-
Steuerung für Förderanlagen Bei Förderanlagen, beispielsweise bei
der Streckenförderung, ist es bekannt, Weichen, Wettertüren u. dg1. durch druckluftbeaufschlagte
Arbeitszylinder zu betätigen und hierfür Steuerungen zu benutzen, die von Hand,
vom Fahrzeug oder auch selbsttätig ausgelöst, d. h. umgestellt werden. Bei einer
bekannten Steuerung .dieser Art wird in die zum Arbeitszylinder . führende Frischluftleitung
ein Kolbenschieber benutzt, dessen Mittelteil die für die Umstellung der Luftwege
erforderlichen Eindrehungen bzw. Ausfräsungen aufweist und dessen Stitnflächen im
Sinne eines Differentialkolbens unterschiedlich groß bemessen wird; diese Stirnflächen
werden dauernd mit Druckluft beaufschlagt, wobei die Umstellung des Steuerschiebers
dadurch herbeigeführt wird, daß durch Betätigung eines Entlüftungsventils die größere
Kolbenfläche vorübergehend entlastet wird, ohne dabei aber völlig drucklos zu werden,
vielmehr wird durch eine Drosselvorrichtung ständig Druckluft zugeführt, so daß
beim Schließen des Entlüftungsventils nach einer durch die Drosselvorrichtung einzustellenden
Zeit der Druck auf der großen Kolbenfläche wieder ansteigt und die Steuerung in
die Ausgangsstellung zurückgeführt wird. Derartige Steuervorrichtungen haben sich
für ,die genannten Zwecke seit Jahren bestens bewährt.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine für das gleiche Anwendungsgebiet
bestimmte Steuerung, bei der insofern eine Vervollkommnung angestrebt wird, als
statt eines selbst die Arbeitsflächen für die Umstellbewegung tragenden Kolbenschiebers
ein im Sinne eines Hahnkükens, d. h. kegelig ausgebildeter Drehschieber benutzt
wird, für dessen Umstellung ein Hilfszylinder benutzt wird, der in beliebiger Weise
durch Betätigung von Anschlagventilen zur Umstellbewegung veranlaßt wird.
-
Der kegelförmige Rundschieber ist mit um 9o° versetzten Querbohrungen
versehen, und das besondere Merkmal der Erfindung besteht nun darin, daß dieser
Rundschieber durch den Hilfszylinder über ein Klinkenschaltwerk
immer
in derselben Richtung weitergeschaltet wird. Durch die Umstellung des Rundschiebers
nur in einer Richtung wird der Vorteil erzielt, daß hier, im Ge.gensaiz zu den durch
eine Hinundherbewegung umzustellenden und dabei zu einer einseitigen Abnutzung neigenden.
Scbieb:ern, auch auf die Dauer eine gleichmäßige Abnutzung auftritt, die, falls
sie nach längerer Zeit zu Undichtigkeiten führt, durch einfaches --Nachspannen des
Kegelschiebers wieder wettgemacht werden kann. Ein in diesem Sinne beanspruchtes
Steuerventil hat gerade für den Z ntertagebetrieb insofern einen ganz besonderen
Vorteil, als :einmal. wie die Praxis seit langem bewiesen hat, ein so kegeliger
Körper von vornherein und im Laufe des Betriebes in einfachster Weise dicht zu halten
ist; das ist für den Untertagebetrieb insofern von besonderer Bedeutung, als hier
damit gerechnet «-erden muß, daß die Luft mehr oder weniger viel Unreinigkeiten
mit sich führt, die bei geschliffenen Dichtungsflächen, wie sie für Kolbenschieber
neben solchen mit Stulpdichtungen zur Hauptsache in Frage kommen, leicht zu Zerstörungen
der Dichtungsflächen bzw. zu Verklemmungen führen.
-
An Hand der zugehörigen Zeichnung soll der Aufbau und die Wirkungsweise
der Steuerung näher beschrieben werden, und zwar zeigen Abb. i und 2 den eigentlichen
Steuerschieber im Längsschnitt und im Schema den dazugehörigen Arbeitszylinder,
während in Abb. 3 und 4 zwei verschiedene Anwendungsfälle der Erfindung im Schema
wiedergegeben sind.
-
In die zu dem Arbeitszylinder io führende Frischluftleitung i i ist
die Steuerung 12 eingeschaltet, die wie folgt aufgebaut ist: In das Steuergehäuse
13 ist der nach Art eines Hahn-IsiilLens hegelig ausgebildete Steuerkörper 14 eingesetzt,
der mit den Querbohrungen 15, 16, i; und i L9 sowie finit" den stirnseitig nach
außen führenden, in der Längsachse angeordneten Bohrungen 19, -2o versehen ist.
Die Bohrung ig mündet dabei in die Querbohrung 15, während die Bohrung 20 in die
Querbohrung i8 mündet. Die Querbohrungen sind um 9o° versetzt zueinander eingebracht,
und zwar liegen die Bohrungen 15 und 17 in der einen und die Bohrungen 16 und i8
in der anderen Ebene. Die Frischluftleitung i i ist an den Stutzen 2i des Steuergehäuses
13 angeschlossen, von .dem aus zwei Abzweigungen 22 und 23 durch das Steuergehäuse
hindurchführen, um in ihrer Verlängerung hinter dem Steuergehäuse über die Leitungen
24, 25 mit den Räumen vor und hinter dem Kolben 26 des Arbeitszylinders io in Verbindung
zu stehen. Ferner sind in dem Steuergehäuse 13 die beiden Umführungsbohrungen 2;
und 28 vorgesehen, die von den Leitungen 24 bzw. 25 abzweigen und in der Höhe der
Bohrungen 15 und 18 in die kegelige Hauptbohrung 29 des Steuergehäuses
13 münden, während andererseits die Kanäle 22, 23 bzw. 24, 25 mit
den Bohrungen 16 und i; übereinstimmen.
-
Bei der Stellung der Steuerung nach Abb. i strömt die von der Leitung
i i zugeführte Druckluft durch den Stutzen 21, den Kanal 22, die Bohrung 16 und
die Leitung 24 auf die Vorderfläche des Kolbens 26, während die Rückseite des Kolbens
über die Leitung 25. die Umgehungsleitung 28, die Querbohrung 18 und die Längsbohrung
2o entlastet ist. -Nach Umstellen der Steuerung um 9o° entsprechend der Abb. 2 strömt
nunmehr die Frischluft durch den Stutzen 21. den Kanal 23, die Querbohrung
17 und die Leitung ?5 in den rückwärtigen Zylinderraum des Arbeitszylinders
io, während die Luft aus dein vorderen Zylinderraum durch die Leitung 24, die Umgehungsbohrung-
2;, die Querbohrung 1 5
und die Längsbohrung ig ins Freie austritt.
-
Die Umsteuerung erfolgt gemäß der Erfindung immer in .der gleichen
Drehrichtung, und zwar wird die Umsteuerung durch ein auf den Hals des Steuerkörpers
14 aufgesetztes Schaltrad 34 bewirkt, das mit vier Aussparungen 30, 31, 32, 33 versehen
ist, in die eine beispielsweise in der Schwinge 35 gelagerte Sperrklinke 36 eingreift.
Die Schwinge 35 wird dabei durch die Kolbenstange 3; eines Hilfszylinders 3jeweils
um 9o° bewegt. wobei die in ihr gelagerte Sperrklinke in der einen Bewegung das
Schaltrad 3.1 und damit den Steuerkörper 14 mitnimmt, während bei dem nächsten Hub
die Schwinge 35 allein zurückbewegt wird. Das Zusammenwirken der Steuerung mit der
Schaltvorrichtung soll an Hand des in Abb. 3 wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
näher beschrieben werden. Dabei handelt es sich darum, Förderwagen, die durch ein
Gleis 39 herangebracht werden, auf die beiden Gleisstränge 4o und 41 abwechselnd
zu verteilen; eine solche Anlage wird vielfach vor den Förderschächten des Grubenbetriebes
gebraucht. In der gezeichneten Stellung läuft nun ein Wagen aus dem Gleisstrang
39 über die Weiche 42 zunächst dem Gleis 4o zu, wobei er hinter der Weiche ein Schienenventil
43 betätigt, durch das Frischluft über die Leitung 44 dem Hilfszylinder 38 zugeführt
wird, so daß der Kolben dieses Zylinders entgegen der Wirkung der Feder 45 vorläuft,
wobei er über die Schwinge 35 die Sperrklinke 36, das Schaltrad 34, den Steuerkörper
14 um 9o° umstellt, so daß nunmehr der Arbeitskolben des Zylinders i o beaufschlagt
wird, der die Weiche 42 umstellt. Mit der Freigabe des Ventils 43 drückt die Feder
45 den Kolben des
Hilfszylinders 38 wieder°zurück, wobei auch die
Schwinge 35 und die Sperrklinke 36 in die Ausgangsstellung zurückbewegt werden,
so daß die Klinke 36 in die nächste Aussparung 31 des Schaltrades 34 eingreifen
kann. Der nächste zulaufende Wagen wird in der Weiche 42 dem Gleis 41 zugeführt
und überfährt das Schienenventil 46, so daß nunmehr über die Leitung 47 .der Hilfszylinder
3$ abermals beaufschlagt wird und sich das vorstehend beschriebene Arbeitsspiel
wiederholt.
-
Ganz im gleichen Sinne arbeitet auch eine Anlage nach dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 4, wobei durch einen Arbeitszylinder io' eine Wettertür 42' bedient werden
soll. Auch hier ist, wie bei dem vorstehend beschriebenen Beispiel, in die Frischluftleitung
i i die gleiche Steuervorrichtung 12 eingeschaltet. Die Beaufschlagung des Hilfszylinders
38 für die Umstellung der Steuerung erfolgt in diesem Falle über ein von der fahrenden
Lokomotive aus zu betätigendes Handansch.lagventil43'. Es ist auch möglich, .die
Umsteuerung statt durch Beaufschlagen des Hilfszylinders 38 mit Druckluft die entsprechende
Bewegung des Kolbens des Hilfszylinders dadurch herbeizuführen, daß bei Beaufschlagung
der einen Kolbenseite ständig .durch Druckluft bzw. durch eine Federkraft die andere
Kolbenseite vorübergehend durch Betätigung .der Anschlagventile 43, 46 bzw. 43'
entlastet wird.