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Sicherheitseinrichtung für Rohrvorlaufgeschütze für den Fall des Versagens der selbsttätigen Zündung.
Die Rohrvorlaufgeschütze können bekanntlich in zwei Gruppen geteilt werden, wovon die eine nur mit Akkumulator arbeitet, während die andere ausser dem Akkumulator noch eine Bremse zum Aufzehren des Rückstosses benützt.
Während die erste Gruppe die grösste ballistische Leistung des Geschützes ermöglicht. wird bei der zweiten Gruppe jene Leistung um so geringer, je mehr Rückstossar beit von der Bremse aufgenommenwird.
Die Anordnung einer Bremse zur Vernichtung eines beträchtlichen Teiles der Rückstossarbeit hat den Vorteil, dass selbst beim Versagen der Zündung durch die selbsttätige Entzündungseinrichtung, d. h. beim Auftreten einer Spätziindung, bei der das Rohr durch eine Anhaltevorrichtung schon ganz oder nahezu zur Ruhe gebracht sein kann, das Rohr ohne nachteiligen Stoss in die Lade- und Richtstellung gelangt. Insbesondere gilt dies bei Verwendung einer Flüssigkeitsbremse, da bekanntlich der Widerstand der Bremse mit der Geschwindigkeit des
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zu verzehren war.
Die durch die Erfindung gelöste Aufgabe besteht nun darin, für solche Vorlaufgeschütze, bei denen die Flüssigkeitsbremse wenig Arbeit im Verhältnisse zum Akkumulator zu vernichten hat. oder die mit einer Reibungsbremse ausgestattet sind. oder die überhaupt keine Bremse bei normaler Tätigkeit des Geschützes benötigen, den Stoss des Rohres beim Anlangen in der Ladeund Richtstellung zu vermeiden, der auftritt. wenn die durch die selbsttätige Entzündung hervorgerufen Explosion nicht rechtzeitig eingetreten ist.
also die erteilte Vorlaufgeschwindigkeit
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oder eine ausschliesslich an der Lafette oder dem Rohre angebrachte und mit angemessenem Widerstande versehene Bremse in Tätigkeit setzt, sobald die selbsttätige Entzündung nicht die rechtzeitige Explosion der Ladung hervorruft.
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zylinders.
Die Flüssigkeitsbremse besteht aus dem mit Zügen z versehenen Bremszylindej-C'und einem aus zwei Kolbenscheiben bestehenden Kolben. Die eine Kolbenscheibe E bildet mit der
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An dem vorderen Abschlussstücke b2 der Oberlafette (Fig. 1 und 2) befindet sich in einem taschenförmigen Ausschnitte der Stellring G mit Stellhebel g (Fig. 3 und 4). Gegen Verschieben ist der Stellring durch das Abschlussstück b2 gehindert, während er sich durch seine Verbindung mit einem in die äussere Längsnut c3 des Bremszylinders eingreifenden Vorsprunge mit dem Bremszylinder drehen kann. An der vorderen Tatze des Rohres befindet sich eine kurvenförmige Ansatzfläche < /.
Arbeitet das Geschütz regelmässig, so findet nach dem Vorlaufwege s des Rohres die selbsttätige Entzündung statt, und das Rohr wird unter gleichzeitigem Spannen der Feder wieder
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Versagt dagegen die rechtzeitige Explosion, so bewegt sich das Rohr noch weiter vorwärts, und wenn es den weiteren Weg s1 zurückgelegt hat, kommt die Ansatzfläche J mit dem Stellhebel y in Berührung ; dieser wird so lange seitlich gedreht, bis er um den Winkel w (Fig. 2) ausgewichen ist. Dadurch hat sich auch die vordere Kolbenscheibe F (Fig. 3 und 4) um den gleichen Winkel gedreht und auf diese Weise die sektorenförmigen Durchgangsquerschnitte f derart verdeckt, dass die Flüssigkeit nur noch durch die Züge z strömen kann.
Erfolgt jetzt erst die Explosion der Ladung infolge Spätzündung, oder wird von Hand abgefeuert, so ist der Widerstand derart bemessen, dass dem Rohre seine lebendige Kraft entzogen ist, bis es in die Lade-und Richtstellung (Fig. 1) gelangt. Die erhöhte Bremsung beginnt also schon nach dem Vorlauf des Rohres um die Strecke und infolgedessen wird die Bremse gleichzeitig als Anhaltebremse dienen können.
Die dargestellte Bremse erzeugt beim Vor- und Rücklaufe unter normalen Umständen
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einen bestimmten Bremswiderstand erhalten, so hätte man nur nötig, auf der der Kolbenstange abgekehrten Seite eine Ventilklappe anzubringen die sich beim Vorlaufe abhebt, beim Rücklaufe dagegen anpresst, und die so bemessen ist, dass sie nur einen bestimmten Teil der Durchgangs querschnitte der Kolbenscheiben freigibt.
Nachdem das Rohr wieder in seine Lade- und Richtstellung zurückgekehrt ist, wird der Stellhebel y von Hand in seine ursprüngliche Stellung zurückgedreht. Es kann aber auch eine
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der Stellhebel selbsttätig um den Winkel w zurückdreht.
Fig. 5 bis 7 stellen ein Rohrvorlaufgeschütz mit Reibungsbremse dar. Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch die Oberlafette. die Fig. 6 und 7 Querschnitte nach 6-6 und 7-7 det Fig. 5.
Die Anordnung des Rohres A auf der Oberlafette B und des Federvorholers D in der Oberlafette ist ähnlich, wie vorher beschrieben. Mit dem Rohransatze al ist die hohle Kolbenstange C verbunden, gegen deren Bund c sich das Vorderende des Federvorholers D legt.
Am vorderen Abschlussstücke b2 der Oberlafette befindet sich in einem taschenförmigen Ausschnitte (Fig. 5 und 6) ein in Form einer Scheere ausgebildetes Bremsbackenpaar E, dessen be'de Arme durch onen mit Rechts-und Linksgewinde versehenen Bolzen F einander genähert oder voneinander entfernt werden können. Der Bolzen selbst trägt auf jeder Seite einen Hebel f
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Bei normalem Arbeiten des Geschützes macht das Rohr einen Vor-und Rücklaufweg s.
Findet dagegen eine rechtzeitige Explosion durch die selbsttätige Entzündungseinrichtung nicht statt, so bewegt sich das Rohr noch weiter vorwärts, und wenn es den weiteren Weg s1 zurückgelegt hat, stossen die Ansätze a2, au gegen die Hebel f, f und drehen sie so lange vorwärts, bis sie in die Stellung f1, f1 gelangt sind. Durch diese Drehbewegung der Hebel werden die beiden Bremsarme derart einander genähert, dass die am Umfange der hohlen Stange C entstehende Robing das Rohr zunächst zum Stillstande bringt. Tritt die verspätete Explosion noch ein, so verzehrt die Reibung samt dem Akkumulator die entstehende Rückatossarbeit, ehe das Rohr in seine AnfangssteUung gelangt.
Findet die Zündung überhaupt nicht statt, so können die Bremsbacken wieder gelöst und das Rohr zurückgezogen werden, oder das Geschütz wird von Hand abgefeuert und das Rohr zuruckgeschossen.
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Anstatt dieser einfachen Bremse könnte auch eine Reibungsbremse angewendet werden, die eine bestimmte selbsttätige Längsverschiebung der Bremsbacken auf Keilflächen gestattet, und die dadurch in den Stand gesetzt wird, für gewöhnlich zwar nicht beim Vorlage aber beim Rücklaufe zu bremsen, wie solche für Rohrrücklaufgeschütze schon bestehen.
Auch die Reibungsbremse lässt sich wie die Flüssigkeitsbremse derart einrichten, dass sie beim AnJangen des Rohres in der Lade-und Richtstellung sich selbsttätig für den normalen Schuss wieder einstellt. Während bei den angeführten beiden Beispielen die Bremsen schon mit einem gewissen Bremswiderstande arbeiten können, soll durch die folgenden Konstruktionen gezeigt werden, wie die Bremse, die entweder ganz an der Oberlafette oder dem Rohre befestigt sein kann, beim Versagen der rechtzeitigen Explosion durch die selbstätige Entzündungeinrichtung in Tätigkeit gesetzt wird.
Eine derartige Ausführungsform ist in Fig. 8 bis 10 dargestellt.
Fig. 8 zeigt einen Längsschnitt durch die Oberlafette eines Rohrvorlaufgeschützes mit dem Rohre in der Lade- und Richtstellung. Fig. 9 zeigt einen Querschnitt nach 9-9 der Fig. 8,
Fig. 10 eine Einzelheit. Der Akkumulator, der beispielsweise zu beiden Seiten des Rohres an- geordnet sein kann, ist in der Zeichnung weggelassen.
Die Flüssigkeitsbremse ist mit der Oberlafette. dadurch ganz verbunden, dass die Kolben- stange c durch den Bolzen Cl mit dem vorderen Abschlussstücke bl der Oberlafette B fest ver- bunden ist, während der Bremszylinder C in den Lagern b2, b3 der Oberlafette ruht und gegen
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des Bremszylinders legt.
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