DE653133C - Bremsdruckzylinder fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents
Bremsdruckzylinder fuer KraftfahrzeugeInfo
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- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T11/00—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator without power assistance or drive or where such assistance or drive is irrelevant
- B60T11/10—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator without power assistance or drive or where such assistance or drive is irrelevant transmitting by fluid means, e.g. hydraulic
- B60T11/16—Master control, e.g. master cylinders
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Description
13 DBG, 1937
Die Erfindung betrifft einen Bremsdruckz\ linder für Kraftfahrzeuge mit mehreren
auf verschiedene Druckleitungsnetze wirkenden Kolben.
Bei der Ausrüstung von Kraftfahrzeugen mit derartigen Bremszylindern kann es vorkommen,
daß die mit den einzelnen Druckleitungsnetzen verbundenen Bremsbacken eine,
verschieden starke Abnutzung aufweisen. So können beispielsweise die Vorderradbremsen
sich stärker abnutzen als die Hinterradbremsen, und umgekehrt. In einem solchen Fall muß der Kolben, welcher auf das mit
den stärker abgenutzten Bremsbacken verbundene Druckleitungsnetz arbeitet, eine
größere Flüssigkeitsmenge verdrängen als der andere Kolben, da die stärker abgenutzten
Bremsbacken um ein größeres Stück bewegt werden müssen als die weniger abgenutzten,
bis sie gegen die Bremstrommel zum Anliegen kommen.
Es ist nun schon ein Bremszylinder bekannt, der zwei hintereinandergeschaltete
Kolben besitzt, von denen der vordere KoI-ben kleineren Durchmessers auf das Vorderradbremsleitungsnetz
und der hintere Kolben größeren Durchmessers auf das Hinterradbremsleitungsnetz wirkt. Bei dieser Anordnung
ist der kleinere Kolben mittels eines unter Federdruck stehenden Anschlages, der
in einer entsprechenden Aussparung des kleineren Kolbens geführt ist, derart verbunden,
daß der größere Kolben gegenüber dem kleineren Kolben voreilen kann. Mit dieser Anordnung kann zwar eine stärkere Abnutzung
der Bremsbacken des Hinterrades selbsttätig ausgeglichen werden, da der größere Kolben infolge der möglichen Bewegung
gegenüber dem kleineren Kolben eine größere Flüssigkeitsmenge verdrängen kann als dieser, doch ist es nicht möglich, eine
stärkere Abnutzung der \rorderradbremse auszugleichen, da der kleinere Kolben gegenüber
dem größeren nicht voreilen und somit keine größere Flüssigkeitsmenge verdrängen
kann als dieser. Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung besteht darin, daß bei
einem starken Druckabfall in dem den größeren Kolben enthaltenden Zylinderraum, beispielsweise
infolge einer Undichtigkeit desselben oder in dem damit verbundenen Leitungsnetz,
die mit dem Bremsbedienungshebel ausgeübte Kraft in ihrer vollen Größe auf die .Vorderradbremsen übertragen wird, während
beim normalen Arbeiten des bekannten Bremsdruckzylinders der kleinere Kolben durch den von dem größeren Kolben ausgeübten
Flüssigkeitsdruck gesteuert wird, so daß sich nur ein dem Verhältnis der Durchmesser
beider Kolben entsprechender Teil
053183
der auf dem Bremsbedienungshebel ausgeübten Kraft auf die Vorderradbremsen überträgt.
Es ist ferner schon ein Bremsdruckzylinder bekanntgeworden, in dem vor dem an
den Bremsbedienungshebel angeschlossenen Kolben ein zweiter Kolben gleichen Durchmessers
frei schwimmend angeordnet ist, wobei die beiden Kolben auf verschiedene
ίο Druckleitungsnetze eines Kraftfahrzeuges wirken. Diese Anordnung wird jedoch arbeitsunfähig,
sobald ein starker Druckabfall in einem der Druckleitungsnetze,. beispielsweise durch Leckwerden desselben, auftritt.
'S Diese Anordnung scheint daher für den praktischen
Gebrauch ungeeignet, da die Gefahr besteht, daß der Fahrer die Gewalt über das
Fahrzeug verliert.
Die Erfindung vermeidet- die Nachteile der bekannten Anordnung. Sie besteht in der
besonderen Ausbildung eines Bremsdruckzylinders der behandelten. Art, derart, daß
von den beiden bekannten, mit Anschlägen ausgerüsteten, auf die verschiedenen Druckes
leitungsnetze arbeitenden Kolben, von denen der mittlere Kolben mit dem an den Bremsbedienungshebel
angeschlossenen über eine Feder in Verbindung steht, der mittlere der mit gleichem Durchmesser ausgebildeten KoI-3"
hen erfindungsgemäß zwischen dieser Feder' und einer zweiten Feder nach beiden Bewegungsrichtungen
frei schwimmend angeordnet ist. Dabei werden die Anschläge in ihrer Länge zweckmäßig so bemessen, daß die freie
is Weglänge der Kolben kleiner ist als der Hub
des Bremsbedienungshebels. "
Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß der mittlere Kolben in seiner Bewegung vollkommen
unabhängig von dem an den Bremsbedienungshebel angeschlossenen Kolben ist,
so daß sowohl ein Voreilen als auch ein Zurückbleiben
des frei schwimmenden Kolbens gegenüber dem an dem Bedienungshebel angeschlossenen
Kolben erfolgen kann. Infolgedessen kann sowohl in dem mit den Vorderradbremsen
als auch in dem mit den Hinterradbremsen verbundenen Druckleitungsnetz eine größere Flüssigkeitsmenge verdrängt
werden, wenn entweder die A'orderrad- oder
Hinterradbremsen stärker abgenutzt sind. Die Folge davon ist, daß beide Bremsen genau
im gleichen· Augenblick und mit der gleichen Kraft angreifen.
Da die beiden Kolben gleichen Durchmesser besitzen, wird auch bei einem Leerlaufen
des mittleren Zyliiiderraumes, wenn die mit dem Bremszylinderhebel ausgeübte
Kraft sich über den Anschlag des hinteren Kolbens auf den entsprechenden Anschlag
des mittleren Kolbens unmittelbar überträgt, die gleiche Kraft auf die von dem mittleren
Kolben gesteuerte Bremsbacke ausgeübt wie in dem Fall, wenn die Druckübertragung von
den hinteren auf den mittleren Kolben auf hydraulischem Wege erfolgt. 6g
Bei dem Gegenstand der Erfindung können die Anschläge der Kolben in der allgemein
üblichen Weise leicht auswechselbar ausgebildet werden, so daß der gleiche Bremsdruckzylinder
verschiedenen Bremseinrichtungen angepaßt werden kann.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Bremsdruckzylinders
nach der Erfindung im Schnitt dargestellt, welcher in bekannter Weise auf zwei voneinander
unabhängige Druckleitungsnetze arbeitet, wobei das eine Druckleitungsnetz beispielsweise
mit den Bremsen der Hinterräder und das andere mit den Bremsen der Vorderräder des Fahrzeuges verbunden ist.
Der Bremsdruckzylinder weist einen zylindrischen Teil 10 auf, der an einem Ende durch
einen, mit Gewinde 12 versehenen Kopf il
verschlossen ist. Der Kopf 11 enthält ein Auslaßventil 13, welches über einen Nippel
14 mit einer Leitung 15 in Verbindung steht, die zu einem der Druckleitungsnetze führt.
Das Auslaßventil 13 besitzt eine bei hydraulischen Bremsen bekannte Bauart, und zwar
strömt die Druckflüssigkeit durch die Gummihaube 13" unter Umbiegen des Randes derselben
hindurch, ,während der Rückfluß der Flüssigkeit durch ein federbelastetes Ventil
gesteuert wird, so daß die Leitung 15 sich niemals vollkommen entleeren kann.
Am anderen Ende des zylindrischen Teiles 10 ist ein Kolben 16 vorgesehen, der mit
'Hilfe einer Stoßstange 17, 18 an den Bedienungshebel
angeschlossen wird, wobei die Stoßstange 17 durch einen Balgen 19 staubsicher
gegen die Außenluft abgeschlossen ist. Das Innere des zylindrischen Teils ist mit
Hilfe eines frei schwimmenden Kolbens 22 in zwei Arbeitsräume 20 und 21 unterteilt. Der
Kolben 22 ist an seinen beiden Enden mit
Flanschen 23 und 30 versehen, so daß im mittleren Teil des Kolbens ein ringförmiger
Hohlraum 26 entsteht. · Zu beiden Seiten des Kolbens 22 sind Dichtungsmanschetten 24
und 31 vorgesehen, welche das Übertreten von Flüssigkeit aus einem Arbeitsraum in
den anderen verhindern. Die dem Ringraum 26 zufließende Flüssigkeit kann bei der Rückwärtsbewegung
des Kolbens 22 durch öffnungen 25 im vorderen Flansch 23 des KoI-bens
22 und an der Manschette 24 vorbei in den Arbeitsraum 21 übertreten, während eine
Bewegung der in dem Ringraum 26 befindlichen Flüssigkeit in Richtung des Arbeitsrauines
20 durch eine Dichtung 32 verhindert wird, die in einer Xut 33 des Kolbens 22 gehalten
wird. Der Ringraum 26 steht über
einen Kanal 28 mit einer Einlaßkammer 27 in Verbindung, welche außerdem durch eine unmittelbar
vor der Ledermanschette 24 gelegene öffnung 29 mit dem Arbeitsraum 21 in
Verbindung steht.
Der Arbeitsraum 20 ist mit einem Auslaßventil 34 verbunden, welches in ähnlicher
Weise ausgebildet ist wie das Auslaßventil 13 und über ein Verbindungsstück 38 und zu
der Leitung 39 , des zweiten Druckleitungsnetzes führt. Der Arbeitsraum 20 steht ferner
über eine Ansaugöffnung 37 und einen Kanal 36 mit der Einlaßkammer 35 in Verbindung,
wobei die öffnungen 36 und 37 inihrer Wirkung den öffnungen 28 und 29 entsprechen.
Zur Speisung der Einlaßkammern 27 und 35 müssen getrennte Behälter vorgesehen
werden. Zu diesem Zweck ist in einem mit einer Zuführungsöffnung 41 ausgerüsteten
Vorratsbehälter, der über ein Anschlußstück 42 und eine Leitung 43 mit der Einlaßkammer
27 verbunden ist, ein zweiter Behälter 44 vorgesehen, der durch das Anschlußstück 45
in seiner Lage gehalten wird und über dieses Anschlußstück sowie eine Leitung 46 mit der
Einlaßkammer 35 in Verbindung steht. Die Füllung des zweiten Behälters 44 wird dadurch
erreicht, daß man den Hauptbehälter 40 bis über den Rand 47 des zweiten Behälters-44
anfüllt.
In dem Arbeitsraum 21 sind zwei Federn 48 und 49 vorgesehen, die sich mit dem einen
Ende gegen eine als Anschlag 49 ausgebildete durchlochte Platte 50 und mit ihrem anderen
Ende gegen eine Scheibe 51 abstützen, die in der Ledermanschette 24 angeordnet ist.
Zwischen dem Kolben 22 und dem Kolben 16 ist eine zweite Feder 53 vorgesehen, die die
Rückwärtsbewegung des Kolbens 16 bewirkt und in ihrer Stärke der Feder 48 entspricht.
Die Feder 53 gleicht daher die Wirkung der Feder 48 aus, so daß die Rückwärtsbewegung
des Kolbens 22 lediglich durch die Feder 49 bewirkt wird. Die Rückwärtsbewegung des
Kolbens 22 wird dabei durch die Anschlagseil
raube 52 begrenzt. Der Druck der Federn 48, 49 und 53 ist so bemessen, daß er im Vergleich
zur Arbeitsbelastung der Kolben 16 und 22 sehr gering ist, so daß der Druck in
den Arbeitsräumen 20 und 21 für alle in der Praxis vorkommenden Fälle als annähernd
gleich angesehen werden kann.
In dem Ilauptkolben 16 ist ein axial angeorclneter
Anschlag 54 vorgesehen, der mit einem Zapfen 55 in einer Bohrung des Kolbens 16 befestigt ist. Ähnliche Anschläge
5<J. 57 von geeigneter Länge sind zu beiden
Seiten des Kolbens 22 angeordnet. Diese Anschlage dienen dazu, den Bremsdruckzylinder
arbeitsfähig zu halten, wenn entweder in dem Arbeitsraum 20 oder dem Arbeitsraum 21
eine starke Drucksenkung, beispielsweise infolge eines Auslaufens der Flüssigkeit, auftritt.
Hierauf soll weiter unten eingegangen werden. Um das Entweichen von Flüssigkeit aus den Arbeitsräumen an den Anschlägen
vorbei zu verhindern, ist der mittlere Teil der Manschetten 24 und 31 als hülsenförmiger
Teil 58 ausgebildet.
Beim normalen Arbeiten des Bremsdruckzylinders sind die Arbeitsräume 20, 21 \o\\-
kommen von den Behältern 40, 44 aus gefüllt. Wird dann durch den Bremsbedienungshebel
eine Kraft auf die Stoßstange 17 übertragen, so bewegt sich der Kolben 16 in dem Zylinder
10, wodurch die öffnung 37 durch die Manschette 59 verdeckt wird. Infolgedessen steigt
der Druck in dem Arbeitsraum 20 und in dem damit verbundenen Druckleitungsnetz an.
Der im Arbeitsraum 20 entstehende Flüssigkeitsdruck überträgt sich dabei unmittelbar
und in gleicher Größe auf den Kolben 22, da dieser den gleichen Durchmesser besitzt wie
der Kolben 16. Unter Einwirkung des in dem Arbeitsraum 20 erzeugten Druckes bewegt
sich daher der Kolben 22 entgegen dem Druck der Feder 49, wodurch, sobald die öffnung 29
durch die Manschette 24 abgedeckt ist, der Arbeitsraum 21 und damit das mit diesem
verbundene Druckleitungsnetz ebenfalls unter Druck gesetzt wird. Da die Feder 49 verhältnismäßig
schwach gewählt ist und die Wirkung der Feder 48 durch die gleich starke Feder 53 ausgeglichen wird, können die
Drücke in den Arbeitsräumen 20 und 21 als praktisch gleich groß betrachtet werden.
Nimmt man nun an, daß in einem der Arbeitsräume, beispielsweise 20, die Flüssigkeit
infolge Bruches der damit verbundenen Rohrleitungen ausläuft, so kann bei Bewegung des
Bremsbedienungshebels der Kolben 36 mit seinem Anschlag 54 sich zunächst ohne Widerstand
so lange in Richtung des Kolbens 22 bewegen, bis der Anschlag 54 gegen den Auschlag
56 zum Anliegen kommt, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Kolben 16 und 22 hergestellt ist, so daß der
Kolben 22 sich nach rechts bewegt und das mit dem Arbeitsraum 21 verbundene Druck- no
leitungsnetz unter Druck gesetzt wird. Da die Kolben 22 und 16 den gleichen Durchmesser
besitzen, ist in diesem Fall die auf den Kolben 22 übertragene Kraft die gleiche
wie in dem Fall, wenn der Kolben 22 ausschließlich hydraulisch gesteuert wird.
Wenn das Auslaufen von Flüssigkeit aus dem Arbeitsraum 21 beispielsweise infolge
Bruches der damit verbundenen Rohrleitungen erfolgt, so wird bei Bewegung des Brems-Bedienungshebels
zunächst der Kolben 22 ohne wesentlichen Widerstand so weit nach
rechts wandern, bis der Anschlag 57 auf den
Anschlag 50 auf trifft, worauf bei Weiterbewegung des Kolbens 16 nach rechts der Arbeitsraum
20 und damit das von diesem gespeiste Bremsnetz unter Druck gesetzt wird.
Aus vorstehendem geht hervor, daß bei einem Rohrbruch in den mit dem Bremsdruckzylinder
verbundenen Druckleitungsnetzen stets das andere Druckleitungsnetz arbeitsfähig
bleibt, so daß keine Gefährdung des mit einem Bremsdruckzylinder nach der
Erfindung ausgerüsteten Kraftfahrzeuges auftreten kann.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Bremsdruckzylinder für Kraftfahrzeuge mit mehreren auf verschiedene Druckleitungsnetze wirkenden, mit Anschlägen versehenen Kolben und mit einer Feder zwischen dem an den Bremsbedienungshebel angeschlossenen Kolben und dem mittleren Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Kolben (23) der mit gleichem Durchmesser ausgebildeten Kolben (16, 23) zwischen der Feder (53) und einer zweiten Feder (48) nach beiden Bewegungsrichtungen frei schwimmend angeordnet ist.
- 2. Bremsdruckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Weglänge der Kolben kleiner ist als der Hub des Bremsbedienungshebels.
- 3. Bremsdruckzylinder nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge auswechselbar sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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1936
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Also Published As
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