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Aufhängung mehrpoliger Fahrleitungen Die zur Zeit gebräuchliche Art
der einfachen Fahrdrahtaufhängung für elektrisch angetriebene Schienen- und schienenlose
Fahrzeuge gestattet kaum eine hohe Zuggeschwindigkeit, insbesondere wegen der Massenträgheit
der Aufhängepunkte, die durch das Gewicht der Isolatoren, an denen der eigentliche
Fahrdraht aufgehängt ist, gegeben ist.
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Bisher wurden noch keine besseren Voraussetzungen für ein wirklich
einwandfreies Gleiten des Stromabnehmers (Walze oder Bügel, Rädchen oder Gleitschuh)
geschaffen, durch die gleichzeitig eine besonders gute Schonung des Fahrdrahtes
erzielt wurde. ' Bekanntlich sind bei der einfachen Fahrdrahtaufhängung der bzw.
die Fahrdrähte mittels Isolatoren und Klauen an Abspanndrähten oder -seilen aufgehängt,
welche unterhalb eines Auslegers oder zwischen Stützpunkten (Masten oder Häuserfronten
u. d'-I.) sich erstrecken.
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Wie die Erfahrung zeigt, kann man die Aufhängung der Fahrleitung durch
folgende Maßnahmen wesentlich verbessern: i. Erhöhung der Nachgiebigkeit der Fahrleitung
an den Aufhängepunkten.
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z. Beseitigung des Ausspringens des@Stromabnehmers unter den Aufhängepunkten
bei gleichzeitiger Herabsetzung des Kontaktdruckes zwischen Stromabnehmer und Fahrdraht,
wodurch die Abnutzung gering wird.
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3. Beseitigung des Ausspringens des Stromabnehmers zwischen den Aufhängepunkten,
welches durch Querschwingungen des Fahrdrahtes, hervorgerufen z. B. durch Schwingungen
des Stromabnehmers, verursacht wird.
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Die nachstehend beschriebene Fahrdrahtaufhängung gestattet, die obenerwähnten
Bedingungen erfindungsgemäß. dadurch zu ver-
«wirklichen, daß die
Fahrdrähte an den freien Enden von am anderen Ende aneinandergelenkten isolierenden
oder mit einem Isolator versehenen Hebeln aufgehängt sind, an denen Halteseile angreifen.
Zur Erleichterung des Verständnisses der Erfindung und ihrer Wirkungsweise sind
einige der möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes in der Zeichnung
dargestellt. In dieser zeigen Fig. i bis 3 verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Trag- bzw. Aufhängeisolators, Fig.4 und @ die Art der einfachen Aufhängung einer
zweipoligen Fahrleitung auf gerader Fahrstrecke und in einer Kurve unter Auslegern,
Fig. 6 die Art der Aufhängung einer dreipoligen Fahrleitung, ebenfalls unter Auslegern,
und Fig.7 in schaubildlicher Draufsicht einen Teil einer zweipoligen Fahrleitung,
die durch zwei seitlich angeordnete Tragkabel und schräge Aufhängeseile gehalten
wird.
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In sämtlichen Abbildungen sind mit den gleichen Bezugszeichen auch
die gleichen Teile bezeichnet.
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Erfindungsgemäß weist der gelenkige Tragisolator zwei Arme
a und ä auf (Fig, i und 2). die aus Isoliermaterial bestehen und an ihren
äußeren freien Enden Klauen b und b' auf-«-eisen, die zur Halterung je eines
Drahtes der zweipoligen Fahrleitung dienen. Mit d und d' sind zwei entsprechend
geformte Stücke bezeichnet, die im Punkte o gelenkig miteinander verbunden und fest
an den .Armen a und' a' angeordnet sind.
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Zwei Metallschellen c und c', die mit einer Öse zur Aufnahme der Halteseile
versehen sind, sind auf den Armen a und a.' verschiebbar angeordnet. Diese Schellen
können gemäß Fig. i nach Lösen des Schraubbolzens e oder gemäß F'ig.2 durch schraubenförmiges
Drehen der Schelle auf dem mit Gewinde versehenen Arm a. bzw, cr' verschoben werden.
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Die Arme a bz-%v. a.' können auch aus Metall bestehen,
jedoch müssen sie dann gemäß Fig. 3 mit festgekitteten oder sonstwie befestigten
Isolatoren i bzw. ä versehen sein, welche ihrerseits wiederum Gelenkstücke
aus Metall tragen, welche die Stücke ci` und d' ersetzen.
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Bei der in Fig. 4. dargestellten Aufhängung der Fahrdrähte 1.1 und
L.. auf gerader Strecke sind die Schellen c und c' symmetrisch zum Gelenkpunkt o
angeordnet und mit den Haltedrähten h bzw. 1a' an dein Träger 1I befestigt.
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Die Fig. 5 zeigt die Fahrdrahtaufhängung in einer Kurve. Hierbei liegen
die Schellen c bzw. c' unsymmetrisch zu dem Gelenkpunkt o.
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`'Will man eine dreipolige Fahrleitung in der oben beschriebenen `reise
aufhängen. so werden gemäß Fig. 6 zwei Tragisolatoren der ' in Fig. i bis 3 gezeigten
Art nebeneinander angeordnet, an denen die Fahrtdrähte L i, L= und L; befestigt
sind. Die Lage der Schellen c und c' auf den äußeren Armen der Tragisolatoren ist
dann gegeben durch die Zug-Spannung der Haltedrähte h. bzw. Ir' und durch
das Gewicht der einzehren Drähte I_1, I_. und I_3 der Fahrdrahtleitung. Bei einer
Kurvenführung der Fahrdrahtleitung ist die mechanische Zugspannung der Fahrdrähte
in radialer Richtung, d. h. also quer zur Richtung der Fahrdrähte, zti berücksichtigen.
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In Fig.7 ist eine Darstellung der erfindungsgemäßen Aufhängung einer
zweipoligen Fahrleitung I_1 und L. gezeigt, die mittels der Halteseile f und f'
und der oben beschriebenen Tragisolatoren x an zwei Tragseilen g und aufgehängt
sind. Diese Tragseile ä und n' sind ihrerseits an den Trägern .1I befestigt
und gegenüber diesen isoliert.
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Durch eine derartige Aufhängung wird auch bei einer Entfernung von
etwa 6o in der einzelnen Stützpunkte (Mastentfernung) voneinander eine außerordentliche
Verringerung der seitlichen Schwingungen des Falirdralites in der Mitte eines jeden
Feldes (Entfernung von Mast zu Mast) erzielt.
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Infolge der durch die erfindungsgemäße Anordnung erzielten -Nachgiebigkeit
der Fahrleitungen können die Fahrzeuge selbst mit einer wesentlich vergrößerten
Geschwindigkeit, als es mit der bisherigen Fahrdralitaufhängung möglich war. betrieben
werden. und zwar unter gleichzeitiger Herabsetzung des Kontaktdruckes des Stromabnehmers
und unter gleichzeitiger Verringerung der Abnutzung des Fahrdrahtes.
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Es sind natürlich, ohne daß hierdurch der grundsätzliche Erfindungsgedanke
verlassen wird, auch andere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes denkbar,
von denen lediglich einige in der Zeichnung dargestellt und beschrieben sind.