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Flüssigkeitsbremse für Rohrrücklaufgeschütze Bei Flüssigkeitsbremsen
für Rohrrücklaufgeschütze ist es bekannt, den die Bremsflüssigkeit von der einen
auf die andere Kolbenseite verdrängenden und durch Bremsquerschnitte drückenden
Kolben - zwischen einer vorderen und hinteren: Anschlagschulter der Kolbenstange
axial verschieblich zu lagern, um in der einen Anlag erichtuonig die D,urchflußquerschnitte
für die Rücklaufbremsung, in die anderen solche für die Vorlaufbremsung zu: öffnen
'bzw. zu verschließen.
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Nach der Erfindung wird diese bisher die Bremsdurchlässe bildende
Axialverschiebung des Kolbens auf der Kolbenstange zur Zeitbestimmung des Eintretens
der Bremswirkung beim Rohrrücklauf in der Weise nutzbar gemacht, daß die Kolbenmitnahme
durch die rückgehende Kolbenstange und die damit einsetzende Flüssigkeitsverdrä
bgung auf die Kolbengegenseite Ferst nach einem dem Giescho-ßaustritt aus dem Rohr
in an sich bekannter Weise entsprechenden Rücklaufweg erfolgt.
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Soweit Einrichtungen reit dem Ziel eines ungebremsten Rohrrücklaufweges
bis zum Geschoßaustritt aus dem Rohr bekanntgeworden sind, erfüllen sie diese Aufgabe
nicht in einer zum völligen. Wegfall der Bremskräfte ausreichenden Weise, da sie
@entweder lediglich vergrößerte Durchflußquerschnitte für die anfängliche Kolhenbeweggung
und @d-n Übertritt der Bremsflüssigkeit zur Verfügung stellen oder den Rückweg des
Rohres bis zum Geschoßaustritt vor einer Mitnahme der Bremse entgegen der Kraft
einer Feder ausführen- lassen. Im ersteren Falle ist eine Bremskraft durch die Flüssigkeitsreibung
in den Bremsquerschnitten zwangsläufig dadurch gegeben, daß diese Querschnitte nur
Bruchteile der wirksamen Kolbenfläche ausmachen und daher für den Durchfluß der
vom Kolben verdrängten Flüssigkeit durch die Anfangsquezschnitte ein immerhin beträchtlicher
Bremsdruck nicht zu umgehen ist. Im anderen Falle ist beim Rücklauf die Federkraft
zu Überwinden, die ihrerseits ausreichend sein muß, das Rohr bei größter Erhöhung
noch bis ganz in die Schußlage vorzubringen. Demgegenüber tritt bei der Erfindung
durch den auf der Kolbenstange verschieblich
gelagerten Kolben
eine Flüssigkeitsverdrä,ngung während des Rohrrücklaufes bis zu dem Geschoßaustritt
aus dem `Rohr und damit .eine Bremskraft auf diesem Weltabschnitt überhaupt nicht
auf. Der anfängliche Rücklauf bis etwa zum Ende der Beschleunigungsperiode des Rohres
bleibt daher urigebremst, und die Schußpräzision schädlich beeinflussende Stöße
können nicht auftreten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die axiale Verschiebbarkeit
des Kolbens beim einsetzenden Rohrvorlauf das Rohr anfänglich urigebremst aus der
hinteren Endlage bis zur Erreichung :einer ,gewissen Bewegungsgröße vorlaufen läßt
und somit eine genügende Anfangsbeschleunigung für den Rohrvorlauf erhalten wird.
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Nach der weiteren Erfindung wird, um nach dem Geschoßaustritt aus
dem Rohreine plötzlich einsetzende Bremsung mit hohem Spitzendruck unter dem Kupplungsstoß
bei der Kolbenmitnahme zu unterbinden, die rücklaufende Kolbenstange vor der Mitnahme
in steigendem Maße abgebremst, so daß ein stetiger Druckanstieg auf den dann einsetzenden
Bremsdruck gewährleistet ist. Hierzu ist zwischen den Kolben und die Kolbenstange
entweder eine Federgeschaltet, die gegebenenfalls vom Hubbeginn an durch die gegen
den Kolben vorbewegte Kolbenstange spannt wird, oder die rücklaufende Kolbenstange
wird durch eine wenigstens auf dem Teil des vom Hubbeginn bis zur Kolbenmitnahme
sich erstreckenden Anfangsweges durch Flüssigkeitsdrosselung in zunehmendem Maße
gebremst, oder es werden beide Mittel vereint zu dieser Aufgabe herangezogen.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Bremse nach der Erfindung ist in der
Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch die Bremse in der Ruhestellung,
Abb. 2 während des Rücklaufs im Augenblick der Kolbenmitnahme durch die Kolbenstange.
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Der im Bremszylinder a bewegliche Kolben b ist auf der mit dem Geschützrohr
durch einen Hornansatz lt fest gekuppelten Kolb@enstange c nach vorn eine Strecke
längs verschieblIch geführt, nach hinten durch :ein Widerlager cl der Bremskolbenstange
c begrenzt. Eine die Bremskolbenstange auf ihrem freien Endteil umschließende, an
einem kolbenartigen Bund c. der Kolbenstange sich abstützende Feder/ hält den Kolben
b an der hinteren Kolbenstangenschulter cl in Anlage. Der Kolbenb hat eine mehrfach
abgesetztie Längsbohrung, die an der dem freien Kolbenstangenende c. zugekehrten
Seite mit einer mit Bremszügenbl versehenen zylindrischen Bohrung b .
be;ginnt, an die sich eine zweite im Durchmesser verminderte Bohrung b, anschließt,
deren über die sich daran ansetzende Bohrung für den Durchtritt der Kolbenstange
c hinausgehender Ringquerschnitt zur Unterbringung der Feder/ dient-An der dem Kolbenstangenende
c @ abgelegenen Seite hat der Kolben b DurchtrittsöffnungEn b" die mit D.urchfltißöffnungen
c.; der bis zur Kolbenmitnahme (Abb.2) zurückgelaufenen Kolbenstange e in Deckung
kommen und den Übertritt der Bremsflüssigkeit durch die hohle Kolbenstange hindurch
und einen daran anschließenden, über den Hub veränderlichen Drosselquerschnitt gestatten,
der in bekannter Weise durch eine Verengung ei der Kolbenstangenbohrung und eine
längs profilierte Dornstange d gebildet wird.
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Bei Beginn des Rücklaufes wird die durch den Hornansatz lt mit dem
Rohr fest gekuppelte Kolbenstange c unter Zusammendrückung der Feder/ mitgenommen
und entsprechend der mit der anfänglichen Rückbewegung wachsenden Federkraft gegen
den von der Flüssigkeitssäule in der Anfangsstellung gehaltenen Bremskolben b abgebremst.
Mit dem Eintritt des kolbenartigen Bundes c2 der Kolbenstange in die mit Bremszügen
b1 versehene Bohrung b@ wird diese Abbremsung bis zur Kolbenmitnahme (Abb. 21) zunehmend
verstärkt. Der durch die Federspannung und die Flüssigkeitsdrosselung ausgeübte
Druck auf den Kolben wächst zweckmäßig vom Rücklaufbeginn bis zur Kolbenmitnahme
zu einem Betrag an, der dem bei der Kolbenverschiebung wirksam «-erdenden Bremsdruck
für die durch den Bremsquerschnitt c1, d auf die Kolbengegenseite verdrängten
Flüssigkeit entspricht.
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Beim Vorlauf des, Rohres wird der Bremskolben von der entgegenstehenden
Flüssigkeitssäule vorerst an einem Vorwärtsgehen gehindert, bis er durch die Schulter
cl der vorlaufenden Kolbenstange c mitgenommen wird. Der Übertritt der Bremsflüssigkeit
auf die hintere Kolbenseite kann dabei in bekannter Weise durch nur in dieser Richtung
wirksame Durchlässie erfolgen.