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Vorrichtung zum Erzeugen von Faserstoff aus Schlagabraum durch Vorzerkleinern
und Zerfasern Der aus Ästen, Zweigen, Borke und Nadeln bestehende Schlagabraum der
Nadelwälder wird bisher unter erheblichem Kostenaufwand an Arbeitslöhnen beseitigt,
z. B. auf den Hauungen verbrannt. Es ist zwar in einer älteren Patentschrift bei
der Beschreibung einer aus einem durch zwei Walzen gebildeten Brechwerk und einer
Mahlvorrichtung bestehenden Maschine zur Herstellung von Holzstoff beiläufig erwähnt,
daß man in ihr auch Baumkronen, Strauchwerk, dünne Zweige usw. verarbeiten kann,
praktische Folgen hat dieser Hinweis jedoch nicht gehabt. Insbesondere wohl deshalb
nicht, weil mit einem Walzenpaar als Brechwerk und zwei-horizontalen. Mahlsteinen
als Mahlvorrichtung der sehr sperrige S.chlagabraum nicht wirtschaftlich zu zerfasern
ist. Um dies zu ermöglichen, sind erfindungsgemäß :ein den v orzerkleinerten Schlagabraum
von dem Vorzerkleinerer aufnehmender Grobzerfaserer, ein Feinzerfaserer sowie .ein
Holzschleifer so dicht untereinander angeordnet, d:aß das Fasergut durch den Förderdruck
von dein einen Zerfaserer in den nächsten und von diesem an die Schleiffläche des
Schleifers gepreßt wird. An sich ist .es schon bekannt, bei einer sich aus mehreren
Einzelzerfaserern zusammensetzenden Vorrichtung die Zerfaservorrichtungen unter-,einander
,anzuordnen und sie durch verhältnismäßig lange Leitungen untereinander zu verbinden.
Jedoch würden bei einer solchen An-Ordnung die Reibungsverluste in den langen Leitungen
so groß werden, daß sie sich für den Erfindungszweck nicht eignen würde. Dies um
so weniger, als im vorbekannten Falle zwischen Grobzerfaserer und Feinzerfaserer
:eine Bütte zur Verdünnung des Fasergutes angeordnet sein muß, um letzteres mittels
einer Pumpe weiterfördern zu können. Demgegenüber ist es. für die praktische Durchführung
der Zerfaserung von Schlagabraum von allergrößter Bedeutung, daß die gesamte Anlage
gedrungen gebaut ist und möglichst wenig Förderarbeit verbraucht. Denn zweckmäßig
wird man solche Zerfaserungsvorrichtungen für Schlagabraum an Ort und Stelle, d.
h. in den Haüungen, aufstellen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung
sind hierunter an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Auf
dieser ist Fig. i ein senkrechter Querschnitt durch die Vorrichtung, während Fig.
2 im Teilgrundriß eine Einzelheit zeigt.
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Es ist in Fig. i eine Vorrichtung gewählt, bei der eine Ablängevorrichtung
gleichzeitig zwei Gruppen von Zerfaserern beliefert, so daß auch zwei Preßkästen
für einen gemeinsamen Schleifer mit Fasergut versorgt Werden können.
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Am Kopfe eines beispielsweise mit Bühne ig für die Bedienungsperson
versehenen Maschin.enges.tells 26 ist beispiels@veis-, wi^ Fig. 2 zeigt, mehrfach
nebeneinander eine Kreissäge 3 angeordnet, die zum Zerschneiden (Ablängen) des Schlagabraumes
i dient. Dieser wird, vorteilhafter weise Bündel- oder paketartig zusammengerafft,
der Säg 3 zugeführt. beispielsweise mit Hilfe eines auf Schienen 5 rollenden Lauftisches
.l, auf dem leicht zu öffnende Haltebügeln zum Zusammenhalten der Abraumbündel i
und ein die Abteillängen bestimmendes Anschlagbrett 18 angeordnea sind. Die bei
jedem Schnitt durch die beiden Sägen 3 abgeteilten Abraummengen fallen auf eine
unter der Säge angeordnete Schurre 27,
durch die sie vermittels eines Verteilers
28 zwei gleichgestalteten Grobzerfaserern zugleiten. Jeder von beiden besteht aus
ein°r aufrechten, zweckmäßigeriveise durch Stellschrauben 8 o. dgl. einstellbaren
Reibwand 7 und einer ihr gegenüberstehenden, in Pfeilrichtung umlaufenden groben
Riffelwahe 6. In dem Zwischenraiun 24. zwischen ;beiden, (6 und ,`) wird das von
der Schurre 27 bzw. 27, 28 zugeleitete Gut durch Brechen und Zerreißen grob
vorzerkleinert (vorzerfasert), tvobei der Grad dieser Vorzerfaserung abhängig ist
von der Geschwindigkeit der Walze 6, der Art der Riffelung von Walze und Backe und
dem Preßdruck, dem das Gut unterworfen wird und der sich durch die Einstellglieder
8 regeln läßt; solche Einstellung des Preßdruckes durch Verschiebbarkeit einer Preßbacke
ist bei Zerfaserungsvorrichtungen an sich bekannt.
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Das vorzerfaserte Gut wird durch den Förderdruck der Vorrichtungen
6,7 in die dicht darunter im Maschinengestell 26 angeordneten Feinzerfaserer
gedrückt, deren jeder ini dargestellten Beispiel aus einer feiner als die Walze
6 geriftelt#cn umlaufe-nde.n @Val.z,e io und einer ihr gegenüberstehenden Reibbacke
i i # besteht, die durch Druckschrauben 2o o. dgl. auf einen geGVünschten Abstand
zur Walze i i einstellbar ist und deren Reibfläche, wie gezeichnet, durch eine anschließende
Riffelwalze 12 vergrößert werden kann, die der Walze io ebenfalls gegenübersteht.
Im Zwischenrauin 22 zwischen Walze io und Reibbacke i i bzw. Walze i o und Reibbacke
i i mit zusätzlicher Walze 12 wird das v orzerfaserte Gut durch Einstellung der
Backe i i bnt-. der Backe i i und Walze i 2 auf entsprechend engem Durchgang einer
erheblichen Pressung unterworfen, die einanal eine gründliche Zerfas.erung an den
Reibflächen von Backei i und Riffehvalze io, 12 ergibt, zum anderen aber auch. selbst
die erzeugten Fasern noch so stark zusammenpreßt, daß sie als fester Strang den
Zerfaserer verlassen und unter erheblichem Förderdruck an den Holzschleifer 16 entweder
direkt oder, wie gezeichnet, über die an sich bekannten Preßkästen i3, die durch
aufrechte Wände mehrfach unterteilt sein können, gepreßt werden. In diese Kästen
i3 wird das Fasergut also durch die umlaufenden Walzen i o bzw. i o, 12 hineingedrückt,
im Gegensatz zu bekannten, haarweise auf einen Holzschleifer angeordneten Preßkästen,
in denen das Getvicht des Mahlgutes den Preßdruck schafft und die deshalb erheblich
hohe Säulen bilden.
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In dem Holzschleifer 16 wird dann mit Hilfe von zugeführtem Wasser
in an sich bekannter Weise der unter dein Förderdruck stehende Faserstoff .auf die
für die Pappenherstellung nötige Feinheit geschliffen.
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In der gezeichneten Ausführung hat der Schleifer einen auf waagerechter
Welle 21 angeordneten Schleifstein 16, der sich in Pfeilrichtung dreht und der gleichsam
den Boden des zwischen Backe i i bzw. Riffelwalze 12 und Riffelwalze io liegenden
ZerfaserrauMes 22 oder, wie gezeichnet, den Abschluß des Preßl.:astens i ; bildet.
Der erzeugte Schliff verläßt über eine Ableithahil oder einen Ausfluß 17
den Schleifer 16, um dann in üblicher Weise zu Pappe verarbeitet zu werden.
Mit 29 ist eine Wasserzuleitung angedeutet und mit 14 je eine Abdichtwalze vor dem
Austrittsschlitz zwischen Preßkasten 13 und Schleifer 16, durch die ein unerwünschter
vorzeitiger Austritt des Schleifgutes verhindert werden soll. Diese Abdichtwalzen
14 können, wie gezeichnet, pendelnd aufgehängt und durch Gegengewichte
15 iaa die Abdichtlage gedrückt werden.
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Es ist zweckmäßig, den Schleifer 16 so abschaltbar, z. B. verschiebbar,
zu gestalten, daß er aus dem beschriebenen Verbinde ausgeschaltet werden kann, dann
nämlich, wenn Faserstoff für die Fasei-pl.attenlierstellung erzeugt werden soll,
wozu das den Zerfaserer i o" i i , 12 verlassende Gut bereits brauchbar ist.
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Die Reibbacken 7 und i i der beiden beschriebenen Zerfaserer können
auch mehrteilig und, statt parallel sich selbst verschiebbar, auch um ihre Oberkante
seliwenkbar sein.
Zum Ablängen des Schlagabraumes können auch Pendelsägen
.oder Stanzmesser o. dgl. geeignete Vorrichtungen Verwendung finden.
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Der Antrieb der verschiedenen Vorrichtungen kann z. B. von einer Stelle
aus durch Stirnzahnräder oder durch Riemen- oder Kettentriebe erfolgen.