DE404780C - Vorrichtung zur Aufhaengung von Starkstromleitungen an Freileitungsmasten - Google Patents

Description

Bei der gegenwärtig üblichen Aufhängung der Starkstromleitungen an Freileitungsmasten ist die Hängekette mit dem Kopf des Mastauslegers fest verbunden. Es besteht nun der Übelstand, daß sehr große Verdrehungsmomente im Mast auftreten, sobald in einem Spannield eine Leitung reißt. Bei Leitungen mit den jetzt gebräuchlichen großen Spannweiten und den sich hieraus ergebenden

ίο weit auskragenden Auslegern an den Masten, ist es nicht möglich, die sich aus dem Drehmoment in den Mastwänden entwickelnden Reaktionen durch eine normale Mastkonstruktion aufzunehmen. Ein Mast, welcher diesen überaus zerstörend wirkenden Verdrehungskräften widerstehen soll, würde einen so ererheblichen Materialmehraufwand erfordern, daß die Wirtschaftlichkeit einer Anlage sehr vermindert, wenn nicht gar in Frage gestellt wird.

Gemäß der Erfindung wird dieser Übelstand unter Vermeidung einer besonderen Mastverstärkung dadurch beseitigt, daß die Aufhängung der Hängekette mittels eines an

as dem Ausleger lose gelagerten Tragankers o. dgl. bewirkt wird.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. ι eine Seitenansicht, Abb. 2 einen Grundriß und

Abb. 3 eine Vorderansicht,
wobei 'die Aufhängung· bei gerissener Leitungin strichpunktierten Linien dargestellt ist.

Wie ersichtlich, wird die stromführende Leitung α durch ein mit Isolatoren b versehenes Seil c ο. dgl. getragen, welches über eine Stelle des Mastauslegers d geführt und an dem Maste oder einem dem Mast benachbarten Teil des Auslegers befestigt ist.

Solange sich die Leitung· in den beiden benachbarten Feldern unter mechanischer Spannung befindet, hängt der Traganker an der Stelle d¹ senkrecht herab. Beim Durchreißen der Leitung· schlägt der Traganker zufolge der Wirkung der ziehenden Kraft aus der Leitung des Nachbarfeldes in Richtung desselben aus. Dabei gleitet der Traganker c seitwärts Über die am Auslegerende vorgesehene Lagerstelle d¹ hinweg und hängt sich in der in Abb. 3 in strichpunktierten Linien angedeuteten Weise am Mast e auf.

Hierdurch wird die einseitig ziehende Kraft von dem einen langen Hebelarm darstellenden Ausleger d abgewendet und unmittelbar auf den Mast - übertragen, so daß die auf den Mast überaus zerstörend wirkenden Drehkräfte nicht mehr auftreten können.

Die neue Aufhängungsweise bringt u. a. den Fortschritt, besonders rechteckige Masten verwenden zu können. Diese Mastform wurde

ίο in den letzten Jahren nicht mehr gern verwendet, weil sie sich zum Aufnehmen von Drehkräften noch weniger eignet als die quadratische Querschnittsform. In Anbetracht des Umstandes, daß Maste mit rechteckigem Querschnitt namentlich deshalb die wirtschaftlich günstigste Konstruktion darstellen, weil nicht nur das Mastgewicht denkbar eingeschränkt werden kann, sondern auch der Transport mit der Bahn den geringsten Frachtraum benötigt, ist der mit den vorgeschlagenen Mitteln erzielte Erfolg um so höher zu bewerten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Aufhängung von Starkstromleitungen an Freileitungsmasten, dadurch gekennzeichnet, daß die Hängekette durch einen besonderen Traganker am Mast oder Ausleger befestigt und auf dem Ausleger lose gelagert ist, um die beim Reißen der Leitung auftretende Zugkraft durch seitliches Abgleiten des Tragankers vom Ausleger fernzuhalten und auf den Mast direkt zu übertragen.

   J?bö.7

   Jibb.2