DE723471C

DE723471C - Vorrichtung zum Belasten von Streckwerken

Info

Publication number: DE723471C
Application number: DEA90724D
Authority: DE
Original assignee: Joh Jacob Rieter und Cie AG
Current assignee: Joh Jacob Rieter und Cie AG
Priority date: 1940-01-15
Filing date: 1940-01-16
Publication date: 1952-08-14
Also published as: BE480049A; US2315813A

Description

Vorrichtung zum Belasten von Streckwerken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Belasten der Druckwalzen von Streckwerken für Spinnmaschinen. Sie bezweckt die leichte Einstellharkeit, Änderung oder Entlastung der Oberwalzenpressung an mehreren oder allen Druckstell-en von einer zentralen Stelle aus unter Ausschaltung der bei Gewichts- und Hebelbelastungen auftretenden Schwingungen oder der unterschiedlichen Spannungwn bei Verwendung von Federelementen.
Es ist bereits bekannt, bei Vorrichtungen zum Belasten von Druckwalzen, z. B. bei Naßpressen und Kaland'ern, an Stelle von Federn hydraulische Druckmittel zu verwenden. Erfindungsgemäß handelt es sich jedoch nicht einfach darum, bei Streckwerken an Stelle von Federn und Gewichten für die Druckwalzenbela tung hydraulische oder pneumatische Druckmittel in Anwendung zu bringen, sondern durch die Art der Anwendung dieser Druckmittel besondere Vorteile in konstruktiver und technischer Hinsicht zu erzielen und eine gleichmäßige und einheitliche, regelbare Belastung und Entlastung mehrerer Druckstellen eines Streckwerkes zu sichern.
Es sind für Streckwerke schon Vorrichtungen bekannt, die zur gemeinsamen Eritlastung von Belastungsgewichten dienen, wobei unter den Gewichten angeordnete Ex7ente:rseheiben durch eine gemeinsame Welle gesteuert werden. Auch ist es bei Streckwerken nicht mehr neu, die Durchzugswalzen zusätzlich mit Gewichtshebeln zu belasten, die zwecks einheitlicher Regelung der Belastung sämtlich von einer Stelle aus gesteuert werden können. Durch diese bekannten Ausführungen wird jedoch nicht die Einwirkung der Eigcnseli-,vingungen der Belastungs-oder der Maschine ausgeschaltet und keine überall gleichmäßige Druckwalzc nüelastung erreicht.
Gemäß der Erfindung werden diese Mängel behoben, indem für die Belastung der Druckwalzen an mehreren oder allen Streckfeldeni einer Maschinenseite ein einziges unter regelbaren Druck gesetztes pneumatisches oder liydraulisclies 'Mittel vorgesehen ist. Durch die Verwendung Hydraulischer oder pneumatischer 1-Iittel für die Belastung wird jeder Einfluß von Schwingungen vermieden. Ferner erübrigt sich eine besondere umständliche Vorrichtung zur Entlastung, da die Ausschalturig des Walzendruckes durch Herab setzen oder Aufheben des hydraulischen oder pneumatischen Druckes selbst erfolgt. Außerdem erzielt man eine bedeutende Materialersparnis und damit eine Verringerung des Anschaffungspreises bzw. des Gewichtes der Maschine. Es läßt sich ferner bei allen Druckstellen der :Maschine bequem ,und in einfacher VG7eise eine gleichmäßige Druckverteilung erreichen. Derartige Maschinen können auch Bedeutend besser in Gebäuden von leichterer Bauart untergebracht werden. Hauptvorteil ist aber, daß sich an der ganzen Maschirie der Druck sehr leicht ändern und den Spinnverhältnissen anpassen läßt. Die Vorrichtung wird zweckmäßig so ausgeführt, indem in ein Rohr ein unter pneumatischem oder hydraulischem Druck stehender Schlauch eingeführt wird, der auf innerhalb des Rohres angeordnete Druckplatten einwirkt und über Hebel mit den Belastungssätteiln in Verbindung steht. Das Rohr kann zugleich als Träger für die Ob°rwalzenhalter ausgebildet sein. Jede Druckplatte besitzt einen Ansatz, der aus dem Rohr Herausragt und der sich in einer Kimme auf die Schlitzwand abstützt. Der Ansatz nimmt auf dem anderen En& einen Belastungshebel auf und schwingt ihn. um die Schlitzwand als Drehpunkt. An Stelle des Schlauches und der Druckplatten können aber auch pneumatisch oder hydraulisch gesteuerte Kolben benutzt werden.
Die Zeichnung stellt beispielsweise die Mittel für die Ausführung einer solchen Vorrichtung dar.
Fig. i zeigt einen Schnitt durch das Streckwerk einer Spinnmaschine mit den für die Druckübertragung vorgesehenen .Mitteln in Seitenansicht und teilweise im Schnitt.
Fig. :2 den entsprechenden Grundriß des Streckwerkes.
Im Stanzenschlitten i ist hinten der Triiger 2 für die Oberwalzenhalter 3 in Form eines Rohres angebracht. In den Rohr 2 befindet sich ein Schlauch d., der sich über eine ganze Maschinenseite oder je nach Bedarf über eine Mehrzahl von Druckstellen erstreckt. Das Rohr weist unten an jeder Druckstelle Schlitze 5 auf, durch die Druckplatten 6 eingeführt sind, welche gegen den Schlauch ,I anliegen. Die Druckplatten 6 tragen unten ein Auge- 7 und stützen sich mit einer Kitnme 8 auf die eine Seite des Rohrschlitzes ab. In dem Auge 7 ist ein Belastungsliebel 9 befestigt, der vorn auf den Sattel io einwirkt. Der Sattel io läßt zwei Rasten erkennen, die auf den Oberwalzen i i und 12 aufliegen. In das Ende des Rohres 2 führt die Druckleitung 13, welche mit dem Schlauch .4 durch ein Ventil 14 verbunden ist.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Der Schlauch 4. wird durch die Druckleitung 13 mit Hilfe des Ventils 14 unter Druck gesetzt, dessen Höhe der gewünschten Pressung auf die Oberwalzen ii und. 12 angepaßt wird. Der Druck breitet sich nach bekannten physikalischen Grundsätzen im ganzen Schlauch gleichmäßig aus und überträgt sich auf die Druckplatten 6. Jede Druckplatte schwingt um die Kimme 8 als Drehpunkt im Gegenzeigersinn aus und nimmt dabei das Auge 7 und den Belastungshebel 9 mit. Infolgedessen wird auf den Sattel io und, damit auf die Oberwalzen ii und 12 der Druck übertragen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Belasten der Druckwalzen von Streckwerken für Spintimaschine:n, dadurch gekennzeichnet, daß für die Belastung der Druckwalzen an mehreren oder allen Streckfeldern einer Maschinenseite ein einziges unter regelbaren Druck gesetztes pneumatisches oder hydraulisches Mittel vorgesehen ist. Vorrichtung nach Anspruch i. dadurch geleniizeiclinet, daß ir_ einem Rohr (2) ein pneumatisch oder hydraulisch unter Druck gesetzter dehnbarer Schlauch (.I) sowie eine Anzahl dagegen liegender Druckplatten (6) vorgesehen sind, die über Hebel (9) mit den Druckwalzensätteln (i6) verbunden sind. 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) für die Oberwal:zenlialter (3) als Rohr zur Aufnahme des Druck- Sehlauches (4) und der Druckplatten (6) ausgebildet ist. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Druckplatte (6) mit einem durch einen Schlitz (5) des Rohres (2) greifenden Ansatz versehen ist, an, dem eine zur Lagerung auf einer Längskante des Schlitzes dienende Kimme (8), ferner ein Auge (7) zur Aufnahme des Belastungshebelis (9) vorgesehen ist. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Schlauches (4) mit Druckplatten, (6) pneumatisch oder hydraulisch gesteuerte-- Kolben vorgesehen sind. Zur Abgrenz.ung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden Deutsche Patentschriften Nr. 452 38=, 589 024; USA.-Patentschrift Nr. 639 882.