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Blechformvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Blechformvorrichtung,
die im wesentlichen aus einem Bördelring, einer Einspannvorrichtung für das Werkstück
und einem umlaufenden Werkzeugkopf besteht. Der Werkzeugkopf trägt die Formwerkzeuge,
z. B. Schneidmesser, Bördelrollen oder andere Werkzeuge, die zum Bördeln des Randes
beliebig gestalteter Öffnungen in Blechen, zum Ausschneiden solcher Öffnungen oder
zu verwandten Arbeiten benötigt werden. Eine ähnliche Vorrichtung, die jedoch lediglich
zum Bördeln des Randes einer runden Öffnung in Blechen dient, ist z. B. in der nicht
vorveröffentlichten Patentschrift 694039 beschrieben.
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Mit der Erfindung ist die Aufgabe gestellt, die Handhabung und das
Arbeiten auf der eingangs erwähnten Vorrichtung zu erleichtern und deren Anwendungsbereich
noch zu erweitern. Die Handhabung dieser Vorrichtung hat ergeben, daß dies in erster
Linie durch die Ausstattung mit einer zusätzlichen Halte- oder Greifvorrichtung
erreicht werden kann, die die Arbeitsbewegungen des Werkzeugkopfes nicht behindert,
wenig Platz beansprucht und trotzdem so angeordnet und ausgebildet ist, daß diese
Halte- oder Greifvorrichtung ihrerseits wiederum möglichst vielseitig verwendet
werden kann. Zu diesem Zweck wird die Vorrichtung mit einer Stange ausgestattet,
die im Bereich des Werkzeugkopfes angeordnet, axial und unabhängig von diesem beweglich
ist und als Halter wirkt. Gemäß der Erfindung dient hierfür zugleich die den Werkzeugkopf
tragende Welle oder ein vom Werkzeugkopf unabhängig axial beweglicher Wellenteil.
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Spannvorrichtungen, Andrücker und ähnliche Vorrichtungen sind z. B.
von Drückvorrichtungen her bekannt. Hierbei handelt es
sich jedoch
um Arbeitsvorgänge, die von der Arbeitsweise. der beschriebenen Blechforinvorrichtung
deshalb wesentlich abweichen, weil beim Drücken die grundsätzlich nur, axial oder
radial beweglichen Werkzeuge aili umlaufenden Werkstück entlang geführt werden.
Abgesehen von diesem Unterschied konnten die Vorteile, die die Verwendung des erfindungsgemäßen
Halters in einer Blechformv orrichtung mit umlaufendem Werkzeugkopf bietet, auch
deshalb nicht aus Aufbau und Arbeitsweise von Drückvorrichtungen erkannt werden,
weil diese stets mit inittig geführten Spann- oder Andrückvorrichtungen ausgestattet
sind, eine solche mittige Vorrichtung jedoch keineswegs notwendiger Bestandteil
einer Blechformvorrichtung der hier beschriebenen Art ist. So zeigt auch das Ausführungsbeispiel
in der genannten Patent-Schrift 694 039 keine mittige, sondern eine ringförmige
Einspannung des Werkstückes. Auf diese Auflage- und Einspannvorrichtung erstreckt
sich daher der Schutz des Patents nicht.
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Die -weitere erfindungsgemäße Ausbildung der Blechformvorrichtung
richtet sich nach den auszuführenden Arbeiten. So kann die Werkzeugkopfwelle oder
der von dieser unabhängig axial bewegliche Wellenteil einen von einer Hülse umgebenen
"Zapfen tragen. Hierbei ist die Hülse auf dein Zapfen, z. B. durch eine zwischen
diesen und die Hülse gespannte Druckfeder, nachgiebig geführt und in ihrer Bewegung
in Richtung vom Zapfen weg durch einen Stift oder einen Anschlag begrenzt. Ferner
können eine Mittenwelle und eine diese ganz oder teilweise umgebende Hohlwelle vorgesehen
sein, -wobei eine dieser beiden Wellen den Werkzeugkopf trägt. Weiter kann gemäß
der Erfindung entweder nur die 'Mittenwelle oder nur die Hohlwelle oder es können
sowohl die Mitten- als auch die Hohlwelle an der Umlaufsbewegung des Werkzeugkopfes
teilnehmen.
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In bekannter Weise kann die im Bereich des Werkzeugkopfes als Halter
wirkende Stange durch ein Druckmittel bedient werden. Es bedeutet wiederum für das
Bedienen der Vorrichtung eine wesentliche Vereinfachung und Erschließung weiterer
Anwendungsmöglichkeiten, wenn gemäß der Erfindung der Halter außer unter der Wirkung
des Druckmittels zusätzlich mit einem von Fuß verstellten Gestänge in Verbindung
steht. Dadurch können entweder nur der Vorlauf oder Vor- und Rücklauf des Halters
durch das Druckmittel bewirkt werden.
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Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß der Halter im Maschinengestell
auf der dem Werkzeugkopf zugekehrten Seite des Werkstückes angeordnet ist, sondern
der Halter kann sich auch auf der dem Werkzeugkopf abgewandten Seite des Werkstückes
befinden. Werkzeugkopf und Halter sind in dieseln Falle durch das Werkstück getrennt.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Patentschrift 694 039 würde dann der Halter
von dem Bügel li, getragen werden. Andererseits kann die Erfindung bei einer Bördelvorrichtung
dadurch verwirklicht werden. daß deren Halter im unteren Schenkel des U-förmigen
Maschinengestells untergebracht ist. Gemäß der Erfindung kann ferner auf jeder Seite
des Werkstückes ein Halter angeordnet sein. Jeder dieser Halter kann einzelne oder
mehrere der erfindungsgemäßen Merkmale aufweisen. Auch beschränkt sich die Erfindung
nicht auf das gleiche Bedienungsmittel für beide Halter. So kann z. B. ein Halter
von Hand oder Fuß und der andere mechanisch durch ein Druckmittel bedient -werden,
oder die Bedienung beider Halter erfolgt durch Druckmittel, z. B. durch je einen
Kolben, deren jeder in einem besonderen Zylinder gleitet.
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Die Verwendung des Halters gemäß der Erfindung erstreckt sich auf
alle auf der Blechformvorrichtungüberhaupt ausführbaren Arbeiten, z. B. Beschneiden
(innen und außen), Ausschneiden, Bördeln der verschiedensten Profile, Wülsten usw.
Demgemäß ist die Eri=indung auch nicht etwa darauf beschränkt, daß die Arbeitsbewegung
des Halters auf das Werkstück zu gerichtet ist. Vielmehr kann der Halter oder können
beide Halter auch dadurch in ihre wirksame Stellung gelangen oder ihre Arbeitsbewegungen
dadurch ausführen, daß dieser oder diese vom Werkstück -weg bewegt werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere i Ausführungsbeispiele der Erfindung,
und zwar stellen dar Abb. i eine Blechformvorrichtung in Vorderansicht.
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Abb. 2 die Vorrichtung nach Abb. i in Seitenansicht, teilweise geschnitten
und im vergrößerten Maßstab, Abb. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einem abermals
vergrößerten Maßstab, Abb. 4 eine dritte, in der Darstellung der Abb.2 entsprechende
Ausführungsform, Abb.5 eine -weitere, in der Darstellung gleichfalls der Abb. 2
entsprechende Ausführungsforin, bei der jedoch Werkzeugkopf und Halter auf verschiedenen
Seiten des Werk-Stückes angeordnet sind.
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Das Maschinengestell i trägt den Werktisch b. Im unteren Teil des
Maschinengestells i ist der Werkzeugkopf k angeordnet, während der obere, von dein
Bügel 1r. getragene Teil die Einspannvorrichtung und den Bördelring d, der
einen Teil dieser Vorrichtung
bildet, trägt. Die Einspannung des
lediglich in Abb: 3 dargestellten Werkstückes a erfolgt durch Verdrehen
-des Handrades f über ein Kegelräderpaar und die Spindel g. Der Antrieb der
den Werkzeugkopf k tragenden Hohlwelle na wird von dem Motor 2 aus abgeleitet
über den Riemen 3 auf die Riemenscheibe 4 und von hier über ein mit verschiedenen
Geschwindigkeiten arbeitendes Zwischengetriebe auf die Welle o übertragen. Das auf
dieser verkeilte Kegelrad kämmt mit dem Gegenrad q. Dieses ist mit der im Maschinengestell
i durch die Mutter 5 drehbar, jedoch axial unverschieblich gehaltenen Büchse 6 durch
die Paßfeder 7 verbunden, die ihrerseits durch die Gleitfeder 8 ihre Drehbewegung
auf die Hohlwelle in überträgt. Zum Verstellen des Werkzeugkopfes h dient
das Handrad 9, durch das über die Welle io und Schnecke ii das Schneckenrad 12 verdreht
wird. Das Schneckenrad 12 stützt sich auf das Kugellager 13 und ist mit seiner Nabe
14 im Maschinengestell i drehbar gelagert. In dem durch die Mutter 15 an einer axialen
Bewegung verhinderten Schneckenrad 12 führt sich durch Gewinde die Büchse 16, die
durch eine in einer Nut der Büchse 16 geführten und im Maschinengestell i gehaltenen
Gleitfeder 17 an einer Drehbewegung verhindert ist. Eine Verdrehung des Handrades
9 setzt sich demnach über die Teile i i und 12 in eine auf und nieder gehende Bewegung
der Büchse 16 um. Diese ist mit den Laufbüchsen 18, i9 auf der Hohlwelle na geführt.
Die zwangsläufige Mitnahme der Hohlwelle m durch die Büchse 16 erfolgt einerseits
durch den Bund 2o der Hohlwelle m, mit dem sich diese über das Kugellager 2i gegen
das obere Ende der Büchse 16 stützt, andererseits durch auf der Hohlwelle m angeordnete
Stellringe 22 und das zwischen diese und die untere Stirnfläche der Büchse 16 gesetzte
Kugellager 23. Die Stellmutter 24 dient zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung von
Büchse 16 und damit der Hohlwelle in und des Werkzeugkopfes k dadurch, daß die Stellmutter
24 mit der Fläche 25 des Maschinengestells i zur Anlage kommt. In dieser Ausführung
stimmt die Blechformvorrichtung mit dem in der genannten Patentschrift 694
039 beschriebenen Ausführungsbeispiel grundsätzlich überein, mitdemUnterschied,
daß dort der den Bördelkopf tragende Teil als Vollwelle ausgebildet ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist die Erfindung dadurch
verwirklicht, daß in der Hohlwelle in die Mittenwelle 26 unabhängig von der auf
und nieder gehenden Bewegung der Hohlwelle in heb- und senkbar, jedoch undrehbar
geführt ist. Das untere Ende der Welle 26 ist in dem Querstück 27 verschraubt, das
durch seitliche Bohrungen an im Maschinengestell i befestigten Stangen 28 geführt
ist. Zwei Laschen 29 verbinden das Querstück 27 mit dem bei 3o am Maschinengestell
i schwenkbar gelagerten Hebel 31. Dieser steht über zwei weitere Laschen 32 mit
dem bei 33 im Maschinengestell i gelagerten Fußhebel 34 in Verbindung. An diesem
ist bei 35 das Stellteil 36 sch4venkbar gelagert, dessen Nase 37 mit einer der am
Maschinengestell i ausgebildeten Rasten 38 zum Eingriff gebracht werden kann, so
daß dann der Fußhebel 34 und die durch ihn verstellten Teile in einer bestimmten
Lage gesichert sind. Die am Fußhebel 34 und am Stellteil 36 angreifende Zugfeder
39 ist bestrebt, die Nase 37 mit den Rasten 38 im Eingriff zu halten. Durch Niedertreten
des Fußhebels 34 wird demnach über die Teile 32, 31, 29, 27 die Mittenwelle 26 gehoben.
in ihre Ausgangsstellung kehrt diese nach Freigeben des Fußhebels 34 und gegebenenfalls
Lösen der Verriegelung 36, 37, 38 durch ihr Eigengewicht zurück, gegebenenfalls
unterstützt durch eine die Abwärtsbewegung bewirkende Zug- oder Druckfeder. In tiefster
Stellung stützt sich die Welle 26 mit dem Bund 40 gegen das im oberen Ende der Hohlwelle
na
gelagerte Kugellager 41 ab. Oberhalb des Bundes 4o trägt die Welle 26 den
Gewindezapfen 42. Mit diesem ist der in seinem unteren Teil mit Innengewinde versehene
Zapfen q.3 verschraubt, der teilweise von der Hülse 44 umgeben ist. Zwischen Zapfen
43 und Hülse 44 ist die Druckfeder 4.5 gespannt, die bestrebt ist, die Hülse 44
vom Zapfen 43 abzuschieben. Begrenzt wird diese Bewegungsmöglichkeit durch den in
den Zapfen 43 eingesetzten und in dem Schlitz 46 der Hülse 44 spielenden
Anschlag 47. Dieser kann in verschiedene am Zapfen 43 in unterschiedlicher Höhe
angeordnete Bohrungen gesteckt werden, um so die Höchststellung der Hülse 44 zu
verändern. Die Hülse 44 trägt an ihrem oberen Ende den Zapfen 48, auf dem der Sicherungsknopf
49 aufgesetzt ist. Dieser Teil der Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß
in den Zapfen 48 mehrere Rillen eingedreht sind, wodurch dann der Knopf 49 entbehrlich
wird.
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Die in Abb. 3 beschriebene Vorrichtung wird z. B. dann verwendet,
wenn das zu bördelnde Werkstück noch keine Öffnungen aufweist. In diesem Falle wird
auf den Werkzeugkopf k außer den Bördelrollen ein Ausschneidmesser so angeordnet,
daß dessen Schneidkante z. B. 3 mm höher liegt als derjeni@ge Punkt der Bördelrollen,
der mit dem aufzustellenden Rand zuerst in Berührung gelangt. Das Werkstück a wird
beim Einlegen in die Einspannvorrichtung gleichzeitig
mit einer
dem Zapfendurchmesser 48 entsprechenden Bohrung über diesen gesteckt und in dieser
Lage durch den Knopf 49 gesichert. Hierbei kann die Grundstellung der Mittenw eile
26 derart sein, daß die Hülse 44 bereits ihre höchste Stellung einnimmt oder daß
ihr noch ein gewisses Bewegungsspiel nach oben verbleibt. Bei der nun durch Aufwärtsbewegen
des Werkzeugkopfes 1a erfolgenden Bearbeitung des Werkstückes a greift an diesem
zuerst das Ausschneidmesser an, das im Verlauf der weiteren Aufwärtsbewegung des
Werkzeugkopfes h ein rundes Mittelteil im Werkstück a ausschneidet. Sobald Mittelteil
und Werkstück voneinander getrennt sind, wird das Mittelteil unter der Wirkung der
Druckfeder 45 von der Hülse 44 emporgehoben. Zapfen 48 und Knopf 49 oder der mit
Rillen versehene Zapfen 48 allein verhindern das vorzeitige Abheben des Mittelstückes
nach dem Ausschneiden durch das weiter umlaufende Trennmesser. Die restliche Aufwärtsbewegung
des ausgeschnittenen Mittelstückes so weit, daß mit diesem die Bördelrollen auch
in ihrer Höchststellung, d. h. nach vollständig gebördeltem Rand, nicht in Eingriff
gelangen können, erfolgt durch Anheben der Mittenwelle 26 vom Fußhebel 34 aus. Nach
dem Ausschneiden des Mittelstückes wird der Werkzeugkopf k weiter aufwärts bewegt,
wobei die Bördelrollen mit dem Werkstückrand in Berührung kommen, diesen nach oben
verformen, aufweiten und schließlich vollständig aufstellen. Darauf wird der Werkzeugkopf
k in seine untere Ausgangsstellung zurückgeführt. Nach Öffnen der Einspannvorrichtung
wird das Werkstück a herausgenommen und das Mittelstück, das in Abb. 3 als einen
Teil des Werkstückes bildend gleichfalls mit a bezeichnet ist, gegebenenfalls nach
Abziehen des Knopfes 49 von der Hülse 44, entfernt.
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Diese Vorrichtung kann entsprechend den verschiedenen Betriebsbedingungen,
wie Stärke und Abmessungen des Werkstückes, Höhe des aufzustellenden Randes usw.,
in verschiedener Hinsicht abgeändert werden. So ist es z. B. möglich, den die Hülse
44 tragenden Zapfen 43 nicht auf die Mittenwelle 26, sondern auf einen dem Teil
4.2 entsprechenden Zapfen des Werkzeugkopfes k selbst aufzuschrauben. Über den Zapfen
43 wird unter Einlegung der Druckfeder 45 wieder die in ihrer Aufwärtsbewegung,
z. B. durch den Anschlag 47, begrenzte Hülse 44 gesteckt, die mit dem Zapfen 48
in eine entsprechende Bohrung des Werkstückes a eingreift. In diesem Falle erfolgt
die Entfernung des ausgeschnittenen Mittelstückes aus dem Bereich der Bördelrollen
voll selbsttätig und ausschließlich unter dem Einfluß der Druckfeder 4.5. Daß hierbei
das ausgeschnittene und abgehobene Mittelstück nach dessen Abtrennung vom Werkstück
ca an der Umlaufsbewegung des Werkzeugkopfes h teilnehmen kann, ist, ebenso wie
der Umstand, daß die Hülse 44 mit ihrer an der Unterseite des Werkstückes a anliegenden
Ringfläche auf diesem gleitet, auf die Güte des herzustellenden Flansches ohne Einfluß.
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Die Hülse 44. kann gleichfalls beliebig ausgebildet sein, z. B. an
ihrem oberen Ende einen breiteren Rand zur völligen Unterstützung des Werkstückes
a tragen.
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Die Ausstattung einer Blechformvorrichtung, z. B. einer Bördelvorrichtung
nach der Patentschrift 694o39, mit dem vorbeschriebenen Halter ermöglicht erstmalig,
in einem Arbeitsgang in das Werkstück eine Öffnung zu schneiden und unmittelbar
hieran anschließend, d. h. in der gleichen Aufspannung des Werkstückes, einen Bördel
aufzustellen. Ohne Anwendung dieses sogenannten Ausschnittfängers ist jeweils noch
ein vorhergehender Arbeitsgang erforderlich, in dem das Mittelstück aus dem vollen
Werkstück herausgeschnitten oder herausgestanzt werden muß. Die erfindungsgemäße
Halte-, vorrichtung in ihrer Anwendung zum Führen des Mittelstückes ermöglicht jedoch
nicht nur den Ablauf des Schneid- und Bördelvorganges in einer einzigen Aufspannung
des Werkstückes, sondern sichert vor allem das ausgetrennte Mittelstück vor unüberwachbaren
Eigenbewegungen.
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Abb. 4 zeigt eine weitere Ausführungsforen der Erfindung. Hierbei
erfolgt die Aufwärtsbewegung der Mittenwelle 26 durch einen von Druckwasser beaufschlagten
Kolben. Der am Maschinengestell i verschraubte Bügel 55, der ebenso wie bei der
Ausführungsform nach Abb. i und 2 gleichzeitig die Führungsstangen 28 hält, die
jedoch, um die Deutlichkeit der Darstellung nicht zu beeinträchtigen, in Abb.4 nicht
dargestellt sind, trägt den Zylinder 56. Dieser weist eine Druckflüssigkeitsein-
und austrittsöffnung 57, der Zylinderdeckel 58 eine entsprechende Öffnung 59 auf.
In dem Zylinder 56 ist der Kolben 6o geführt, der über die Stange 61 und das Druckstück
62 von unten auf das Ouerstück 27 und damit auf die Mittenwelle 26 im Sinn
einer Aufwärtsbewegung wirkt, wenn durch die Öffnung 59 Druckwasser zugeführt wird.
Die Abwärtsbewegung der Teile 6o, 61, 62 einerseits und 27, 26 andererseits erfolgt
unabhängig voneinander, und zwar unter der Wirkung von durch die Öffnung 57 zugeführtem
Druckwasser in dem einen Falle und des Eigengewichts in dem anderen Falle. Jedoch
kann die Anordnung auch so getroffen werden, daß die Kolbenstange 61 oder das
Druckstück
62 mit dem Querstück 27 starr verbunden ist, so daß die Auf- und Abwärtsbewegung
der Mittenwelle 26 ausschließlich von der Druckmittelbeaufschlagung des Kolbens
6o abhängig ist. Die Bewegung des Kolbens 6o erfolgt in an sich bekannter Weise
durch Steuerung der Druckmittelzu- und -abfuhr. An Stelle von Druckwasser kann auch
Druckluft verwendet werden. Erfindungsgemäß steht die Mittenwelle 26 in Verbindung
mit der Verstellvorrichtung nach Abb. 2 (Fußhebel 34 usw.), wodurch eine vielseitige
Bedienungsmöglichkeit erreicht wird. Die Fußtrittverstellung nach Abb. 2 kann bei
der Ausführungsform nach Abb. 4 jedoch auch dann verwendet werden, wenn, wie erwähnt
wurde, die Mittenwelle 26 in verschiedenen Richtungen von dem Kolben 6o zwangsläufig
mitgenommen wird., Die Vorrichtung nach Abb. 4 wird z. B. angewendet beim Ausführen
der durch Abb. 3 erläuterten Arbeitsgänge. Ferner kann die Ausführungsform nach
Abb.4 auch so benutzt werden, daß der Kolben 6o und damit die Mittenwelle 26 eine
mittlere Stellung einnehmen, dabei arbeitet dann der Kolben 6o im Sinn der in der
Ziehtechnik verwendeten hydraulischen oder pneumatischen Prellvorrichtungen als
nachgiebiger Puffer. Hierbei kann die den Kolben 6o und die Mittenwelle 26 in ihrer
Lage haltende Druckkraft so groß sein, daß sie einer auf sie wirkenden Gegenkraft
während des gesamten Arbeitsvorganges das Gleichgewicht hält oder aber von dieser
Gegenkraft überwunden wird; dann muß der Kolben 6o und die Mittenwelle 26 in Richtung
der größeren Kraft eine Abwärts- oder Aufwärtsbewegung ausführen. In dem Falle,
wo die Verstellvorrichtung nach Abb. 4 in ihrer Wirkung mit derjenigen einer Prellvorrichtung
vergleichbar ist, kann an Stelle eines nachgiebigen Flüssigkeits-oder Luftpolsters
auch eine in der Ziehtechnik gleichfalls bekannte Drück- oder Zugfeder vorgesehen
werden.
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Abb. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei der
der Halter auf der dem Werkzeugkopf abgekehrten Seite des Werkstückes angeordnet
ist. Zum Beispiel kann diese Anordnung Verwendung finden bei einem Ausführungsbeispiel,
bei dem der Bördelkopf von oben her in das zu bearbeitende Werkstück eindringt.
Auf der diesem abgekehrten Seite ist dann der als Stange 63 ausgebildete Halter
gemäß der Erfindung angeordnet. Abb. 5 zeigt lediglich in Seitenansicht den zum
Verständnis der Erfindung erforderlichen unteren Teil des Maschinengestells i. In
dem Werktisch 64 ist die Stange 63 in axialer Richtung verschiebbar geführt. Das
obere Ende ist jeweils dem Verwendungszweck entsprechend ausgebildet, z. B. so,
wie dies die Abb. 3 zeigt. Das untere Ende steht über zwei Laschen 65 mit einem
dreiarmigen Hebel 66, der durch die Welle 67 im Maschinengestell i schwenkbar
gelagert ist, in Verbindung. An den Arm 68 sind die Laschen 65 angelenkt. Der Arm
69
trägt den Fußhebel 70, und am Arm 71 greift die andererseits am Maschinengestell
i bei 7.2 befestigte Zugfeder 73 an, die bestrebt ist, den dreiarmigen Hebel
66 im Zeigersinn zu verdrehen und damit die Stange 63 in unterster Stellung
zu halten. Durch Niedertreten des Fußhebels 70 wird die Stange 63 gehoben,
so daß die von dieser getragenen weiteren Maschinenteile in ihre Arbeitsstellung
gelangen. Um die Stange 63 in einer beliebigen gehobenen Stellung festzuhalten,
ist noch der H=dhebel 74 vorgesehen, der die Nase 75 trägt, die mit einer der am
Fußhebel 7o ausgebildeten Rasten 76 in Eingriff gebracht werden kann. Die am Handhebel
74 und am Maschinengestell i bei 77 angreifende Zugfeder 78 dient zur Aufrechterhaltung
des Eingriffes zwischen Nase 75 und den Rasten 76.