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Vorrichtung zum Waschen, Vortrocknen, Enthäuten, Trocknen, Kühlen
und Polieren und zum Vorbereiten von Getreide und Hülsenfrüchten . Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Waschen, Vortrocknen, - Enthäuten, Trocknen, Kühlen
und Polieren und zum Vorbereiten von Getreide und Hülsenfrüchten zwecks Vermahlung
oder Lagerung unter Verwendung eines die Enthäutungs-, Polier-und Trockenvorrichtung
umschließenden Gehäuses und unter Anwendung unmittelbarer Warmluftbeheizung zum
Enthäuten und Trocknen.
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Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt, welche zwei oder
mehrere der obenerwähnten Maßnahmen in einer einzigen Vorrichtung durchzuführen
gestatten, so eine Vorrichtung, welche dem Waschen und Schälen des Getreides dient.
Das Enthäuten, Trocknen, Kühlen und Polieren muß hier in einer getrennten Vorrichtung
durchgeführt lverden. In einer anderen bekannten Vorrichtung wird das Enthäuten,
Polieren und Trocknen von Getreide durchgeführt, wobei die den genannten Maßnahmen
dienenden _ Teilvorrichtungen von einem Gehäuse umschlossen werden. Dagegen fehlt
hier eine Vorrichtung zum Waschen, Vortrocknen und Kühlen. Zudem wird das Quellen
.des Getreides und das Enthäuten und Polieren in drei verschiedenen voneinander
getrennten Teilvorrichtungen (Trommeln) vorgenommen. In einer weiteren bekannten
Vorrichtung soll das Waschen, Schälen und Polieren des nassen Getreides in einem
Arbeitsgang in einer einzigen geschlossenen Apparatur .durchgeführt werden. Das
Vortrocknen, Kühlen und Trocknen muß hier in einer besonderen Apparatur erfolgen.
Keine der bekannten Maschinen ermöglicht also die Durchführung sämtlicher der Vor-
Behandlung
des Getreides dienenden Maßnahmen in einer einzigen Maschine.
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Bei den bekannten Vorrichtungen bleiben das Schälgut und die losgelösten
Häutchen während der Enthäutung beieinander und werden erst am Schluß getrennt.
Dies hat ein Verschmieren des Gutes und der Vorrichtung zur Folge.
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Diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen werden nunmehr durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung beseitigt. Sie soll, besonders in kleineren und mittleren
Betrieben, dazu dienen, das Waschen, Vortrocknen, Enthäuten, Trocknen, Kühlen, Polieren
und Vorbereiten von Getreide und Hülsenfrüchten für die Zwecke der Vermalilung in
einem einzigen Arbeitsgang und in einer einzigen in sich geschlossenen Apparatur
durchzuführen. Hierbei wird beim Enthäuten und Trocknen unmittelbare Warniluftbeheizung
angewandt. Die Vorrichtung kann aber auch lediglich zum Reinigen und Trocknen von
feuchtem Getreide für die Zwecke der Einlagerung sowie zum Entlüften beim Umlauf
des Silogetreides Verwendung finden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im einzelnen .dadurch gekennzeichnet,
daß das sämtliche der Durchführung obiger Teilmaßnahmen dienende Teilvorrichtungen
umschließende Gehäuse in eine vorteilhaft untere Kaltluftabteilung und ebne vorteilhaft
obere Wai-mluftabteilung unterteilt ist, wobei die Warmluftabteilung sowohl eine
Vorrichtung enthält, innerhalb deren durchlöchertem, für sich drehbarem Mantel einzelneTeilvorrichtungen,welche
dem Waschen, Vortrocknen und Enthäuten dienen, an einer einzigen geraeins.amen,
mit steuerbarer Geschwindigkeit laufenden Welle angeordnet sind als auch eine besondere,
dieser Vorrichtung nachgeschaltete Trockentrommel; während die Kaltluftabteilung
in der Kühltrommel eine mit steuerbarer Geschwindigkeit laufende Welle mit Poliervorrichtung
enthält.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung von Wäscher, Vortrockiier und
Enthäutungsvorrichtung wird viel an Material und Kraft gespart.
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Der Einlauf der Waschvorrichtung und die Reibelemente im Wasch- und
Schälraum, welche vorteilhaft in Form propellerartiger Flügel ausgebildet sind,
zwischen denen sich mit Durchgangsöffnungen versehene Reib-und Stauwände befinden,
werden vorzüglich einstellbar ausgebildet, da es sich von großem Nutzen erweist,
die Durchgangsgesch-,vindigkeit des Getreides im Wasch- und Schälraum so zu regeln,
daß das Getreide den notwendigen Wassergehalt aufweist, da dieser ('mstand wesentlich
sowohl dieDurchführung des Waschens, Vortrocknens und Enthäutens als auch weiterhin
die des Trocknens, Kiililens und Polierens in einer einzigen geschlossenen Gesamtvorrichtung
innerhalb eines einzigen Arbeitsganges bedingt. Es hat sich gezeigt, daß die äußere
Holzfaserschicht, das sog. Häutchen, schnell Wasser aufnimmt und daß darum die Körner
zur Entfernung diese Häutchens sofort zur Enthäutungsvorrichtung kommen und hier
möglichst schnell enthäutet werden müssen: Daher schließt sich dicht an die Waschvorrichtung
die Elitliäutungsvorrichtung an und sind hinter der Reibvorrichtung an der gemeinsamen
Welle Bürsten angeordnet, um das Gut möglichst rasch zu schälen, so daß auf diese
Weise auch dieser Teil der Gesamtvorrichtung möglichst wenig Raum einnimmt, eine
'Maßnahme, die hinwiederum durch die Unterbringung sä nitlicher Teilvorrichtungen
in einem einzigen geschlossenen Gehäuse gefördert wird. Durch die propellerartige
Ausbildung der als Reibelemente dienenden Flügel, welche das Gut an dem Mantel und
zwischen den `Fänden in starke Reibung bringen, wird gleichzeitig dem Gut eine fördernde
Bewegung gegeben, so daß sich dadurch die Anwendung einer besonderen Fördervorrichtung
erübrigt. Durch den sich drehenden gelochten Mantel der Enthäutungsvorrichtung wird
ein schnelles fortwährendes Entfernen und Entleeren der losgelösten Häutchen erzielt
und hierdurch ein Verschmieren des Gutes und der Vorrichtung . vermieden. Die Wasseraufnahme
des Häutchens in der Waschvorrichtung und die Schälwirkung werden durch den verstellbaren
Einlauf in der Wäscherei und durch die mit der Welle axial verschiebbaren Propeller
je nach Bedarf geregelt. Die luftfördernde Bewegung der Propeller und der zweckentsprechend
ausgebildeten Trockenschleuder tragen stark zu einer schnellen Trocknung des Gutes
bei, was gleichfalls für die Durchführung dieser Maßnahmen in einem einzigen Arbeitsgang
und in einer einzigen geschlossenen Gesamtvorrichtung von großer Bedeutung ist.
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Die Kühltrommel mit Poliervorrichtung in der unteren Kühlabteilung
ist vorteilhaft derart angeordnet, daß die Kaltluft durch über die ganze Länge der
Kühl- und Poliervorrichtung verteilte Öffnungen in diese eintritt, während in der
durch einen Leberlauf o. dgl. von der Kaltluftabteilung getrennten Warmluftabteilung
die Warmluft durch über die ganze Länge der Trockenv orriclitung gehende Öffnungen
in diese eintritt und von dort durch die Schäl-, Vortrocken- und Waschvorrichtung
strömt. Erfindungsgemäß tritt also die Kalt- sowie die Warmluft. jedoch jede von
der anderen getrennt, jeweils über
die ganze Länge der Trommel quer
zum Durchgang des zu behandelnden Gutes in die Trommel ein und wieder aus, ein-Umstand,
der ganz wesentlich dazu beiträgt, die einzelnen Teilvorrichtungen so wirksam arbeiten
zu lassen, daß das Zusammendrängen dieser Teilvorrichtungen in einer geschlossenen
Gesamtapparatur ermöglicht wird.
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Nach der Enthäutung ist eine längere Trocknung bei mäßiger Wärme nötig.
Dies wird in der an die Enthäututigsvorrichtung anschließenden Trockentrommel, die
in Form v=on mehreren ineinanderliegenden Zylindern ausgebildet ist, erreicht, wobei
die @#'arinluft durch die über die ganze Länge der Trommel verteilten Eintrittsöffnungen
quer zur Richtung des Gutes durch die Trockentrommel strömt. Ebenso wichtig wie
die Trocknung ist aber auch die vollständige Abkühlung des Gutes, damit dasselbe
mit möglichst niedriger Temperatur zur Vermahlung oder zur Lagerung kommt. Demzufolge
ist die untere Trommel als Kühltrommel ausgebildet. Die Kaltluft tritt hier ebenfalls
über die ganze Länge der Kühltrommel verteilt in letztere ein und bewegt sich quer
zur Richtung des Gutes durch die Kühltrommel hindurch. Das Nachpolieren von noch
anhaftenden kleinen Teilchen besorgt eine Mantelbürste, so daß das Gut die Vorrichtung
vollkommen abgekühlt und gereinigt verläßt. Häutchen und sonstige Abgänge werden
durch Klappen oder zweckentsprechende Elemente abgeführt und in der Sammelschnecke
gesammelt. Ein Exhaustor sorgt für die Entfernung von Staub beim Umwälzen des Lagergutes
sowie für die Belüftung desselben und beim Enthäuten für die Beförderung der Warm-
und Kaltluft. Die beim Waschen entfernten Teile werden in dem angebauten Filter
gesammelt.
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Für die Erzielung der erfindungsgemäß erstrebten Wirkung ist es auch
von Bedeutung, daß der den Waschraum umgebende Teil des gemeinsamen Mantels Schöpfvorrichtungen
besitzt, welche das Wasser aus einem unter dem Mantel befindlichen Trog entnehmen,
während der den Vortrockenraum umschließende Mantelteil Lochungen aufweist, durch
welche das Wasser wieder in den Trog ge= langen kann. Dadurch wird es ermöglicht,
einerseits schnell und gleichmäßig der Waschtrommel mit dem Rohgut nur so viel Wasser
zuzuführen, als zur Wäsche gerade notwendig ist, andererseits nach der Wäsche das
Wasser baldmöglichst und gleichmäßig zwecks Vortrocknung des Gutes zu entfernen.
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So dienen also sämtliche zusätzlichen Maßnahmen dem einen Ziel, die
Ausbildung der einzelnen Teilvorrichtungen im Rahmen einer geschlossenen Gesamtapparatur
zu ermÖglichen, wie sie insbesondere auch zur Herstellung von Vollkornschrot und
Vollkornmehl benötigt wird, und damit die Vornahme sämtlicher zur Vorbehandlung
des Getreides benötigter Maßnahmen in einem einzigen Arbeitsgang durchzuführen.
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Die ganze Vorrichtung kann, wie schon erwähnt, auch ohne weitere Umstellung
als Reinigungs- und Trockenapparat sowie zur Entlüftung angewandt werden. Zu diesem
Zweck wird das Wasser in der Wäscherei abgelassen und die Drehzahl der Haspelwellen
vermindert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, alle Beimengungen, wie
die für die Ernährung wertlose Holzfaserschicht bei Schonung des Kerns vollständig
zu entfernen und dadurch eine hohe Ausbeute und ein helles Mehl zu erzielen, ein
Umstand, der für die Ernährungswirtschaft besonders wichtig ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels
durch die Abb. i bis 3 erläutert.
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Abb. i stellt einen Längsschnitt a-b durch die obere Trommel mit Wäscherei
2, Schleuder i i und Enthäutungsvorrichtung 13, ferner durch die Trockentrommel
17 mit drei Zylindern und durch die Kühltrommel 18 mit Poliervorrichtung 2o dar.
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Abb.2 zeigt einen Querschnitt durch die Linie c-d nach Abb. i.
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Abb. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Linie e-f der Abb.
i, welcher durch die obere Trommel und das Filter geht.
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Das Gut gelangt durch einen verstellbaren Einlauf i in die Waschvorrichtung
2, welche ein oder mehrere sich schnell drehende propellerartige Flügel 3 sowie
Reib- und Stauwände q. aufweist. Der sich langsam drehende Mantel s aus gelochtem
Blech hat in seiner ganzen Länge schöpferartig ausgebildete Ansätze 6, die das Waschwasser
aus dem Wassertrog heben und es durch die Löcher des Mantels 5 in das Innere der
Waschvorrichtung fließen lassen. Durch das Zulaufrohr 7 wird ebenfalls Waschwasser
in die Waschvorrichtung gespritzt. Der Zulauf wird mittels Hähnen gesteuert. Durch
die Schöpfer 6 kann der Wasserverbrauch auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Das
überschüssige Wasser und die darauf schwimmenden leichten Teilchen gehen jetzt schon
durch das Überlaufrohr 8 in den Filter 9, während Schlamm und schwere Beimengungen
durch das Ablaufrohr io in das Filter 9 absinken und dort nach unten abgelassen
werden können. Hierdurch wird gegenüber der bekannten Vorrichtung, welche das '\;#,
asserbad in drehender Bewegung hält, eine wesentliche Ersparnis nicht nur an Wasser,
sondern auch an Kraft erzielt.
Das jetzt schon von Staub, Sand,
Brand und sonstigen Beimengungen befreite Gut geht dann zur Entfernung des übrigen
Netzwassers sofort in die Trockenschleuder i i mit Haspel i2, die ebenfalls einen
sich drehenden Lochmantel aufweist. Die äußere Holzfaserschicht, das sog. Häutchen,
hat inzwischen' schon genügend Wasser aufgenommen und ist dadurch aufgeweicht worden.
Durch die bis dahin schon erfolgte Reibung des Gutes untereinander und an den Oberflächen
löst sich nun das aufgeweichte Häutchen allmählich von dem eigentlichen Kern.
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Die Enthäutung erfolgt in der dritten Abteilung 13 der oberen Trommel.
Die Enthäutungsvorrichtung 13 besteht, ähnlich wie die Waschvorrichtung 2. aus einem
oder mehreren schnellaufenden propellerartigen Flügeln 1d. mit dazwischen angeordneten
Reib-und Stauwänden 15. Diese Stauwände 15 besitzen ebenso wie die Stauwand .I der
Wäscherei zwecks Überleitung des Gutes von einem zum anderen Propeller zweckentsprechend
ausgebildete Lochungen oder Öffnungen. Das Häutchen hat sich nun durch die rollende
und reibende Wirkung dieser Vorrichtungen von dem Kern gelöst. Jedoch ist zur Aufsprengung
und vollkommenen Entfernung des gummiartigen Häutchens eine noch stärkere reibende
Arbeit notwendig. Dies wird durch die an der gemeinsamen Welle innerhalb der Enthäutungsvorrichtung
angeordneten Bürsten 16 erreicht. Die Bürsten können vorteilhaft als Teller- oder
Schlägerbürsten ausgebildet sein. Der sich ebenfalls drehende Mantels ist mit geeigneten
Lochungen versehen, um die losgelösten Häutchen durchfallen zu lassen und so weitestgehend
von dem Schälgut abzutrennen. In der nachfolgenden Trockentrommel 17, die in Form
von mehreren ineinandergreifenden Zylindern ausgebildet ist, wird das Gut bei langsamem
Durchgang auf den notwendigen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet. Die Warmluft kommt
zunächst durch die - Öffnung 24 im Gehäuse und durch über die ganze Länge in der
Zwischenwand verteilte Öffnungen, die mit einer Steuervorrichtung 2,5 versehen sind,
in das Trockenabteil z6. Von hier aus gelangt sie durch über die ganze Länge der
Trockenvorrichtung gehende Lochungen der Zylinder in die Trockentrommel 17, nimmt
hier die überflüssige Feuchtigkeit des Gutes auf und tritt von dort gleichfalls
durch über die ganze Länge der Trommel verteilte Öffnungen aus und zieht als feuchtwarme
Luft über die Wasch-, Schleuder- und Enthäutungstrommel -2, i i und 13 oben in den
Exhaustor 23 ab. Durch diese Warmluftführung wird einmal die schnelle Trocknung
des Gutes in der Trommel 17 erreicht, ferner aber auch das Wasch- und sog. Netzwasser
erwärmt. Das erwärmte Netzwasser dringt schneller in die Schale ein als kaltes Wasser.
Es entsteht hierbei in der oberen Trommel auch eine feuchtwarme Treibhausluft, welche
eine schnellere Lösung des Häutchens sowie ein schnelleres sog. Schwitzen und Mürbemachen
des Kerns zur Folge hat, ein Umstand, der hinwiederum eine Ersparnis mechanischer
Arbeit und Wärrne ermöglicht.
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Die in dem Kühlabteil eingebaute Kühl-und Poliertrommel 18 und i9
mit Mantelbürste 2o ermöglicht ein volkornmenes Abkühlen und Nachpolieren des Gutes.
Die Kaltluft tritt durch die Öffnungen 21 in das Kühlabteil 22 und von hier durch
über die ganze Länge der Kühl- und Poliertrommel 18 und i9 verteilte Lochungen in
letztere ein und aus dieser wieder heraus und wird durch den Exhaustor 23 abgesaugt.
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Auf diese Weise ist die ganze Vorrichtung in eine Schwitz-, Trocken-
und Kühlabteilung unterteilt, die sämtlich in einem einzigen Geliäuse untergebracht
sind. Es wird dadurch neben dem Waschen und Enthäuten von Getreide und Hülsenfrüchten
auch eine bessere Konditionierung erzielt.
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Die Vorrichtung kann, wie schon erwähnt. ohne wesentliche Umstellung
auch als Reinigungs- und Trockenapparat für naturfeuchtes Getreide verwendet werden,
was insbesondere für kleine und mittlere Mühlen von #Nichtiglseit ist, weil für
diese die Anschaffung einer besonderen Trockenvorrichtung neben einer solchen zur
Durchführung der obenerwähnten Maßnahmen zu teuer und darum unwirtschaftlich ist.