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Umschalt= und Regelvorrichtung für Hochdruck-Azetylenentwickler Bei
dem Betrieb von Höchdruck-Azetylenentwicklern nach 'dem Zuflußsystem mit mehreren
Schubladen treten sehr häufig Unglücksfälle dadurch ein, daß ,der Entwickler beim
Füllen und Entleeren sowie im Betrieb selbst-nicht in richtiger Weise,bedient wird.
Es ist bei solchen Apparaten eine Reihe von Handgriffen in bestimmter Reihenfolge
nacheinander zu bedienen, wenn der Ent-,viekler ordnungsmäßig arbeiten soll, und
diese Handgriffe werden -sehr häufig miteinander' verwechselt und dadurch der ordnungsmäßige
Betrieb des Entwicklers in Frage gestellt, in srielen Fällen auch Explosionen verursacht.
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Dieser Nachteil wird ,durch die vorliegende Erfindung dadurch vermieden,
daß die Betätigungseinrichtung so vereinfacht ist, daß mit' einem einzigen Handgriff,
der noch dazu die jeweilige Stellung,der in Frage kommenden Hähne und sonstigen
Einrichtungen ar;@ zeigt, der Entwickler bedient werden kann. Das wird insbesondere
.dadurch erreicht, daß im Küken des Umschalthahnes. eine selbsttätige Druckregelvörrichtung
vorgesehen ist und außerdem mit dem Küken Vorrichtungen verbunden -sind, welche
beim Drehen des Kükens den jeweils in Betrieb zu setzenden Azetylenentwickler und,den
zugehörigen Wasserbehälter sperren und die Öffnung der anderen freigeben. Behufs
vereinfachter Anordnung ist dabei das Regelventil in einem Hohlraum des Kükens des-
Wasserzulaufhähnes untergebracht. Auch wird mit der Betätigung des Handgriffes der
jeweils in Betrieb :genommene Entwicklungsbehälter mit seinem Entlüftungsventil
verbunden, und für 'alle Wässerbe!hälter ist ein gemeinsamer Druckausgleichahn-
vorgesehen, der mit dem Wasserzwlaufhahn unmittelbar gekuppelt ist.
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. An sich ist die Bedienung mehrerer 'Vorrichtungen durch einen Handgriff
und ebenso die Verwendung von Mehrwegeumschalthähnen bei Entwicklungsbehältern bekannt.
Die vorliegende Erfindung besteht aber in der gleichseitigen Anordnung dieser bekannten
Einrichtungen
in der Weise, daß-jede falsche Bedienung ausgeschlossen bzw. nicht zu einem Unglücksfall
führen kann.
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Besondere von dem Handgriff abhängige Sperrvorrichtungen sind noch
vorgesehen, die verhindern, daß* der Abschlußdeckel des oder der Entwicklungsbehälter
geöffnet werden kann, solange noch Wasser zu ,dem betreffenden Behälter läuft. Zu
diesem Zweck wird eine Sperrvorrichtung -vorgesehen, die mit einer Haube über die
Verschlußschrauben der Entwicklungsbehälter greift. Desgleichen ist auch eine weitere
Sperrvorrichtung vorgesehen, die das Öffnen des Druckausgleich-Kahnes so lange verhindert,
bis .der Verschluß des Entwicklungsbehälters gesperrt ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines derartigen
Azetylenentwicklers dargestellt, und zwar zeigt Abb. i teilweise im Schnitteine
Seitenansicht; Abb.2 ist -ein teilweiser Querschnitt; Abb. 3 ist eine- Ansicht von
vorn und Abb. 4 eine Ansicht von oben; Abb.5 stellt im Schnitt den Druckausgleichhahn
dar, dessen verschiedene Stellungen in den drei Querschnitten der Abb. 6 dargestellt
sind; Abb: 7 zeigt - den Wasserzulaufhahn mit dem eingebauten Regelventil im Schnitt;
Abb. 8 ist ein Schnitt nach .der Linie C-D der Abb.7; Abb. 9 zeigt die verschiedenen.
Stellungen des Wasserzulaufhahnes, geschnitten nach der Linie C-D und darunter nach
der Linie A-B der Abb.7; Abb. io zeigt im Schnitt das Atmungsveutil im Verschluß
.des Wasserbehäfters zur Entlüftung des Entwicklungsbehälters; Abb. ii zeigt in
größerem Maßstabe die Sicherung der Verschlüsse der Entwickler. In dem Azetylenentwickler
i sind in bekannter Weise die beiden Entwicklerräume z und 3 vorgesehen, für welche
je ein besonderer Wasserbehälter 4 bzw. 5 im oberen Teil angeordnet ist. Ein gemeinsamer
Wasserzulaufhahn 6 ist in der Mittelachse des Apparates vor diesem angeordnet, der
.durch die Leitungen 7 und 8 mit .dem Wasserbehälter ¢ bzw. 5 und durch .die Leitungen
9 und io mit .dem Karbidbehälter- 2 bzw. 3 in Verbindung steht. Über diesem Wasserzulaufhahn
6 liegt der für beide - Wasserbehälter, gemeinsame Druckausgleichhahn i i, dessen
Küken durch die Stange 12 mit dem des Wasserzulauf-Kahnes 6 :gekuppelt ist.
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Der 'Druckäusgleichhahn i i hat, wie insbesondere aus den Abb. 5 und
6 hervorgeht, in zwei Ebenen übereinander je zwei winklig zueinander stehende
Bohrungen 13 und 14, die durch die Axialbohrung 15 im Küken miteinander verbunden
sind. Diesen Bohrungen entsprechen .die Kanäle 16 und 17 bzw. 18
und i9 in
zwei Ebenen übereinander im Hahngehäuse. Die oberen Kanäle 16 und 18 stehen mit
dem Wasserbehälter und .die unteren Kanäle 17 und i9 mit dem zugehörigen Entwicklungsbehälter
in Verbindung, so daß bei geeigneter Stellung :der Entwicklungsbehälter mit :dem
Wasserbehälter behufs Druckausgleich über die Bohrungen 13, 14 und 15 des -Kükens
und über das. Rohr 15" verbunden wenden kann. Die drei in Frage kommenden Halmstellungen
sind aus der Abb. 6 ersichtlich, wo die mittlere Stellung,dem Abschluß der Verbindung
zwischen Wasserbehälter und Entwicklungsbehälter entspricht, während die beiden
anderen Stellungen den Druckausgleich für die beiden getrennten Wässer-, behä-lter
4 und 5 darstellen.
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Der Wasserzulaufhahn ist aus den Abb. 7 -und 8 ersichtlich. Die verschiedenen
Hahnstellungen sind in der Abb. 9 im Querschnitt dargestellt. Dag Hahnküken 2o besitzt
zwei zueinander im Winkel stehende Bohrungen 21 und 2z, die mit den entsprechenden
Bohrungen 23 und 24 des Halmgehäuses in Verbindung gebracht werden können. Diese
führen zu-den Carbi-dbehältern 2 bzw. 3.
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Inder Schnittlinie A-B (Abb. 7), die unter den Kanälen 2i und 22 liegt,
sind noch die Bohrungen 25 und 26 angebracht, die mit den Kanälen 27 und 2ä des
Hahngehäuses in Verbindung treten können und das Wasser aus den Behältern 4 bzw.
5 dem Wasserzulauf-, bahn 6 zuführen. Die verschiedenen Stellungen der Kanäle zueinander
ergeben sich aus der Abb. g, wo die mittlere Stellung den Abschluß beider Carbidbehälter
vom Wasserzulauf darstellt, während die linken Abbildungen die Stellung der Hahnbohrungen
in den beiden Ebenen bei Zufluß des Wassers zu dem einen Carbidbehälter und-die
rechten die Stellung beim Zufluß zu dem anderen Carbidbehälter darstellen.
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In dem Halmnküken 2o ist nun noch das Regelventil 29 eingebaut (Abb.7),
dessen Spindel 30 mit der Membran 31 -verbunden ist. Auf die Ventilspindel
30 lastet von oben her die Feder 32, deren Spannung durch Verschrauben der Stützmuffe
33 geändert werden kann. Der Wasserdruck wirkt auf die Membran 31 und schließt das
Ventil 29, wenn er und damit der Druck im Gasbehälter eine bestimmte einstellbare
Größe erreicht hat. Beide Hähne werden durch .den Handgriff 34 bedient, - dessen
jeweilige ,Stellung auch die Stellung der Hähne anzeigt.
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# Nach unten ist noch eine rohrförmige Spindel 35 .an ,dem Küken vorgesehen,
die an einem Arm 36 eine Doppelhaube 37 trägt. Diese Taube legt sich vor die Verschlußschrauben
51
bzw. 52 der beiden Carbidbehälter 2 und 3 und sperrt dadurch den-Verschlufl - des
betreffenden Behälters so lange, wie der Hahn in der Zulaufstellung des -Wassers
zu dem betreffenden Behälter steht. Es wird alsc verhindert, daß der betreffende
Carbidbehälter geöffnet werden kann, solange ihm noch Wasser zugeführt und @damit
Gas entwickelt wird. -@' Urn zu verhindern, daß bei geöffnetem Entwicklungsbehälter
der Handgriff der Steuerung verstellt wird, ohne daß der Deckel des Entwicldüngsbehälters
geschlossen ist, .dient die in-Abb: ii .dargestellte Einrichtung. Auf der Spindel
35 sitzt ein Sperrnocken 4o, der sich beim Ausschwenkendes Handgriffes 34 nach der
einen oder anderen Richtung vor das abgeschrägte Ende 41 bzw. 42 des Verschlußbügels
43 bzw: 44 des Entwicklungsbehälters legt. Der Bügel führt sich mit einem Schlitz
45 bzw.: 46 -an einem feststehenden Bolzen 47 bzw. 48 und wird beim Lösen der den
Verschluß,deckel 49 bzw. 5o an den Entwicklungsbehälter anpressenden Schraube 51
bzw. 52 an -den Deckel heran@und seitlich verschoben, um seinen Hakenverschluß'
53 bzw. 54 lösen zu können. An der Verschlußschraube 51 bzw. 52 sitzt ein Kegel
. 63 bzw. 64, der hinter eine am Deckel befindliche Nase 65 bzw. 66 greift und.
dadurch beim Lösen der Schraube den Bilgel gegen den Deckel legt und gleichzeitig
nach .der Spindel des Handgriffes zu verschiebt.
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Durch diese Einrichtung wind. verhindert, daß, solange der Bügel 43
bzw. 44 aufgeklappt ist; der Steuerungshandgriff 34 verstellt werden kann.
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Jeder Wasserbehälter 4 und 5 hat einen seitlich heraustretenden Füllstutzen
.55 bzw. 56, der oben durch eine Verschlußschraube abgeschlossen'ist. Über Üiese
Schraube kann eine Platte 57 greifen, die oben auf der Hahn-Spindel bei 58 befestigt
ist. Die Platte 57 deckt je nach der -Stellung des Hahnes die eine oder- andere
Verschlußschraube der Stutzen 55 bzw. 56 ab und verhindert dadurch ein Öffnen des
betreffenden Wasserbehälters, solange der Druckausgleich zwischen- diesem Behälter
und dem zugehörigen Entwicklungsbehälter noch.-nicht abgeschlossen ist. Gegebenenfalls
kann aus den. Stutzen .55 und 56-noch jeweils;nach Öffnender Verschlußschrauben
eine federnde Stange, eine auf einem Schwimmer sitzende Spindel o. dgl. -herausspringen,
die verhindert"daß die Platte 57 über den Stützen geschoben werden kann und damit
der Hahn verstellt werden kann, solange die Verschluß.schräube noch nicht , wieder
eingesetzt ist.
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Um eine Entlüftung jedes Entwicklungsbehälters beim Vergasungsbeginn
zu erzielen, ist, wie aus Abb. io ersichtlich ist, in den Füllstutzen 55 jedes Wasserbehälters
ein AtmungsventiL58 eingebaut, das auf einer Membran 59 sitzt-und in -der Mitte
durchbohrt ist. -Bei Vergasungsbeginn strömt zunächst die in dem Entwicklungsbehälter
befindliche Luft und das sich mit ihr mischendeerste Azetylengas durch die mittlere
Bohrung 6o des- Ventils 58 und durch die Bohrungen 61 der das Ventil aufnehmenden
Verschlußschraube 62 ins Freie, da ja der Druck ausgleichhahn mit dem Wasserbehälter
verbunden ist. Wird die Gasentwicklung lebhafter, so strömt das Gas mit größerer
Geschwindigkeit hindurch, und der dabei entstehende Überdruck drückt jetzt das Ventil
58 gegen seinen Sitz und schließt damit den Durchtritt des Gases nach außen ab.
Unter dem Druck bleibt das Ventil dann ständig geschlossen, bis der Behälter wieder
neu gefüllt wird. Es wird auf diese- Weise ein besonderer Entlüftungshahn am Entwicklungsbehälter
vermieden.
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Die Wirkungsweise des Azetylenapparates ist 'folgende: Durch den -
gemeinsamen Wasserzulaufhahn 6 kann entweder der Wasserbehälter 4 mit dem Carbidbehälter
2 oder der Wasserbehälter 5 mit,dem Carbidbehälter 3 verbunden werden. Das gemeinsame
hegelventil29 regelt dabei den Wasserzulauf und schließt ihn ab, wenn das Gas in
.dem Gasbehälter einen bestimmten Druck erreicht hat. Ist ein Carbidbehälter erschöpft,
so wird mittels des Handgriffes 34 der Hahn umgestellt,-so daß -der Wasserzulauf
nunmehr zu dem anderen Carbidbehälter erfolgt,. wobei gleichzeitig der Druckäusgleichhahn
1i den Druckausgleich des ersten Wasserbehälters abschließt und den des zweiten
öffnet, wie sich ohne weiteres aus den Stellungen der Hähne in den Abb. 6 und -9
ergibt. Mit der Umstellung der Hähne erfolgt gleichzeitig auch die Umstellung der
Haube 39 und die der Platte 57, so daß jeweils nur der Carbidbehälter, dem kein
- Wasser zugeführt wird; geöffnet werden kann und andererseits auch nur der zugehörige
Wasserbehälter behufs Neufüllung geöffnet werden kann unter gleichzeitigem A#bschluß
seines Druckausgleiches.
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Die Anordnung ist dargestellt für zwei Carbidbehälter und zwei Wasserbehälter..
Sie kann nätürlich auch in gleicher .Weise ausgeführt sein für mehr Carbid- und
Wasserbehälter, - die ebenso wie der Einbau des Regelventils in den Wasserzulaufhahn
auch für Azetylgnappar äte Verwendung finden kann, die nur mit einem Carbidbehälter
und einem Wasserbehälter arbeiten. Ebenso ist es möglich, die gleiche Anordnung
zu treffen, wenn nur ein=einziger Wasserbehälter für alle
über"
die Verschlußschrauben (5i, 52) der Entwicklungsbehälter greift.
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6. Umschalt- und Regelvorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
:dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Druckausgleichhahn eine Sperre verbunden ist,
die das Umsteuern -des Hahnes so lange verhindert, bis der Verschluß (49, 5o) des
Entwicklungsbehälters gesperrt ist.
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7. Umschalt- und Regelvorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung aus einem abgebogenen Arm (57)
besteht, der über den Füllstutzen (55, 56) greifen kann, bei geöffnetem Stutzen
aber durch eine auf einer Feder oder auf einem Schwimmer sitzende Spindel gesperrt
wird.
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ä. Umschalt- undRegelvorrichtungnach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserbehälter (4, 5) durch den Druckausgleichhahn
mit :den zugehörigen Entwicklern verbunden sind.
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g. Umschalt- und Regelvorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (35) des Handgriffes mit einem Nocken (4o)
versehen ist, der sich bei Stellung des Hahnes auf Wasserzulauf vor die abgeschrägten
Kanten (4i, 42) der Verschlußbügel (43, 44) für die Deckel (49, 5o) des Entwicklungsbehälters
legt und das Öffnen des Bügels verhindert. .
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io. Umschalt- und Regelvorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Verschlußschrauben _ (5 i, 52) .der Deckel
Kegel (63, 64) angeordnet sind, die hinter Nasen (65, 66) der Deckel greifen, so
daß beim Lösen der Schraube die Verschlußbügel gegen die Deckel bewegt und gleichzeitig
gegen .die Spindel des Handgriffes verschoben werden. Entwicklungsbehälter vorgesehen
ist. Unter Umständen kann die Einrichtung auch benutzt Werden mit einem Druckausgleichhahn,
der den Wasserbehälter unmittelbar mit dem Gasbehälter verbindet. Dann müssen natürlich
für die Entwicklungsbehälter noch besondere Entlüftungshähne vorgesehen werden.