DE72976C - Spundapparat für Bierlagerfässer - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zweck der Vorrichtung ist, die in den Lagerfässern gelöste Kohlensäure zu fesseln, bei etwaigem Unterdruck diesen selbstthätig durch eine Alarmglocke anzuzeigen und bei Ueberdruck die überschüssige Kohlensäure selbstthätig abzuleiten.

Der in der Zeichnung dargestellte Apparat besteht aus einem hohlen Glaskörper a, der als Druckansammler dient. An demselben ist seitlich ein Zugangsrohr b angebracht, durch welches die aus den Lagerfässern ausströmende Kohlensäure in den Glaskörper tritt, und alsdann auf den über demselben befindlichen Manometer wirkt. Dieser letztere enthält aufser dem Druckzeiger c noch einen Stellzeiger d, welcher etwas hinter dem vorigen eingestellt wird, so dafs bei etwaiger unvorhergesehener Druckverminderung der zurückgehende Druckzeiger c mit dem Stellzeiger d in Contact kommt, wodurch eine mit c in Verbindung stehende elektrische Alarmglocke in Bewegung gesetzt wird.

Als Widerstandsmedium gegen die zuströmende Kohlensäure dient das auf der anderen Seite des Glasbehälters α angebrachte Ventil, welches in Fig. 2 in vergröfsertem Mafsstabe dargestellt ist. Dasselbe besteht aus einem in Metall gefafsten Glascyiinder f, der oben mit einem ein Schraubengewinde tragenden Einsatz versehen ist, in welchem die eine Röhre bildende Stellschraube g auf- und niedergeschraubt werden kann. Letztere enthält seitlich Luftlöcher, und in ihre untere Oeffhung wird das geschlossene Ende des Ventilkegels h eingeführt, der in der Mitte einen Ansatz i hat, welcher unten in das Rohr k pafst und oben die Spiralfeder / trägt. Die Spannung der letzteren wird durch die Stellschraube g regulirt, auf welcher eine mit der des Manometers übereinstimmende Scala angebracht ist. Da der Druck der Feder dem des Manometers angepafst ist, so wird der mittelst der Stellschraube eingestellte Grad sich selbstthätig auf das Manometer übertragen. Auf diese Weise wird der Druck der Kohlensäure auf das Ventil regulirt und gleichzeitig der gewünschte Grad von Kohlensäure in den Fässern in controlirbarer Weise gefesselt werden. Stellt sich nun Ueberdruck von Kohlensäure ein, so hebt sich der Kegel h, und die überschüssige Kohlensäure kann durch die unter dem Ansatz i befindlichen Oeffnungen in den Glascyiinder f und aus diesem in die Stellschraube g treten, von wo aus sie in einen Behälter behufs weiterer Verwendung geleitet werden kann.

Läfst der Druck derart nach, dafs der Druckzeiger des Manometers aus der gewünschten Stellung zurückgeht, so wird derselbe mit dem Stellzeiger d in Contact treten und dadurch die Alarmglocke in Bewegung setzen.

Die durch die ausströmende Kohlensäure etwa mitgerissene Feuchtigkeit sammelt sich in dem Glasbehälter α und wird durch den Hahn m abgelassen.

Um Feuchtigkeit von dem Ventil fernzuhalten, enthält der in den Glasbehälter α hineinragende Rohrstutzen η ein Feuchtigkeit aufsaugendes Material.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Spundapparat für Bierlagerfä'sser, bestehend aus einem Behälter mit Zugangsrohr für die aus den Fässern entweichende Kohlensäure, sowie mit Manometer und Ventil, wovon ersterer aufser dem Druckzeiger noch einen Stellzeiger (d) hat, welcher etwas hinter dem vorigen eingestellt wird und bei eintretendem Unterdruck mit ihm in Contact geräth, wodurch eine elektrische Alarmglocke in Bewegung gesetzt wird, während bei etwaigem Ueberdruck die überschüssige Kohlensäure durch das auf den gewünschten Druck eingestellte Ventil selbstthätig entweicht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.