DE962352C - Loesbare Haltevorrichtung fuer ein elektrisches Freileitungsseil, die auf den Kopf eines Stuetzenisolators aufsetzbar ist - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 18. APRIL 1957

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Georg Karl, Regensburg

ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten eines elektrischen Freileitungsseiles, die auf einen Stützenisolator äufsetzbar ist und zur Aufnahme eines beweglichen Leitungsbundes dient.

Bei bekannten Haltevorrichtungen, insbesondere bei der in der deutschen Patentschrift 859 766 beschriebenen, bildet die Befestigungsvorrichtung mit dem Stützenisolator ein einheitliches Ganzes. Der aus zwei Befestigungsseilen bestehende Leitungsbund kann zwar beweglich ausgebildet werden, bei Bruch des Isolators, z. B. bei einer Betriebsstörung durch Blitzschlag oder durch unsachgemäßen Transport und Handhabung, jedoch muß nicht nur der Isolator in seiner Gesamtheit ausgewechselt, sondern auch der Leitungsbund erneuert werden.

Der Gegenstand der Erfindung besteht im Gegensatz zu jenem der deutschen Patentschrift 859 766 aus zwei voneinander getrennten Bügelteilen, die sich diametral gegenüberliegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf einem Stützenisolator aufsetzbare Haltevorrichtung zu schaffen, die bei Bruch des Isolators unversehrt bleibt und wieder auf einem neuen Stützenisolator aufgebracht werden kann und die sich bei Zerstörung des Hauptseiles bei einem gewissen Zug in Leitungsrichtung vom Stützenisolator loslöst.

Die Haltevorrichtung besteht nach der Erfindung aus zwei den Stützenisolator an der Halsrille klemmend umfassende Bügel teile, die z. B. mit zwei

Schrauben mit Kopf und Mutter zusammengehalten sind, mit daran befestigten Ansatzstücken, die derart bogenförmig gestaltet und so angeordnet sind, daß Hohlräume oder Rinnen für das Leiterseil und für die Haltebügel auf dem Isolatorkopf gebildet werden.

Es sind Freileitungshaltevorrichtungen für Stützenisolatoren bekannt, bei denen mittels Klemmgarnituren das Leitungsseil am Isolator

ίο festgehalten wird. Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird entweder das Hauptseil allein oder das Hauptseil mit Beiseilen am Isolator selbst befestigt. Demgegenüber wird mit der Vorrichtung nach der Erfindung unter Benutzung einer mittleren Auflagerinne für das Hauptseil und Anordnung von Hohlräumen bildenden Ansatzstücken an dem Bund erreicht, daß dieser locker und mit allseitig freiem Spiel auf dem Isolator angeordnet ist, wobei auch die Seile selbst ein gewisses Spiel haben.

Die neue Haltevorrichtung besteht aus zwei gleichen Teilen und bildet bei Anbringung auf einem Stützenisolator zwei Hohlräume, die zur Aufnahme der Haltebügel dienen, und eine nach oben offene Mittelrinne, in welche das Hauptseil eingelegt wird. Der Leitungsbund kann aus zwei Seilbügeln bestehen, die durch die Hohlräume geführt und beim Ausgang aus diesen mit dem Hauptseil verbunden werden. Der .Leitungsbund und das Hauptseil haben sowohl in Leitungsrichtung als auch quer dazu so viel Bewegungsfreiheit, daß z. B. Schwingungsbrüche an dem Hauptseil vermieden werden, die bei einer starren Aufhängung auftreten können.

Bei Zerstörung des Stützenisolators kann die Haltevorrichtung losgelöst und das Hauptseil mit den Haltebügeln auf einen neuen Stützenisolator aufgebracht werden.

Vor der Befestigung der Haltevorrichtung kann um die Halsrille des Isolators ein Bleiband gelegt werden. Dadurch wird vermieden, daß bei zu starkem Anziehen der Befestigungsschrauben der Haltebügel das Porzellan des Isolators beschädigt wird. Weiterhin kann sich bei Zug in Leitungsrichtung, z. B. bei Bruch des Hauptseiles, oder quer zur Leitungsrichtung bei erhöhten Beanspruchungen, z. B. bei Sturm, die Haltevorrichtung von der weichen Bleibandeinlage lösen und über den Stützenisolatorenkopf hinweggleiten. Dadurch werden die Tragkonstruktionen, wie Stützen, Leitungsträger und Tragmaste, weitgehendsf vor Zerstörung geschützt.

Der bekannte genormte Stützenisolator wird

durchweg nur für kleine Spannweiten verwendet,

da das gesamte Leitungsgewicht des Spannfeldes mit einem Wickeldraht an der Halsrille des Stützenisolators befestigt ist. Bei erhöhtem Gewicht des Leitungsseiles, wie z. B. bei Rauhreif, besteht die Gefahr, daß das Leitungsseil sich von der Halsrille loslöst und über den Isolatorenschirm abgleitet. Diese erhöhten Leitungsgewichte werden noch größer, wenn Leitungen mit kleinen Spannfeldern auf größere Spannfelder umgebaut werden. Diese Nachteile werden mit der Erfindung vermieden. Darüber hinaus können auch vorhandene alte Stützenisolatoren, die noch betriebstüchtig sind, mit der Haltevorrichtung nach der Erfindung ausgestattet und für Weitspannsystem verwendet werden.

Die Haltevorrichtung kann aus Stahl-, Kupfer-, Aluminiumblech, Temper-, Bronze-, Aluminiumguß od. dgl. bestehen.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführung dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Stützenisolator in Ansicht; Fig. 2 ist eine Draufsicht,

Fig. 3 eine Seitenansicht entsprechend Fig. i,um 90⁰ gedreht.

Auf dem Stützenisolator 1 sind die Bügelteile 2 an der Halsrille 4 mittels Schraubbolzen 5 befestigt. Ein Bleiband 6 kann als Zwischenlage vorgesehen werden. Die Ansatzstücke 3 bilden mit dem Isolator ι zwei Hohlräume 8 für die Seilbügel 10 und eine Mittelrinne 7 für das Hauptseil 9. Das Hauptseil 9 und die Haltebügel 10 werden zu beiden Seiten der Haltevorrichtung mit Wickeldraht 11 gesichert.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Lösbare Haltevorrichtung für ein elektrisches Freileitungsseil, die auf den Kopf eines Stützenisolators aufsetzbar ist, gekennzeichnet durch z. B. mit Schraubbolzen zusammengehaltene, den Isolator an der Halsrille klemmend umfassende Bügelteile (2) mit daran befestigten Ansatzstücken (3), die derart bogenförmig gestaltet und so angeordnet sind, daß Hohlräume (8) oder Rinnen (7) für das Leiterseil (9) und für die Haltebügel (10) auf dem Isolatorenkopf gebildet werden.

2. Lösbare Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansatzstücke (3) diametral gegenüberliegend angeordnet sind und zwischen sich eine Mittelrinne (7) für das Hauptseil (9) am Isolatorenkopf bilden, während sie die auf beiden Seiten des Hauptseiles befindlichen, auf dem Isolatorenkopf aufliegenden Haltebügel (10) überdecken.

In Betracht gezogene Drucksdiriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 859 766.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 609 656/569 9.56 (609 863 4. 57)