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Verwendung eines Kokses zur Herstellung von Kohleelektroden Man bat
.schon vorgeschlagen (vgl. amerikanisches Patent i 815 g r 8 ), Petrolkoks, der,
wie er anfällt, für metallurgische Zwecke nicht verwendet werden kann, und zwar
besonders auf Grund seines -wenig widerstandsfähigen Gefüges, dadurch in einen verkaufsfähigen
Handelsbrennstoff zu verwandeln, daß Petrolkoks, Pechkoks oder andere ähnliche Stoffe
zu einer Feinheit, vorzugswveise unter 3,zmm Maschemveite, gemahlen und mit einem
,kohlenstoffhaltigen Binder, be= stehend aus festen p:echigen oder asphaltisdhen
Rückständen der Petroleum- und Kohlenteerindustrien, die vorzugsweise auf eine Feinheit
unter 4, 8 mm gemahlen werden, gemischt werden. Dieses Gemisch wird dann in flacher
waagerechter Schicht in einen gegen Luft abgeschlossenen Ofen gebracht, der am zweckmäßigsten
nur von unten beheizt wird, und zwar bis zu oberhalb 4501 C, so daß eine richtige
Verkokung eintritt. Der so erzeugte Brennstoff ist eine koksähnliche Masse von beträchtlicher
Festigkeit, die als Handelsbrennstoff verwendet werden soll. Der Brennstoff hat
keinen störenden Geruch, aber einen siehr hohen Kohlenstoff- und niedrigen Aschengehalt.
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Für die Herstellung von Elektrodenkoks bat man wohl .schon (vgl. amerikanisches
Patent 1320371) Mischungen aus schmelzbaren bituminösen Materialen, wie z.
B. Teer, Pech,' Asphalt, Petroleiunrückständen u. dgl. und aus einem anderen Bestandteil,
der auf Kokskohle zurückgeht, verwendet, bei deren Herstellung eine erste Mischung
von zerkleinertem Pech. mit zerkleinertem, unmittelbar aus Kahle gewonnenem Koks
und sodann eine zweite Mischung aus zerkleinertem Pech und dem zerkleinerten Koks
aus der fersten Mischung verkokt wird und die Verkokung eines Pechzusatzes mit dem
letzterhaltenen Koks so lange wiederholt wird, bis ein überschuß von genügend asch.efreiem
Koks anfällt. Dieses Verfahren läßt erkennen, welcher umständliche Weg bieschritten
werden muß, wenn man unter ursprünglichem Ausgang von Kokskohle zu einem so 'hochwertigen
Koks, wie er für die elektrochemische Industrie in Frage kommt, kommen will.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß (ohne einen solchen umständlichen
Weg über Isokskohle) ein unmittelbar hergestellter Elektrodenkokseinwandfrei zur
Verfügung steht, wenn man das bei der Verkokung von Rückständen der Erdöl-, Braunkohlenteer-bzw.
Holzteerdestillation "oder aus der Verkrackung dieser in Mischung mit Braunkohlenteerpiecah,
Braunkohlenteerölen oder flüssigen bzw. in der Kälte festen; aber in der Wärme flüssigen
Erzeugnissen der Braunkohlen
- bzw. Erdöldestillation oder solchen
der Torf- bzw. Holzdestillation erhaltene Erzeugnis benutzt.
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Schon das in dem (nicht zum Stand der Technik gehöligen) Patent 644
ä 19 geschützte Verfahren zur Gewinnung eines zur Herstellung von Elektroden
geeigneten asche- und gasarmen festen Kokses von guter Leitfähigkeit aus den Rückständen
der Erdölindustrie mit geeigneten Zusätzen dergestalt, daß diese Rückstände in einer
Menge *bis zu Sooo mit Steinkohlenteerpech gemischt und verkokt werden, hat ein
ausgezeichnetes praktisches Ergebnis erzielt. Dabei zeigte der in der Erdölindustrie
gewonnene Rückstand die Eigenschaft, in dem hocherhitzten Pech nach Art einer Lösung
vollkommen aufzugehen; der Erdölkoks war also als ein bei hohen Temperaturen gewonnenes
Erdölpech anzusehen, das sich schmelzen ließ; nach dem Glühen waren jedoch die Porenwände
des Erdölpechs verkokt und hart und fest geworden, so wie @es bei dem Steinkohlenkoks
der Fall ist.
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Auf Grund dieser tieferen Erkenntnis ist es nun möglich geworden,
neben den Ausgangsstoffen des Verfahrens nach der amerikanischen Patentschrift i
S 15 9 i S planmäßig noch andere Stoffe festzustellen, die in einer grundsätzlich
entsprechenden Weise ein gleichti=ertiges Enderzeugnis gewährleisten; in erster
Linie kommen natürlich Stoffe in Frage, die von vornherein aschearm sind und im
besonderen darunter wieder solche, die sich. ganz ähnlich wie Erdölkoks gegenüber
Steinkohlenteerpech verhalten, um bei der Verkokung das angestrebte und gleichförmige
Enderzeugnis zu erhalten; hierfür erweisen sich ebeil die oben genannten Stoffe
als geeignet.
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Das Bedenken gegen diese bei den in Betracht kommenden Ofentemperaturen
äußerst dünnfüssigen Stoffe, daß sie sich nämlich nach ihrer Durchmischung mit den
festeren Rückständen nicht verkoken lassen würden, weil sie teils in das Gemäuer
:eindringen und dieses zerstören würden, teils aus den Verschlußöffnungen herausfließen
t@-ürden, hat sich überraschenderweise nicht bestätigt. Der Verkokungsvorgang in
diesen ifen setzt nämlich. so schnell ein. daß in dem Augenblick, iai dem die flüssigen
Bestandteile infolge der Erwärmung durch die Wände des Koksofens in den Zustand
der Dünnflüssigkeit übergehen, auch bereits die Verkokung eintritt und ein Abfließen
der flüssigen Bestandteile verhindert.
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Es handelt sich bei der Erfindung um die Verwendung eines unmittelbar
aus den eiwähnten Ausgangsstoffen erzeugten Kokses, an den die allerhöchsten Anforderungen
gestellt werden, zur Elektrodenherstellung, -,i-obei- auch die Mischungsbestandteile
erst iii Koks überführt iver den. Dieser Elektrodenkoks hat dabei alle auch schon
gemäß dem Patent 644319 für einen Sonderfall eri@-älinten Eigenschaften; im besonderen
besitzt der so hergestellte Elektrodenausgangsstoft eine außerordentlich weitgehende
Mahlbarken, während bei allen bisher bekannten Rohstoffen für den gleichen Zweck
die obere Grenze der Mahlbark eit verhältnismäßig schnell erreicht war. Das amorphe
Gefüge führte nämlich in den Mahleinrichtungen sehr schnell zu einer Verballung
des Mahlgutes, während der nach der Erfindung vertveiidete Grundstoff den petrographischen
L ntcrsuchungen gemäß -ein ganz außerordentlich hohes kristallinisch-graphitiertes
Gefüge aufweist, :auf Grund dessen eine Verballung des Mahlgutes bei der Vermahlung
nicht eintritt.