DE72619C - Verfahren zur Darstellung' der Alkalisalze der Orthobleisäure bezw. der Metableisäure - Google Patents

Verfahren zur Darstellung' der Alkalisalze der Orthobleisäure bezw. der Metableisäure

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DE72619C
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CHEMISCHE FABRIK BETTENHAUSEN, MARQUART & SCHULZ, in Bettenhausen-Cassel
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G21/00Compounds of lead
    • C01G21/22Plumbates; Plumbites

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Ka ss η er hat gefunden, dafs durch Erhitzen von Gemischen, bestehend aus Bleioxyd und Erdalkalicarbonat, die Orthoplumbate der Erdalkalien gebildet werden (D. R. P. Nr. 52459), dagegen konnte er auf gleichem Wege weder die Metaplumbate der Erdalkalien (Dingler's Polytechnisches Journal, Bd. 274, S. 138 bis 141) noch auch die Alkalisalze der Ortho- oder Meta-Bleisäuren erhalten. Bezüglich der letzteren sagt er in Dingler's Polytechnischem Journal, Bd. 274, S. 184: »es sei absolut unmöglich, durch Erhitzen von Bleioxyd mit Alkalicarbonat, bei Gegenwart von Luft, die Kohlensäure der letzteren auszutreiben, mit einem Wort, die den Erdalkaliverbindungen entsprechenden Alkalisalze der Bleisäure darzustellen«.
Fremy, Regnault und Seidel haben indessen bereits früher durch Erhitzen von Bleisuperoxyd mit concentrirter Kalilauge Kalium-Metaplumbat in krystallisirtem Zustande erhalten und demselben die Formel
K2PbO.,+ 3H2 O
beigelegt (Graham Ott ο-Michaelis-Lehrbuch der anorganischen Chemie, 5. Auflage, Bd. Ill, S. 1180).
Die Darstellung von Natriumplumbat zum Zweck der Weiterverarbeitung auf Bleisuperoxyd wird seit ca. 10 Jahren in der Weise vorgenommen, dafs Bleioxyd und Aetznatron, mit und ohne Zusatz von Salpeter, unter beständigem Rühren zusammen geschmolzen und die nach und nach steifer und schliefslich trocken werdende Masse noch längere Zeit auf Rothglut erhitzt wird.·
Wir haben nun gefunden, dafs sich die Bildung der Alkaliplumbate auf weit einfacherem und billigerem Wege erreichen läfst, wenn man Gemische, bestehend aus Bleioxyd und Alkalicarbonat, in einem geeigneten Ofen auf Rothglut erhitzt und einen starken Luftstrom überleitet. Auf diese Weise ist es gelungen, die Alkalisalze sowohl der Ortho- wie auch der Metableisäure zu bereiten.
Man verwendet zur Darstellung der Orthoplumbate auf ι Mol. Bleioxyd 2 Mol. Alkalicarbonat; die Reaction verläuft alsdann nach der Gleichung
PbO + 2Na2 COZ + O
+ 2CO2,
zur Darstellung der Metaplumbate dagegen gleiche Molecule Bleioxyd und Alkalicarbonat, wobei die Reaction nach der Gleichung
PbO + Na.2 COS + O = Na2PbO3 + C O2 verläuft.
Die Neigung zur Bildung der Metaplumbate scheint jedoch vorherrschend zu sein, was daraus hervorgeht, dafs die aus Gemischen von 2 Mol. Alkalicarbonat auf 1 Mol. Bleioxyd erhaltenen Orthoplumbate in der Regel nicht ganz rein sind, vielmehr meist Metaplumbat und dementsprechend auch Alkalicarbonat beigemischt enthalten, während die aus gleichen Molecülen Alkalicarbonat und Bleioxyd be-
Na, Pb O4
reiteten Metaplumbate bei richtiger Leitung des Processes stets sehr rein ausfallen.
Die Producte aus verschiedenen Darstellungen wurden analysirt und ergeben folgende Zahlen :
Orthobleisaures Natrium.
Berechnet für:
Na4 Pb O4 Pb O2 65,8 pCt.
Gefunden:
II III
58 pCt. 65,1 pCt.
2.
Na4PbO4, Pb 0, 65,8 pCt.
Na 0 Ή 44
Metableisaures Natrium. Berechnet für:
Na4 Pb O4 + Pb 0, Na.2 Pb 0,
IV
40,7 pCt.
27,8
79,4 pCt. 75,61 pCt.
36,= -
Gefunden:
II III
76 pCt.
24,5 pCt. 25 pCt.
Die Analysen III und IV wurden in der Weise ausgeführt, dafs je 1 g Substanz mit nahezu ι 1 Wasser gekocht und filtrirt und im Filtrat das Natron acidimetrisch bestimmt wurde.
Aus vorstehenden Analysen geht unzweifelhaft hervor, dafs die aus gleichen MolecUlen Alkalicarbonat und Bleioxyd erhaltenen Producte Salze der Metableisäure sind.
Die Versuche, chemisch reine Orthoplumbate zu erhalten, sind nicht weiter ausgedehnt worden, da dieselben ja die gleiche Verwendung wie die Metaplumbate haben würden und letztere sich durch den weit höheren Bleisuperoxydgehalt
Na4 Pb O4 Na0 Pb O3
PbO2 65,8 pCt. 79",4pCt.
auszeichnen.
Die zur Bildung der Alkaliplumbate geeignete Temperatur liegt unter, aber nahe bei dem Schmelzpunkt der betreffenden Alkalicarbonate, aus diesem Grunde ist eine sorgfältige Regulirung derselben nöthig.
An Stelle von Bleioxyd (Glätte) können auch alle Bleisalze oder Sauerstoffverbindungen des Bleies, welche beim Glühen in Bleioxyd übergehen, verwendet werden und in gleicher Weise an Stelle der Carbonate der Alkalien selbstverständlich auch deren Bicarbonate.
Die technische Bedeutung unseres neuen Verfahrens liegt neben der Billigkeit der verwendeten Rohmaterialien darin, dafs sich sehr grofse Mengen der Plumbate mit geringem Aufwand an Arbeitskraft und Brennmaterial in kürzester Zeit herstellen lassen.
Die Alkaliplumbate zersetzen sich mit Wasser in Bleisuperoxyd und Aetzalkali nach der Gleichung
Na4 Pb O4 + 2 H2 O = Pb O2 + 4 Na O H oder
Na2 Pb O3 + H2O = Pb O2 + 2 Na O H,
so dafs man dieselben sowohl zur Bereitung von Bleisuperoxyd wie auch der Aetzalkalien verwenden kann.
Mit Kohlensäure setzen sich die Alkaliplumbate in Bleisuperoxyd und Alkalicarbonat um, nach der Gleichung
Na4 PbO4 + 2 CO2 = Pb O2 + 2 Na2CO3 oder
Na2 Pb Oz+ C O2 = Pb O2 + Na2 C O3 ,
und da Bleisuperoxyd bei höherer Temperatur leicht Sauerstoff abgiebt, so läfst sich mit Hülfe der Alkaliplumbate und Kohlensäure oder Kohlensäure enthaltenden Gasgemischen vortheilhaft Sauerstoff darstellen.
Aufserdem finden die Alkaliplumbate als solche Anwendung zu mancherlei Oxydationszwecken, z. B. zur Darstellung der Ferricyansalze, bei der Fabrikation organischer Farbstoffe u. s. w., ferner in der Firnifs- und Zündwaarenindustrie.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung der Alkalisalze der Orthobleisäure bezw. der Metableisäure von der Formel H4 Pb O4 bezw. H2 Pb O3, darin bestehend, dafs man Gemische aus 2 Mol. Alkalicarbonat und ι Mol. Bleioxyd bezw. 1 Mol. Alkalicarbonat und 1 Mol. Bleioxyd in geeigneten Oefen erhitzt und gleichzeitig einen starken Luftstrom überleitet, wobei das Bleioxyd durch solche Bleisalze oder Sauerstoffverbindungen des Bleies, welche beim Glühen Bleioxyd geben und das Alkalicarbonat durch Bicarbonat ersetzt werden kann.
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