DE738759C - Reihenabwurfvorrichtung fuer Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare Lasten - Google Patents
Reihenabwurfvorrichtung fuer Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare LastenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64D—EQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 31. AUGUST 1943
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 738759 KLASSE 62c GRUPPE 18 Ol
H1609 31 XI/02C
■ ist als Erfinder genannt worden
Patentiert im Deutschen Reich vom io. November 193g an
Patenterteilung bekanntgemacht am 29. Juli 1943
Die Erfindung· betrifft eine Reibjenabwurfvorrichtung
für Bomben und andere' von einem Flugzeug· abwerfbare Lasten, bei welcher
eine die Lasten zur Abwurfstelle fördernde Einrichtung mit einem Kraftantrieb
versehen ist. Bed den bekannten. Einrichtungen der genannten Art ist -es notwendig, den
Kraftantrieb so schwer auszubilden, daß die .beim Anlaufen der Fördereinrichtung besonders
hohen Widerstände rasch überwunden werden. Um die' einmal in Bewegung gesetzte Abwurfvorrichtung dann im Umlauf zu halten,
wird nur noch ein Teil der Antriebskraft benötigt, so daß jetzt ein kleinerer Motor
genügen würde, um die gleitende Reibung·, die den Hauptteil des Widerstandes darstellt, zu
überwinden. Wird andererseits der Antriebsmotor nicht so kräftig und dementsprechend
schwer ausgebildet, so muß man damit rechnen, daß die Abwurfvorrichtung erst sehr
langsam anläuft, eine gewisse Zeit bis zum Abwurf der ersten Bombe benötigt und dann
zunächst die Bomben in längeren Abständen als erwünscht abwirft. Da jedoch ein Antriebsmotor,
der bereits beim Anlaufen eine fast ebenso schnelle Abwurffolge wie beim normalen Lauf sichert, reichlich schwer für
das Flugzeug wird, wählte man bisher meist einen Mittelweg und nahm außer eimern
schweren Motor auch eine Verzögerung beim Abwurf der ersten Bomben in Kauf. Dieser
Nachteil wirkt sich sehr ungünstig· auf die Kampffähigkeit des Flugzeuges aus, da insbesondere
beim Tiefflug der Flugzeugführer mit der Notwendigkeit feines schnellen Einsatzes
seiner Waffen rechnen muß und vielfach erst im letzten- Augenblick ein anzugreifendes
Ziel erkennen oder feststellen kann. Bei der großen Geschwindigkeit des
Flugzeuges bringt dann der verspätete Einsatz der Bomben nicht den gewünschten Erfolg.
Die Erfindung besteht nun darin, daß die Fördereinrichtung durch einen unmittelbar
mit ihrer Treibwelle verbundenen, mit dem Antriebsmotor kraftschlüssig gekuppelten
Kraftspeicher in Gang gesetzt wird, dessen Arbeitsabgabe durch eine von Hand schaltbare
Sperre regelbar ist, während zum Ingang- und Stillsetzen des den Kraftspeicher aufladenden Antriebsmotors eine in Abhängigkeit
vom Entladungszustand des Kraftspeichers stehende Schaltvorrichtung- vorgesehen
ist.
Es sind Kraftspeicher in der Technik an sich bekannt. Sie dienen im wesentlichen
zur Schaffung einer Kraftreserve. Bei Flug-
zeugen steht diese Kraftreserve z. B. in der Form von Akkumulatoren zur Verfügung, mit
welchen die in dem Fall zum Antrieb beweglicher Einrichtungen vorgesehenem Motoren
gespeist werden. Es sind z. B. elek trische Akkumulatoren zum Speisen von Elektromotoren
oder auch Druckluftspeicher für Druckluftmotoren vorgesehen. Bei hydraulischen
Antrieben wiederum muß der Flug· ίο motor die erforderliche Kraftreserve aufweisen.
Der Kraftspeicher gemäß der Erfindung hat demgegenüber eine andere Aufgabe. EiS sollen durch ihn die eingangs!
näher dargelegten Nachteile bei Reihenabwurf vorrichtungen für Bomben und andere
Lasten behoben werden, und es soll erreicht werden, daß die Bomben u. dgl. vom Augenblick
des Einschaltens der Abwurfvorrichtung an in schnellster Folge abgeworfen werden.
Bei einer bekannten Abwurfvorrichtung ist ein Kraftantrieb vorgesehen, der dem Zweck
dient, die Fluggeschwindigkeit des Geschosses bzw. der Bombe zu vernichten, indem das
Geschoß z. B. durch Federkraft mit wachsender Geschwindigkeit mit Bezug auf das Luftfahrzeug zurückbewegt wird. Dabei ruht
die Bombe auf einem Beschleunigunigswagen und wird auf diesem über der entsprechend
groß ausgebildeten Abwurföffnung entlangbewegt. Dadurch soll die Kontrolle über den
Zeitpunkt für das Abwerfen des Geschosses dem Führer entzogen und von der Geschwindigkeit
des Flugzeuges abhängig gemacht werden. Die hier zur Anwendung gelangende Feder hat die Aufgabe ieines Kraftantriebes
und nicht die eines Kraftspeichers im Sinne der Erfindung zu erfüllen.
Der Kraftspeicher gemäß der Erfindung wird durch den Kraftantrieb für die Reihen abwurfvorrichtung
aufgeladen bzw. unter Spannung gesetzt, der zweckmäßigerweise selbständig entweder sofort in Wirkung tritt
oder sobald der Kraftspeicher bis zu einem bestimmten Grade entladen ist. Als Kraftspeicher
kann eine Metallfeder dienen, die von einem Motor gespannt wird und die
diesen selbst einschaltet, sobald sie über einen zulässigen Bereich hinaus entspannt worden
ist. Es kann aber auch eine Druckmittelanlage verwendet werden, bei der ein Druckmittelbehälter,
der durch eine Pumpe aufgefüllt wird, als Speicher dient.
Außer in der schnellen Einsatzmögliehkeit der Reihenabwurfvorrichtung liegt der durch
die Erfindung erzielte Vorteil darin, daß .ein Kraftantrieb von entsprechend der geringeren
Leistungshöhie kleinen Ausmaßen und niederem Gewicht verwendet werden kann. Als
Kraftantrieb wird meist ein Elektromotor verwendet, der an die elektrische Anlage des
Flugzeuges angeschlossen ist, die von einem Generator begrenzter Größe und von ebenso
begrenzt großen Akkumulatoren gespeist wird. Wenn nun auch andere Einrichtungen,
z. B. Waffen, gleichzeitig mit der Abwurfvorrichtung von der elektrischen Anlage mit
Strom versorgt werden, ist die verhältnismäßig kleine Anlage auf das höchste belastet.
Es ist daher auch darin ein Vorteil zu sehen, wenn in einem solchen Augenblick eine Ersparnis an Strom gemacht werden
kann, so daß die durch die Erfindung ermöglichte Verwendung eines Motors geringerer
Leistung auch eine Verkleinerung des Gesamtbedarfes an Strom mit sich bringt und demientsprechend die Verwendung eines
kleineren Generators und kleinerer Akkumulatoren zuläßt.
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigen:
Abb. ι einen Flugzeugflügel und einen Teil
eines Flugzeugrumpfes mit den darin eingebauten Reihembwurf vorrichtungen,
Abb. 2 einen Längsschnitt der Reihenabwurfvorrichtung gemäß 11-11 der Abb. 3,
Abb. 3 einen horizontalen Längsschnitt III-HI der in Abb. 2 gezeigten Reihenabwurfvorrichtung
mit dem zugehörigen Kraftantrieb und einer Spiralfeder als Kraftspeicher,
Abb. 4 eine vergrößerte Wiedergabe der
Spiralfeder mit einer schematischen Übersicht über die Schaltanlage und
Abb. 5 einen Querschnitt gemäß V-V der Abb. 2.
In dem verhältnismäßig flachen Flugzeugflügel i, der von unten gesehen in Abb. 1 gezeigt
ist, sowie auch in dem anschließenden Rumpfteil 2 sind mehrere gestrichelt eingezeichnete
Reihenabwurfvorrichtungen 3 untergebracht, deren Abwurf öffnungen 4 mit
durchlaufenden Linien eingetragen sind. Die flache Anordnung· der zugleich als Lastenbehälter
dienenden Fördereinrichtung ermöglicht es, die Abwurfvorrichtung in dem beschränkten
Bereich zwischen der Flügeloberdecke 5 und der Unterdecke 6 anzuordnen.
Die einzelnen Vorrichtungen bestehen aus je zwei parallel laufenden endlosen Ketten 7
und 8, die die abzuwerfenden Gegenstände oder Bomben 10 zu dem zur Abwurf öffnung 4 J10
führenden Kanal 9 bewegen. Die Förderketten 7 und 8, zwischen denen die Bomben
liegen, laufen über Zahnräder 13 und 14 und sind von innen offenen, U-förmigen Rahmen
15 und 16 umgeben. In diesen Rahmen sind
die Bomben 10 mit den Zapfen 11 abgestützt. An den Ketten 7 und 8 selbst sind nach,
innen ragende Zapfen 12 angebracht, die sich bei der Fortbewegung gegen die Zapfen 11
der Bomben anlegen und so die Bomben ■leichlaufend mit der Kette vorwärts schieben.
An der unteren Seite läuft der Rah-
men in den zur Abwurf öffnung· 4 führenden
Kanal 9 aus, in den die Bombenzapfen 11
bei der Vorwärtsbewegung· gleiten.
Der Antrieb der Förderbetten erfolgt über das Kettenradpaar 14, das gleichachsig- auf
der Trieb welle 17 befestigt ist, an die 'die als Kraftspeicher dienende Feder 18 angeschlossen
ist. Der Abwurf selbst wird durch ein Malteserkreuz 19 geregelt, das im Zusammenwirken
mit 'einer sehaltharen Sperrklinke· 20 als Hemmvoorichtung der Federkraft entgegenwirkt.
Auf der in ortsfesten Lagern 21 abgestützten Welle 17 ist noch ein Zahnrad 22
fest aufgekeilt, das in ,ein Zahnrad 23 faßt, welches auf der das Malteserkreuz 19 tragenden
Welle 24 fest angebracht ist, so daß die Umlaufbewegung des Malteserkreuzes mit entsprechender Übersetzung der Kettengeschwindigkeit
geregelt ist. Auf der Welle 24, die in Lagern 25 ortsfest gelagert ist,
ist ein Sperrad 26 befestigt, das durch eine schaltbare Sperrklinke 20 in seiner Lage festgehalten
wird, so daß -die gesamte Reihen abwurfvorr.ichtung durch diese Sperrklinke in
Ruhelage gehalten ist.
Die Sperrklinke 20 ist an einem ortsfesten Bolzen 27 schwenkbar befestigt und wird
durch Wirkung einer an ihrem freien Ende angeschlossenen Zugfeder 28 gegen das Sperrrad
26 angedrückt. Zum Lösen der Sperrklinke und damit zum Einschalten der Abwurfvorrichtung
ist an demselben freien Ende ein Seilzug 29 angeschlossen, der über eine Leitrolle 3 ο an den in einer ortsfesten Konsole
31 schwenkbar gelagerten Handgriff geführt ist.
Auf der Triebwelle 17 ist das Ende der als Kraftspeicher wirkenden Spiralfeder 18 angeschlossen.
Wird die Sperrklinke 20 gelöst, so entspannt sich die Feder und erteilt der Welle 17 eine Drehbewegung, die die
Reihenabwurfvorrichtung zum Anlaufen bringt.
Die Feder 18 ist in einem ebenfalls auf
der Welle 17 gelagerten Gehäuse 33 untergebracht, an dem dais, äußere Ende der Feder
fest angeschlossen ist. Durch die Drehung dieses Gehäuses in entsprechender Richtung
wird die Feder gespannt. Auf dem Gehäuse ist ein Zahnradkranz 34. aufgesetzt, dessen
Zahnkette 35 von. dem Antriebsmotor 36 bewegt werden kann. In dem drehbaren Gehäuse
33 ist ein Schalter 37 angebracht, dessen Schaltknopf 38 durch die entspannte
Feder niedergedrückt wird, so" daß eine Verbindungzwischen den· Schleifkontakten 39
und 40, die gegen die Kontaktringe4r und
42 anliegen, geschaffen ist. Die Kontaktringe 41 und 42 und damit auch der Schalter
sind 'in die Leitung 43 des Strömkreises für
den Antriebsmotor 36 eingeschaltet, so daß, wenn die Feder 18 bis zu einem gewissen
Grade entspannt ist, der Antriebsmotor 3 6 selbsttätig in Wirkung tritt. Sobald der
Motor eingeschaltet ist, wirkt er dem Entspannen der Feder entgegen, so daß er gleichzeitig
deren Drehwirkung unterstützt. Biei längerem Laufen der Fördereinrichtung übernimmt
der Motor allmählich, einen immer größeren Anteil der Antriebskraft, so daß
schließlich die Feder in der Hauptsache als Kupplung zwischen Motor und Förderanlage
dient. Am Motor ist 'eine den einseitigen Drehsinn sichernde Einrichtung, z. B. Magnetbremse,
vorhanden, so daß der Elektromotor zum Spannen der Feder 18 Verwendung
finden kann. Der Elektromotor 36 bewegt das Gehäuse 33 des Kraftspeichers, an welchem das eine Ende der Feder 18 befestigt
ist. Dieses Gehäuse 33 steht mit der Welle 17 der Förderkettenräder 14 nur über die
Feder 18· in Verbindung. Der Kraftspeicher kann nun während der Bewegung der Förderketten,
also bei ausgerückter Sperre 20, 26, als auch bei stillstehenden Förderketten, also
bei eingerückter Sperre 20, 26, aufgeladen bzw. die Feder 18 gespannt werden. Der
Schaltknopf wird durch Federkraft stets in die Ausschaltstellung zurückgeführt und in
dieser gehalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Reihenabwurfvorrichtung für Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare Lasten, bei welcher eine die Lasten zur Abwurfstelle fördernde Einrichtung mit einem Kraftantrieb versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (7, 8) durch einen unmittelbar mit ihrer Treibwelle (17) verbundenen, mit dem Antriebsmotor (36) kraftschlüssig gekuppelten Kraftspeicher (18) in Gang gesetzt wird, dessen Arbeitsabgabe durch eine von Hand schaltbare Sperre (20, 26) regelbar ist, während zum Ingang- und Stillsetzen des den Kraftspieicher (18) aufladenden Antriebsmotors (36) eine in Abhängigkeit vom Entladungszustand des Kraftspeichers stehende Schaltvorrichtung (37,38,39, 4°) vorgesehen 1st.—Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen werden:deutsche Patentschrift....... Nr. 277 644;britische - - 298 450;amerikanische Patentschrift... - 992 577,Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH160931D DE738759C (de) | 1939-11-10 | 1939-11-10 | Reihenabwurfvorrichtung fuer Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare Lasten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH160931D DE738759C (de) | 1939-11-10 | 1939-11-10 | Reihenabwurfvorrichtung fuer Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare Lasten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE738759C true DE738759C (de) | 1943-08-31 |
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ID=7183343
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEH160931D Expired DE738759C (de) | 1939-11-10 | 1939-11-10 | Reihenabwurfvorrichtung fuer Bomben und andere von einem Flugzeug abwerfbare Lasten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE738759C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE277644C (de) * | ||||
US992577A (en) * | 1909-12-27 | 1911-05-16 | Charles J Menges | Power-transmitting mechanism. |
GB298450A (en) * | 1928-04-11 | 1928-10-11 | Patrick Joseph Kilcullen | Improvements in or relating to toothed gearing |
-
1939
- 1939-11-10 DE DEH160931D patent/DE738759C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE277644C (de) * | ||||
US992577A (en) * | 1909-12-27 | 1911-05-16 | Charles J Menges | Power-transmitting mechanism. |
GB298450A (en) * | 1928-04-11 | 1928-10-11 | Patrick Joseph Kilcullen | Improvements in or relating to toothed gearing |
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