-
Sicherheitsvorrichtung an umlaufenden Flaschenbehandlungsmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zum Füllen und Verschließen von Flaschen,
bei denen -die zu behandelnden Flaschen auf Tragtellern stehen und wieder gesenkt
werden. Vor dem Beginn des eigentlichen Arbeitsgangies werden die Flaschen auf die
Tragteller geschoben, so daß diese sich in ihrer tiefsten Lage befinden. Darauf
geht der Tragteller mit der Flasche nach oben, um sie bieispielsw eise gegen das
Füll-element des Füllers oder gegen das Verschließelement der' Ver-. schließmaschine
zu. drücken. Ist die Flasche gefüllt bzw. geschlossen, senkt sich. der Teller mit
der Flasche in seine tiefste Lage, worauf dann die Flasche von dem Teller ab- und
auf ein Transportband oder einen Abstelltisch übergesichaben wird.
-
Die Auf- und Abwärtsbewegung des Flaschentellers .mit der Baraufstehenden
Flasche kann dadurch geschehen, daß ein den Teller tragender Hubkolben in einem
Zylinder pneumatischoder hydraulisch betätigt wird.
-
Für ein störungsfreies. Arbeiten der betreffenden Maschine ist von
großer Bedeutung, daß der Flaschenteller mit der Flasche rechtzeitig die tiefste
Stellung wieder erreicht, weil im anderen Fall die Flasche nicht ordnungsmäßig vom
Teller abgeschoben wird oderauch der zu, hoch vorstehende Teller mit der zugehörigen
Kolbenstange gegen feststehende Bestandteile der Maschine anläuft und zu, Betriebsstörungen
Veranlassung gibt. Damit dieses nicht geschieht, soll die Maschine erfindungsgemäß
mit einer Sicherheitsvorrichtung ausgerüstet sein, welche die Maschine ausrückt,
wenn der Flaschenteller die tiefste Stellung nicht rechtzeitig erreicht.
-
Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung für alle diejenigen Maschinen,
bei denen die Flaschenteller mit ihren Tragkolben wähsend
des Füllens
oder Verschließens der Flasch@en in fortschreitender Bewegung sind, wie dieses beispielsweise
bei uimlaufenden Füllern oder Vers:chließmaschinen der Fall ist, bei denen die Flaschenteller
in von oben gesehen kreisförmiger Anordnung um eine stehende Mittelsäule wandern.
-
Die Vorrichtung ist in den Abb. i bis 4. dargestellt.
-
Abb. i zeigt in seitlicher Ansicht den Flaschenteller mit der Flasche
in tiefster Stellung, Abb,2 in höchster Stellung.
-
Abb. 3 und ¢ enthalten je eine Aufsicht mit einem Längsschnitt durch
die eigentliche Steuervorrichtung zum Ausrücken der Maschine, sobald der Flaschenteller
mit der Flasche nicht rechtzeitig die tiefste Lage erreicht hat.
-
An dem Tragtisch i, welcher sich langsam Umeine nicht dargestellte
'senkrechte Mittelsäule in Pfeilrichtung gemäß Abb.3 dreht, sind am Umfang in größerer
Zahl Flaschenteller 2 angeordnet, welche dusch Kolbenstangen 3 getragen werden und
beispielsweise mit einem Zapfen 2a von oben lose in diese eingesteckt sind. Letztere
werden in: geschlossenen Zylindern q. geführt und beispielsweise durch eine nicht
dargestelIte Steuervorrichtung in bestimmter Stellung des umlaufenden Tisches i
nach oben und wieder nach unten bewegt. Sobald die Abwärtsbewegung des Flaschentellers
2 nach dem Füllen oder Verschließen der Flasche zu spät stattfindet, soll erfindungsgemäß
!ein sofortiges Stillsetzer der Maschine erfolgen. Zu diesem Zweck wird die tragende
Kolbenstange 3 in ihrem. oberen Stück 3a verjüngt ausgeführt. Der Unterschied im
Durchmesser der Kolbenstange oben und unten wird dann dazu benutzt, um eine Ausrückvorrichtung
in Tätigkeit zu setzen. Statt des verjüngten Ansatzes 3a kann die Kolbenstange an
der gleichen Stelle abgeflacht sein; doch muß dann dafür gesorgt werden, daß die
Kolbenstange während des Betriebes sich nicht drehen kann. -Zu diesem, Zweck ist
eine Steuervorrichtung mit den feststehenden Teilen der Maschine durch ein konsolartiges
Verbindungsstück 5 fest verbunden. An dem Verbindungsstück 5 ist einerseits die
Auslösevorrichfung befestigt, welche die Ausrückvarrichtung der Maschine betätigt,
anderseits dient es zur Aufnahme von zwei Kniehebeln, welche auf die Au3löse: vorrichtung
einwirken, sobald durch irgendeinen Umstand der Flaschenteller in einer höheren
Lage als vorgeschrieben stehengeblieben ist. Der Kniehebel 6 und 7 ist ian
Zapfen 8 drehbar gelagert und wird durch die Spiralfeder 9 in einer solchen-; Stellung
gehalten., daß sich der Hebel 7 ständig gegen den Anschlagbolzen io legt. In dieser
Lage, welche in der Abb.3 dargestellt ist, wird durch den Hebel 7 der zweite Kniehebel
i i und 12 zwangsläufig so gestellt, daß die Kolbenstange 13 gegen den Druck der
Spiralfeder 14 im Gehäuse 15. der Auslösevorrichtung nach vorn gedrückt wird und
in dieser Stellung bleibt.
-
Das Gehäuse 15 der Auslösevorrichtung ist in zwei Kammern 16 und 17
unterteilt, welche aber in der Stellung gemäß Abb. 3 durch die Öffnung 18 miteinander
in Verbindung stehen.
-
Die Kammern 16 und 17 stehen durch die Anschlußstutze:n i 9
und 20 mit der nicht besonders dargestellten Ausrückvorrichtung der Maschine in
Verbindung. Etwa in der Mitte der Kolbenstange 13 ist ein Ventilsitz zeit Dichtungsfläche
2 i vorgesehen; ferner hat die Kolbenstange 13 im vorderen Teil eine Längsbohrung
22 und :eine Querbohrung 23. Das hohle Ende der Kolbenstange 13 wird in einer Kappe
24 geführt, welche im mittleren Ansatz seitlich zwei Öffnungen 25 besitzt und die
Bohrung 22 des, Kolbens 13 in der Stellung gemäß Abb. 3 durch leine eingelegte Dichtungsscheibe
26 abschließt. Durch eine Feder 28 mit einem Druckbolzen 29 wird hierbei der nötige
Anpreßdruck der Kolbenstange 13 gegen die Dichtungsscheibe 26 erzielt.
-
Wird beispielsweise die Ausrückvorrichtung der Maschine durch einen
Druckluftzylinder betätigt, in welchem sich ein dicht abschließender, an einer Kolbenstange
befestigter Kolben axial verschieben kann, so soll die Stellung dieses Ausrückkolbens
so festgelegt sein, daß bei gleichere Luftdruck beiderseits dieses Kolbens die Maschine
in Tätigkeit ist. Sind also die Zylinderräume beiderseitig des Ausrückkolbens durch
dünne Röhrchen luftdicht an die Stutzen i9 und 2o der Au.slösevorrichtung angeschlossen,
so ist diese Bedingung e rfüllt, sobald gemäß Abb.3 in den beiden Kammerni6 und
17 infolge des geöffneten Durchlasses 18 gleicher Druck herrscht. Die Stellung der
Auslösevorrichtung gemäß Abb.3 wird nun aufrechterhalten, solange die Kolben der
Flaschenträger 2 mit ihrem verjüngten Oberteil 3a frei an denn Hebel b vorbeilaufen
können. Ist aber durch irgendeinen Unistand der Flaschenteller nicht schnell genug
in seine unterste Stellung gelangt und steht der untere Teil des Tragkolbens 3 höher
aus dem Führungszylinder heraus, so wird infolge des größeren Durchmessers des unteren
Teils der Kolbenstange 3 der Hebel 6 gemäß Abb. q. im Sinne des Uhrzeigers ein wenig
um den Zapfen 8 gedreht und dadurch der Kniehebel i i ausgelöst. Darauf schiebt
sich unter der Eimvirkung der Spiralfeder 1 ¢ die Steuerstange i g nüt ihrem Ventilsitz
21 gegen die Dichtungsfläche der Durchgangsöffnung 18 und verschließt diese. Gleichzeitig
wird der Abschluß der Bohrung 22 in der Verschlwßkappe
24 aufgehoben,
und es kann: die Druckluft in der Kammer 17 durch die öffnungem 23 und 22 und 25
nach außen entweichen. Jetzt herrscht der höhere Druck nur noch in der Kammer 16.
Gleichzeitig wird dadurch in dem nicht dargestellten S.teuierzylinder der Ausrückvorrichtung
auf einer Seite des Kolbens ebenfalls der Druck sinken, da ja die eine Seite des
Steuerzylinders durch den Anschlußstwtz-en 2o mit der nunmehr druckentlasteten Kammer
17 verbunden ist. Der ungleiche Luftdruck auf dem nicht dargestellten Steuerkolben
setzt dann die Ausrückvorrächtumg in Tätigkeit, und die Maschine bleibt stehen.
Soll sie wieder in Gang gesetzt werden, nachdem, durch irgendwelche zu treffenden
Maßnahmen der zu hoch stehende Flaschenteller 2 in seine unterste Lage gebracht
ist, so wird mit dem Handgriff 27 des Hebelarmes 12 der Kniehebel i i' und 12 in
die Lage gemäß Abb.3 gebracht und dadurch wieder gleicher Druck ür den Kammern 16
und 17 und somit auch beiderseitig des Steuerkolbens der Ausrückvorrichtung hergestellt.