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Einrichtung zur selbständigen Regelung einer Raumheizungsanlage, insbesondere
einer solchen für Eisenbahnfahrzeuge Es ist mitunter erforderlich, ein und denselben
Raum, z. B. ein Eisenbahnabteil, wahlweise mittels Dampf oder auf @elektrischem
Wege zu beheizen. In solchen Fällen hat man für .die Regelung der beiden Beheizungsarten
je seinen besonderen Thermostatsch alter verwendet, so daß die (elektrische Heizung
und die Dampfheizung vollkommen unabhängig voneinander arbeiten. Bei seiner solchen
Anlage ist außer einem ETektromagneten und seinem Thermostatschalter für die Regelung
der Dampfheizung noch ein Relais in der elektrischen Heizleitung 'mit einem weiteren
Thermostaten erforderlich, so daß die An-Lage aus mehreren kostspieligen Geräten
besteht und unübersichtlich im Aufbau ist. Man hat auch schon versucht, die Regelung
der Dampfheiziul,g und der elektrischen Beheizung miteinander zu vereinigen. Man
verwendet hierzu seinen Hauptthermostatschalter, der vermittels seines Umschaltrelais
den Steuerstrom wahlweisse der @elektrischen Anlage bzw. dem Elektromagneten zur
Steuerung des Dampfventils zuleitet. Aber ;auch bei einer solchen Ausführung sind
zwei Thermostate und nicht weniger als drei Relais bzw. Elektromagnete erforderlich.
Der Versuch, den Hauptthermoskatschalter mit seinem Relais zu ersparen, führt bei
bekannten Ausführungen dazu, daß der Stromverbrauch um das Doppelte erhöht wird.
Denn bei eingeschaltetem Thermostatschalter wird stets sowohl der Elektromagnet
zur Steuerung des Dampfventils ,als auch das Relais des H,eizstromkreises zum Ansprechen
gebracht. Ein derartiger Stromverbrauch ist namentlich bei der Beheizung von Eisenbahnwagen
recht störend, wenn sich diese in Bereitstellung befinden und bereits beheizt werden,
dabei aber der Steuerstrom .aus der Batterie entnommen werden muß, da die Lichtmaschine
des Wagens zufolge dessen Nichtbenutzung außer Tätigkeit ist.
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Die Erfindung bezieht sich- auf leine Einrichtung zur selbsttätigen
Regelung einer Raumheizungsanlage, insbesondere einer so1-chen
für
Einsenbahnfahrzeuge, die wahlweise mit :elektrischem Strom oder mit Dampf o. dgl.
oder mit beiden gleichzeitig betrieben wird, durch einen von einem Thermostaten
gesteuerten Strom, der einen das Dampfventil öffnenden Elektromagneten :erregt.
Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, den Eliektromagnet:en zugleich mit dem Dampfventil.
einen Schalter im elektrischen Heizstromkreis verstellen zu lassen, der bei Erregung
des Elektromagneten den Heizstromkreis schließt. Es wird dann der an sich bereits
zur Verstellung des Dampfventils vorhandene Elektromagnet zusätzlich zur Öffnung
und Schließung des elektrischen Heizstromkreises ausgenutzt. Auf diese Weise wird
jedes «.eitere Relais zur Überwachung des Heizstromkreises gespart, wobei gleichzeitig
im entsprechenden Ausmaß der Stromverbrauch sinkt, da im leingeschalteten Zustand
des Thermostatschal,ters stets nur der allein vorhandene Elektromagnet erregt zu
werden braucht.
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Es läßt sich in mannigfacher Weise erreichen, daß der Elektromagnet
gleichzeitig auch einen Schalter im Heizstromkreis ohne Zwischenschaltung weiterer
Relais verstellt. Bei einer selbsttätigen Regelung mit einem Elektromagneten, dessen
Anker mit dem Dampfventil verbunden ist, ergibt sich eine zweck=mäßige Ausführungsform
dadurch, daß der Schalter des Heizstromkreises aus einem im Nebenschluß dem Elektromagneten
zugeordneten weiteren Anker besteht, der in angezogenem Zustand den Heizstromkreis
schließt.
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Der besondere Vorteil der Einrichtung nach der Erfindung ist ihre
überaus große Einfachheit, der geringe Stromverbrauch, die geringe Zahl der ierforderlichen
Leitungen und daher auch die Übersichtlichkeit der Einrichtung.
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Die Zeichnung läßt ein Anwendungsbieispiel des Erfindungsgegenstandes
erkennen, und zwar einen Regler für die Beheizungsanlage eines Eisenbahnwagens.
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In dem Steuerstromkreis a, der durch eine Stromquelle b gespeist wird,
befindet sich der Thermostatschalter c, dessen beim Ausführungsbeispiel verwendeter
Bimetallstreifen d in .erwärmtem Zustand den Steuerstromkreis öffnet. In diesem
befindet sich weiterhin die Spule e eines Elektromagneten f, dessen Solenoidank
erg unmittelbar mit dem Ventillt des Dampfheizrohres i verbunden ist. Bei nicht
erregtem Magneten f ist das Ventil lt geschlossen. Im Nebenschluß ist dem Elektromagneten
ein weiterer Anker j zugeordnet, der beim Ausführungsbeispiel als Klappanker ausgebildet
ist und unmittelbar mit einer Kontaktbrücke h in Verbindung steht. Diese vermag
eine Unterbrechungsstelle in des elektrischen Heizstromkreises tt zu öffnen
und zu schließen. Die Heizstromquelle ist mit o, der Heizkörper mit p bezeichnet.
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Bei der in der Zeichnung veranschaulichten Stellung der Einzelbeile
ist das Dampfheizrohr i geschlossen, der Heizstromkreis n ist geöffnet. Die
Beheizung, sei es auf elektrischem Wege oder mit Dampf, war bisher in Betrieb gewesen,
der erwärmte Thermostatd hatte eben den Steuerstromkreis:a geöffnet und die Erregung
des Elektromagneten/ beseitigt. Das Ventil k war durch das Eigengewicht geschlossen
und die Unterbrechungsstelle m durch eine nicht dargestellte Rückzugfeder des Ankers
i geöffnet worden. Sinkt nunmehr die Temperatur in dem zu beheizenden Raum, so kühlt
sich der Thermo,stat d ab und schließt allmählich wieder den Steuerstromkreis .a,
so daß dann der Elektromagnet f erregt wird. Dadurch wird das Diampfventillt geöffnet
und die Unterbrechungsstellent geschlossen. Ist bei dem Eisenbahnwagen lediglich
die Dampfheizung eingeschaltet, so bewirkt das Schließen der Unterbrechungsstelle
m zufolge Offenstehens eines nicht gezeichneten Hauptschalters noch nicht das Einschalten
des Heizkörpers p, so daß in diesem Fall. lediglich die Dampfheizung in Gang gesetzt
wird. Ist die Dampfheizung abgeschaltet und ist, möglicherweise auf selbsttätigem
Wege, durch einen Hauptschalter der Heizstromkreis tt geschlossen worden, so wird
nunmehr das Abteil elektrisch beheizt. Es ist gleichgültig, welche Beheizungsanla.ge
gerade in Tätigkeit ist, denn stets hat die Einschaltung einer Anlage zufolge Temperatursteigerung
ein Ansprechen dies Thermostaten d zur Folge, der bei der eingestellten Ansprechtemperatur
den Steuerstromkreis a wieder öffnet.
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Der beim Ausführungsbeispiel vorgesehene Nebenschluß durch den Anker
i kann naturgemäß auch anders ausgebildet sein; es ist lediglich notwendig, einen
Luftspalt zwischen dem Elektromagneten und dem Anker vorzusehen, zwecks Anziehens
des Ankers i bei Erregung des Magneten.
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Man kann ferner den Elektromagnetanker durch ein Gestänge verlängern,
das. unmittel- j bar oder .auf dem Wege über einen übertragungshebel auf den Schalter
des elektrischen Heizstromkreises einwirkt. Der bei Elektromagneten mit Solenoidankern
vorgesehene Magnetanker kann z. B. zur Aufnahme des erwähnten Gestänges durchbohrt
sein, wobei zwecks Abdichtung gegen den Austritt von Dampf o. dgl. eine Metallkapsel
(`Vellrohrkapsel) vorzusehen ist; diese kann dann unmittelbar die Unterbrechungskontakte
des Heizstromkreises tragen.
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Die Einrichtung ist naturgemäß nicht nur
brauchbar,
wenn .eine Dampf-,oder elektrische Heizung vorgesehen ist, @es können auch beide
Beheizungsarten gleichzeitig wirksam sein. Die Erfindung ist übrigens nicht auf
die Überwachung der Temperatur in Eisenbahnwagen beschränkt. Gedacht sei z. B. an
die die Beheizung von Räumen seiner größeren Industrieanlage, die. elektrischen
Strom und auch Dampf zur Beheizung zur Verfügung hat. Wenn am 'Tage der elektrische
Stromverbrauch verhältnismäßig gering ist, da jegliche Beleuchtung fehlt,
so, wird zur Ersparnis von Dampf lediglich die elektrische B:ehei-_ zung ;eingestellt
sein, andererseits wird während der Nachtstunden bei erhöhtem Stromverbrauch lediglich
die Dampfheizung in Betrieb gesetzt werden, um einen Spitzenausgleich zu erzielen.
Zu anderen Zeiten mag es zweckmäßig sein, beide Beheizungsarten gleichzeitig anzuwenden.
In jedem Fall gelingt .es mittels eines einzigen Thermost.at-,schalters c und .eines
einzigen Elektromagneten f, die Temperatur des beheizten Raumes zu überwachen.