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Schutzschichten auf Metallrohren-Es ist bekannt, metallische Werkstücke,
insbesondere Rohre, mit einer Schutzschicht aus präpariertem oder destilliertem
Teer oder geschmolzen-em Bitumen zu versehen. Dabei stellte man auch bereits als
vorteilhaft fest, diesen Schutzstoffen Füllstoffe in Pulverform zuzusetzen, z. B.
Ruß, Kohlepulver, Kalkstein, Asbest oder Talkum. Vornehmlich Zwischenschichten,
welche einen Spannungsausgleich zwischen einer Grundschicht und ein-er Deckschicht
bewirken sollten, hat man mit derartigen Füllstoffen durchsetzt.
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Diese mit Füllstoffen versehenen Schutzmassen besaßen den Nachteil,
daß die Masse mit kleinen Gashläschen durchsetzt wurde, welche sich besonders nach
dem Tauchen des miteiner Schutzschicht zu versehenden Werk-. stückes bildeten, so
daß die aufgebrachte Schutzschicht porig wurde und zerstörende Einflüsse sich unmittelbar
auf den Eisenkörper auswirkenkonnten. DurchAufstreichen der Schutzschichten mit
einem Pinsel oder durch Einschleudern konnten zwar die kleinen Gasbläsch-en zerstört
oder herausgedrückt werden, jedoch erforderte das Aufstreichen mit dem Pinsel viel
Zeit und Arbeit, während das Aufschleudern nur auf der Innenseite von Rohren möglich
war.
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Graphit als Füllstoff bat man bereits unter Umrühren erhitzt und dann
in öl geschüttet, wobei aus dem öl flüchtige Bestandteile und Gase,
ausgetrieben werden sollten. Jedochwar es hierbei nicht möglich, den Graphit selbst
von Gasen zu befreien, so daß auch bei diesein Verfahren die nachteiligen Poren
in der Schutzschicht entstanden.
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Durch die Verwendung gasfrei gemachtex Füllstoffe soll dieser Nachteil
beseitigt werden. Die Füllstoffe werden vor der Vermischung mit dem aus präpariertem
oder destilliertem Teer oder geschmolzenem Bitumen bestehenden Bindemittel gasfrei
-gemacht, was in einer bevorzugten Ausführungsform dadurch erreicht wird, daß die
Füllstoffe vor der Verraischung mit dem Bindemittel mit einem Teeröl, z. B. Anthrazenöl,
vermengt und
das Gemisch durch Erhitzunggasfrei gemacht wird. Deckschichten
oder Zwischenscliichten, die unter Verwendung gasfrei gemachter Füllstoffe hergestellt
worden sind, geben vollkommen dichte Schutzüberzüge, die auch gegenüber Säuren widerstandsfähig
sind.
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Zur Herstellung eines Schutzüberzuges auf eisernen Rohren wird in
einem besonderen Tauchbehälter ein sog. Tauchteer vorbereitet. Dieser kann aus destilliertem
Teer bestehen, der durch Ahdestillieren der leichteren öle z.B. bis zu den Siedepunkten
zwischen 220 bis 25o,' C aus Rohteer -erhalten wird, oder es kann präparierter
Teer verwendet werden, den man durch Vermischen von Teerpe-ch mit Teeröle,n mit
höheren Siedepunkten zwischen etwa 25o bis 320' C, insbesondere-Antbrazenöl,
erhält. Dieser destillierte oder präparierte Teer kann einen Erweichungspunkt nach
der Rincr- und Kugelmethode von beispielsweise T 32 bis 38' besitzen.
Hierbei erhält er beispielsweise neben einem Teerpechrückstand der Destillation
vom Erweichungspunkt nach der Ring- und Kug-elmethode von 65 bis
75' C
etwa 1,5 bis 3,50/0 Schwerüle und etwa 25
bis 350/lo Anthrazenöl.
Es sind selbstverständlich auch andere Mischungen, und zwar auch aus geschmolzenem
natürlichem oder künstlichern Bitunien (Erdöldestillationsxückstände) verwendbar.
Die in das geschmolzene Bitum,en einzubringenden Füllsfoffe werden vorher in einem
besonderen Behälter mit einem Teeröl, z. B. Anthraz-enöl, vermischt und das Gemisch
erhitzt. Bei Anthrazenöl z. B. genügt eine Erhitzung bis 3oo'. Die hierbei sich
bildenden Teeröldämpfe reißen die Luftteilchen mit und machen die Füllkörper völlig
luftfrei. Das Gemisch wird dann noch heiß der erwärmten Tauchmasse zugesetzt.
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Versuche mit mit gasfrei gemachte Füll mittel enthaltenden überzugmassen,
ausgerüstetenEisenrohrenergaben:einevöllig- tte#,Oberel . la fläche auf den
Rohrproben; beim Einlegen der Rohre in Flüssigkeit mit n/5o H Cl erwies YIch
die Schutzschicht alsvöllig dicht. Die bekannten" nicht entgaste Füllstoffe enthaltenden
Schutzüberzüge zeigen Undichtigkeiten, so daß die Säure Zutritt zur Eisenoberfläche
findet, was durch Auflösen des Eisens unter Bildung von Wasserstoff bläschen, die
auf der Tauchschicht haften, solan-,e sie nicht platzen, sichtbar in Erscheinung
tritt.
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Die verschiedenartigsten Füllstoffe bekannter Art, z. B. Ruß, Kohlepulver,
Kreide, Kalkstein, Asbest, Talkum, lassen sich nach vorliegendem Verfahren verwenden,
wobei eine Zusatzmenge von 2o bis 4o% an Füllstoffen am zweckmäßigsten sein wird,
und zwar am besten in einer Mahlfeinheit ohne Rückstände auf 32oo bis 38oo Maschen
je
Quadratzentinieter. Durch Menge und Mischungsverhältnis der Füllstoffe
lassen sich Härte und Dicke der füllstoffhaltigen Schutzschiebt regeln. Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung,ein:er kohlepulverhaltigen Schutzschicht gemäß der
Erfindung auch für die Innenfläche von Wasserleitungsrohren, weil die Kohle Bestandteile
des Binde-rittelsabsorhiert, die sonst den Geschmack des Wassers beeinträchtigen
könnten. Durch das Entgasen der Kohle wird ihre Absorptionsfähigkeit für solche
Bestandteile wesentlich gesteigert.