DE721084C - Verfahren zur Zerlegung von Kohlenwasserstoffoelen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Zerlegung von Kohlenwasserstoffölen Die Erfindung bezieht .sich auf ein Verfahren zur Zerlegung - und Reinigung von Kohlenwasserstoffölen: Gemäß der Erfindung werden die Kohlenwasserstofföle bei etwa -ro bis -+30° mit flüssigen Animoniakaten von Phenol oder Phenolderivaten, z. B. Salizylsäure, behandelt. Durch Zuleitung von gusförmi:geriAinmoniak bis zur Verflüssigung können die- gewünschten Komplexverbindungen in. einfachster Weise her= gestellt werden.
• Das: Verhältnis zwischen Lösungsmittelmenge und zu verarbeitendem Ausgangsöl muß der jeweiligen Zusammensetzung des Rohmaterials bzw. dem gewünschten Reinheits- oder Zerlegungsgrad angepaßt Nverden.
• Als technische Kohlenwasserstoffgemische, die finit derartigen Aminoniakaten gereinigt oder selektiv . zerlegt werden 'können, kommen in Irrage: Erdöle, flüssige Schwel- und Kohlendestillationshrodukte sowie Spalt- und? Hydrie röle.

  Mit der bekannten Zerlegung von Schmier-

  ölen mit Phenol als selektivem Lösungsmittel

  haben- die beanspruchten Ammoniakate nicht

  nur die Selektivität des Phenols gemeinsam

  sondern übertreffen das Phenol in dieser

  I-igenschaft. Ein weiterer Vorteil des Am-

  moniakatverfahrens besteht darin, daß eir

  plienolfreies Raffinat erhalten wird, wä hrenc

  bei der Zerlegung - finit Phenol das R affinai

  noch iö bis i; % Phenol zurückhält. Eil

  Nachteil des Phenolverfahrens ist ferner, daf

  die Abscheidung von Iaffinat in vielen hä l-

  len erst durch Zusatz \-on ä bis io°/o Wasser

  zuniPlienöl erzielt wird. Dies wäßrigePlieno

  ergibt jedoch ein weniger gutes Raffinat ala

  bei Verwendung von wasserfreiem Phenol

  Die Zerlegung von Schmierölen erforder

  nach <lein Aninioniakatverfahren ini allre-

  meinen weniger Lösungsmittel als das he

  kannte Phenolverfahren. Bei diesem werdet

  z. B. bei der Raffination von ioo'Ceilci-

  Schinierölen gewöhnlich i5o°/" Phenol -:ingc.

  wandt, während an Phenolamnioniakat für das gleiche ü1 ioo°/o genügen, um dieselbe oder bessere selektive Wirkung zu erzielen. Gegenüber der Behandlung mit fliissigemAntnioniak hat (las Phenolammoniakatverfahren den Vorteil, daß ohne wesentliche Druckanwendung (etwa 2 bis 5 kg/cin=) üci Zimn;ertemperatur oder etwas erniedrigter Temperatur (etwa -1o bis -E-30°) gearbeitet werden kann.
• Außer dieser selektiven Zerlegung tritt auch eine erhebliche reinigende Wirkung bei Anwendung des netten Verfahrens ein. Einerseits werden die in den behandelten Rohölen vorhandenen Schwefelverbindungen (Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff- u. dgl.) und andererseits solche Verbindung ausgewaschen, die beim Lagern eine Verharzung hervorrufen. Es ergibt sich dabei der große Vorteil, daß die übliche mit großen Verlusten verbundene Säurebehandlung der zu reinigenden Üle fortfallen oder stark eingeschränkt «-erden kann. Aus den nachfolgenden Vergleichsversuchen ,les Beispiels sind die Vorteile der Phenolainmoniakatbehandlung gegenüber dein Plicnolverfahren ersichtlich.
• Beispiel ioo Teile eines Schmieröls, -dessen Eienschaften aus anliegender Tabelle ersichtlich sind, wurden zunächst finit 2ooTeilen Phenol. (las etwa io°/o Wasser enthielt, hei Zimmertemperatur geschüttelt. Der Zusatz von NVasser war erforderlich, um überhaupt eine Schichtenbildung, also eine Scheidung in Raffinat und Extrakt, zu- erzielen. Zum Vergleich wurden dann ioo Teile des gleichen Schinieröls mit iooTeilenPhenolaminoniakat, das etwa i5 °/o Aminonialc enthielt, bei etwa 1o° C behandelt. Die Trennung in Raffinat und Extrakt erfolgte hierbei schnell.
• Die Eigenschaften der bei diesen Vergleichsversuchen erhaltenen Raffinate (s. Tabelle) zeigen die Überlegenheit der Ammoniakatbehandlung.

  Stoff Dichte Viscosität bei Farbe Viscositüts- Richtungs- Viscositrits_ Schwefel-

  '.'eh- öt

  bei 20, C 50' C index konstante Polhölle .m

  Ausgangs-

  schmieröl . . . 0,908 23,5° E 4,5° E dunkel- etwa 40 3,97 2,52 0,48

  undurch-

  sichtig

  mit Phenol

  raffiniert ... 0,89o 20,0° E 1 4,i5° E braunrot etwa 7o 3,83 2,1S 0,22

  mit Phenol-

  ammoniakat

  raffiniert , . . 0,883 z6,2° E ' 4,04' E gelbrot etwa mo 3,52 1,65 0,1S

  i

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Zerlegung von Kohlenwasserstoffölen, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei etwa -io bis -1-3o" mit flüssigen Ammoniakaten von Phenol oder Phenolderiv aten, z. B. Satizylsiiurc, behandelt werden.