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Löffel mit Hohlräumen zur Aufnahme von Mitteln zum Temperaturausgleich
Die Erfindung betrifft einen Löffel mit Hohlräumen zur Aufnahme von Mitteln zum
Temperaturausgleich.
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Der Gebrauch von Löffeln, wie z. B. Speise-, Anrichte- oder Kochlöffeln
o. dgl., findet unter den verschiedensten Temperaturverhältnissen statt, besonders
die Übertemperaturen sind z. B. beim Entnehmen von Kostproben, beim Anrichten von
Speisen usw. für den Kostvorgang und für die Geschmacksbildung ungeeignet und sehr
nachteilig. Es ist versucht worden, im hohlen Löffel Kühlflüssigkeit anzuordnen.
Allein nur das Vorhandensein einer Kühlflüssigkeit und einer solchen von, zur Höhlung
der Speiseaufnahmeschale _ gesehen, geringer Menge genügt nicht, um die Temperaturen
für den praktischen Gebrauch ausreichend regeln zu können.
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Die vorliegende Erfindung will diese Übelstände beseitigen und besteht
darin, daß der Löffel mit Einrichtungen zur Erzeugung eines Umlaufes des Ausgleichsmittels
in den Hohlräumen, z. B. mit Saug- oder Druckkörpern, Pumpeinrichtungen, . Anschlüssen
für Druckwasserleitungen oder mit Führungskanälen, zur Ausnutzung des Temperaturgefälles
versehen ist.
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Die Erfindung besteht weiter darin, daß der Inhalt der an den Hohlraum
der Speiseaufnahmeschale angeschlossenen Hohlräume für das Ausgleichsmittel als
Einzelraum oder als Summe mehrerer Räume größer, insbesondere um ein Vielfaches
größer als der Inhalt des Hohlraumes der Speiseaufnahmeschale ist.
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An den Wandungen des Löffels können Kühlrippen angebracht oder die
Wandungen gewellt ausgebildet sein.
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Der Löffelstiel kann erfindungsgemäß als Hohlkörper aus Kunstharz
hergestellt und durch eine elastische Kork- oder Gummizwischenlage mit den übrigen
Teilen des Löffels verbunden oder duxch in den Kunstharzkörper eingepreßte feste
Metallteile mit den z. B. aus Metall hergestellten übrigen Teilen des Löffels fest
verbindbar sein.
Schließlich besteht die Erfindung darin, daß an
dem Löffel ein Saug- oder Druckkörper, z. B. ein Gummihohlkörper, mittel-oder unmittelbar,
gegebenenfalls mittels Klemmen, Bügel o. dgl., leicht abnehmbar angeordnet und z.
B. durch eine Schlauchleitung mit einem über der Speiseaufnahmeschaleendigenden,
gegebenenfalls düsenförmig ausgebildeten Blasmundstück versehen ist.
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In der Zeichnung sind einige Äusführungsbeispiele der Erfindung schematisch
zur Darstellung gebracht.
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Abb. i zeigt einen Löffel im Längsschnitt nach Linie a-b der Abb.
2, Abb. 2 den Löffel in Ansicht c der Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie d-e
der Abb. a, Abb. d. einen Schnitt nach Linie f-g der Abb. 2 Abb. i a eine vergrößerte
Darstellung der Leitungsdurchführung vom Hohlraum 7 zum Hohlraum d. in Abb. i.
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Die Abb. 5 bis i j zeigen weitere abweichende Ausführungen.
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Der Löffel besteht aus der Speiseaufnahnieschale i und dem Stiel 2.
Die Speiseaufnahmeschale i hat den Hohlraum 3, der Stiel den Hohlraum d.. Der Stiel
2 hat eine Einfüllöffnung, welche mit einem leicht abnehmbaren Deckel 5 verschlossen
ist. Der Deckel 5 hat eine Entlüftungsöffnung 6, an deren Stelle ein Ventil o. dgl.
auch an anderer Stelle, z. B. im Stiel, angeordnet sein kann. Auf dem Löffelstiel
2 ist ein Gummihohlkörper ;, welcher nachgiebig oder elastisch ausgebildet ist,
angeordnet. Der Gummihohlkörper ; hat eine Öffnung S mit einem Rohrstück 9, (las
in den Hohlraum .I des Löffelstieles 2 hineinragt. Das Rohrstück o ist mit einer
Rohrleitung io, welche bis in den Hohlraum 3 der Speiseaufnahmeschale i reicht,
verbunden. Die Rohrleitung io kann durch einen Gummischlauch gebildet sein. Der
Hohlrauen 3 der Speiseaufnahmeschale i wird vorteilhaft schmal und eng gehalten.
An der Lagerstelle der Rohrleitung io kann der Holilrauin 3 der Speiseaufnahmeschale
eine Erweiterung i i erhalten, «welche auch eine vergrößerte Oberfläche zum Ausgleichen
ergibt. An dem Löffel können auch besondere Griffkörper, wie in der Zeichnung z.
B. durch eine (Öse i2 punktiert gezeigt ist, angeordnet sein. Zur Vergrößerung der
Oberfläche können die Wände der Hohlkörper gerillt, zahnleisten-oder warzeriartig,
mit Rippen versehen oder auch gewellt ausgeführt sein, wie dies in der Zeichnung
beispielsweise durch die strichpunktierte Welle 13 als gewellte Wand dargestellt
ist. Der leicht lösbare Klemniverschluß 5 bildet mit der Entlüftungsöffnung 6 und
neben der Jeichten Füllung des Löffels eine Malinahme zur Vermeidung von Überdruck
im Hohlkörper. Die Wirkungsweise des Löffels ist folgende: Der Löffel ist, soweit
die strichlierte Fläche der Hohlräume anzeigt, mit einem Ausgleichsmittel, z. B.
Wasser, gefüllt und so gebrauchsfertig. Wird nun der Guinmiliohlkörper 7 gedrückt,
welches leicht mittels der Finger geschehen kann, so fließt das Wasser aus .dem
Gummihohlkörper; durch die Rohrleitung iq in den Hohlrauen 3 der Speiseaufnahineschale
i und von dort in den Hohlraum .I des Stieles 2. Der Wasserspiegel im Hohlraum 4
steigt an und verdrängt die dort befindliche Luft, und diese entweicht durch die
Entlüftungsöffnung 6 ins Freie. Hört der Druck auf den Gummihohlkörper ; auf, so
saugt dieser durch seine innere Spannuni; das Wasser auf demselben Wege zurück.
Der dadurch erzeugte Umlauf des Kühlmittel: in der hohlen, Speiseaufnahmeschale
erzeugt eine starke Kühlung derselben und damit der heißen Speise. Die aufgenommene
Wärme im Wasser der Speiseaufnahmeschale verteilt sich ferner beim Umlauf des Wassers
auf den ganzen Wasserinhalt des Löffels, der größer oder ein Vielfaches des Hohlraumes
3 der Speiseaufnahmeschale i ist, so daß die aufgenommene @V<irine sehr gut verteilt
an die Wandungen des Löffels abgegeben und dort abgeführt werden kann. Bei ganz
geringen Temperaturgefällen genügt es bereits, den eben beschriebenen Löffel als
Ausgleichsmittel mit Luft an Stelle von Wasser o. dgl. durchzuspülen.
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Es ist zweckmäßig, den Übergang 15 von dem Hohlraum 3 der Speiseaufnahmeschale
i zum Hohlraum .1 des Stieles 3 in seiner lichten Weite etwas einzuschnüren, so
daß bei Einlagerung der Rohrleitung io zwischen Außenumfang des Rohres io und der
lichten Weite des Überganges 15 vom Hohlraum 3 zum Hohlraum .I ein Durchgangskanal,
z. 13. ringförmig o. dgl., für den Durchtritt des Wassers verbleibt. Der Cbergang
i 5 kann düsenförmig ausgebildet sein, wie dies ausschnittsweise schematisch in
Abb. 5 dargestellt ist. In der düsenförmigen Erweiterung des Überganges 15" nach
beiden Hohlräumen 3" und .1 .R ist die Rohrleitung io" eingelagert. Die gestrichelte
Fläche deutet das Wasser an. Der Wasserdurchfluß in der Rohrleitung io" gegenüber
dem in dem Übergang 15" erfolgt im Gegenstrom, wie durch Pfeile gezeichnet, und
beim Rücklauf in iiingekelirter Richtung.
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Der Gummihohlkörper 7 kann auch an anderer Stelle am Löffel angeordnet
sein, z. B. am Stielrücken, an den Stielseiten. am Deckel o. dgl. Er kann auch in
einer Vertiefung oder Beule des Löffelstieles versenkt eingelagert und darin gegebenenfalls
befestigt werden. Er kann auch örtlich vom Löffel getrennt
sein
und durch eine Rohrleitung, z. B. einen Gummischlauch, als elastische Verbindung
mit den Hohlräumen des Löffels verbunden sein, wie Abb. 6 und 7 zeigen. Der hohle
Löffelstiel 16 hat eine Durchführung 17. an welcher sich außen die Schlauchleitung
18 mit dem Gummihohlkörper, z. B. eines Gummiballes ig, anschließt. Innerseits der
Durchführung 17 ist eine Rohrleitung 2o durch den hohlen Löffelstiel ir. die hohle
Speiseaufnahmeschale 21 verlegt. Die Seitenwände des Hohlkörpers 16 der Abb. 7 sind
zur Vergrößerung der Kühlfläche gewellt ausgeführt.
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Abb.8 und 9 zeigen eine Ausführung, bei welcher der Wasserumlauf mittels
des natürlichen Wärmegefälles erfolgt. Die beiden Rohrleitungen 22 und 23 verbinden
den Hohlraum 24 des Stieles mit dem Hohlraum 25 der Speiseaufnahmeschale. Bei Erwärmung
der Speiseaufnahmeschale des Löffels drückt das warme Wasser in der Rohrleitung
22 aufwärts, das kalte Wasser drückt durch die Rohrleitung 23 abwärts in die Höhlung
der Speiseaufnahmeschale.
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In Abb. io und i i ist ein Löffel dargestellt, bei welchem der das
Ausgleichsmittel tragende Hohlraum 26 außerhalb des Löffels liegt und der Hohlraum
26 mittels einer Rohr- oder Schlauchleitung 27 mit dem Löffel verbunden ist. Im
Stiel 28 sind zwei Rohrleitungen angeordnet, eine Rohrleitung 29, welche
den Behälter 26 über die Rohrleitung 27 mit dem Hohlraum der Speiseaufnahmeschale
3o verbindet, und eine weitere Rohrleitung 31 verbindet den Hohlraum der Speiseaufnahmeschale
30 mit dem Gummihohlkörper 32. Zwischen der Rohr- oder Schlauchleitung 27
und der Rohrleitung 29 ist eine besondere Kühlschlange 33 eingeschaltet. In Abb.
ii, der Seitenansicht der Abb. io, sind die Kühlschlange 33, der Schlauch 27 und
der Behälter 26 nicht mit dargestellt.
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Abb. 12 zeigt einen Löffel, bei dem zwei Leitungen 34 und 35 durch
den Stiel 36 zum Hohlraum der Speiseaufnahineschale 37 führen. Die Enden der Rohrleitungen
sind in dem Hohlraum der Speiseaufnahmeschale 37 verschieden tief eingelassen. An
den oberen Enden der Rohrleitungen 34 und 35 werden Schläuche o. dgl. 38 angeordnet,
welche Druckwasser in den Löffel ein- bzw. austreten lassen.
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Abb. 13 zeigt eine Ausführung eines Löffels, bei dem wie in bisher
beschriebener Weise ein Hohlraum 39 im Stiel und eine hohle Speiseaufnahmeschale4o
vorgesehen ist, welche mit dem Hohlraum 39 durch eine Öffnung 41 verbunden ist.
Es ist ferner der Gummihohlkörper42 und eine Schlauchleitung 43, welche vom Gummihohlkörper
42 bis in die hohle Speiseaufnahmeschale .lo führt, angeordnet. Diese Teile arbeiten,
wie bereits beschrieben. Auf dein Löffel ist ferner ein Saug- oder Druckkörper,
z. B. ein Gutninihohlkörper .4. und eine Schlauchleitung o. dgl. .15, angeordnet,
welche in der Nähe oder über der Speiseaufnahineschale endigt; die (Öffnung der
Röhrleitung 45 ist auf die Speiseaufnahmeschale gerichtet. Der Hohlkörper 44 ist
mit Luft gefüllt und bläst beim Drücken die in ihm befindliche Luft durch die Rohrleitung
45 auf die Speise bzw. auf die Speiseaufnahmeschale 40. Diese Anordnung ist geeignet,
die Speise auch von oben zu kühlen. Der Hohlkörper -44. kann auch zwei Luftöffnungen
haben, wobei die eine als Drucköffnung auf die Speiseaufnahmeschale gerichtet ist;
die andere Öffnung ist anders gerichtet und kann als Saugöffnung z. B. nach oben,
nach der Seite usw. gerichtet sein. Bei Anordnung von zwei Luftöffnungen ini Hohlkörper
44 wird die Üffnung gegebenenfalls mit einem Saug- bzw. Druckventil versehen.
Der Hohlkörper 44 mit dem Rohr 45 .kann mittels Klemmen, Schellen o..dgl. am Löffelstiel,
gegebenenfalls leicht abnehmbar, gehalten sein.
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In Abb.14 ist eine Ausführung einer Speiseaufnahmeschale dargestellt,
bei welcher die Rohrschlange 46, welche in einem Gehäuse 47 eingegossen o. dgl.
ist, als hohle Speiseaufnahmeschale ausgebildet ist. -Der Löffel, wie z. B. nach
Abb. t bis 4., kann aus einem Oberteil und einem Löffelrücken bestehen, welche einzeln
in einem Stück vorn Ohenende (Löffelstiel) bis Vorderende i Speiseaufnahmeschalej
in Blech, Metall o. dgl. gepreßt oder gegossen werden. Der Löffeloberteil und der
Löffelrücken werden dann an den über die ganze Länge des Löffels reichenden Längsnähten
6o verbunden z. B. gelötet, geschweißt, gefalzt o. dgl. Der Löffel kann auch aus
Kunstharz und z. B aus den 'unter den Namen Bakelite, Resopal o. dgl. bekannten
Massen hergestellt sein. Eine weitere Ausführung des Löffels besteht vorteilhaft
darin, daß die hohle Speiseaufnahmeschale mit dem Anschlußstück aus dünnem Metallblech
o. dgl. und der hohle Löffelstiel aus Kunstharz o. dgl. hergestellt ist. Eine Verbindungsstelle
ist beispielsweise in Abb. i 5 dargestellt. Der Stielanschluß 48 aus Bakelite o.
dgl. trägt das Anschlußstück 49, welches die Speiseaufnahrneschale (welche nicht
gezeichnet ist) tragt. Durch das Anschlußstück führt die Rohrleitung 5o zum Gummihohlkörper.
Das Anschlußstück kann mittels elastischer Zwischenlage 51, wie Kork, Gummi o. dgl.,
in den Stiel 48 eingeklemmt sein. Das Stück: 5i kann auch als Metallstück in den
Stiel.48 eingepreßt und dann beim Zusammenbart mit dein
Anschlußstück
4.9 verlötet, verschraubt o. dgl. sein.
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Der mit einem Hohlraum versehene Stiel kann ganz oder teilweise aus
Gummi gebildet ,ein, z. B. durch Anordnung einer Gummimembran o. dgl. z. B. auf
dem Rücken oder. wie z. B. in Abb. 6 und 7 dargestellt, die Membran 65 an der Seite
des Stieles.
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Für die hohle Speiseaufnahineschale wird vorzugsweise ein dünnes Blech,
z. B. Weißblech, Eisenblech o. d-1., verwendet, da ein solches einen großen Wärmedurchgang
ergibt. Durch die hohle Ausbildung der Speiseaufnahmeschale wird diese trotz des
dünnen Bleches sehr steif. Als sehr vorteilhaft hat sich gezeigt, die hohle Speiseaufnahmeschale
und gegebenenfalls auch den hohlen Stiel aus einem Werkstoff herzustellen, der eine
große Wärmeleitfähigkeit hat, wie z. B. Kupfer, Silber, Aluminium oder solche legiert
mit anderen Metallen, wie z. B. Bronze, Dural, Pantal o. dgl. Eine weitere Ausbildung
des Löffels besteht darin, daß derselbe ganz oder teilweise aus Hohlglas, insbesondere
wärmefestes, wie solches z. B. unter dem 'Namen Jenaer Glas bekannt ist, hergestellt
ist. Auch kann der Löffel ganz oder teilweise aus Porzellan oder Steingut bestehen.
Der nachgiebige Hohlkörper, wie z. B. der beschriebene Hohlkörper 7, kann auch in
anderer Weise als nachgiebiger Körper am Löffel angeordnet sein; es genügt ein Blechkörper
aus Weißblech, Eisenblech o. dgl. mit einer dehnbaren Membran aus Gummi, oder ein
hin und her gehender Kolben in einer Kolbenbüch,e o. dgl.
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Der Löffel kann für Kühlvorgänge heißer Speisen, aber auch als Erwärmungsregler
für aufgenommene kalte Speisen benutzt werden. Es können auch Kältemischungen zur
Kühlung verwendet werden, wie z. B. Salpeter mit Salmiak und Wasser o. dgl., auch
können dem Wasser Eisstücke beigemischt werden. Gegebenenfalls können auch besondere
Wärmeerzeugungsquellen in den Löffel eingelagert werden, z. B. können Heißspulen
o. dgl. in der hohlen Speiseaufnahmeschale oder im hohlen Löffelstiel angeordnet
sein.