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Verfahren und Abrollscheider zur Aufbereitung von Steinkohle u. dgl.
Beim Fördern von Kohle ist es bekannt, daß bei der Füllung von Behältern oder Lagerräumen
aus größerer Höhe, beispielsweise beim Beschicken von Kohlenvorratstürmen, oft die
unliebsame Erscheinung auftritt, daß sich die Kohle entmischt, d. h. daß sich die
gröberen Stücke von der Feinkohle trennen. Hierbei rollen die gröberen Stücke nach
außen, während die Feinkohle innen liegenbleibt. Es ist dies auf das höhere Raumgewicht
der groben Stücke zurückzuführen, weil diese schon im Fallen aus größerer Höhe nach
außen geraten und durch ihr höheres Gewicht weiterfliegen und sich dadurch von der
Feinkohle absondern. Denselben Vorgang hat man auch beim Aufwerfen von Kies in Haufen
festgestellt und ferner beobachtet, daß dabei nicht nur eine Trennung nach der Korngröße,
sondern auch nach der Wichte und der Form des Gutes erfolgt. Diese. Erscheinung
soll nun gemäß der Erfindung in der Kohleaufbereitung für das Trennen von Kohle
und Schiefer (Berge) auf einem neuartigen drehbaren Schüttkegel in einem fortlaufenden
Arbeitsstrom ausgenutzt werden, wobei die voneinander getrennten Bestandteile fortlaufend
während ihrer Drehbewegung abgeführt werden.
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Die in den Kohlengruben geförderte Kohle ist bekanntlich keine reine
Kohle, sondern ein unregelmäßiges. Gemisch von Kohlen- und Schieferstücken, so daß
die Schieferstücke unbedingt daraus entfernt werden müssen.
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Gemäß der Erfindung soll die Trennung von Kohle und Schiefer durch
die einfache Fallwirkung erreicht werden, wie dies zu Anfang erläutert wurde. Es
ist- hierzu erforderlich, aus der Förderkohle, wie bisher,gdie Feinkohle von etwa
o bis 5 mm Korn abzuziehen und die Grobkohle dann in eine größere Anzahl Sorten
zu trennen. Diese Grobkohlensorten müssen möglichst gleichartig sein, d. h. die
einzelnen Sorten werden vorteilhaft in der Größenordnung nicht sehr umfangreich
gewählt, damit sich der Gewichtsunterschied -iwischen den Kohlen- und Schieferstücken
auswirken kann. Es werden deshalb beispielsweise folgende Sortengrößen vorgeschlagen:
5 bis 8, 8 bis 12, 12 bis 18, 18 bis
25, 25 bis 35, 35 bis 50, 5o
bis 7o nIm. Selbstverständlich können auch andere Größen gewählt «erden. Diese Sorten
werden auf einfachen Sieben, Siebtrommeln, Zittersieben o. dgl. Klassiervorrichtungen
erzeugt und werden dann jede für sich auf einem Förderband aufgefangen und mit diesem
über je eine Bunkertasche gefördert und hier abgeworfen. Das Abwerfen der Kohle
erfolgt aus einer bestimmten Höhe, und zwar so, daß der Kohlenstrom auf einen SchÜttkebel
aufprallt, auf dem dann die oben beschriebene Trennung zwischen den Kohlen und Schieferstücken
erfolgt. Die Schieferstücke rollen durch ihre größere Schwere nach außen, rollen
an der schrägen Böschung des Schüttkegels nach unten und bleiben dort liegen, von
wo sie dauernd entfernt werden. Der Schüttkegel muß so beschaffen sein, daß die
leichteren Kohlenstücke oben auf dem Schüttkegel liegenbleiben. Zu diesem Zweck
wird die Kohle laufend aus der Mitte des Schüttkegels abgezogen, derart, daß sich
oben an der Spitze eine leichte Abstumpfung bildet, damit stets genügend Platz für
die Lagerung der Kohle vorhanden ist. Es soll also dadurch der Kohle die Möglichkeit
genommen werden, ebenfalls nach unten zu rollen. Aus diesem Grunde wird also die
Kohle dauernd aus der Mitte des Schüttkegels abgezogen, wodurch dann oben laufend
Platz für die Aufnahme neuer Kohle geschaffen wird.
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Der Abrollscheider, auf dem der Kegel aufgeschüttet wird, wird als
Drehtisch ausgebildet, um die Schieferstücke immer an bestimmter Stelle abzunehmen
und laufend fortzuschaffen. Die in der Mitte abgezogene Kohle fällt am besten unmittelbar
in einen darunterliegenden Kohlenbunker. Je nach den Absatzverhältnissen können
auch mehrere der obengenannten Körnungen später wieder zusammengeführt werden, um
eine geringere Anzahl Verkaufserzeugnisse zu erhalten.
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Es sind bereits Scheideverfahren bekanntgeworden, bei denen das Gut
auf geneigte ebene Flächen aufgegeben wird, die meistens rutschenartig ausgebildet
sind. Diese Einrichtungen beruhen aber auf einer ganz andersartigen Arbeitsweise,
so daß eine Vergleichsmöglichkeit mit der neuen Einrichtung nicht besteht. Bei einer
bekannten Einrichtung werden beispielsweise ruhende geneigte und ebene Flächen mit
Überspringungsspalt benutzt, wobei das Gut in einem dünnen Gutstrom aufgegeben werden
muß. Auch bei der Einrichtung nach der französischen Patentschrift 786 442 soll
die Trennung innerhalb einer geneigt liegenden festen Rutsche erfolgen, und zwar
im Gegensatz zu der oben erwähnten Einrichtung in einem geschlossenen Gutstrom.
Auch hier erfolgt also die Trennung auf einer ruhenden Böschung, indem sich die
spezifisch leichteren und gröberen Teile in den oberen Schichten ansammeln und die
spezifisch schwereren Teile sich in den tieferen Schichten fortbewegen, und die
Arbeitsweise ist deshalb vollkommen abweichend von derjenigen der neuen Einrichtung,
bei welcher die Trennung des Gutes durch Stoß- und Fallwirkung auf dem oberen Teil
eines drehbaren Schüttkegels ganz gesetzmäßig erfolgt.
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Ferner ist die Trennung von Kohlen und Bergen in einem Schüttkegel
auf einem feststehenden kegeligen Teller, über den das Gut aus einer an der Spitze
des Kegels befindlichen Aufgabevorrichtung in dicker Schicht herabrutscht, bekannt.
Hierbei wird die Gutschicht durch Zitterbewegungen des Kegels durch ein kührwerk,
durch Luftströme o. dgl. aufgerührt, so daß sich die spezifisch schweren Bestandteile
unmittelbar auf dem Kegel ansammeln und am Ende des Kegels ausgetragen werden, während
die Kohlen sich an der Oberfläche der Gutschicht zum Austrag fortbewegen (amerikanische
Patentschrift 1695 36g). Bei dieser Einrichtung werden lediglich kegelige,
feste Auffangteller benutzt, denen das Gut durch eine Leitrutsche zugeführt wird.
Eine Fallkraft im Sinne der Erfindung, die die Trennung des Gutes einleitet und
herbeiführt, ist also auch hier nicht vorhanden.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausübung des
neuen Verfahrens in Abb. i im Querschnitt und in Abb. 2 im Grundriß dargestellt.
Es bezeichnet a das Zuführungsband, b den Schüttkegel, c den runden Drehtisch für
die Aufnahme des Schüttkegels, d die hohle Stützachse für den Drehtisch, e das Verlängerungsstück
dazu, das in den Schüttkegel hineinragt, f die Abschlußklappe dazu, g den Abstreifer
für Schiefer, 1a die Antriebswelle für den Drehtisch und i das Förderband
für die Abbeförderung des vom Schüttkegel entnommenen Schiefers.