscheinungen eine Rolle, indem sich das saure Molekül auf dem Stärkekorn in Form einer monomolekularen Schicht ablagert und so den Zutritt weiterer Alkalis zum Stärkekorn verhindert. Tatsache ist jedenfalls, daß derartige durch Hydrolyse schwach alkalisch wirkende Stoffe bei Verwendung im Sinne vorliegenden Verfahrens ebenfalls einen gezeichneten Puddingeffekt ergeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Puddingstärke aus Kartoffelstärke durch Behandeln dieser mit Alkalien, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Alkali so lange fortgesetzt wird, bis die Stärke nach Beseitigung des All-zaliüberschusses durch Zufügen von Säure bis zur neutralen oder sauren Reaktion bzw. durch Oxydation bei einer Verkleisterungsprobe einen schneidfähigen Kleister ergibt.
DESCH97272D 1932-03-22 1932-03-22 Verfahren zum Herstellen von Puddingstaerke aus Kartoffelstaerke Expired DE739716C (de)

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