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Ton- bzw. Bildtonfilmgerät mit fester Filmführung Bei den bekannten
Filmgeräten mit fest angeordneter Filmbahn an der Tonsteuerstelle befinden sich
üblicherweise vor oder hinter dieser Filmbahn eine oder mehrere glatte Rollen, welche
bezwecken, die Filmgeschwindigkeit an der Tonsteuerstelle gleichmäßig zu halten.
Zu .diesem Zwecke ist diese glatte Rolle z. B. mit einer Schwungmasse versehen und
entweder mit einem Antriebsmotor - gekuppelt oder vom Film angetrieben. An dem anderen
der genannten Rolle gegenüberliegenden Ende der Filmbahn ist dann eine Vorrichtung
vorhanden, welche eine Spannung im Film erzeugt. Der Film wird in gespannter Lage
zwischen der Tonsteuerstelle und dem obenerwähnten Gleichlauforgan bei einer bekannten
Ausführung solcher Geräte, von der die Erfindung ausgeht, an einem gewölbten, den
Film nur an einer Seite berührenden Körper entlang geführt.
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Man hat nun bisher immer erwartet, daß der Film seine gleichmäßige
Geschwindigkeit, welche er von der genannten glatten Rolle erhalten hat, bis an
die Tonsteuerstelle beibehalten würde. Es hat sich jedoch ergeben, daß eine wenn
auch geringe Änderung der Spannung in der Strecke des Filmbandes zwischen der Tonsteuerstelle
und dem Gleichlauforgan eine Änderung der Länge dieser Strecke des Filmbandes zur
Folge hat, was im nachstehenden an Hand der Fig. r der Zeichnung erläutert werden
soll.
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In Fig. r ist z eine Rolle, auf der der Film :2 schlupffrei aufliegt,
z. B. eine Zackenrolle oder eine glatte Rolle mit Druckrolle 3. Durch die Steifigkeit
-des Filmes, die sich an dieser Stelle als ein bestimmter Biegungswiderstand äußert,
schmiegt sich der Film nicht nach der tangierenden Ebene an .die Rolle an, sondern
bildet an dieser Rolle eine bestimmte federnde Schleife, welche sich um so mehr
von der Peripherie der Rolle entfernt, je kleiner die Spannung P in diesem Filmstreifen
und je größer die Filmsteifigkeit ist. Bei einer veränderlichen Größe der Spannung
P (P1> P..> P.) ändert sich also der Krümmungsradius
der Schleife
an der Rolle und damit auch die Lage eines bestimmten Punktes a (ai, a_., a3) auf
dem Film. Es wird jetzt ohne weiteres klar sein, daß die Filmgeschwindigkeit bei
a sogar dann nicht konstant sein kann, wenn die Rolle sich zwar mit einer konstanten
Geschwindigkeit dreht, die Spannung P sich jedoch nur im geringsten ändert.
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Es ist selbstverständlich, daß die Spannung P nicht nur eine Zugspannung,
sondern auch eine Druckspannung in dem Film sein kann, vorausgesetzt, daß der Film
nicht knickt.
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In der Praxis hat es sich ergeben, daß die Spannung P im allgemeinen
nicht innerhalb genügend kleiner Grenzwerte konstant gehalten werden kann. Die Ursachen
hierfür sind wechselnde Reibung .von Rollen oder Spannhebeln, Stöße von eingreifenden
Zacken in dem Film, Unregelmäßigkeiten von Zahnrädern in dem Antriebswerk, Reibungsunterschiede
an den verschiedenen Stellen des Filmes auf der Filmbahn durch verschiedenartige
Oberflächeneigenschaften usw.
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Auch sehr geringe Spannungsänderungen haben eine bestimmte, wenn auch
verhältnismäßig geringe Lagenänderung des Filmes zur Folge. Die einzelnen Schallbilder
auf dem Filmstreifen sind aber besonders bei den hohen Frequenzen- von derselben
Größenordnung, so daß der Ton sogar schon bei den kleinsten Spannungsänderungen
heiser wird.
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Auch bei dem eingangs genannten Gerät mit gewölbtem Führungskörper
treten diese Mängel auf, weil sich zwischen der Schwungniassenrolle und dem Führungskörper
auch eine ziemliche Lücke befindet, in :der sich bei Spannungsänderung der Film
abheben kann.
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Dieser Übelstand wird nun bei einem derartigen Gerät erfindungsgemäß
dadurch beseitigt, daß der gewölbte Führungskörper sich über die gesamte Strecke
zwischen Tonsteuerstelle und Gleichlauforgan erstreckt und an der Stelle, an welcher
der Krümmungsradius des Filmbandes sich von derjenigen des Filmführungskörpers nach
derjenigen des Gleichlauforgans ändert, ein Andruckorgan angeordnet ist, das mit
dem Führungskörper derart zusammenwirkt, daß das Filmband längs dem Führungskörper
stets in gleicher Länge unter Spannung anliegt.
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l fit der erfindungsgemäßen Maßnahme wird erzielt, daß entweder das
Entstehen einer federnden Schleife, die sich beim Auflaufen bzw. Beim Ablaufen des
Filmes von der Rolle bildet, von dem genannten Andruckorgan behindert wird oder
die Größe dieser Schleife auf ein bestimmtes M a13 festgelegt wird. :lnderungen
der Filmspannung erzeugen also keine Gröl3eniinderungen dieser Schleife mehr, so
claß auch die weitere Film-Bewegung dem Führungskörper entlang vollkommen mit der
Filmbewegung am Gleichlauforgan im Einklang ist.
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Es sei hier erwähnt, daß diese Wirkung einer freien Schleife in der
Tonfilmtechnik, und zwar bei Geräten mit umlaufender Tonbahn (Tonrolle), als bekannt
vorausgesetzt wird. Die Erfindung bezieht sich aber, wie bereits eingangs bemerkt,
auf eine besondere Art der Filmführung bzw. des Filmantriebs, bei der von dieser
Eigenschaft der Filmschleife sinngemäß Gebrauch gemacht wird, um eine neuartige
Lösung eines bisher bei solchen Geräten ungelösten Problems zu erzielen.
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Das erfindungsgemäße Gerät eignet -sich besonders vorteilhaft für
die Herstellung voll mechanisch herzustellenden und optisch-elektrisch wiederzugebenden
Tonaufzeichnungen. In diesem Falle dient die glatte Antriebsrolle als Aufzeichnungsstelle
und die Steuerstelle an der Filmbahil als optische Abtaststelle z. B. zur Wiedergabe
der Tonaufzeichnung in demselben Gerät. Befindet sich die Tonsteuerstelle in der
Filmlaufrichtung hinter der mechanischen Aufzeichnungsvorrichtung, so ist sie als
sofortige Kontrollstelle der mechanisch hergestellten Aufzeichnung verwendbar. Es
sei hier erwähnt, daß Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung mechanischer Tonaufzeichnungen,
die anschließend sofort optisch abgetastet werden können, an sich bekannt sind.
_ Die Erfindung wird an Hand der schematischen Zeichnung in-einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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In Fig. a ist eine Anordnung angegeben, in welcher ein Film ?von der
glatten Alitriebsrolle an der Tonsteuerstelle 6 entlang geführt wird. Zwischen dieser
Tonsteuerstelle und der Rolle i wird der Film über eine gewölbte Filmführung .4
gezogen, welche sich mit dem Ende 17 noch ein kleines Stück über den Berührungspunkt
mit der Rolle i hinaus erstreckt. Dieser Teil 17 erfüllt den Zweck eines Andruckorganes,
welches vermeidet. daß der Film sich in irgendeiner Weise von der Peripherie der
Rolle entfernt. Es kann noch weiter eine Andruckrolle 3 vorgesehen sein, welche
jedoch für die Zwecke der Erfindung unerheblich ist.
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In F ig. 3 ist : der Ton- oder Bildtonfilm, welcher von dem Sprossenrad
7 und der Matten Rolle i in der angegebenen Pfeilrichtung angetrieben wird. Durch
die Andruckrolle 16 und eine für die Erfindung unerhebliche Rolle 3 wird der Film
an die glatte Rolle angedrückt, während zwei Rollen den Filin auf der Zackenrolle
7 halten. Die glatte Rolle ist zweckmäßig über eine an sich bekannte Kupplung mit
veränderlichem Obersetzungsverhältnis
mit dem Antrieb -des Gerätes
gekuppelt, wodurch die richtige lineare Filmgeschwindigkeit, auch wenn,der Film
geschrumpft ist, beibehalten werden kann.
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Von dieser glatten Rolle aus- wird :der Film auf die konkav gewölbte
Filmbahn 5, die gleichzeitig als Führungskörper q. dient, gestaut und an der Tonsteuerstelle
6 vorbeigeführt, wo die Tonaufzeichnung von dem Objektiv 9 beleuchtet und von der
Photozelle i2 abgetastet wird. Diese Photozelle ist in der Bohrung ii' der Filmbahn
gegen mechanische Beschädigung geschützt und mit einer Bohrung io mit der Tonabtaststelle
verbunden. Zur zusätzlichen Führung des Filmes über die Filmbahn ist die Rolle
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am Ende der Bahn angeordnet. Durch diese Rolle bleibt der Film bis an das
Ende der Führungsbahn mit derselben in Berührung, obwohl es sich in :der Praxis
erwiesen hat, daß-die zwischen Führungsbahn 5 und Zackenrolle 7 befindliche freie
Schleife 14 oft entgegen der Stauwirkung der Rolle einen genügenden Druck ausübt,
durch den der Film ohne zusätzliche Führungsrolle 1ß mit der Bahn in Berührung bleibt.
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Die dargestellte Anordnung ist besonders zur mechanischen Herstellung
einer optisch wiederzugebenden Tonaufzeichnung auf einem reinen Tonfilm geeignet,
welcher später auf den Positivbildfil.m kopiert werden soll. In diesem Falle gewährleistet
nämlich das Sprossenrad 7 einen mit dem zugehörigen Bildfilm synchronen Filmlauf.
Die mechanische Tonaufzeichnung wird mittels' eines Meißels 15 auf der glatten Rolle
vorgenominen. Die Kontrollwiedergabe kann an der Tonsteuerstelle an der Filmbahn
vorgenommen werden.