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Längsgeteilter, zusammenlegbarer Stiefelknecht Die Erfindung betrifft
einen längs geteilten, zusammenlegbaren Stiefelknecht. Bekanntlich ist es erwünscht,
einen Stiefelknecht für das Verpacken, z. B. in dem begrenzten Gepäck eines Soldaten,
so zusammenlegen zu können, daß ;er' so wenig wie möglich Raum einnimmt. Man hat
zu diesem Zweck den Stiefelknecht schon so ausgebildet, daß er in Querrichtung geteilt
ist und die Teile durch ein Scharniergelenk aneinanderhängen. Diese Ausbildung erscheint
insofern unzweckmäßig, als der die Ausziehgabel enthaltende Teil wegen der durch
die Teilung , stark verkürzten Länge leicht in Längsrichtung aufgespalten wird.
Die Gabelschenkel unterliegen nämlich beim Gebrauch erheblichen nach außen gerichteten
Kräften. Da der Ausschnitt aus der Holzplatte so erfolgt, _daß -die Holzfasern im
wesentlichen in Längsrichtung verlaufen, wirken -die besagten Gabelkräfte quer zur
Faserrichtung, also in einer Richtung, in der das Holz wenig widerstandsfähig ist.
Um der Gefahr des Aufspaltens zu begegnen, muß von vornherein eine dicke Holzplatte
gewählt werden. Was durch die Querteilung des Stiefelknechtes an Raum beim Verpacken
gewonnen wird, geht zum mindesten teilweise durch die `'Fahl der größeren Plattendicke
wieder verloren.
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Es sind auch Ausführungsformen von Stiefelknechten bekannt, die eine
Längsteilung aufweisen. Bei einer dieser bekannten Ausführungsformen werden die
beiden durch die Längsteilung gebildeten Hälften nur am hinteren Ende .durch eine
verhältnismäßig kleine Metallplatte zusammengehalten. Diese Bauart ist in ähnlichem
Sinne unzureichend wie die vorerwähnte Bauart. Auch hier bewirken nämlich die quer
zu den Gabelschenkeln auftretenden Kräfte ein Auseinanderreißen des Stiefelknechtes.
Diese Wirkung ist um so stärker, da die besagten Querkräfte im Hinblick auf die
am hinteren Ende angeordnete Platte einen großen Hebelarm aufweisen.
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Mit der Erfindung wird nun ein solcher längs geteilter Stiefelknecht-
vorgeschlagen, dessen lose aneinanderliegenden Längsteile in der Nähe der Ausziehgabel
durch eine aufschiebbare ringartige Klammer zusammengehalten sind, .die zugleich
als Bodenstütze . des Stiefelknechtes und als Stütze für die Spitze des zu haltenden
Fußes dient. Durch
die Klammer werden die quer zu den Gabelschenkeln
gerichteten Kräfte einwandfrei aufgenommen. Die beiden Teile des Stiefelknechtes
können daher verhältnismäßig dünn ausgebildet werden. Dadurch wird das Gewicht klein
gehalten und die Voraussetzung für eine gute federnde Wirkung geschaffen. Die natürliche
Eigenart des um die Längsteile gelegten Ringes, nach allen Seiten vorzustehen, wird
in vorteilhafter Weise dadurch ausgenutzt, :daß das Vorstehen nach unten zur Erzielung
der- Stützwirkung und das Vorstehen nach oben zur Verbesserung des Angriffs der
Kraft des haltenden Fußes ausgenutzt wird. Das Ausziehen des Stiefels geht um so
leichter vor sich, je dichter am Stiefel die Haltekraft angreifen kann. Bekanntlich
ist die Stiefelsohle eines gebrauchten Stiefels so gekrümmt, daß ihr vorderer Teil
nach oben steht. Beim Aufsetzen auf eine völlig ebene Fußplatte kommt infolgedessen
die Fußspitze nicht zum Ansatz. Dagegen findet sie beim Erfindungsgegenstand an
dem nach ob=en vorstehenden Teil der ringförmigen Klammer ,eine Anlage und wird
auf diese Weise zur Mitwirkung herangezogen.
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Ein weiterer Vorteil des Stiefelknechtes gemäß der Erfindung besteht
darin, daß, er vollständig aus Holz ohne Benutzung von Metallteilen hergestellt
werden kann. Hierdurch unterscheidet er sich von einer weiteren bekannten Ausführungsform
eines Stiefelknechtes, der außer einer Längsteilung auch eine Querteilung aufweist.
Auf Grund dieser Ausbildung ist .es erforderlich, eine Metallhülse für das Zusammenhalten
der Gabelschenkel vorzusehen. Diese Hülse bedingt einen Metallaufwand.
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Gemäß der Erfindung wird der Stiefelknecht zweckmäßig so ausgebildet,
daß die Längsteile der Fußplatte an den sich berührenden Kanten mit ineinandergreifenden
Vorsprüngen und Aussparungen, wie Dübel, Nut und Falz u. dgl., versehen sind, die
vorzugsweise so in b,ezug aufeinander angeordnet sind, daß sie mindestens teilweise
auch im zusammengelegten Zustande des Stiefelknechtes ineinandergreifen. Auf diese
Weise wird ein guter Zusammenhalt des zusammengelegten Stiefelknechtes mit einem
nur kleinen Aufwand an Mitteln gewährleistet.
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Die Fußplatte des Stiefelknechtes wird vorteilhaft entgegengesetzt
zu der Ausziehgabel hinter :der Klammer mit einer Aussparung versehen. Diese Aussparung
macht .die Fußplatte federnd. Sie ist im übrigen so ausgebildet, daß sie beim Zusammenlegen
der Fußplatte einen vorspringenden Teil aufnehmen kann, so daß die Abmessungen des
zusammengelegten Stiefelknechtes klein gehalten werden. Um einen zuverlässigen Sitz
der ringförmigen Klammer auf der Fußplatte zu sichern, ist diese keilig ausgebildet.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine vorteilhafte Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigen: Abb. i eine Draufsicht auf den Stiefelknecht
im Gebrauchszustand,e, Abb.2 eine Draufsicht auf den Stiefelknecht im zusammengelegten
Zustande und Abb.3 eine Stirnansicht der Fußplatte im Gebrauchszustande.
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Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist der Stiefelknecht in seiner Längsmittellinie
geteilt und besteht aus den beiden Hälften i und 2. Diese beiden Hälften werden
in der Gebrauchslage durch die ringförmige Klammer ; zusammengehalten, welche vom
hinteren Ende aus auf die Fußplatte aufgeschoben ist. Um ein leichtes Aufschieben
und am Schluß einen zuverlässigen Sitz des Ringes zu gewährleisten, ist die Fußplatte
keilig ausgebildet.
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Aus der Abb.2 ist zu entnehmen, daß der Ring 3 bei 5 eine verhältnismäßig
große Stärke oder Höhe aufweist. Mit dieser großen Höhe ist der Ring geeignet, als
Fußstütze für den Stiefelknecht zu dienen. Der Teils kommt demzufolge beim Gebrauch
des Stiefelknechtes unten zu liegen. Der gegenüberliegende Teil des Ringes 3 weist
eine wesentlich geringere Höhe auf. Immerhin ist diese noch ausreichend, um beim
Aufsetzen des haltenden Fußes auf die Fußplatte eine Anlage der Fußspitze zu ermöglichen.
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Die Fußplatte ist auf dem in bezug zur ringförmigen Klammer 3 gegenüber
der Ausziehgabe1 q. entgegengesetzten Ende mit einer Aussparung ö versehen. Infolge
der Anbringung dieser Aussparung werden die Hälften i und 2 der Fußplatte staik
verschmälert, womit das Federungsvermögen in erwünschtem Sinne wächst. Die Gabel
paßt sich infolgedessen leicht verschiedenen Stiefelformen und -größen an. Die Form
der Aussparung 6 ist im übrigen so gewählt, daß beim Zusammenlegen der beiden Hälften
i und 2 zwecks Verpackens der vom Gabelschenkel der einen Hälfte nach der Mitte
vorspringende Teil gerade in der Ausspartingshälfte des anderen Teils zu liegen
kommt. Dies läßt die Abb.2 deutlich erkennen. Die Breite des Stiefelknechtes im
zusammengelegten Zustand wird damit sehr klein gehalten.
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An der Hälfte i sind Dübel 7, 8 und 9 vorgesehen, die in entsprechende
Aussparungen io_, ii und 12 der Hälftet greifen. Die Dübel. 7 und 9 sind beim Gebrauchszustand
des Stiefelknechtes wirksam, während -der Dübel 8 und die Aussparung i i erst beim
Zusammenlegen
zur Wirkung kommen. Es greift dann nämlich der Dübel
8 der Hälfte i in die Aussparung io der Hälfte 2 und der Dübel 7 der Hälfte i in
die Aussparung i i der Hälfte 2 ein. Hierdurch werden die beiden Hälften auch im
zusammengelegten Zustande in vorteilhafter Weise in ihrer Lage gesichert.
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Auf den beiden Hälften sind noch Löcher 13 vorgesehen. Diese liegen
beim Gebrauchszustande auf verschiedenen Seiten, nämlich .das Loch 13 der Hälfte
i auf der Unterseite und das Loch 13 der Hälfte 2 auf der Oberseite. Wenn beim Zusammenlegen
die eine Hälfte in umgekehrter Lage an ,die andere gerückt wird, kommen beide Löcher
auf der gleichen Seite zu liegen, und zwar so, daß an der ringförmigen Klammer vorgesehene
Stifte i q. in sie eingreifen können. Hiermit wird sowohl der Zusammenhalt der Hälften
i und 2 untereinander als auch der Zusammenhalt .der ringförmigen Klammer- mit diesen
Hälften gesichert.