DE724509C - Verfahren zur UEberfuehrung von kolloidale schaumbildende Stoffe enthaltenden, aber schlecht schaeumenden Fluessigkeiten in solche mit guter Schaumkraft - Google Patents

Verfahren zur UEberfuehrung von kolloidale schaumbildende Stoffe enthaltenden, aber schlecht schaeumenden Fluessigkeiten in solche mit guter Schaumkraft

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DE724509C
DE724509C DEO22962D DEO0022962D DE724509C DE 724509 C DE724509 C DE 724509C DE O22962 D DEO22962 D DE O22962D DE O0022962 D DEO0022962 D DE O0022962D DE 724509 C DE724509 C DE 724509C
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Germany
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foaming
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DEO22962D
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English (en)
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Dr Hans Erbring
Dr Wolfgang Ostwald
Dr Albrecht Siehr
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WOLFGANG OSTWALD DR
HANS ERBRING DR
PAULA SIEHR
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WOLFGANG OSTWALD DR
HANS ERBRING DR
PAULA SIEHR
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0004Preparation of sols
    • B01J13/0034Additives, e.g. in view of promoting stabilisation or peptisation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Preparation And Processing Of Foods (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zur Oberführung von kolloidale schaumbildende Stoffe enthaltenden, aber schlecht schäumenden Flüssigkeiten in solche mit guter Schaumkraft Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Uberführung von kolloidale schaumbildende Stoffe enthaltenden, aber schlecht schäumenden Flüssigkeiten in solche mit gutem Schaumvermögen. Die neue Arbeitsweise besteht darin, daß durch Zusatz koagulierender oder peptisierender Stoffe die in der schlecht schäumenden Flüssigkeit vorhandenen schaumbildenden Stoffe in den zur Schaumbildung günstigsten Zerteilungszustand übergeführt werden. Das neue Verfahren unterscheidet sich grundsätzlich von älteren Vorschlägen zum Zerschäumen von Flüssigkeiten, bei denen man zur Schaumbildung schaumbildende Stoffe zusetzt, denn die neue Arbeitsweise geht von Flüssigkeiten aus, die zwar kolloidale schaumbildende Stoffe enthalten, aber nicht oder schlecht schäumen. Es ist ferner bekannt, eine praktisch nicht schäumende konzentrierte Gelatinelösung durch Verdünnen in einen gut schäumenden Zustand überzuführen, wodurch also der Zustand der Flüssigkeit, nämlich die Konzentration, geändert wird. Erfindungsgemäß wird dagegen so vorgegangen, daß man die Konzentration der beispielsweise genannten konzentrierten Gelatinelösung nicht ändert und das Schaumvermögen dadurch herstellt, daß man sie mit peptisierend wirkenden Stoffen, wie Kaliumrhodanid, versetzt. In manchen Fällen ist es notwendig, daß man zur Erzielung des für die Schaumbildung und Schaumhaltung günstigen Zerteilungszustandes den umgekehrten Weg geht und den kolloidalen Schaumbildner koaguliert. Hat man z. B. eine Eiweißlösung zu Schaum geschlagen und den Schaum abgetrennt, so bleibt eine Art Serum zurück, das nicht mehr schäumt. Erfindungsgemäß ist es möglich, diese Flüssigkeit dadurch wieder zum Schäumen zu bringen, daß man die darin enthaltenen Eiweißteilchen durch Zusatz geringer Mengen Alkohol oder ähnlicher Stoffe íeilweise koaguliert.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren ist es somit wesentlich, daß der für die Schaumbildung und Schaumhaltung günstigste Zertéilungsgrad der schaumbildenden Stoffe vorhanden ist. Um diesen optimalen Zustand zu erreichen, müssen daher die in der Flüssigkeit enthaltenen kolloidalen Schaumbildner auf den für die Schaumbildung günstigsten Zerteilungsgrad gebracht werden. Man erreicht dies dadurch, daß man die Teilchen der Schaumbildner entweder durch Koagulation vergrößert oder durch Peptisation verkleinert. Ob in einem bestimmten Fall eine Koagulation oder Peptisation der Teilchen zu erfolgen hat, muß naturgemäß durch einen Vorversuch ermittelt werden.
  • Diese Betrachtungen zeigen, daß die neue Arbeitsweise nichts gemein hat mit dem bekannen Verfahren der Erhöhung der Schaumbeständigkeit durch Zusatzstoffe, beispielsweise durch die in der Lebensmitteltechnik gebräuchlichen Zusatzmittel, wie Gelatine, Tragant u. dgl. Sie hat aber auch nichts zu tun mit den im Brauereigewerbe angewandten Arbeitsweisen zur Erhöhung der Schaumhaltigkeit und liollmundigkeit des Bieres durch Zusatz bestimmter Harze bzw. Harzöle. Die neue Arbeitsweise besteht vielmehr darin, daß eine an sich schlecht schäumende Flüssigkeit ohne wesentliche Änderung der Konzentration oder Temperatur rein kolloidchemisch in der Zustandsgröße ihrer Teilchen in obenerwähntem Sinne beeinflußt wird.
  • Die neue Arbeitsweise hat in den verschiedensten Zweigen der Technik Bedeutung. So kann z.B. die Enteiweißung einer Hühnereiweißlösunggefördert werden durch Zusätze kleiner Mengen Alkohol, Neutralsalze, Gerbstoffe u. dgl. In allen Fällen ist es wesentlich, daß die Herabsetzung der Lösungsmittelbindung und die Vergrößerung der Teilchen nicht übertrieben werden, sondern auf mittlere, für das Schaumvermögen optimale Werte eingestellt werden.
  • Ein besonders gutes Beispiel für die Erkenntnis, daß für die optimale Schaumfähigkeit mittlere Werte von Teilchengröße und Lyophilie erforderlich sind, ist die Zerschäumung von Magermilch bei spontaner Säuerung. Bekanntlich erfolgt diese Säuerung in der kolloidchemischen Form einer Koagulation. Es hat sich herausgestellt, daß nur bei bestimmten mittleren Säuerungsgraden und entsprechenden Roagulationsstufen das Schaumvermögen ein Maximum besitzt.
  • Beispiele 1. Iooccm einer eiweißhaltigen o,iprozentigen Aluminiumsalzlösung werden zerschäumt (vgl. Wo. Ostwald und W. Mischke, Kolloidzeitschrift go, I940, S. I7 A~f.l. Nach Entfernung des sich hierbei bildenden Schaumes bleiben etwa 20 ccm nicht mehr schaumfähige Flüssigkeit zurück, die aber noch eiweißhaltig ist. Durch Zusatz einer geringen Menge Alkohol, es genügt weniger als I ccm, gelingt es bei weiterem Einblasen von Luft, auch diese restliche Flüssigkeit vollkommen in Schaum überzuführen.
  • 2. 100 com einer o,Iprozentigen Gelatinelösung werden durch Einblasen von Luft in Schaum übergeführt. Es bildet sich ein Schaum bestimmten Rauminhalts, der in willkürlichen Maßeinheiten mit 10 bezeichnet werden soll. Eine Vergrößerung dieses Schaumraumes durch weiteres Einblasen von Luft ist nicht möglich, da sich das dynamische Schaumgleichgewicht einstellt. Nimmt man andererseits die gleiche Menge der gleichen 0, Iprozentigen Gelatinelösung auch unter den sonstigen gleichen äußeren Bedingungen in bezug auf Temperatur usw. und versetzt sie mit geringen Mengen einer verdünnten Kaliumrhodanidlösung, es genügen weniger als IO ccm einer 0,1 n-Lösung, und führt hierauf die Zerschäumung wieder in gleicher Weise durch, wie vorher angegeben so erhält man einen Schaumraum, der, im gleichen Maßstabe gerechnet, den Wert 15 hat. Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Zusatz eines peptisierenden Mittels ist somit der Schaumraum um 50% vergrößert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Überführung von kolloidale schaumbildende Stoffe enthaltenden, aber schlecht schäumenden lilüssigkeiten in solche mit guter Schaumkraft, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zusatz koagulierender oder peptisierender Stoffe die in der schlecht schäumenden Flüssigkeit vorhandenen schaumbildendel Stoffe in den zur Schaumbildung günstigsten Zerteilungszustand übergeführt werden.
DEO22962D 1937-05-09 1937-05-09 Verfahren zur UEberfuehrung von kolloidale schaumbildende Stoffe enthaltenden, aber schlecht schaeumenden Fluessigkeiten in solche mit guter Schaumkraft Expired DE724509C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973790C (de) * 1948-10-02 1960-06-09 Mueller Werner Bau- und Lehrspielzeug zum Zusammensetzen von Modellfahrzeugen mit Aufbauten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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