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Einschaltrutschenstoß mit Siebeinrichtung Die mit der Kohle über Tage
geförderten Schieferstücke belasten heute die Aufbereitungsanlage außerordentlich
und setzen außerdem den Gütegrad der Kohle herab, da der Schiefer in Setzmaschinen
infolge des geringen Unterschieds der spezifischen Gewichte zwischen Kohle und Schiefer
nicht auszufällen ist. Man ist zwar in Erkennung dieses Umstandes dazu übergegangen,
über Tage die Aufbereitung zur Erzielung größerer Kohlenreinheit in der Weise durchzuführen,
daß die unreine Kohle, nachdem sie die Wäsche passiert hat, auch über Siebrätter
geführt wird, wodurch die Schieferstücke nach ihrer Gestalt erfaßt und aus der Kohle
ausgeschieden werden. Eine einwandfreie Ausfällung ist hier nicht immer zu erzielen,
auch wird die Belastung der Fördermittel usw. von der Gewinnung bis zur Aufbereitung
dadurch nicht aufgehoben. Wie hoch diese Belastung ist, geht daraus hervor, daß
trotz Ausklaubens die Menge des in der Korngröße von über 2o mm auszufällenden Schiefers
immer noch etwa 5 % der Gesamtmenge betragen kann.
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Nach der Erfindung soll nun das Ausfällen des Schiefers schon in der
Grube erfolgen, und zwar selbsttätig. Man hat schon vorgeschlagen, durch Ausbildung
von Teilen der Rutsche als Siebe das Feingut von den Stücken zu scheiden, um die
in der Kohle enthaltenen Berge schon in der Grube ausklauben zu können, doch ist
dabei immer noch besondere Wartung, das Ausklauben, nötig. Da indessen die Schieferstücke
sich hauptsächlich in Magerkohlen finden und in der Grube höchstens an ihrer dünnplattigen
Gestalt erkannt werden können, kann auch ein solches Ausklauben, abgesehen von der
damit zu leistenden Sonderarbeit, in der Grube nicht genügen, um die Schieferstücke
restlos auszuscheiden. Nach der Erfindung wird nun gerade auf der Form der Schieferstücke
aufgebaut und die Gestaltung der Ausfällrutsche dementsprechend vorgenommen. In
dieser Rutsche wird das Feingut bis zu einer gewissen Korngröße von dem Stückgut
getrennt und dieses über ein Stufensieb weitergeführt, über dem die plattigen Schieferstücke
aufgerichtet und durch die Schlitze des Siebes einem Austrag zugeführt werden. Da
der größte Teil der schieferigen Bestandteile, soweit sie ausgeschieden werden können,
in der Korngröße etwa zwischen 20 und 8o mm liegt, besteht die Möglichkeit, gerade
innerhalb dieses Korns die Schieferstücke restlos auszuscheiden. Größeres Korn und
Platten werden meist sowieso erkannt und ausgeschieden bzw. können ausgeklaubt werden.
Das kleinere Korn wird von vornherein und, soweit es noch über das Stufensieb gelangt,
durch ein Zwischensieb in die W eiterleitrutsche geführt, mit der nachher wieder
hinzukommenden Stückkohle vereinigt
und an der Ladestelle ausgetragen.
Naturgemäß ist die Aüsfällrutsche so aufgebaut, daß sie an beliebiger Stelle des
Kutschenstrangs eingeschaltet werden kann. Zweckmäßig erfolgt ihre Einordnung aber
so, daß sie hinter die zu erwartende letzte Aufgabestelle, aber noch vor die Austragstelle
kommt. Die Anpassung an die Bauhöhe der Rutsche am Einlauf und am Auslauf kann auf
übliche Weise erfolgen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht. Abb. i ist ein
Längsschnitt, Abb. a ein Grundriß des gemäß der Erfindung aufgebauten Ausfällrutschenstoßes;
Abb. 3 ist ein Querschnitt und zeigt den Aufbau des Ausfällsiebes.
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Zwischen dem Zubringerutschenstoß a und dem Aufnahmestoß b wird die
nach der Erfindung ausgestaltete Ausfällrutsche c eingeschaltet. Das Gut gelangt
vom Stoß a in der Ausfällrutsche c zunächst auf das Sieb d, über dem es nach Feinkohle
und Stückkohle zerlegt wird. Das Feinkorn fällt über die schräge Wand
e auf den Boden f und wandert hier zum Aufnahmestoß b. Die über dein
Sieb d verbliebenen großen Stücke gelangen zunächst zu dem Stufensieb g, dessen
einzelne Stufen h aus dachartigen Stäben usw. i
gebildet werden, die an den
Dachenden Schlitze k zwischen sich frei lassen. Der Verlauf der Dachstäbe i kann
so sein, daß die Dachhöhe vom Einlauf zum Auslauf zunimmt. Durch diese Form der
Stäbe usw. i werden die plattigen Schieferstücke beim Überrutschen des Stufensiebes
aufgerichtet und fallen durch die Schlitze k, die dem Auslauf zu, ebenfalls dem
auszufällenden Korn angepaßt, sich erweitern. Durch das Stufensieb g wird die Stückkohle
unter ständigem Wenden durch die Rüttelbewegungen der Rutsche gezwungen, sich nach
ihrer Gestalt zu ordnen, so daß die plattigen Schieferstücke unbedingt ausgefällt
werden. Feinkorn, das noch mitgerissen wurde, kann ebenfalls durch die Schlitze
k treten, und dieses Mischgut gelangt nun auf einen Zwischenboden 1, der ebenfalls
als Sieb ausgebildet ist, so daß das Feinkorn auch hier nochmals Ausscheidungsgelegenheit
hat und auf den Boden f fallen kann. Die auf den Zwischenboden 1 gefallenen Schieferstücke
wandern ebenfalls in der Förderrichtung voran und werden von einer Wand m aufgehalten
und seitlich durch eine Öffnung n ausgetragen. Die vom Schiefer befreite Stückkohle
wandert währenddessen nach Verlassen des Stufensiebes g über den Auslauf o und fällt
auf das auf dem Boden f ankommende Feingut, um mit diesem gemeinsam über die Aufnahmerutsche
b zum Austrag am Rutschenende zu wandern. Die ausgetragenen Schieferstücke können
unmittelbar in den Versatz gebracht werden und belasten die Förderung nicht weiter.
Da, wie gesagt, die Belastung der Kohle durch die Schieferstücke innerhalb der austragbaren
Korngröße immerhin 5 der Fördermenge ausmachen kann, bildet die Verminderung der
Förderlast, die Verringerung der Aufbereitungskosten und der schon an die erste
Ladestelle gelegte Verfeinerungsgrad der Kohle eine Entlastung der zu leistenden
Arbeit, die sich besonders bei starker Förderung und stark verunreinigter Kohle
günstig auswirkt.
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Bei der Abscheidung flacher Schiefer aus der bereits gewaschenen Kohle
über Tage hat man zwischen der Setzmaschine und dem Vorratsbehälter usw. bereits
Abscheidevorrichtungen eingebaut, bei denen das Gemenge über Vorklassiersiebe, Stufensiebe
und Nachklassiersiebe geführt wurde. Während man hier aber ohne weiteres in der
Lage ist, den verschiedenen Sieben eine solche Neigung zu geben,. daß das zu scheidende
Gemenge ohne Stauung im Fluß bleibt, hat man unter Tage diese Möglichkeit infolge
der oft nicht vorhandenen Neigung und infolge des beschränkten Raumes nicht. Es
ist deshalb nicht ohne weiteres die Verwendung der bekannten Einrichtungen möglich.
Außerdem würden die Stufensiebe dieser über Tage gebräuchlichen Einrichtungen nicht
verwendbar sein, weil sie nicht die für den selbsttätigen Austrag der Schieferstücke
unerläßliche Umschichtung des Gutes während des Übergleitens- des Stufensiebes ermöglichen,
sondern bei wenig Neigung Stauungen veranlassen. Gegenüber den bekannten Stufensieben
mit dachartigen Stäben in parallel verlaufenden Kanten der Stäbe und Schlitze wird
durch die allmählich ansteigende Form der Dachstäbe nach der Erfindung und die sich
in der gleichen Richtung erweiternden Schlitze ein Zwang auf die flachen Schieferstücke
ausgeübt, unter dessen Wirkung die Schiefer aufgerichtet und über die Schlitze ausgetragen
werden. Diese Form des Stufensiebes hat besondere Bedeutung, weil sie auch in wenig
geneigten Schüttelrutschen und bei beschränktem Raum unter Tage wirksam bleibt.