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Reibscheibenspindelpresse Die Erfindung -bezieht sich auf Spindelpressen
mit einer Antriebsscheibe für die Welle mit einer oder zwei Treibscheiben, die zum
Antreiben einer Schwungscheibe für die Spindel und den Bär dienen. Mit der Erfindung
wird bezweckt, derartigen Spindelpressen durch einen gedrungeneren Bau einen geringeren
Raumumfang zu geben, sie also baulich zu vereinfachen und zu verbilligen, ihr Gewicht
zu verringern und ihren Antrieb durch Ersparung unnötigen Kräfteverbrauches zu verbessern
und wirtschaftlicher zu machen.
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Bei bekannten Spindelpressen der genannten Art ist die vom Antrieb
in Drehung versetzte Antriebsscheihe am Ende der Treibscheibenwelle gesondert für
sich verhältnismäßig weit seitlich neben dem Hauptkörper der Presse angeordnet,
so daß es notwendig ist, eine besondere Tragvorrichtung in Gestalt eines Tragarmes
o. dgl. für die Lagerung der TreibscheibenuÄelle und für die Antriebsscheibe anzubauen.
Diese Tragvorrichtung erstreckt sich infolge der Anordnung der Antriebsteile daher
ebenfalls verhältnismäßig weit nach seitwärts und außen ab vom Körper der Presse.
Dadurch sind solche S:pindelpressen verhältnismäßig sehr raumsperrig und erfordern
unnötig viel Werkstoff. Ferner wird ihre Herstellung verteuert. Auch wirkt diese
Bauart unförmig und unschön.
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Man hat nein weiterhin Spindelpressen mit Riemenantrieb gebaut, bei
denen die beiden Treibscheiben als Riemenantriebsscheiben ausgebildet sind. Ein
solcher Riemenantrieb für diese Pressen :erfordert aber außer den beiden Treibscheiben
und deren Welle, die über der Schwungscheibe angeordnet sind, auch noch eine weitere
Welle mit Riemenscheiben. Das ist baulich umständlich, erfordert unnötig viel Werkstoff,
verteuert die Herstellung, ist sehr
raumsperrig, verursacht mehr
Reibung, erfordert deswegen und wegen des starken Riemenschlupfes mehr Antriebskraft
und ist schließlich im Betrieb unwirtschaftlich. Außerdem müssen bei jeder Verschiebung
der Treibscheiben die Riemen ebenfalls mit verschoben werden. Das erfordert aber
die hierzu notwendigen baulichen Einrichtungen; diese verteuern ebenfalls die Herstellung.
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Diesen Mängeln der bekannten Spindelpressen ist auf Grund der Erfindung
dadurch abgeholfen, daß eine von einem Motor unmittelbar und kraftschlüssig angetriebene,
axial feststehende Antriebsscheibe innerhalb einer der axial verschiebbaren Treibscheiben
angeordnet und mit dem entsprechenden,Lagerzapfen der Treibscheibenwelle auf Drehung
gekuppelt ist.
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Dadurch erreicht man einen besonders gedrungenen, nicht ausladenden,
an Gewicht leichteren, '%##'erkstoft erheblich sparenden und auch billigeren Bau
mit einer guten Symmetrie und daher einem besseren Aussehen. Auch sind ein Riemenantrieb.
und dessen genannte Nachteile vermieden. Es ist vielmehr ein stets guter Kontakt
zwischen Motorritzel und Antriebsscheibe gewährleistet und wegen der Ersparung unnötigen
Kräfteverbrauches ein wirtschaftlicher Betrieb der Presse erreicht.
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Zwar ist im Maschinenbau der Einzelantrieb durch Motor allgemein bekannt
und auch bei manchen Pressen ohne Treibscheiben vorgeschlagen worden, die Schwungscheibe
unmittelbar mittels eines Motors dadurch anzutreiben, daß für den einen Hub des
Bären das Motorritzel gegen den äußeren Kranz, für den entgegengesetzten Hub gegen
den inneren Kranz der Schwungscheibe gedrückt wird. Hierzu ist aber für jeden Wechsel
von Abwärtsgang und Aufwärtsgang des Bären ein Verschieben des Motors mit seiner
Trageinrichtung nötig, wozu die dazu erforderlichen Einrichtungen vorzusehen sind.
Das ist aber baulich umständlich, verteuert die Herstellung, verursacht verhältnismäßig
viel Reibung und erfordert daher verhältnismäßig viel Kraft. Demgegenüber sind diese
Nachteile durch die Erfindung vermieden.
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In den Abbildungen ist ein --'tusfiihrungsbeispiel einer Spindelpresse
nach der Erfindung mit beispielsweise zwei Treibscheiben darg esteIlt.
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Abb. i zeigt den oberen Teil der Presse in Ansicht von vorn, Abb.
2 in Ansicht von der linken Seite; Abb.3 stellt als Teilabbildung in gegenüber Abb.
i größerem Maßstab im Längsmittelschnitt die Antriebsscheibe mit ihrer Lagerung
und beispielsweise konischem Triebkranz sowie mit einer Treibscheibe dar; Abb. 4.
zeigt als Teilabbildung im Schnitt das Motorritzel mit dem Tricbkranz einer An-.triebsscheibe,
die beide zum Antrieb beispielsweise mit Keilrillen versehen sind.
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Im Ständer i ist die Spindel 2 drehbar so-Wie auf und ab beweglich
gelagert. Sie ist in bekannter Weise mit dem Bär 3 drehbar verbunden, der an den
Führungen .l, 5 geführt ist. Auf dem oberen Ende der Spindele ist die Schwungscheibe
6 befestigt. Quer über diese erstreckt sich die Welle 7, welche in den beiden Lagern
8, 9 gelagert ist und seitlich der Schwungscheibe 6 die beiden Treibscheiben io,
i i trägt. Durch das Gestänge 12 kann die Treibscheibenwelle ; mit den beiden Treibscheiben
i o, i i nach links oder nach rechts bewegt werden, so daß z. B. bei Rechtsbewegung
die Treibscheibe io die Schwungscheibe 6 berührt und die Spindel 2 mit dem Bär 3
nach unten geht. Zum Zwecke des Rückganges der Spindel 2 mit dem Bär 3 wird durch
ein selbsttätiges Umsteuergetriebe die Treibscheibemwelle 7 nach links gerückt und
dadurch die Treibscheibe io von der Schwungscheibe 6 ab- und dafür die andere Treibscheibe
i i an die Schwungscheibe 6 gedrückt. Nach Vollendung des Hochganges werden die
beiden Treibscheiben i o, i i selbsttätig in Mittelstellung gebracht, so daß keine
von ihnen die Schwungscheibe 6 berührt, also der Bär 3 stillsteht. Diese grundsätzliche
Bauart und Wirkungsweise der Spindelpresse sind an sich bekannt.
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Erfindungsgemäß ist nun die zum Antrieb der Treibscheibenwelle 7 dienende
Antriebsscheibe 13 innerhalb einer der beiden axial verschiebbaren Treibscheiben
io oder i i, bei dem Ausführungsbeispiel nach der Zeichnung .innerhalb der Treibscheibe
io, angeordnet und mit dem entsprechenden Lagerzapfen 7 a der Treibscheibenwelle
7 auf Drehung gekuppelt. Die Antriebsscheibe 13 erhält ihren kraftschlüssigen Antrieb
unmittelbar von einem Motor 14. Ihre Nabe 16 sitzt auf dem Wellenzapfen 7a, ist
mit diesem mittels eines heiles undrehbar verbunden und gleichzeitig im Lager 8
gelagert. Um eine axiale Verschiebung dieser Antriebsscheibe 13 zu verhindern, liegt
der rechte Nabenabsatz gegen das Lager 8 an; auf der anderen Seite ist ein Kugellager
15 mit in der Nabe festgeschraubtem Deckel 17 vorgesehen.
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Die Antriebsscheibe 13 ist mit einem Triebkranz 18 versehen, gegen
den ein entsprechendes Ritzel i 9 des Motors 14 kraftschlüssig gedrückt wird. Bei
kleineren Spindelpressen ist die Antriebsscheibe 13 als konisches Reibrad und ihr
Triebkranz 18 gemäß Abb. i, 2 und 3 entsprechend konisch ausgebildet; in gleicher
"'eise ist dann auch das Motorritzel i9 gestaltet. Bei größeren Spindelpressen ist
beispielsweise
der Triebkranz 18 der Antriebsscheibe 13
gemäß Abb. ¢ mit Keilrillen 2o versehen und dementsprechend auch das Motorritzel
2 i mit Keilrillen 22 ausgestattet.
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Der Motor`iq. ist in Bolzen 23, 24 drehbar gelagert. Zwei Federn 25,
26 sorgen dafür, daß der Anpreßdruck des Ritzels i 9 bzw. 21 gegen die Antriebsscheibe
13 stets genügend groß ist, damit bei eintretendem Verschleiß des Ritzels dieses
bzw. der Motoreine selbsttätige Nachstellung erfährt. Statt der Federn 25, 26 kann
auch jedes andere Druckmittel, z. B. Gewichte, hydraulischer oder pneumatischer
Druck :o. dgl., verwendet werden.