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Vorrichtung zum Entfernen der schwarzen Pigmentschicht von Walspeck
Zwecks Gewinnung von Walöl und verspinnbaren Faserstoffen aus Walspeck ist schon
vorgeschlagen worden, letzteren weitgehend zu zerkleinern, aus dem .erhaltenen Brei
das Öl und Wasser abzuscheiden und die als. Rückstand verbleibenden Ge`vebefasern
als verspinnbare Faserstoffe zu'verwenden.
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Da der mit einem starken Zellgewebe durchzogene Walspeck, der die
eigentliche Haut des Wales darstellt, außen mit einer starken schwarzen Pigmentschicht
versehen ist, wird diese bei der. genannten Zerkleinerung und Zerfaserung des Speckes,
die beispielsweise mittels einer. Vorrichtung gemäß den eigenen Patenten 641
018 und 642 92o durchgeführt werden kann, ebenfalls mitzerkleinert, so daß
sich bei den erhaltenen Gewebefasern auch die zerkleinerten Teilchen der genannten
schwarzen Pigmentschicht vorfinden, die aber die Verwertung der Fasern stören, zumal
die Pigmentschicht keinerlei verwertbares Zellgewebe enthält.
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Es wurden daher auch schon Versuche durchgeführt, die schwarze Pigmentschicht
mit einer der Zerkleinerungsmaschine vorgeschalteten Entschwartungsmaschine von
der Speckschicht abzutrennen, doch führten diese Versuche zu keinem befriedigenden
Ergebnis, da der in Bahnen von fo bis 20 m Länge und 6o bis 8o cm Breite geschnittene
Speck infolge der natürlichen Rundung des Walkörpers mit der zu behandelnden Rückenseite
nicht flach auf der Unterlage aufliegt, wie es aber für das Entschwarten mit umlaufenden
Messern erforderlich ist. Wollte man aber bei der genannten Entschwartung die gerundeten
Speckbahnen
so fest auf die Unterlage aufpressen, daß sie mit der Rückenseite über die ganze
Breite flach auf der Unterlage aufliegen, so inüßten, da der mit einem äußerst dichten
Fasergewebe durchzogene Speck eine sehr feste Masse darstellt, so schwere, verwickelte
Entschwartungsmaschinen angewendet werden, daß das Entschwartungsverfahren unwirtschaftlich
würde.
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Da ferner die abgetrennte schwarze Piginentschicht nicht finit in
die unter der Entschwartungsmaschine angeordnete Speckzerfaserungsmaschine geleitet
werden soll, müßte die steife PiginentscliWht für sich abgeführt werden, was ebenfalls
zu einer verwickelten Ausführung der Entschwartungsmaschine beitragen würde.
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Es ist zwar auch eine Entschwartungsmaschinebekannt,beider die zu
entschwartende Speckbahn auf eine mit einem Querspalt versehene Trommel finit der
Speckschicht nach außen so aufgelegt wird, daß etwa die Hälfte der Speckbahn durch
den genannten Spalt hindurch in die Trommel hineinhängt. An dem genannten Spalt,
an dein die Speckbahn eine Knickung nach dem Trommelinnern zu erfährt, liegt somit
die Speckbahn flach auf der Trommel auf, und durch Drehen der Trommel an einem tangential
zur Trommel angeordneten Messer vorbei soll dann der Speck der außen auf der Trommel
liegenden einen Hälfte der Speckbahn von der Schwarte abgeschnitten werden, worauf
die in der Trommel hängende zweite Hälfte der Speckbahn auf die Trommel gelegt,
die vom Speck befreite Schwarte der ersten Hälfte der Speckbahn in die Trommel eingehängt
und durch erneutes Drehen der Trommel von der zweiten Hälfte der Speckbahn der Speck
von der Schwarte abgeschnitten wird.
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Es ist offensichtlich, daß eine derartige Arbeitsweise nur bei kurzen
Speckbahnen, wie für Schweinespeck, Anwendung finden kann, nicht aber bei langen
Walspeckbahnen, die, wie erwähnt, eine Länge von etwa io bis 2o ni haben. In diesem
Falle müßte nämlich die Trommel, da in diese jeweils die Hälfte der zu behandelnden
Speckbahn eingehängt werden soll, einen Durchmesser von etwa 5 bis io in haben.
Daß eine solch gewaltige Maschine auf den ini Platz stark beschränkten Walkochereien
keine Anwendung finden kann, bedarf keiner weiteren Begründung. Aber selbst wenn
man die Walspeckbahnen kürzer schneiden wollte, könnte die genannte Arbeitsweise
fürWalkochereien keineAnwendung finden, da sie infolgedes erforderlichen LTmlagerns
der Speckbahn auf derTrommel fürWalkochereien vollkommen unwirtschaftlich wäre,
zumal derartige Entschwartungsmaschi.nen für das Abtrennen der schwarzen Pigmentschicht
von der etwa io bis 30 ein dicken festen Walspeckschicht eine sehr große
Kraft erfordern würden.
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Bei den bisher bekannten Entschtvartungsinaschinen läßt sich ferner
auch nicht vermeiden, daß zusammen finit der Schwarte auch größere Mengen des wertvollen
Speckes von der Speckschicht weggeschnitten werden. 1s sind daher auch schon Vorrichtungen
in Vorschlag gebracht «-orden, mit denen der an der abgeschnittenen Schwarte anhaftende
Speck abgetrennt werden kann, so daß dieser zurückgewonnen wird. Wollte man daher
die bisher bekannten Entscli@i-artungs,inaschin,en für das Entfetten der schwarzen
Pigmentschicht vom U'alspeck verwenden, so müßte auch hier clie abgeschnittene Pigmentschicht
eine derartige Nachbehandlung erfahren, um den anhaftenden Walspeck zurückzugewinnen.
oder die Pigmentschicht inülate für :ich zerkleinert und dann ausgekocht werden,
um das Öl zu gewinnen. In all diesen Fällen wird jedoch dasVerfahren verteuert.
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Da die Walverarbeitung heute fast ausschließlich auf schwimmenden
Kochereien stattfindet und auf diesen täglich etwa 1200 bis i 5oo t Wal verarbeitet
"-erden, muß jedoch, insbesondere auch mit Rücksicht auf die beschränkten Raumverhältnisse
und die verhältnismäßig geringeAnzahl Arbeitskräfte, darauf hingearbeitet werden,
daß auf derartigen Walkochereien nur einfache, betriebssichere, 1zauin und Arbeitskräfte
sparende Arbeitsverfahren und Vorrichtungen zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, mit der die genannte
schwarze Pigmentschicht in einfacher Weise und bei geringster Raumbeanspruchung
vom Walspeck entfernt «erden kann.
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Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen erfindungsgemäß auseinem
diePigmentschicht entfernendenFräserundeiner im flachenKnick um den Fräser herumgeführten,
an der Knickstelle unterbrochenen Rutsche für die Speckbahnen.
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Werden die Speckbahnen auf ihrem Wege zur Zerkleinerungs- und Zerfaserungsvorrichtung
über die genannte Rutsche geführt, und ztvar so, daß' die Speckbahnen mit der Pigmentschicht
auf derRutsche liegen, soerfahren die seitlich gewölbten Speckbahnen an der genannten
Knickstelle der Rutsche eine leichte Knickung nach dem Kamm der Wölbung zu, so daß
die ursprünglich gewölbte Speckbahn an der Knickstelle geebnet wird. An dieser ebenen
Fläche kann dann die schwarze Pigmentschicht durch die schnell umlaufende Fräsvorrichtung
im fortlaufenden Arbeitsvorgang in gleichmäßiger Schicht von der an der Fräs-Vorrichtung
vorbeigeführten Speckbahn abgefräßt
werden. Die abgefräßte, kleine
Mengen Speck enthaltende Pigmentschicht wird auf diese Weise unmittelbar als Brei
erhalten, der dann durch eine Pumpe ohne weitere Vorbehandlung zwecks Gewinnung
des darin enthaltenen Öles in Kocher gepumpt werden kann, während der von der Pigmentschicht
befreite Speck der Zerfaserungsvorrichtung zugeführt wird.
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Es ist zwar an sich bekannt, beispielsweise in der Lederindustrie,
Hautteile von den Häuten abzufräsen. Es ist jedoch bisher noch nicht bekanntgeworden,
gewölbte 'dicke Bahnen durch Knickung zu ebnen und an der geebneten Fläche dann
Pigmentschichten o. dgl. abzufräsen.
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Die neue Vorrichtung ist in der Zeichnung, die in Abb. i einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung und in Abb. 2 eine Schnittansicht nach Linie I-I der Abb.
i darstellt, in einer beispielsweisen Ausführungsform näher veranschaulicht.
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Der von der schwarzen Pigmentschicht zu befreiende und anschließend
zu zerfasernde Walspeck wird in Form von langen, etwa 6o bis 8o cm breiten, an den
Seiten gewölbten Bahnen i über eine Rutsche 2, 2, der Fräsvorrichtung 3 zugeführt.
Die Rutsche a, 2a ist bei q. unterbrochen, so daß an dieser Stelle die Fräsvorrichtung
3 auf die Speckbahn i zur Einwirkung gebrachtwerdenkann. Deruntere Teil 2" derRutsche
ist gegen den oberen Teil a in .einem stumpfen Winkel angeordnet, wodurch ,erzielt
wird, daß die Speckbahn i beim Übergang von der oberen Rutsche 2 zur unteren Rutsche2a
eineDurchbiegung nach rückwärts erfährt mit der Wirkung, daß an dieser Durchbiegungsstelle
die ursprünglichgewölbte Speckbahn in eine vollkommen ebene Fläche übergeführt wird.
Auf diese Weise wird aber erreicht, daß die sich über die ganze Breite der Rutsche
erstreckende Fräsvorrichtung 3 vollkommen gleichmäßig auf die Speckbahn zur Einwirkung
kommt. Zweckmäßig wird die Fräsvorrichtung - gegenüber der genannten Unterbrechung
4. verschiebbar angeordnet, so daß die Einwirkungstiefe der Fräsvorrichtung auf
die Speckbahn geregelt werden kann.
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Um beim Abfräsen der Pigmentschicht ein Abheben der Speckbahn von
der Rutsche zu verhindern und um die Speckbahn mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
an der Fräsvorrichtung vorbeizuführen, sind gegenüber der Rutsche --,:2" eine Anzahl
federnde Stahlbleche 5 und 5a und zwischen diesen in Umlauf zu setzende :gezahnte
Förderrollen 6 und 6" angeordnet, die mit ihren Zähnen über die genannten Stahlbleche
etwas vorstehen. Die Federbleche 5 und 5, sowie die gezahnten Förderrollen
6 und 6, sind auf schwenkbaren Hebelarmen 7 und 7" befestigt, damit die Fördervorrichtung
sich der Dicke der Speckbahn anpassen kann. Die Hebelarme 7 und 7" sind durch verstellbare
Gewichte 8 und 8, belastet, so daß ein entsprechender Druck auf die Speckbahn ausgeübt
wird. Um den Druck der Stahlbleche 5 und 5a zu erhöhen, können hinter diesen gegebenenfalls
auch noch Schraubenfedern 9 und 9" angeordnet sein.
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Der beim Fräsvorgang abgefräßte Pigmentschichtbrei gelangt in das
Fräsergehäuse io, aus dem er dann', beispielsweise durch eine Pumpe, den Kochern
zugeleitet werden kann, während der von der Pigmentschicht befreite Speck der Zerkleinerungs-
und Zerfaserungsvorrichtung i i zwecks weiterer Verarbeitung zugeführt wird.