-
Vorrichtung zum Erzeugen von Antriebskraft Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Erzeugen von Antriebskraft mit einer von Seilen käfigartig
zwischen zwei gleichachsig gelagerten Seitenscheiben gehaltenen mittleren Scheibe,
die durch Anfeuchten ,eines Seiles unter der dann wirksam werden-'den Zugkraft in
labile Gleichgewichtslage überführt wird und Drehbewegung erlangt.
-
Solche bekannten Einrichtungen sind wenig geeignet, in durchfeuchteten
Seilen auftretende Spannungen zur Erzeugung von Antriebskraft zu verwenden, weil
sich die Zusammenziehung des jeweils durchnäßten Halteseiles nur mit derselben Geschwindigkeit
und in demselben Umfange vollziehen kann, wie das entgegengesetzt liegende, in Trocknung
begriffene Seil sich wieder ausdehnt. Diese Abhängigkeit ergibt sich als notwendige
Folge aus der Tatsache, daß außer dieser Zusammenziehung und Ausdehnung die Halteseile
zu keinerlei Eigenbewegung fähig sind, denn sie liegen mit den Enden in den beiderseitigen
gleichachsig gelagerten Seitenscheiben fest und tauchen unmittelbar in die Flüssigkeit
ein. Auch dieses unmittelbare Eintauchen ist insofern nachteilig, -weil die TrocknUng
der nicht eintauchenden Seile auf künstlichem Wege erschwert wird, so daß die Geschwindigkeit
der Ausdehnung eines Seiles der viel größeren Geschwindigkeit der Spannungsbildung
nicht angepaßt werden kann.
-
Diese Mängel insbesondere stellt die Erfindung ab. Nach ihr werden
die die mittlere Scheibe lialternden Seile als Halteseile in den Seitenscheiben
geführt und sind mit an diesen Seitenscheiben gelagerten hebelartigen Spanngliedern
einerseits verbunden, an die andererseits abwechselnd der Anfeuchtung und Trocknung
unterliegende besondere Seile angreifen. I Bei dieser Ausführung unterliegen die
Halteseile nicht mehr der abwechselnden Durchfeuchtung und Trocknung; infolge der
in
einem durchfeuchteten Seile auftretenden Spannung ziehen aber die liebelarti-en
Spannglieder den unteren Durchhang des jet' Z,
weils zugeordneten Halteseiles
an. Dadurch wird gleichzeitig die mittlere Scheibe gehoben und zieht den oberen
Durclillaii- des u #e an, bis gleichen Seiles in gleichem Umfang sich die
mittlere Scheibe dreht und damit d,cn Vorgang von neuem auslöst. Zweckmäßig werden
die der Anfeuchtung und Trocknung unterliegenden Seile weiterhin gemäß der Erfindung
über bügelartige Halter geführt, die über der mittleren Scheibe einen Winkel bilden
und mit den Seitenscheiben fest verbunden sind, so daß die Halteseile außerhalb
der Anfeuchtungsflüssigkeit laufen. Durch diese Ausbildung läßt es sich verhindern,
daß die hebelartigen Spannglieder ihrerseits in die Anfeuchtflüssigkeit eintauchen,
was infolge der Veränderung der anzufeuchtenden. und züi trocknenden Seile zu Schwierigkeiten
in der Halterung führen könnte.
-
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. Es bezeichnet i eine bei 2 und 3 waagerecht gelagerte Welle,
auf der links und rochts Scheiben 4, 4' oder dergleichen Glie#der sitzen, die mit
der gleichen Welle i drehbar sind. In der -Mitte zwischen den Scheibe" 4, 4' sitzt
eine verhältnismäßig große Scheibe 5,
die in senkrechter Richtung auf- und
abwärts bewegt werden kann und eine entsprechende weite Bohrung 6 aufweist,
um bei dieser Bewegung nicht die Welle i zu berühren. Die ausgezogenen Linien stellen
die Scheibe 5 in der Tieflage dar, bei der ihre Achse 7 unterhalb
der Achse der Welle i liegt. Die gestrichelten Linien zeigen die Scheibe
5 in der Hochlage, bei der ihre Achse 7 sich oberhalb der Achse der
Welle i befindet. Das untere und das obere Ende der z. B. elliptisch aust gebildeten
Scheibe ist an den Scheiben 4 und 4' mit Seilen 8, 9, io, ii aufgehängt,
außerdem aber noch mit Seilen 12. Es ist (lies in der Weise geschehen, daß bei einer
Hubbewegung der Scheibe 5 der Seilzug 8,
9 und io, ii die Aufwärtsbewegung
in den dafür vorgesehenen Führungen 13, 13' der Scheiben 4, -# iiiit vollführt,
so daß die Seile 8 bis i i in die gestrichelten Lagen 8'
bis ii' zu
liegen kommen. Dabei ist natürlich eine Dehnung innerhalb dieser Seile als Folge
der Hubbewegung der Scheibe 5 nicht erwünscht oder zum mindesten dann schädlich,
wenn sie zu groß ist. Für die weiteren Halteseile 12 gilt sinngemäß das gleiche
wie für die Seile 8 bis i i.
-
Befindet sich die Scheibe 5 in der Tieflage, dann kann keine
Drehung um die Welle i nfolge des herrschenden indifferenten Gleichgewichtszustandes
stattfinden, denn die Achse 7 der -.Masse 5 liegt unterhalb der Drehachse
i. Befindet sich die Scheibe aber in der gestrichelt dargestellten Hochlage. dann
beb findet sich ihre Achse 7 oberhalb der Drehacbse i., und es besteht labile
Gleich,-e##-icbtslage, aus der heraus ein Kippen uni iSo', also eine halbe Drehung
um die M7elle i dann stattfinden kann, wenn der praktisch immer vorhandene -erin-ste
Anstoß vorlie,i. Durch die Verspannung mittels der Seile 12 oder anderer Einrichtungen
kann der Scheibe dann die Neigung - geben sein, imnier nach # b, 1-le
der gleichen Richtung zu kippen. Auch pendelnde Bewegun..en lassen sich herbeiführen.
L's kommt nun lediglich auf eine Einrichtung an, die die Scheibie,5 aus der in vollen
Linien dargestellten Lage in die gestrichelt ,uezeielinete La-c überführt.
-
In dem Bottich 14 befindet sich Flüssig-Izeit i,#, in die das Seil
(der Faserstofistrang) 16 eintaucht. Das geschieht mit Stangen 17,
17',
die sich an den Scheiben 4, -l' abstützen und das Seil 16 bügelartig abwärts
in die Flüssigkeit eintauchen. Die feste Länge des Ab-
schnitts des Seiles
16, in der die infolge der Durchfeuchtung auftretenden Zugkräfte entwickelt
werden, wird durch Hebel ig, 18' bestimmt, die uni Achsen ig, ig'. ;in den Scheiben
-[, 4' in der durch Pfeile gekennzeichneten Richtung schwenkbar sind. Die Hebel
18, iS' sind als zweiarmige Hebel ausgebildet, von denen das untere Ende mit dein
Seil 16 so lange in fester Verbindung stehen muß, bis die gehobene Scheibe
5 um die Achse i kippt. Die entgegengesetzten 2-1 Enden der Hebel 18 greifen
mit Zügen 20, 2o' an den Halteseilen 8, io und 9, 11 an. Sucht sich
nun der zwischen den Hebeln 18, 18' befindliche Abschnitt des Seiles io infolge
der Durchfeuchtung zu verkürzen, dann schwenken beide Hebel in die gestrichelt gezeichnete
Lage ein, und die Züge20,20' ziehen die Seile 8, jo mit der Wirkung an, daß
die Scheibe 5 sich liebt. Ist das Höchstmaß der Verkürzung des Seiles 16
erreicht, dann befindet sich die Scheibe5 in der punktiert gezeichneten Höchstlage,
und unter den dargestellten Verhältnissen kippt j die Scheibe5 um i8o' um. Dabei
gelangt der bis dahin obenliegende Teil der -Scheibe 5
und der Drehvorrichtung
nunmehr nach unten in die Tieflage. Das durchfeuchtete Seil trocknet und gibt dann
wiederum das Spiel her, das zum erneuten Anheben der Scheibe 5 in der geschilderten
Weise erforderlich ist und gegebenenfalls unter Zuhilfenahnie künstlicher Trocknun-
schneller her-23 beigeführt werden kann.
-
Durch Ausführung des Seiles 16 als umlaufendes endloses Band mit den
Teilen 16',
16", von denen dann der eine Teil unten und der andere
oben um die Drehvorrichtung verläuft, oder durch,die sonstigen schon erwähnten Seilführungen
läßt sich die Erfindung weiter vervollkommnen. Indessen wäre noch darauf Bedacht
zu nehmen, daß Umlenkrollen, die der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt
sind, eine gefederte Lagerung aufweisen, um den bei der Durchnässung auftretenden
Verkürzungen und bei der Trocknun- wieder feststellbaren Längungen und dem Spiel
zwischen beiden Zuständen ausreichend nachgeben zu können.
-
Werden gemäß dem oben weiter erwähnten Beispiel die Seile
8 bis i i als Faserstoffstränge im Sinne der Erfindung verwendet, so können
das Seil 16, die Stäbe 17, die He-bel 18, die Drehpunkte 19
und Züge 2o, 2o' entfallen. Die Seile 8, io oder 9, 11 müssen dann zusammen
mit dem zugeordneten Ende der Scheibe 5 in die Flüssigkeit 15 eintauchen.
Die Seile 8 bis i i sind dann aber an den Scheiben 4, 4' festzulegen, damit
eine Kürzun.g der Seile 8, io nicht durch einen gewissen Überschuß in der
Länge der Seile 9, 11 ausgeglichen und damit ein Heben der Scheibe5 ausgeschaltet
werden kann.
-
In der Zeichnung ist ein Teil der linken Scheibe 4 geschnitten dargestellt,
um den Lauf der Seile8, 9 näher zu kennzeichnen. Der entsprechende Teil auf
der rechten Seite der Zeichnung ist in der Ansicht dargestellt. Im übrigen bezeichnet
22 irgendeine Kupplung, mit der ein Kraftspeicher21, beispielsweise eine Spiralfeder,
zwecks Abnahme der Energie mit der Wellei in gegebenenfalls lösbare Verbindung gebracht
werden kann.