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Vorrichtung zum Benetzen von schüttfähigem Gut, insbesondere Holzspänen
mit Bindemitteln Die Erfindung betrifft eine neuartige und besonders vorteilhafte
Vorrichtung zum Benetzen, von sthüttfähi.gem Gut, insbesondere. Holzspänen, durch
Bedüsen mit -spritzbaren Bindemitteln.
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In allen. den Fällen, in denen schüttfähiges Gut möglichst gleichmäßig
und dabei mit einem möglichst geringen Aufwand an flüssigen, gelösten, emulgierten
oder sonstwie in Flüssigkeiten feinverteilten, also spritzbaren Bindelmi:tteln benetzt
werden soll, benutzt man hierzu gern eine oder ineli.nere Düsen zur Aufbringung
des Bind,emitteds und führt die Beddisung meist in geschlossenen Apparaten,' Behältern
oder Räumen durch, um-ein Entweichen ungenützter Düsennebel bzw. Flüss:igkei.tsdämpfe
zu vermeiden. Durch wiederholtes Umwälzen, Mischen und Verteilen sucht man den Stoff
immer wieder der Bedüisung auszusetzen, um eine allseitige und gleichmäßige Beuetzung
der Einzelteilchen sicherzustellen. Wenn es sich bei den zu benetzenden Stoffen
um solche handelt, d.ie z. B. locker aufschichtbar sind und gegebenenfalls spezifisch
leicht und/oder infolge- ihrer Formgetsta.ltu.ng in einem Luftraum nur langsam absinken
bzw. flattern oder wirbeln und'. deren Struktur und/oder Form nicht gestört oder
beeinträchtigt werden sollen, so liat man solche Stoffe', wie z. B. Holzspäne, schon
in Schächten oder Türmen herabrieseln lassen und dabei einer vorzugsweise seitlichen
Bedüsung
ausgesetzt, da in diesen Fällen viele der sonst üblichen Misch-, I"'-,et- und Umwällzappaiate
sich als wenig geeignet und ihrer Misch-, Knet-, Schlag- und Umivälzo,rgane wegen:
mitunter sogar als schädlich erwiesen haben. Die Bedüsung des zu Boden flatternden
Materials hat den Vorteil der allseitigen Benetzung des wirbelnden Einzelteilchens
in einem meist gut verteilten Materialstrom. Die Methode hat aber weniger Erfolg
bei zu schnell fallendem Gut und benötigt auch sonst verhältnismäßig sehr großen
Raum und Aufwand. Mars hat zwar versucht, den Fall durch Luftbewegungen und andeirei
Mittel zu verzögern. Hierfür sind aber wiederum komplizierte Einrichtungen notwendig,
und die zur Aufwi.rbelunig einsgeblasene Luft führt zu einem Luftaustritt
an anderen. Stellen der Einrichtung und isst ihrerseits: wieder von Fl'ütssngkeittsnebeln
usw. zu befreien. Die; erforderlichen Schächte, Türme od. dgl. haben meist eine
beachtliche Höhe, und vielfach muß das Material einen. Turm trotzdem mehrmals passleiren,
ehe ,es genügend benetzt isst. Vornehmlich; ,die Seitenwandungen der Türme -werden
ebenfalls durch die verdösten Flüssigkeiten benetzt, und diese rinnen allmählich
an den Wandungen herab und kleben an diesen fast, so daß, mitunter recht umständliche
Reinigungsanlagen notwendig werden.
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Matt: hat dass Benetzen: auch Schon in horizontal liegenden, rotierenden
Trommeln durchgeführt, in denen das: sich umwälzende bzw. umrollende Material mehr
oder weniger ständig im Wirkungsbereich der Streulaegeil einzelner oder mehrerer
Dlüs,en liegen, soll. Derartige Vorrichtungen beanspruchen wesentlich weniger Raum
als -eine Turmbenetzungsanlage, gestatten die Veraebeaitung von Material, das in
einem Turm allzu schnell zu Boden sinken würde, und las,s,en eine gewisse, oft ausreichende
Reinigung der Trommelinnenwandung durch die Reibung dies, sich uriwälzenden Gutes
bewirken. Die Düsenwirkung trifft aber bei solchem Vorrichtungen auf wesentlich
dichter liegendes bizw. kompakteres Material als dass in, einer Turmanlege verteilt
herabflatternde Gut, weshalb die Benetzung größere Flüssigkeitsmengen. erfordert
oder leicht unvollständig bleibt. Vornehmlich bei nicht ganz trockenem Materiail
oder solchem, das schon eine gewisse Flüssdgkeitsnleuge angenommen hat, kommt es
leicht zu Knäuel- oder Klüxripch@eazbildungen und dies insbesondere bei sich leicht
verflechtendem Gut, welches aber gerade dieser Verflechtungseignung wegen in gewissen:
Industriezweigen, beispielsweise der Spanwerkstoff- und Faserstofformkörperfertigung,
vor allem auf mehr oder weniger trockenem Wegei, besonders. erwünsicht isst. Derartige
mich in der Trommel billdende Knäuel bz-w. Klümpchen nehmen in ihrem Innern kaum
noch Benetzun:gsflüssigkeiten auf und so resultiert sinn =einheitlich benetztes
Material, und zwar auch dann., wenn diese Zusammenballungen, hernach wieder aufgeteilt
werden.
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Demgegenüber vereinigen Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Art infolge
Ihrer speziellen Anordnungen und deren Wirkung in sich die jeweitligen. Vorzüge
der vorerwähnten. Turin- und der Trommelbenetzung, ohne mit deren jeweiligen Nachteilen
behaftet zu sein und bieten außerdem die Möglichkeit, in besonders- gelagerten Fällen
etwa doch in der einen oder anderen Hinsicht auftretende Sdhwierigkeit-en -durch
einfache, betriebssichere und leicht entfernbare oder aus wechiselbare zusätzliche
Mittel zu beheben. Mit- einfachen, weiterenAnordnungenversehen, können die erfindungsgemäßen
Vorrichtungen die Benetzung gewünschtenfalls auch im kontinuierlichen Betrieb und
gegebenenfalls auch ohne manuelle Mitwirkung und ohne wesentliche Überwachung durchführen.
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Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Art zum Benetzen von schüttfähigem
Gut, insbesondere Holzspänen, durch Bedüsen mit spiritzbaren Bindemitteln sind im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß sie eine horizontal liegende Trommel mit
umlaufendem Zylindermantel und feststehenden bzw. sich nicht mitdrehenden Stirnwänden
zurr Aufnahme des zu benetzenden Gutes aufweisen und in dieser Trommel einerseits
eine gegenläufig zur Drehrichtung des Zylindermantels und wesentlich schneller als
dieser umlaufende, der aufwärtsstrebenden Zylinderwandung banach,barte Rechenwalze
und andererseits Düsen derart angeordnet sind, daß deren Streukegel das. von der
Rechenwalze aufgeworfene Gut bestreichen. Eine solche Ausstreuung kann im .einzelnen
z. B. in der Weisse getroffen, werden:, daß die feststehenden bz-%v. sich nicht
mitdrehenden Stirnwände oder eine derselben die Lagerung der Rechenwalze und furnier
die Haltevorrichtungen für die Düsen oder Diiseinisätze auf-
nehmen und vornehmlich
für dien Fall kontinuierlich-en. Betriebeis in der einen Stirnwand einte COfinung
zur Aufnahme des zu benetzenden Gutes und in ,der anderen eine Öffnung zur Entnahme
des benetzten, Gutes: und an, einer oder beiden Stirnwänden gegebenenfalls auch
noch Hallte- oder Aufnahme:- bz,w. Trägerorgane für etwaige zusützliche Einrichtunigsigegensitände
vorgesehen sind. Umdrehungszahl und Höhens;bel,lung der Rechenwalze werden zweckm:Uig
veränderlich eingerichtet.
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Eine solche Vorrichtung ist in den Fig. i und 2 der Zeichnung als
Beispiel, stirnseitig gesehen, schematisch dargestellt. Fig. z zeigt die Vorderansicht
(Einbringungsseite bei kontinuierlichem Beitrieb) unter Weglassung der Stirnwand
und gestattet so der,: Einblick in. das Innere der Trommel. Fig.-2 zeigt die Rückansicht
(Austrittsseite bei kontinuierlichem Betrieb) einschließlich der zugehöriigen Stirnwand.
z bezeichnet die im Sinne der Pfeile 2 rotierende Zylinderwandung, deren aufwärts
strebendem Teil benachbart die Rechenwalze (ih, der Darstellung eine Stachelwalze)
3 angebracht ist, welche sich im Pfeils,inn.I dreht. Das von der aufwärts strebenden
Zylinderwandung immer wieder mit hochgenommene Materüal m wird somit von der Rechanwalze.erfaßt
und weggeschleudert und durchstreicht in. guter Verteilung -ilmmer wieder den Wirkungsbereich
der Düsenanordnung 5, ehe es absinkt, worauf der Vorgang von neuem anläuft. Gleichzeitig
schützt das
niederfallende Spangut die Trommel vor Verschmutzung.
Die Streurichtung des von. der Rechenwalze erfaßten Materials kann durch in Nähe
der Walze passend anbrachte Leitbleche vorgeschrieben bz-%v. becinflußt werden.
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In Fig.2 ist mit 6 die Rückwand (rückseitige Stirnwand) bezeichnet,
die wie die vordere Stirnwand mit bekannten Mitteln gegen die rotierende Zylinderwandung
abgedichtet ist. 7 zeigt eine Öffnung in der Rückwand, die mit einem Auffangblech
für das hier bei einem kontinuierlichen Betrieb anfallende bzw. von der Rechenwalze
in Bewegung gesetzte, fertig benetzte Material versehen ist. 8 bezeichnet die Lagerung
der Rechenwalze in der Rückwand.
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Falls beispielsweise bei stark klebendem Bindemittel eine ständige
Reinigung der Trommelwand erwünscht ist, kann, und zwar in besonders vorteilhafter
Weise oberhalb dor Rechenwalze, eine im gleichen Drehsinn wie diese umlaufende,
die Trommelwandung bestreichende Bürstenwalze, die auch die Trommelwand bestreichendiej
Wischer, Lamellen o. dgl. tragen kann, b gebene:nfalls leicht auswechselbar, vorgesehen
werden. Die Lager einer solchen Walze werden ebenfalls an den Stirnwänden der Trommel
befestigt. So i,st es auch ohne weiteres möglich, die Düsen oder Düsensätze so anzubringen
bzw. ihre Halteorgane an den Stirnwänden so. zu gestalten, d'a.ß die Düsen oder
Düsensätze leicht ausgewechselt werden können, was insbesondere bei leicht verklebenden
Bindemitteln sehr vorteilhaft sein kann. Die Düsen können auch einzeln leicht auswechselbar
an den sie speisenden Rollrl-eituilg-:n gehalten sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich, wie oben bereits angedeutet,
auch ausgezeichnet für einen ununterbrochenen kontinuierlichen Dauerbetrieb. Hierfür
wird das zu benetzende, beispielsweise auf einem Förderband ankommende Gut durch
eine Öffnung in der vorderen Stirnwand in die Vorrichtung eingeführt bzw. einfallen
gelassen und das beha,üddtp -Gut durch eine: Öffnuii,g in der Rückwand, wie sie
z. B. in Fig. 2 gezeigt ist, laufend ausfallen gelassen oder dort entnommen. Zur
allmählichen stetigen Weiterbewegung des Gutes längs der Zylinderwandung bzw. längs
der Rechenwalzenachse ist eine leichte der Trommel gegen die Horizontaale angebracht,
derart, daß die rückwärtige Stirnwand der Trommel tiefer stellt als die vordere
Stirnwand und können darüber hinaus hierfür auch noch zusätzliche, im folgenden
beschriebene, einfache Anordnungen getroffen werden.
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Die allmähliche stetige Weiterbewegung des benetzten Gutes längs der
Trommel bz.w. in Richtung der Reehenwalzenachse kann z. B. dadurch gefördert werden,
da,ß die Rechenorgane oder Serien bzw. Zusammenstellungen diesier am Walzenkörpe:r
spiralig bzw. im scilraubenförrnigen Verlauf angeordnet werden. Ein Beispiel einer
solchen An-Ordnung ist in Fig. 3 schematisch veranschaulicht, in welcher der Mantel
eineis derart mit einer dreistückig:n Zinkenserie, schrauibenförmlig besetzten Walzenkörpers
aufgerollt und in die Ze:ichilungsebene gelegt dargestellt ist.
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Die Rechenorgane können auch als mehr oder weniger breite bzw. schmale
Brettchen, Schlagarme oder Speichen ausgebildet sein, durch welche Ausführungsform
die schaufelnde Wirkung der Reche `valze verstärkt wird. Auch solche b@reittchenartiagen
Schaufelorgane können auf der sie tragenden Walze spiralig angeordnet sein.. Nach
ei.neir besonderen Ausführungsform ,der Erfindung ist eine zur Hauptbewegung des
Gutes zusätzliche, allmähliche Beförderung des Gutes in Richtung der Walzenachse
bzw. in der Längsrichtung der Trommel ferner daidurch zu erzielen, daß diese brettchenartigen,
mehr oder weniger breiten Speichen bzw. Schlagarme zur Walzenachse verkantet (schräg)
in den Walzenkörper eingesetzt werden. Verkantet eingesetzte Schaufelorgane können
außerdem zur Verstärkung der Materialbewegung längs der Walzenachse spiralig auf
dem Walzenkörper angeordnet sein. In Fig. 4 sind einige solcher Anordnungen veranschaulicht.
Wie in Fig.3 ist auch hier der Mantel des Walzenkörpers aufgerollt und in, die Zeichnungsiebene
gelegt dargestellt. Ab-
schnitt a zeigt die normale Anordnung solcher B:rettchen
bzw. Schaufelorgane, d. h. nicht verkantet und nicht spiralig. Im Abschnitt b ist
eine leicht verkantete, aber nicht spiralige Anordnung, und im Abschnitt c ist die
gleichzeitig verkantete und spiralige Anordnung der Rechenorgane dargestellt.
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Die beschriebenen Anordnungen der Rechenorgane auf dem Walzenkörper
können allein oder in Verbindung mit der Neigung der Trommel zur Horizontalen angewandt
werden.. Durch die Art der Schraub enfiib,run:g de,rZ,inlen, Stacheln
ad. dgl. der Rechenwalze (Ganghölle), der Stacheildiehte in den Spiralen,
den Grad der Verkantung der Schaufelorgane und unter Umständen die Breite dizser
Brettchen, Speichen od. dgl. sowie durch die Länge der Trommel bei. gegebenem Querschnitt
und ihren, eventuellen Neigungswi.nkel zur Horizontalen und ähnliche Maßnahmen,
die sich. z. B. auf die Ausführungsform .der Rechenorgane beziehen, kann die Zeit
festgelegt werden, die das Einzelpartikelchen des Gutes zur Benetzung in der Trommel
verweilt. Alle diese Maßnahmen können auch in Berücksichtigung der Eigentümlichkeiten
des jeweils zu behandelnden Gutes getroffen, b@zw. geändert werden.
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Im Rahmen aller vorerwähnten Ausführungsformen. der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann bei einer Ausgestaltung derselben für ein kontin.uierliches Arbeiten
die Abführung der zum Bedüsen zugeführten Luft auch mit der Zuführung des zu benetzteinden
Gutas zusammengelegt, vorzugsweise im Gegenstrom zu derselben, angeordnet werden.
Dies bietet dein besonderen Vorteil, daß dabei iil. der abgeführten Luft etwa, noch
vorhandene Bindemittel von dem zu benetzenden Gut mehr oder weniger zurückgehalten
bzw. aufgenommen und damit gleichfalls noch nutzbar gemacht werden und so, einerseits
die, Luft gereinigt und andererseits
das Gut gewissermaßen schon
benetzt wird, bevor es in das Innere deir Trommel gelangt.