-
Zangenartiges Handwerkzeug Zur Verbindung dünner überlappter Bleche,
z. B. Leichtmetallbleche im Flugzeugbau, finden vorwiegend an Stellen, an denen
mit späterer Auswechslung der mit den Blechen zu verbindenden Teile gerechnet werden
muß, im zunehmenden Maße Spreizbuchsen in Verbindung mit Annietmuttern Verwendung.
Die Spreizbuchsen besitzen eine zylindrische Außenfläche, während sie innen konisch
oder ballig geformt sind. Außerdem weisen sie einen Bund auf, der das Durchrutschen
der Spreizbuchsen beim - Einsetzen verhütet., Die Spreizbuchsen sind in Richtung
der Längsachse geschlitzt und werden durch den Kopf einer hindurchbewegten Schraube
o. dgl. fest gegen die Lochwandungen der zu verbindenden Bleche gepreßt, auf diese
Weise Ungenauigkeiten der Bohrungen. der Bleche ausgleichend und eine haltbare Verbindung
durch das satte Anliegen an den Bohrungswandungen herbeiführend.
-
Wenn später, beispielsweise bei einem Flugzeug, Teile ausgewechselt
werden müssen, ist bei der Lösung der Verbindung auch die Entfernung der Spreizbuchsen
erforderlich. Diese Arbeit gestaltet sich mühsam und schwierig, da die Spreizbuchsen;
meist beim Anziehen der Verbindung verformt werden und infolgedessen festsitzen.
Vielfach bleibt nichts anderes übrig, als sie unter Zuhilfenahme, von Runddornen
aus den Blechen herauszuschlagen, was besonders bei langen Verbindungsreihen sehr
zeitraubend ist. Da die Dorne hierbei durch das Gewinde der Annietmuttern geführt
werden müssen, wird dieses leicht beschädigt und unbrauchbar.
-
Diese Nachteile weirden durch die . vorliegende Erfindung beseitigt.
Sie betrifft ein zangenartiges Handwerkzeug zum Herau@sziehen von Spreizbuchsen
aus den Verbindungsstellen dünnwandiger Werkstücke, insbesondere von Leichtmetallblechen
beim Flugzeugbau, bei dem nachgiebige, mit Wider; haken versehene und einem Ziehdorn
zugeordnete Spreizen in einer als Widerlager beim Ziehen dienenden Hülse geführt
werden. Die
das Vorderteil des Ziehdotnies bildenden und mit. diesem
aus .einem Stück bestehenden Spreizen besitzen einen Anschlagbund, dessen kegelige
oder keilförmige Mantelfläche mit ähnlich gestalteten Gleitflächen des Gegenhalters
bei der Rückwärtsbewegung des Ziehdornes in der Weise zusammenwirkt, daß die Spreizen
zusammengedrückt werden, um das Abgleiten der gezogenen Spreizbttchse von den Spreizen
zu ermöglichen.. In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Handwerkzeuges
ist der Gegenhalter längs verstellbar.
-
Es sind bereits Einrichtungen zum Ansziehen von Buchsen bekanntgeworden,
z. B. zum Ziehen von Ventilsitzen, Laserbuchsen usw.. die gleichfalls mit Widerhaken
versehene spreizenartige Greifkörper besitzen, die in sich nach außen federn und
mit dem sie tragenden Körper aus einem Stück bestehen oder bei denen die Spreizen
angelenkt sind und durch die Wirkung von Federn oder durch zwischen ihnen geführte
Keilstücke nach dem Durchtritt durch die zu ziehende Buchse gespreizt werden. Hierbei
handelt es sich jedoch nicht um zangenartige Handwerkzeuge, sondern um größere und
vielteilige Vorrichtungen, bei denen die Zugwirkung durch Gewindespindeln erzielt
wird. Die bekannten Vorrichtungen dieser Art besitzen keine Einrichtungen, die das
Zusammendrücken der Spreizen nach erfolgtem Ziehen der Buchsen bewirken, um zu erreichen,
d@aß die gezogenen Buchsen selbsttätig von den Spreizen abfallen. Ein schnelles
Ziehen vieler Buchsen hintereinander ist daher mit ihnen nicht möglich.
-
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Werkzeuges zum Herausziehen von Spreizbuchsen dargestellt, und zwar in Abb. i eine
Vorderansicht in Gebrauchsstellung, teilweise im Schnitt, Abb.2 eine Seitenansicht.
-
In einer Hülse i ist ein Dorn 2 gleitbar angeordnet. Die Hülse i besitzt
Längsschlitze ;. die zur Führung des die Traversen q. mit dem Dorn 2 verbindenden
Gelenkbolzens 5 dienen. Außerdem sind all Hülse i die winkelhebelartigen Zangenschenkel
6 lind 7 mittels des Gelenkbolzens S angelenkt. Die Zangenschenkel, 6 und 7 sind
mit den Traversen d. durch Laschen 9 und io gelenkig verbunden. Am anderen Ende
ist die Hülse i mit dem vorwiegend gabelförmigen Anschlagstück i i verschraubt.
Das Anschlagstück i i ist auf der Hülse i in Richtung der Längsachse verstellbar
und durch eine Gegenmutter 12 feststellbar. Innen besitzt das Anschlagstück i i
eine konische Aufweitung 13. Der Dorn 2 ist an dem all der Spreizbuchse angreifenden
Ende geschlitzt und mit Widerhakeil 1.1 versehen. Etwas unterhalb der Widerhaken
1.4, etwa eine Spreizbuchsenlänge von diesen entfernt, besitzt der Dorn 2 einen
Bund 1 5, der der Spreizbuchse gegenüber als Anschlag wirkt und nach
der entgegengesetzten Seite konisch verläuft. Der Schlitz in dem Dorn 2 bewirkt.
daß die dadurch gebildeten Schenkel federn können. Eine Feder i6, die gegen den
Boden der Hülse i und gegen den Dorn 2 wirkt. ist bestrebt, diese Teile auseinanderzudrücken
und damit auch die Zangenschenkel 6 und ,-zu spreizen.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: L m die Spreizbuchse 17 -aus den mit
der Annietmutter i8 verbundenen Blechen i9 und 2o herauszuziehen, wird der Ziehdorn
2 mit den durch den Schlitz gebildeten nach- iebigen. Schenkeln in die Bohrung der
Spreizbuchse eingeführt. Hierbei drücken sich die Schenkel des Dornes 2 zusammen,
um sich wieder auseinanderzuspreizen, sobald die Widerhaken l4 an der anderen Seite
.der Spreizbuchse austreten. Die Widerhaken 1.4 greifen nun hinter die Spreizbuchse.
Gleichzeitig setzen sich die Anschlagarme des gabel.förmigen Gegenhalters i i auf
das Blech 2o auf. so daß sich beim Zusammendrücken der Scheukel 6 und ; der axiale
Zug des Dornes 2 auf die Spreizbuchse überträgt und diese infolgedessen aus der
Blechwandung herausgezogen wird. Beim weiteren Zusammendrücken der Schenkel 6 und
7 wird der Konus 17 des Ziehdornes 2 in den Gegenkonus 13 des Ge--enhalters hiiieitlgezogen.
Dadurch werden die die Widerhaken tragenden Spreizenden des Ziehdornes 2 zusammengedrückt.
so daß die Spreizbuchse übe- die Widerhaken hinweggleiten kann und ausgeworfen wird.
Beim Loslassen der Schenkel 6 lind 7 gehen sämtliche Teile unter der Wirkung der
Feder 16 in ihre Ausgangsstellung zurück. Damit ist das Werkzeug zum Ziehen der
nachsteil Spreizbuchse bereit. Durch entsprechende Längsverstellung des gabelförmigeil
Gegenhalters i i auf der ihn tragenden Hülse i kann das Werkzeug auf unterschiedliche
Spreizbuchsenlängen eingestellt werden. Die Gegeilmtitter 12 verhindert unbeabsichtigte
Verstellung des Gegenhalters i i.
-
Auf die geschilderte einfache Weise ist das Herausziehen vieler Spreizbuchsen
in schneller Zeitfolge ermöglicht worden, ohne daß Beschädigung des Werlkstüclzes
eintritt. Dadurch werden die Auswechsltnigsarbeiten wesentlich beschleunigt lind
vereinfacht. Der Erfindungsgedanke läßt sich durch veränderte bauliche Ausführung,
z. B. durch Krö pfung des Werkzewg.es, verswirklichen. Auch kann es in besonders
gelagerten Fällen zweckmäßig sein, z. B. um an schwer zugängliche Stellen
des
Werkstückes heranzukommen, zwischen dem huberzeugenden Teil des Werkz:eug:es und
dem am Werkstück angreifenden Teil Verlängerungsglieder, z. B. einen Bowdenzug,
anzuordnen.