-
Biegsame Abzugsvorrichtung für Fallschirmpackverschlüsse Auslösevorrichtungen
für Fallschirmpackverschlüsse müssen die Forderungen erfüllen, daß einerseits keine
unbeabsichtigte Auslösung während des normalen Flugbetriebes erfolgt, wenn der Fallschirmträger
innerhalb des Flugzeuges irgendwelche Verrichtungen ausführt, während andererseits
eine sichere und zuverlässige Auslösung des Verschlusses zur Entfaltung des Fallschirmes
beim Absturz. aus jeder Gefahrlage erfolgen muß. Die bisher gebräuchlichen Auslösevorrichtungen
mit Abzugbügel haben die beiden vorerwähnten Forderungen nur unvollkommen erfüllt.
da der Fallschirmträger mit dem Abzugbügel leicht hängenbleiben und damit eine unbeabsichtigte
Öffnung des Fallschirmpackverschlusses hervorrufen kann, während andererseits die
Griffbereitschaft der Auslösevorrichtung auch zu wünschen übrig läßt. Um die Gefahr
eines Hängenbleibens zu verringern, hat man den trapezförmigen Abzugsbügel schon
zur Hälfte in einer Tasche versteckt und so angebracht, daß er am Körper des Fallschirmträgers
nahezu anliegt. Damit wird jedoch wieder die Griffbereitschaft verringert und in
Frage gestellt. Dazu kommt, daß dieser Abzugsbügel gewöhnlich flach an dem Gurt
anliegt, auf dem er befestigt ist, so daß er im Augenblick der Gefahr leicht mit
der Gurtkante verwechselt werden kann, zumal wenn das Tastgefühl durch dicke Handschuhe
oder Kälte beeinträchtigt wird.
-
Man hat auch schon einen biegsamen Abzugsgriff vorgeschlagen, der
in seiner Bereitschaftslage rechtwinklig von dem Gurt, an dem er befestigt ist,
absteht und infolge seiner Bauart und Beschaffenheit aus nachgiebigem Werkstoff,
z. B. Gummi, durch unbeabsichtigte seitliche oder von vorn auf ihn zur Wirkung kommende
Kräfte federnd ausweichen kann. Ein von der Gurtausrüstung rechtwinklig abstehender
Griff ist aber für die von dem
Flieger auszuführenden Verrichtungen
meist hinderlich, ohne daß die Gefahr des Hängenbleibens trotz der Biegsamkeit des
Griffes in jedem Falle vermieden wird. -Die vorliegende Erfindung bringt eine andere
Lösung der Aufgabe, mit der beide Forderungen, d. h. die gute Griffbereitschaft
und die Sicherheit gegen ein Hängenbleiben dadurch voll erfüllt werden, daß ein
Abzugsgriff von runder oder birnenartiger Form durch einen biegsamen Schlauch, durch
den das in bekannter Weise am Griff angreifende und nach dem Fallschirmpackverschluß
führende Auslösekabel hindurchgeht, an der Traggurtausrüstung befestigt ist, wobei
der Griff und der biegsame Schlauch durch eine druckknopfartige Klemmvorrichtung
lösbar miteinander verbunden sind. Dabei können auch Griff und Schlauch gemeinsam
von der Traggurtausrüstung ablösbar sein.
-
Der biegsame Schlauch kann aus einer Drahtspirale bestehen, die an
einer an der Gurtausrüstung befestigten Beschlaghülse angeschlossen ist. Zur `Verbindung
des Auslö seliebels mit dein Griff kann in letzterem ein Querglied angebracht sein,
um welches das Xuslösekabel herumgeführt ist.
-
Die runde oder birnenartige Knopfform des Abzugsgriffes schließt nicht
mir ein Hängenbleiben aus, sondern kommt auch dem Tastgefü hl am meisten entgegen,
so daß eine gute Griffbereitschaft gewährleistet ist, ohne daß der Griff von der
Gurtausrüstung rechtwinklig abzustehen braucht und dadurch für die Verrichtungen
des Fliegers hinderlich werden kann, «während andererseits durch die biegsame Schlauchverbindung
die erforderliche Beweglichkeit gegeben und der Griff durch die druckknopfartige
Klemmvorrichtung von dem biegsamen Schlauch oder mit letzterem zusammen von der
Traggurtausrüstung leicht ablösbar ist. Durch die Verbindung des Griffes mit dem
biegsamen Schlauch kann auch der Abzug und die Auslösung des Verschlusses in jeder
Richtung erfolgen, wobei durch den biegsamen Griff eine knickfreie Führung des Kabels
gesichert ist.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i die an der Gurtausrüstung des Fallschirmträgers angebrachte
Auslösevorrichtung in schaubildlicher Darstellung, zumTeil im Schnitt, Abb. 2 die
Auslösevorrichtung nach Abziehen des Griffknopfes und der den Fallschirmpackverschluß
sichernden Verschlußstifte in Ansicht, zum Teil im Schnitt, Abb. 3 den Griff mit
biegsamem Schlauch im Längsschnitt in etwa natürlicher Größe. An der Gurtausrüstung
i des Fallschirmträgers ist an geeigneter Stelle der z. B. aus einer Drahtspirale
bestehende biegsame Schlauch 2 befestigt, durch den das --1usl<isehal>el i.1
hindurchgeht. Zur Verbindung des Schlauches mit dem Gurt ist in. letzteren ein mit
hefestigungsöffnungen 24 versehener lieschlagteil 3 mit Hülse 17 durch -Vernähen,
Z-ernieten oder in anderer `'eise befestigt, in deren metallischem Endstück .4 das
eine Ende des biegsamen Schlauches 2 eingeschraubt ist. -Mit dem anderen freien
Ende des biegsamen Schlauches 2 ist ein Griff von runder oder birnenartiger Form
lösbar verbunden. Diese Verbindung erfolgt durch ein druckknopfartiges Klemmstück
6, das ani Ende bei 7 geschlitzt und mit 'Verstärkungen 19 versehen ist, so daß
es federnde Schenkel bildet, die mit ihren Verstärkungen S in eine Ringnut 9 eines
Einsatzstückes io innerhalb des Griffknopfes ; eingreifen. Zii diesem Zwecke ist
das Einsatzstück io mit einem konischen, sich allmählich verengenden Hülsenteil
i i versehen, durch den die Schenkel des Klemmstückes 6 beim Einführen in den Griffknopf
zusammengedrückt werden, bis das Klemmstück 6 so weit eingeschoben ist, daß die
Verstärkungen 8 der federnden Schenkel sich nach aul-en in die Ringnut g spreizen
können. Der Hülsenteil i i kann im Knopf 3 durch Einbördeln, Einpressen oder in
anderer Weise befestigt sein.
-
Die Befestigung des Klemmstückes 6 an dem freien Ende des biegsamen
Schlauches 2 erfolgt z. B. durch Einschrauben des Schlauchendes in die mit Innengewinde
versehene Buchse des Klemmstückes 6. Zur Sicherung der Befestigung kann gegebenenfalls
die Klemmstückbuchse noch mit einer r=)ffnung versehen sein. in welche das Ende
des auseinanderspreizenden letzten Ganges der Drahtspirale 2 beim Einschrauben in
die Kleintnstückbuchse selbsttätig einschnappt. Die Befestigung zwischen Schlauch
2 und Klemmstück 6 kann aber auch in irgendeiner anderen Weise erfolgen.
-
In dem Einsatzstück io des Griffknopfes ist ferner noch eine Hülse
12 gelagert, die einen herausnehmbaren Querstift 13 aufnimmt, um welchen das doppellagige
Auslösekabel 14 bei 21 herumgeführt ist. Die freien Enden des Auslösekabels 1.4,
das hinter der Beschlaghülse 3, 17 von einer biegsamen Schlauchhülle 15 umschlossen
ist und nach dem Fallschirmpackverschluß führt, tragen die üblichen Verschlußstifte
19, 20. Das Ende des Griffes ist durch einen abnehmbaren Deckel 1.5 angeschlossen,
der durch einen Sprengring 16 gehalten wird.
-
Während beider gezeichneten @usführungsforin die druckknopfartige
Klemnivorrichtung
6-8 iin Griffknopf 5 liegt und mit dem biegsamen
Schlauch :2 verbunden ist, kann diese Klemmvorrichtung auch an einer dalfnterliegenden
Stelle des biegsamen Schlauclies oder zwischen letzterem und dem Gurt i bzw. Beschlagteil
3, 17 angebracht sein.
-
Ferner ist es auch möglich, den federnden Teil 7,8 der Klemmvorrichtung
in eine feste Verbindung mit dem Knopf i5 zu bringen und das Ende des biegsamen
Schlauches ? als den starren Teil der Klemmvorrichtung auszubilden.
-
Die Auslösevorrichtung ist leicht z^rIegbar, so daß sie schnell auseinandergenommen
und zusammengesetzt werden kann und ihre einzelnen Teile erforderlichenfalls leicht
ausgewechselt werden können.
-
Die einzelnen Teile der Auslösevarrichtung sind vorzugsweise zur Gewichtsverringerung
aus Leichtmetall hergestellt.