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Vorratsbehälter für leichtflüchtige Flüssigkeiten Bei einem Vorratsbehälter
für leichtflüchtige 1Iüs.sigkeiten, die zur Bildung von Gasen oder Dämpfen neigen,
wie z. B. Benzin entstehen infolge der teilweisen Verflüchtigung der Flüssigkeit
Verluste. Bei diesen Verlusten spielt es eine wesentliche Ralle; daß im Behälter
eine Volunienv erininderung verursacht wird, wenn die Temperatur des Gases infolge
Fallens der Außentemperatur der Luft verringert wird. Diese Volumenverringerung
führt ini Behälter ein Vakuum herbei, das jedoch nicht geduldet werden darf. Es
ist daher notwendig, durch .entsprechende Ventile Außenluft in den Behälter treten
zu lassen. Diese frische Außenluft sättigt sich mit den Dämpfen, die bei einet-
Volninenvergrößerung des Gemisches wieder verlorengehen.
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Uin die durch Verflüchtigung der Flüssigkeit entstehenden Verluste
zu beschränken, siizd zwei Wege möglich: Die sich entwickelnden Gase können entweder
gesammelt werden, so daß sie nicht in die freie Außenluft entweichen, oder es kann
die Entwickelung der Gase möglichst verringert werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf den erstgenannten Weg. Es soll also
dafür gesorgt werden, daß so wenig wie möglich Dämpfe oder Gase ins Freie entweichen.
Es wurde bereits in verschiedener Weise versucht, den Verdanipfungsverlusien teilweise
vorzubeugen. So hat man beispielsweise in einigen Fällen neb_-ri den Vorratsbehältern
für Benzin o. dgl. Gasbehälter aufgestellt, welche durch eine Leitung mit dem Gasraume
der Flüssigkeitsbehälter verbunden sind. Diese Gasbehälter stellten sich als zu
klein heraus, tun die großen Mengen der sich entwickelnden Benzindämpfe aufzunehmen,
«-as zur Folge hatte, .daß die Gase, welche im Gasbehälter keinen Platz mehr fanden,
schließlich doch in flie Außenluft entweichen mußten und verlorengingen. Um letzteres
zu vermeiden, müßte der Gasbehälter groß genug sein, um die ganze Menge der sich
während eines Tages entwickelnden Benzindämpfe enthalten zu können. Da diese Menge
einen ziemlich großen Prozentsatz des Benzinvorrats ausmachen kann, müßte daher
auch der Gasbehälter verhältnismäßig groß sein. Die Kosten dieser Gasbehälter mit
besonderem Fundament, Rohrleitungssystem, Unterhaltung, Grundstück usw. würden natürlich
sehr erheblich werden.
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Ohne diese Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, sind nach der Erfindung
.die infolge der Verflüchtigung der Flüssigkeit entstehenden Verluste dadurch auf
das Mindestmaß herabgesetzt, daß der Vorratsbehälter durch einen beweglich gelagerten,
in bekannter Weise abdichtend auf dem Behälter verschiebbaren
und
glockenartig ausgebildeten Deckel abgeschlossen ist, der sich in Anpassung an die
jeweils aus der Lagerflüssigkeit entwikkeladen Gas- oder Dampfmengen hebt bzw. senkt.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Behälters nach der Erfindung sind in
senkrechtem Schiritt auf der Zeichnung dargestellt.
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Bei der ersteh Ausführungsform nach Abb. i i.st mit i der Behälter
angegeben, in dem das Benzin gelagert wird, und mit :2 das Dach, welches sich hier
unabhängig von der üblichen Spantenkonstruktion 3 über :dem Behälter auf und ab
bewegen kann. In der niedrigsten Lage ruht das Dach :2 auf der Konstruktion 3. Das
Dach 2 ist mit einem nach unten gerichteten Mantel q. versehen, wodurch eine Glocke
gebildet wird. Diese ist in einer außen am oberen Ende des Behälters vorgesehenen
Wasserrinne 5 angebracht, in welcher sie sich bei Änderung der Menge der Benzindämpfe
frei auf und nieder bewegen kann. Da die Wasserrinne ganz mit Wasser oder einer
anderen Flüssigkeit gefüllt ist, wird ein guter gasdichter Abschluß gewährleistet.
Die Führung der Glocke erfolgt etwa in der bei Gasbehältern üblichen Weise, und
zwar mittels Rollen 6, welche sich an den Innenseiten der Wasserrinne führen, und
weiter mittels Rollen 7, die von an der Außenwand der Wasserrinne befestigten Führungen
8 geführt werden. Es leuchtet ein, daß die Außenwand der Wasserrinne etwas niedriger
sein soll als die. von dem Behälter gebildete Innenwand, damit das in der Rinne
befindliche Wasser bei Steigung des Wasserspiegels nicht in den Behälter, sondern
nach außen abfließt.
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Für den Fall man Gas aus dem Behälter absaugen will oder falls dies
aus irgendeinem Grunde notwendig sein sollte, z. B. bei Füllung des Behälters, ist
.ein Rohr g vorgesehen, welches im Behälter über den höchsten F1üssigkeitsspi:egel
hinausragt und mit seinem anid'eren Ende an einen in der Wand vorgeseheren Stutzen
angeschlossen ist, der mit einer Saugleitung verbunden werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind die entsprechenden Teile
mit den gleichen Bezugszeichen belegt wie in Abb. i. Bei dieser Bauart ist das Dach
an der Spanienkonstruktion befestigt, welch letztere sich daher mit dem Dach auf
und ab bewegt. Diese Ausführung kann zweckmäßig in denjenigen Fällen Anwendung finden,
in welchen inan die Gase im Behälter unter einem einigerinaßen höheren Druck erhalten
will. Bei-höherein Druck ist der Ver dampfungskoeffizient niedriger. Selbstverständlich
müßte man zwecks Verhinderung von Formänderungen des Behälters den Behälteroberrand
in diesem Falle entsprechend verstärken. Gewünschtenfalls kann man die Wasserrinne
anstatt an der Außenseite an der Innenseite des Behälters anordnen.
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Auch kann man zur Erzielung eines -höheren Druckes im Vorratsbehälter
das Dach mit Gewichten io :belasten, welche je mittels eines über eine Rolle 12
geführten Kabels i i am Dach befestigt ,sind. Durch Anbringung einer Anzahl solcher
Gewichte ist man weiter in der Lage, den Druck den Verhältnissen entsprechend zu
regeln. Sieht man mehrere mittels kurzer Ketten o. dgl. miteinander verbundene Gewichte
vor, so erreicht man, daß die Belastung entsprechend der Aufwärtsbewegung der Glocke
zu- und der Verdampfungskoeffizient abnimmt. Diese Belastung kann natürlich auch
bei der Ausführungsform nach Abb. i Anwendung finden.
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In, beiden Fällen :braucht die Höhe der Glocke nur gering zu sein,
und zwar höchstens 'h4 der Behälterhöhe, da der Gasraum beim Steigen der Glocke
sofort erheblich zunimmt, im Gegensatz zur Zunahme des Gasraunies in den besonderen,
neben den; Lagerbehältern aufgestellten Gasbehältern kleinen Durchmessers.
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Auf dein Dach kann noch ein Sicherheitsventil angeordnet werden, welches
in Wirkung tritt, wenn der Gasdruck den Druck übersteigt, für welchen der Behälter
gebaut ist, was der Fall sein kann, wenn die Glocke sich in ihrer Höchstlage befindet.
Auch kann ein Vakuumventil vorgesehen werden, welches in Wirkung treten kann, nachdem.
die Glocke ihre nieUrigste Lage erreicht hat. Anstatt auf dem Dachkönnen diese Sicherheitsvorrichtungen
auch an der Leitung g angebracht werden.
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Der Vorratsbehälter nach der Erfindung hat eine gewiss;. Ähnlichkeit
mit den bekannten Gasbehältern. Bei diesen letzteren ist die auf und ab bewegbare
Glocke allgemein gebräuchlich. Auch findet dabei immer eine Flüssigkeitssperre Anwendung.
Ein kennzeichnender Unterschied, abgesehen von der Weise, in welcher das Erzeugnis
benutzt wird, ist darin zu .erblicken, .daß gemäß der Erfindung die Glocke in bezug
auf den Behälter verhältnismäßig niedrig ist. Bei einem Gasbehälter müssen der Behälter
und die Glocke etwa die gleiche Höhe haben, damit das Ganze einen möglichst großen
nützlichen Inhalt hat. Beim Vorratsbehälter nach der Erfindung ist der Flüssigkeitsbehälter
höher als die Glocke und außerdem höher als :die Wassersperre.