DE128084C - - Google Patents

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DE128084C
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peeled
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B02CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
    • B02BPREPARING GRAIN FOR MILLING; REFINING GRANULAR FRUIT TO COMMERCIAL PRODUCTS BY WORKING THE SURFACE
    • B02B3/00Hulling; Husking; Decorticating; Polishing; Removing the awns; Degerming

Landscapes

  • Adjustment And Processing Of Grains (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Schälen von Getreide auf nassem Wege, durch welches das Getreidekorn derart bearbeitet werden soll, dafs das zwischen der Oberhautschicht und der Samenhaut befindliche, von französischen Forschern als »Cerealin« oder »Oxidase« bezeichnete Ferment gründlich entfernt werden kann. Dieses Ferment beeinträchtigt zweifellos die helle Farbe des Mehles und auch den Geschmack des Brotes, weil es die Ursache der übermäfsig saueren Gährung im Teige ist. Wohl ist es bekannt, das Schälen von Getreide unter Wasser oder nach vorheriger Einweichung in Wasser, sei es durch rauhe Schälkörper oder Haarbürsten, in intensiver Weise zu bewirken (vergl. z. B. die Patentschriften 94828 und 106931).
Diese bekannten Methoden erweisen sich aber, soweit ihnen das Vermögen zugedacht werden könnte, aus dem Korn den oben genannten Färb- und Gährstoff auszusondern, als nicht ausreichend. Denn es ist einleuchtend, dafs, da dieser Stoff das Bindemittel ist, der die Holzfaserschicht mit der Samenhaut fest zusammenhält, es unmöglich erscheint, ohne Weiteres durch eine noch so intensive einmalige Bearbeitung sowohl die Oberhaut als das Bindemittel von der Samenhaut abzulösen.
Nachdem das Korn unter Wasser gebracht ist, tritt bei der zähen Beschaffenheit der Kornschale nur eine geringe Aufweichung deräufseren Holzfaserschicht ein.
Eine nachherige Schälwirkung, auch wenn sie in noch so intensiver Weise geschieht, zeitigt den gewünschten Erfolg nicht, weil in erster Linie das lösend wirkende Wasser bei der Schälarbeit schnell aufgezehrt wird. Findet aber die letztere ganz unter Wasser statt, so wird wieder die Reibung an den rauhen Flächen und unter den Körnern wesentlich vermindert, so dafs der Grad der Intensität im Schälen über ein gewisses Mafs hinaus nicht gesteigert werden kann. Nach den von dem Erfinder gemachten Beobachtungen und Versuchen ist auch in der That die Ausscheidung des eingangs erwähnten Fermentes in einer für den modernen Mühlenbetrieb zweckmäfsigen Weise im Wege der bisher bekannt gewordenen Schälverfahren nicht zu erzielen.
Vorliegende Erfindung beruht nun auf dem Gedanken, das Korn, nachdem es der Schälwirkung bereits ausgesetzt war, dem Wasser wieder zugänglich zu machen, welches die aufgerauhte Fläche abermals anfeuchtet und ihr das Ferment mit den an der äufseren Schale noch lose anhaftenden Fasertheilchen entzieht und endlich das Korn überhaupt in einen für eine erneute Schälung sehr günstigen Zustand versetzt. Dieser wechselseitige Vorgang: Netzen, Schälen, Netzen, Schälen u. s. w. wird sich also in einer Weise abspielen, dafs theils während des Schälens die losgelösten Hülsentheilchen abgesaugt und theils während des Netzens das freigelegte Ferment abgeschwemmt wird, was, wie erklärlich und übrigens durch Versuche festgestellt ist, ein derart günstiges Resultat hervorbringt, dafs dieser neue Vorgang mit dem an sich bekannten Schälen bei gleichzeitiger Besaugung oder Waschen bei gleich-
zeitiger Abschwemmung der losgelösten Schmutzbestandtheile auf eine Stufe nicht gestellt werden kann.
Eine dieses Verfahren näher erläuternde Einrichtung ist als Ausführangsbeispiel in der Zeichnung zur Veranschaulichung gebracht.
Fig. ι ist der senkrechte Schnitt,
Fig. 2 der wagerechte Schnitt durch die Schäleinrichtung.
Das von den schädlichen Beimengungen in üblicher Weise befreite Getreide wird bei A (Fig. 2, 3 und 4) der Netzvorrichtung zugeführt; diese besteht in der Hauptsache aus einem Trog α, in welchem ein zweiter kleinerer Trog α1 eingebaut ist, und an den sich eine Rinne c mit Austrittsöffnungen c1 anschliefst. Das Wasser schwemmt die leichteren Schmutzbestandtheile in bekannter Weise ab und führt sie bei seinem Ueberlauf in. die Rinne c hinüber. Vorher kann das Getreide zweckmäfsig eine Steinauslesevorrichtung durchlaufen. Diese ist in vorliegendem Falle als eine zum gröfsten Theil unter Wasser rotirende Schraube r gedacht, die dadurch wirkt, dafs sie die verhä'Itnifsmä'fsig leichteren Getreidekörner mit grofser Geschwindigkeit in den Netztrog a1 hineintreibt, während die Steine und Sandkörner trotzdem Gelegenheit finden, sich zu senken und in den zu diesem Zwecke vorhandenen Trichter 5 mit Auslaufklappe zu fallen (Fig. 3 und 4); doch kann, da diese Vorrichtung das eigentliche Verfahren nicht unmittelbar beeinflufst, an Stelle derselben auch eine beliebige andere, dem gleichen Zweck dienende gesetzt werden. Innerhalb des kleineren Troges a1 rotirt mit ziemlich hoher Geschwindigkeit eine Walze b, deren Oberfläche sehr porös sein mufs, und kann daher diese Walze am einfachsten ein cylindrisches Drahtsieb sein.
Das Getreide, welches beständig unter dem Einflufs der Schraube r steht, füllt allmählich den von der Walze b und dem Trog α} gebildeten. Hohlraum an und wird schliefslich von der ersteren b in der Pfeilrichtung bis über den Wasserspiegel hinaus getragen und zwei anderen Organen entgegengeführt.
Das eine d ist ein innerhalb eines siebartig durchlochten cylindrischen Gehäuses schnell rotirendes FlUgelwerk, das andere e eine in . langsame Drehbewegung versetzte Bürstenwalze. Das von der Siebwalze.£ nach oben gebrachte nasse Getreide wird sofort von dem Flügel- . werk d erfafst und gegen die es umhüllende cylindrische Wandung gedrückt. Letztere ist, wie bereits hervorgehoben, ein Sieb, welches : die unter Einflufs der Centrifugalkraft sich leicht von den Körnern trennenden Wassertheilchen durchläfst, wobei die Körner aufserdern noch von der Bürstenwalze in intensiver ■ Weise abgerieben . werden. Diese Bürsten- : walze hat überdies noch ihren directen Antheil an der Zuführung des genetzten Getreides zu dem Schleuderflügelwerk d, indem sie die von der Walze b in der Pfeilrichtüng geförderten Körner beständig zurück, und zwar in den Bereich des FlUgelwerkes d schiebt. Es bedarf kaum der Erwähnung, dafs sowohl die Organed als e eventuell in mehrfacher Anzahl vorhanden sein können. Durch das eigenartige Zusammenwirken derselben im Verein mit der Siebwalze wird das vorher genetzte und von den an der Schale anhaftenden Schmutztheilen befreite Getreide in eine an sich bekannte Schälvorrichtung^^ hinübergeleitet, und zwar in einem Zustande, welcher die nachträgliche Schälarbeit wesentlich erleichtert und einen grofsen Antheil an dem durch Versuche festgestellten günstigen Endresultat des ganzen Schälprocesses hat.
Nichtsdestoweniger bildet der folgende Vorgang den wesentlichsten Punkt des neuen Verfahrens.
Die innerhalb des Schälraumes_/ von der rauhen Walze g in bekannter Weise bearbeitete Körnerfrucht wird infolge der durch die schnelle Drehung der Walze g erzeugten Fliehkraft in einen zu diesem Zweck über den Vorrichtungen d und e angeordneten Kanal / unter Vermittelung von verstellbaren Schiebern z, P, P und i3 (Fig. 1 und 2), durch welche die in einer festen Wand η befindlichen Oeffnungen verengt oder erweitert werden können, zurückgeführt und gelangen somit in den Netztrog a1 zurück. Es ist hier zum Verständnifs des Verfahrens die Bemerkung von Wichtigkeit, dafs der Zuflufs des reinen Wassers in dem Netztrog bei χ stattfindet, der Wasserlauf mithin eine zu dem Lauf des Getreides während dessen ganzer Behandlung entgegengesetzte Richtung erhält, und zwar tritt das genetzte Getreide zuerst beiy (Fig. 2) in den Schälraum über und wird von hier aus infolge Schrägstellung der Schälflügel der rauhen Walze g allmählich nach dem entgegengesetzten Ende des Schälraumes zu gefördert.
Das im ersten Stadium des Schälprocesses aus dem Schälraum gf kommende Getreide tritt demnach zunächst durch die Klappe i hindurch in den Kanal / über und begegnet bereits hier wieder reinem oder mindestens weniger getrübtem Wasser; hierauf wird es abermals der Behandlung der drei Organe δ, if und e ausgesetzt und tritt wieder in den Schälraum f über. Der Rücklauf durch die nachfolgenden Klappen P, i2 u. s. w. erfolgt in gleicher Weise, aber mit dem Erfolge, dafs stets ein allmählich reineres Schälproduct auf eine ungetrübtere Stelle des Wasserstromes niederfällt, bis endlich das Schälproduct vor die Klappe kl kommt. Diese steht unter Gewichts- oder Federandruck und gestattet den j Körnern, zum letzten Male in das Netzwasser,
und zwar, gerade an der Stelle, wo die Zuflufsleitung sich befindet, zurückzukehren, wo sie auch lediglich benetzt werden, was dadurch geschieht, dafs, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Walze b und der Trog α etwas langer sind als die Organe d und e. Hierauf schöpft die Walze b die in bisher noch nicht erreichter Weise geschälte Körnerfrucht aus dem Wasser heraus und leitet sie in den Auslauf a2 über, von wo sie Zutritt in die bekannte Trockenschleuder 0 findet, an welche noch eine Polirvorrichtung ρ q angeschlossen werden kann.
Der in der Schältrommel erzeugte und. frei gewordene Verschleifs wird durch einen Ventilator m entfernt, welcher gleichzeitig auch den Polirraump entlüften kann, zu welchem Zwecke letzterer und der Schälraum f durch ein gemeinschaftliches Saugrohr η verbunden sind.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ein Verfahren zum Schälen von Getreide auf nassem Wege, dadurch gekennzeichnet, dafs das vorher genetzte und darauf möglichst entwässerte Getreide nach Durchlauf einer Schälvorrichtung in den Netztrog zurückgeführt und abermals entwässert und geschält wird, so dafs nicht nur im voraus genetztes Getreide geschält, sondern auch vorgeschältes Getreide genetzt wird, und der Vorgang bis zur vollständigen Ablösung der Hülsen wiederholt werden kann.
    Eine Einrichtung für das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs das Getreide aus dem Netztrog durch geeignete rotirende Organe herausgehoben und möglichst entwässert der Schältrommel zugeführt wird, worauf die Rückführung in den Netztrog durch einen mit verstellbaren Schiebern versehenen Kanal / erfolgt.
    Bei einer Einrichtung für das Verfahren nach Anspruch 1 die Anordnung eines Schleuderflügelwerkes d über der im Netztrog drehbar gelagerten Trommel b, deren cylindrischer Siebmantel von einer Bürstenwalze e bestrichen wird, zu dem Zweck, das vorgenetzte Getreide vor seinem Uebertritt in den Schälraum zu entwässern.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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