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Quecksilber-Spundapparat Die Erfindung bezieht sich auf einen Quecksilber-Spundapparat,
bei welchem der auf den Lagergefäßen der Brauerei herrschende Kohlensäuredruck durch
eine Quecksilbersäule selbsttätig geregelt wird, um eine gleichmäßige Schaumbildung
zu erzielen.
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Die bekannten Quecksilberapparate dieser Art weisen im wesentlichen
ein [J-föriniges Rohr auf, in welches eine je nach der Höhe des gewünschten Druckes
bemessene Quecksilbermenge gefüllt wird. Der Apparat wird dann an das Lagergefäß
bzw. den Tank mittels eines Schlauches angeschlossen. Durch die infolge der :\-achgärung
entstehende Kohlensäure wird das Quecksilber von einem Schenkel in den anderen gedrückt,
und zwar so lange, bis der Druck die ganze Quecksilbermenge in einen Schenkel gedrückt
hat und die überschüssigen Gase gurgelnd durch das (Quecksilber entweichen. Solchen
bekannten Apparaten haften hauptsächlich zwei Nachteile an. Einmal wird die Quecksilbersäule
durch die mitgerissene Feuchtigkeit zerstört. Ferner aber entstehen leicht Quecksilberverluste
dadurch, daß die durch das aufschäumende Quecksilber durchströmende Kohlensäure
das Quecksilber auswirft. Zudem übt das ausgeflossene Quecksilber eine zerstörende
Wirkung auf die Wände des Lagergefäßes aus, das neuerdings fast durchweg aus Aluminium
hergestellt wird.
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Um den geschilderten Mängeln abzuhelfen, sind bereits die verschiedenartigsten
Sicherungen, z. B. in Form von Widerständen, Umläufen usw., vorgeschlagen; man hat
die Nachteile dadurch zwar vermindert, hat aber bisher nicht verhindern können,
daß die übelstände immer wieder in Erscheinung traten. Dies. geht auch daraus hervor,
daß man zu den Spundapparaten in der Praxis noch besondere Quecksilberfänger gesetzt
hat, um nicht die teure Füllung beim Auswerfen zu verlieren.
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Um die im vorstehenden geschilderten Mängel zu beseitigen, ist erfindungsgemäß
die Art der Druckregulierung grundsätzlich geändert, während das Anzeigen des Druckes
und daher die Kontrolle wie bisher durch das jeweilige Steigen oder Fallen einer
Quecksilbersäule geschieht. Besondere Mittel sind vorgesehen, um den mitgerissenen
Schaum oder Flüssigkeit zu sammeln.
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Von allen bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich die Erfindung
dadurch, daß das Entgasungsrohr vollständig vorn Quecksilber getrennt ist, so daß
dieses unter keinen Umständen mitgerissen «erden kann, sowie dadurch, daß die Durchführung
der überschüssigen Gase von oben nach unten erfolgt, so daß der mitgerissene Schaum
oder Flüssigkeitsteile selbsttätig mitgenommen und in eine besondere Kammer ausgeworfen
werden. Neben dem Entgasungsrohr und vollständig unabhängig von ihm ist ein Anzeigerohr
vorhanden, das mit einem selbsttätigen Ventil, welches das Übertreten der Kohlensäure
in die Quecksilberkammer verhindert, versehen ist.
Eine beispielsweise
Ausführungsform der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung wiedergegeben.
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Abb. a ist eine Vorderansicht eines O_uecksilber-Spundapparates gemäß
der vorliegenden Erfindung.
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Abb. a ist ein Querschnitt längs der Linie A-B der Abb. i.
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In den Abb. i und a ist i ein Kasten, der vorteilhaft aus Gummi hergestellt
wird. Dieser Kasten ist an der Vorderseite durch einen transparenten Deckel a fest
verschlossen. Der Kasten wird durch die beiden Querwände 3 und 4. in drei Räume
unterteilt, und zwar die Aufnahmekammer 5, die Quecksilberkammer 6 und dieAusgangs-undBeobachtungskammer7.
Aus der Kammer 5 führt ein Rohr 8 in die Kammer 6, die zum Teil mit Quecksilber
angefüllt ist. Das- Rohr 8 ist an seinem unteren Ende durch ein Kugelventil 9 verschließbar.
Aus der Kammer 5 führt außerdem ein Entgasungsrohr io durch die Kammer .6 in die
Kammer 7. Das Rohr io besteht aus zwei Teilen, welche durch einen Gummischlauch
i i miteinander verbunden sind. Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende: Der
Apparat wird mit dem Anschlußstutzen 12 mittels eines Schlauches an den Spund des
zu entleerenden Fasses angeschlossen. Dann strömt die Kohlensäure zunächst in den
Aufnahmebehälter 5,_ in welchem sich die mitgerissene Flüssigkeit abscheidet. -Aus
der Kammer 5 tritt das Gas in das Rohr 8 und verdrängt daraus das Quecksilber, das
in dein Behälter 6 entsprechend ansteigt. Ist das Rohr 8 völlig entleert, so schließt
sich das Kugelventil 9 und verhindert dadurch den Eintritt des Gases in die Kammer
6. 'Das Gas wird nun in der Kammer gestaut, solange der Gummischlauch i i durch
das umgebende Quecksilber zusammengedrückt wird und dadurch das Entgasungsrohr io
absperrt. übersteigt der Druck des Gases nach einiger Zeit eine gewisse Grenze,
so erzwingt sich das Gas den Durchgang durch den Schlauch und entweicht durch die
Öffnung 13 der Ausgangskammer 7. Auf diese Weise läßt sich der Gasdruck in der erforderlichen
Weise regeln. Um das Steigen und Fallen der Quecksilberfüllung in der Kammer 6 bei
normalem Atmosphärendruck zu ermöglichen, ist eine Entlüftungsöffnung i¢ vorgesehen.
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Die beschriebene Vorrichtung kann natiirlich auch verschiedene konstruktive
Abänderungen erfahren, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. So kann beispielsweise
die Ausbildung des Entgasungsröhrchens io statt in der gezeichneten Art, bei der
ein Gummischlauch i i Verwendung findet, so vorgenommen werden, daß an Stelle des
Gummischlauches sich in dem Glasröhrchen eine kleine Kammer befindet, an die sich
ein unter Federdruck stehendes Ventil anschließt. Dieses könnte mit einem beweglichen
Wandungsteil der Kammer in Verbindung stehen, der sich nach Art eines Kolbens in
einem kleinen Zylinder bewegt und einerseits unter dem Einfluß des Quecksilber-,
andererseits unter dem des Gasdruckes steht. Auch die Ausbildung des Ventils 9 ist
nicht auf die gezeichnete Ausführungsform beschränkt. Statt des Kugelventils könnte
beispielsweise auch ein Kegel-, Teller- oder irgendein anderes an sich bekanntes
Ventil treten. Dieses könnte etwa nach Art eines Stechventils der Tiefbrunnenpumperi
ausgebildet sein.