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Lafettierter Feuerwaffenträger Die Erfindung bezieht sich auf lafettierte
Feuerwaffenträger.
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Waffenträger, die ,aus einem lotrechten Gelenkviereck bestehen, sind
bereits bekannt. Eine mittels :eines solchen Gelenkvierecks getragene, zum Gebrauch
in Luftfahrzeugen bestimmte Waffe wird z. B. von einer Verlängerung der oberen Seite
des Gelenkvierecks unter Vermittlung eines besonderen, ,nicht feststellbaren Höhenwinkelfeineinstellungsmittels
getragen. Gröbere Einstellungen der Erhöhung mit Festlegung des jeweils eingestellten
Höhenwinkels werden durch einen Rastbogen. mit einer Anzahl vom. Löchern und durch
einen entsprechenden Stecker ermöglicht. Die Einbauhöhe des Gelenkvierecksystems
ist unverändezbar.
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Des weiteren ist ein Gelenkviereck zurr Tragen von Geschützen bekannt,
dessen eine Seite feststeht, wähnend die drei übrigen Seiten schwenkbar sind, und
bei dem die Waffe an der unteren Seite das Vierecks angeordnet ist. Die eine lotrechte
Seite des Gelenkvierecks ist durch die ,ganze, in ihrer Höhe unveränderliche Lafettensäule
und seine obere Seite durch einen Teil einer Balanziervorrichtung mit Gegengewicht
gebildet. Die andere lotrechte Seite des Vierecks,, auf welcher die Waffe ,aufgehängt
ist, wird nur auf Zug 'beansprucht. Die Waffe läßt sich nicht auf Richtwinkel unter
der Waagerechten einstellen, und die Lafette muß stets verankert werden. Die Richtwinkel
werden auch hier durch langsam ,arbeitende Vorrichtungen eingestellt, die zugleich
das Gelenkviereck in der eingestellten Lage festhalten.
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Schließlich ist ein Luftabwehrgeschütz bekannt, das auf einer ortsfesten
Lafette mittels eines Gelenkparallelogramms getragen wird. Die obere Seite des Vierecks
wird hier von der Waffe selbst gebildet. Auch hier erfolgt die Erhöhung der Waffe
durch ein langsam wirkendes, selbstsperrendes Schraubengetriebe, das gleichzeitig
die Festlegung der eingestellten Erhöhung bewirkt.
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Alle Feuerwaffenträger der beschriebenen bekannten Art haben den Nachteil,
da.ß sie sich nicht für Waffen verwenden lassen, die auf dem Gelände zusammen mit
der Lafette ohne jede Verzögerung transportiert, auf Höhenwinkel, auch unter der
Waagerechten, in weitem Winkelbereich rasch und fortlaufend
eingestellt
und in der eingestellten Lage durch einfache Mittel augenblicklich festgelegt werden
müssen, ohne dabei eine Änderung der Lafettenhöhe zu hindern. Die Erfindung verfolgt
den Zweck, einen lafettierten Waffenträger zu schaffen, der die erwähnten Bedingungen
vollwertig .erfüllt.
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Nach der Erfindung wird bei einem als lotrechtes Gelenkviereck ausgebildeten
lafettierten Waffenträger, dessen feststehende "Seite als :am oberen Teil der Lafette
befestigtes Schwenklager .ausgestaltet ist oder mit diesem fest zusammenhängt, während
eine der drei schwenkbaren Seiten die Waffe trägt, erfindungsgemäß die der jeweils
eingestellten Erhöhung der Waffe entsprechende Stellung des Gelenkvierecks bei unveränderter
Länge der Vierecksehen durch Festhaltung eines seiner Winkel mit Hilfe einer sperr-
und lösbaren Reibungsvorrichtung festgelegt. In allen Seiten des Gelenkparallelogramms
treten sowohl Zug- als Druckkräfte, zum Teil in der Form von Biegungskräften, auf.
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In der Zeichnung ist eine Ausführtttigsform des Waffenträgers nach
der Erfindung beispielsweise für Maschinengewehre schematisch dargestellt.
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Das Schwenklager r ist auf dem oberen Teil der nicht gezeigten Lafette
befestigt. Das Maschinengewehr kann in der waagerechten. Ebene mittels des Schwenklagers
i um den Schwenklagerzapfen 2 herumgeschwenkt werden. Um ein an dem Ansatz 3 des
Schwenklagers i vorgesehenes Gelenk kann das obere waffentragende Stabpaar 5 und
um ein am unterem Teil des Schwenklagers ausgebildetes Gelenk 6 der untere Stab
; herumgeschwenkt werden. Die anderen Enden der Stäbe 5, 7 sind durch den schwenkbaren
lotrechten Stab 8 gleichfalls gelenkig verbunden. Die Stäbe 5, 7, 8 und das die
Gelenke :l, 6 verbindende Glied, die feststellende Seite des Vierecks, ergeben gemeinsam
das Gelenkviereck, das den Waffenträger bildet. Das Maschinengewehr wird vermittels
Muffen i o, i i am oberen Stabpaar 5 befestigt. In der waagerechten Lage des Maschinengewehrs
liegt der gemeinsame Schwerpunkt des 117aschinengewehrs und des beweglichen Gelenksystems
annähernd lotrecht über dem Gelenk 4., so daß das Maschinengewehr keines weiteren
Gewichtsausgleichs bedarf. Die Erhöhung des Maschinengewehrs wird dadurch geändert,
daß man das Gelenkviereck um die feststehenden Gelenke 4., 6 in der lotrechten Ebene
durch einfachen Handgriff verformt.
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Zur Festhaltung der entsprechenden Erhöhung -genügt, wenn man
einen Winkel zwischen zwei beliebigen benachbarten Stäben des Gelenkvierecks festhält.
Im gewählten Beispiel wird durch die Feststellvorrichtung der Winkel a festgelegt,
der zwischen den Stäben; und 8 liegt. Dies hat den Vorteil. daß zur Erzeugung des
Reibun@smoments, welches um das Gelenk 4. das Reaktionsmoment des Maschinengewehrs
auszugleichen hat, eine verhältnismäßig kleine Reibungskraft erforderlich ist, da
von den Winkeln des Gelenkvierecks der Winkel zwischen den Stäben ; , 8 am weitesten
vom Gelenk .1 liegt, so daß der Arm des Gegenmoments dort der möglichst ,größte
ist. Die festlegende Reibungsvorrichtung besteht hier der Einfachheit halber aus
einem am unteren Stab befestigten Segment 13 mit Schlitz 1a, aus einer am
Stab 8 befestigten Schraube ia sowie aus einem Unterlagsring r 6 zwischen einer
Flügelmutter 15 und dem Segment. Zur Änderung des Höhenwinkels wird die Flügelmutter
15 gelöst, der gewollte Richtwinkel eingestellt und schließlich die Flügelmutter
in der eingestellten neuen Lage angezogen.
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Die strichpunktierten Linien 'der Zeichnung zeigen zwei weitere Einstellungslagen.
Eine derselben entspricht einer Höhenrichtgabe unter der Waagerechten. Der Umstand,
daß der Waffenträger ,am oberen Teil der Lafette angeordnet ist, ermöglicht die
Anwendung einer Lafette von veränderbarer Höhe.
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In ihren baulichen und funktionellen Grenzen kann die Erfindung noch
auf viererlei Arten ausgeführt werden. Der Winkela kann natürlich auch durch eine
andere. an sich bekannte Vorrichtung, z. B. durch eine federbelastete, mit Hilfe
eines Hebels augenblicklich lösbare - Vorrichtung mit Scheiben oder Reibungsplatten
festgehalten -werden. Wie bereits erwähnt, kann die Feststellvorrichtung zwischen
zwei. beliebigen Stäben angeordnet werden, vorausgesetzt, daß die Vorrichtung fähig
ist, .ein wenigstens gleich groF@es Gegenmoment zu liefern wie die auf diese Vorrichtung
bezogene Größe der Reaktion des Maschinengewehrs. Die Anordnung der Waffe am Träger
kann der Beschaffenheit der Waffe und anderen Erfordernissen entsprechend auch andersartig
sein. :auch beim Gelenkviereck hängt es von den jeweiligen Verhältnissen ab, ob
es aus einem Parallelogramm, Trapez oder Trapezoid besteht. Die Waffe kann an Stelle
,an der oberen Vierecksehe auch .an der unteren abgebracht werden, von kampftechnischen
Gesichtspunkten aus gesehen ist jedoch die erstere Ausführung vorteilhafter. Die
Vierecksehen können nicht nur im engeren Sinne Stäbe, sondern auch andere beliebige
stabartige Elemente sein, gegebenenfalls seitenweise mehrfach verwendet. So kann
z. B. die waffentragende Viereckseite auch durch ein muldenartiges Glied gebildet
werden.