AT158523B - Verfahren zur Herstellung von zum Betrieb von Dieselmotoren geeigneten Treibstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von zum Betrieb von Dieselmotoren geeigneten Treibstoffen.

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

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  Verfahren zur Herstellung von zum Betrieb von Dieselmotoren geeigneten Treibstoffen. 



   Es ist bislang nicht gelungen, die für den Betrieb von Dieselmotoren verwendeten Gasöle durch Destillations-oder Extraktionsprodukte kohlenstoffhaltiger Materialien, wie Stein-oder Braunkohlen, zu ersetzen, da es im allgemeinen nicht gelingt, diese Stoffe im Dieselmotor zur Zündung zu bringen. Lediglich in besonders hoch komprimierten Dieselmotoren lassen sich Destillationsprodukte von Steinoder Braunkohlenteer verwenden. Man hat auch schon vorgeschlagen, Teeröle, z. B. Steinkohlenteeröl, mit Gasöl zu mischen, aber auch diese Versuche führten zu keinem befriedigenden Ergebnis. 



  Einerseits verursachen die im Steinkohlenteeröl gelösten asphalt-und harzartigen Bestandteile im Verbrennungsraum des Dieselmotors kohlige Ablagerungen, anderseits sind die   Zündeigenschaften   eines solchen Treibstoffgemisches nicht befriedigend. Das zugesetzte Gasöl verbessert zwar die Zündwilligkeit der Gemische so weitgehend, dass im Dieselmotor eine Zündung erfolgt, jedoch wirkt sich der dem Gasöl eigene Zündverzug bei Verwendung des Gasöles in Mischung mit Teerölen nicht genügend aus, so dass das in den Dieselmotor eingespritzte Gemisch eine ausserordentlich kurze Durchbrennzeit aufweist. Die durch die hohe Verbrennungsgeschwindigkeit des Gemisches bedingte schroffe Drucksteigerung ist die Ursache für das starke Klopfen beim Dieselmotorbetrieb mit derart schwer entzündbaren Brennstoffen. 



   Es ist bekannt, dass die bei der katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd und Wasserstoff zu synthetischen   Kohlenwasserstoffen erhaltenen. Mittel- und bchweröle im biedebereich   von etwa   200 bis 320'für   den Betrieb von Dieselmotoren geeignet sind. Diese Öle zeichnen sich durch eine grosse
Zündwilligkeit aus und sind in ihrem motorischen Verhalten den bislang für Dieselmotoren verwendeten   Gasolen ausserordentlich ähnlich.

   Für   die Verwendung in den üblichen Dieselmotoren kommen sie jedoch nicht in Frage, da die   Zuführungsdüsen derselben,   die aus praktischen Gründen unregulierbar konstruiert sind, auf das zirka   0'86-0-87 betragende spezifische   Gewicht der üblichen Gasöle abgestellt sind, während das spezifische Gewicht der durch Umsetzung von CO und   H   erhaltenen Mittelund Schweröl zirka   0'77-0'78 beträgt.   Da sich im übrigen jedoch die genannten Mittel-und Schwer- öle den Gasölen in ihren Verbrennungseigenschaften ausserordentlich ähneln, so hätte man des weiteren vermuten sollen, dass auch Gemische von Teerölen mit dem vorgenannten synthetischen Öle zu den gleichen unbefriedigenden Ergebnissen wie die Gemische von Teerölen mit Gasölen führen würden. 



   Überraschenderweise zeigte es sich aber, dass die bei der   Hoch-oder Tieftemperaturverkokung   kohlenstoffhaltiger bituminöser Materialien, wie Steinkohle, Braunkohle, Schiefer, Holz. Torf u.   dgl.,   erhaltenen Teeröle, wie Steinkohlen-, Braunkohlenteeröle,   Sehwelteere,   Schieferöl, Holzteer usw., durch Zugabe des synthetischen Öles derart verbessert werden, dass ein für den Betrieb von Dieselmotoren geeigneter Treibstoff entsteht. Die oberhalb 200  siedenden Anteile der bei der katalytischen Hydrierung des Kohlenoxyds bei gewöhnlichem oder wenig verändertem Druck erhaltenen paraffinischen Kohlenwasserstoffe haben sich für diesen Zweck als besonders geeignet erwiesen.

   Mit den bei der katalytischen Hydrierung des Kohlenoxyds erhaltenen   Kohlenwasserstoffölen   lassen sich, ähnlich wie die genannten Teeröle, auch andere wasserstoffarme Kohlenwasserstoffe, wie z. B. die Extraktionsprodukte von Stein-und Braunkohlen, oder gegebenenfalls auch Produkte einer milden Hydrierung verbessern, u. zw. können auch unter Normalbedingungen feste Kohlenwasserstoffe auf diese Weise verarbeitet werden. So fern diese Stoffe in paraffinischen Ölen unlöslich sind, wird man auch gleichzeitig Lösungsvermittler anwenden, welche bewirken, dass diese Stoffe entweder in Lösung oder in feine Verteilung gebracht werden. Die paraffinischen Öle werden in einer solchen Menge zu den wasserstoffarmen Produkten gegeben, dass das entstehende Gemisch sich im Dieselmotor als zündwillig erweist. 



  Die geeigneten Mengenverhältnisse sind von der. Natur der verwendeten Stoffe abhängig und das geeignete   Mischungsverhältnis   wird jeweils durch einfache Versuche ermittelt. Während man bislang   zwecks Überführung   von irgendwelchen Hydrierölen in ein brauchbares Dieselöl gezwungen war, den Wasserstoffgehalt in kostspieliger Weise auf zirka 12-13% anzureichern, gelingt es gemäss vorliegender Erfindung durch einfaches Vermischen der wasserstoffreichen Kohlenwasserstofföle mit einem Hydrierungsprodukt von wesentlich geringerem Wasserstoffgehalt ein gut verwendungsfähiges Dieselöl herzustellen.

   Die Möglichkeit, auf die Anlagerung von grösseren Mengen Wasserstoff verzichten zu können, ist technisch von ausserordentlich grosser Bedeutung, weil gerade das Anlagern von Wasserstoff in grösseren Mengen, d. h. die   Durchführung   einer weitgehenden Hydrierung, den Aufwand besonderer Mittel, wie Katalysatoren, hohe Drucke oder grosse Verluste an gasförmigen Bestandteilen bedingt. 



  Bei Verwendung der obenerwähnten wasserstoffarmen Produkte hat man jedoch darauf zu achten, dass der Gehalt an Wasserstoff wenigstens noch so hoch liegt, dass durch die zugesetzten wasserstoffreichen Kohlenwasserstofföle wie sie bei der katalytischen Hydrierung des Kohlenoxyds erhalten werden, aus den wasserstoffarmen Produkten keine   zu grossen Mengen   von Kohlenwasserstoffen ausgeflockt werden. Bisweilen hat es sich als zweckmässig erwiesen, die durch die wasserstoffreichen Kohlen- 

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 Siedebeginn von zirka   200  und   einem Stockpunkt   von +00 bei   gewöhnlicher Temperatur gründlich gemischt. Dabei scheiden sich schwarze unlösliche Stoffe und flüssige Verunreinigungen aus dem Steinkohlenteeröl ab.

   Das   Ölgemisch   wird bei etwas erhöhter Temperatur zunächst mit   30% iger Natron-   lauge und dann mit Bleicherde behandelt. Nach dem Filtrieren erhält man 170 Gewichtsteile eines klaren und beständigen Dieselöls mit dem spezifischen Gewicht   0'85.   Dieses Dieselöl zeichnet sich durch eine sehr gute Zündwilligkeit und durch einen   vorzüglichen   Stockpunkt, der   bei-20  liegt,   aus. 



   Beispiel 2 : 70 Teile einer Braunkohlenteerfraktion vom   Siede bereich 200-3000,   einem spezifischen Gewicht von 0'907 und einem Stockpunkt   von -23'50 werden   mit 30 Gewichtsteilen eines aus Kohlenoxyd und Wasserstoff gewonnenen paraffinischen Öles vom spezifischen Gewicht 0'77 und. einer Siedegrenze von 200 bis   3100 gemischt. Nach   Entfernen der abgeschiedenen Anteile erhält man ein Dieselöl vom spezifischen Gewicht 0'866 und einem Stockpunkt   von-16'5 .   Dieses Dieselöl wurde bei der motorischen Prüfung als gut befunden. 



   Beispiel 3 : 65 Teile eines von 215 bis   3600 siedenden Steinkohlenteerdestillates, welches   eine Dichte von   1'07   und einen Stockpunkt   von-29"aufweht, werden   mit 35 Teilen des gleichen wie 

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 im Beispiel 2 verwendeten synthetischen Öles versetzt. Nach Entfernen der abgeschiedenen Anteile und nach Behandlung des Ölgemisches mit Natronlauge und Bleicherde wird ein Dieselöl vom spezifischen Gewicht   0'96   und vom   Stockpunkt -180 erhalten, welches sich durch   eine gute Zündwilligkeit auszeichnet. 
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   Sehwelteers,   die eine Dichte von 0'991 und einen Stockpunkt   von -27'50 aufweist,   werden mit 35 Teilen des gleichen wie im Beispiel 2 verwendeten synthetischen Öles versetzt.

   Nach Entfernen der abge-   schiedenen   Anteile durch Behandeln des   Ölgemisches   mit Bleicherde wird ein Dieselöl vom spezifischen Gewicht   0'912   und einem Stockpunkt   von -20'50 erhalten.   



   Beispiel 5 : 70 Teile einer von 200 bis 320  siedenden Fraktion eines entphenolierten Steinkohlenschwelteers von der Dichte 0'966 und einem tiefer   als-50  liegenden Stoekpunkte   werden mit 30 Teilen des im Beispiel 2 verwendeten synthetischen Kohlenwasserstofföles versetzt. Nach Entfernen der abgeschiedenen Anteile wird ein Dieselöl von der Dichte 0'707 und einem Stockpunkt von   - 230   erhalten. 



   Beispiel 6 : 70 Teile eines aus Braunkohlen in der ersten Hydrierstufe gewonnenen Hydrier- öles, welches also nur unvollständig hydriert ist, einen Stockpunkt   von-17'5 ,   ein spezifisches Gewicht von 0'901 und Siedegrenzen von 200 bis   3200 aufweist,   werden mit 30 Teilen des gleichen wie im Beispiel 2 verwendeten synthetischen Öles versetzt. Nach Entfernen der abgeschiedenen Anteile durch Behandeln des Ölgemisches mit Bleicherde wird ein Dieselöl vom spezifischen Gewicht   0'861   und vom   Stockpunkt -150 erhalten.   Dieses Öl erwies sich bei der motorischen Prüfung als ein ganz vorzügliches Dieselöl und zeichnet sieh durch absolute Lagerbeständigkeit aus. 



   Beispiel 7 : Als wasserstoffarme Komponente diente ein aus Steinkohlen in der ersten Hydrierstufe gewonnenes Hydrieröl, welches Siedegrenzen von 200 bis   320 ,   eine Dichte von 0'974 und einen tiefer   als-40  liegenden Stockpunkt aufwies.   Der Gehalt dieses nicht völlig mit Wasserstoff abgesättigten Hydrieröles an sauren Bestandteilen betrug   16'0%.   60 Teile dieses Hydrieröles werden mit 40 Teilen des gleichen wie im Beispiel 2 verwendeten synthetischen Öles versetzt. Nach Entfernen der abgeschiedenen Anteile wird ein Dieselöl vom spezifischen Gewicht   0'895   und einem Stockpunkt   von -200 erhalten. Auch   diese Mischung zeichnet sich durch eine gute Lagerbeständigkeit aus. 



   Beispiel 8 : 70 Teile eines unter milder Hydrierung gewonnenen verflüssigten Steinkohle- 
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AT158523D 1936-03-04 1937-03-02 Verfahren zur Herstellung von zum Betrieb von Dieselmotoren geeigneten Treibstoffen. AT158523B (de)

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