DE705448C - Verfahren zur Zerlegung von Gemischen von OElen mit festen Stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Zerlegung von Gemischen von Ölen mit festen Stoffen Es sind schon zahlreiche Vorschläge zur Trennung von 0l-Feststoff-Gemischen gemacht worden. U. a. hat man schon empfohlen, den Gemischen vor der mechanischen Zerlegung saure Stoffe, wie z. B. Schwefelsäure oder saure Salze, oder auch gasförmige Stoffe, wie Schwefeldioxyd oder Kohlensäure, zuzusetzen. Hierdurch wird zwar die nachfolgende mechanische Trennung der öl-Feststoff-Gemische etwas erleichtert, indessen enthält der verbleibende feste Rückstand noch einen wesentlichen Teil des ursprünglich in ihm vorhandenen Öles.
• Es wurde nun gefunden, daß man eine weit bessere Zerlegung der öl-Feststoff-Gemische erzielt, wenn man den Gemischen vor der mechanischen Zerlegung, z. B. durch Zentrifugieren oder Filtrieren, geringe Mengen Borfluorid oder Aluminiumchlorid zusetzt.
• Die zu behandelnden öl-Feststoff-Gemische können verschiedenster Herkunft sein. So kann man nach dem vorliegenden Verfahren mit Vorteil Druckextraktionsprodukte von Kohlen oder Rückstände der Druckhydrierung von Kohlen, insbesondere von Steinkohlen oder jungen Braunkohlen, sowie von Teeren und Mineralölen, ferner staubhaltige Teere und ähnliche Gemische behandeln.
• Man arbeitet z. B. so, daß man Borfluorid durch eine mit feinen Öffnungen versehene Platte, z. B. eine Siebplatte oder eine poröse Platte, in das ,auf etwa 5o bis i 5o', insbesondere 9o bis ioo°, erwärmte Öl-Feststoff-Gemisch einleitet, und zwar so lange, bis das Gemisch etwa o,5 bis 50'o oder mehr des eingeleiteten Borfluorids, bezogen auf das Ausgangsgemisch, aufgenommen hat; alsdann erfolgt bei der genannten Temperatur, zweckmäßig nach kurzer Rührung, die mechanische Zerlegung, und zwar vorteilhaft durch Filtrieren oder Zentrifugieren.
• Aluminiumchlorid kann unmittelbar den zu zerlegenden Stoffen in Mengen bis zu etwa 5 0'o oder mehr zugegeben werden. Die Zerlegung erfolgt alsdann nach inniger Vermischung und gegebenenfalls Erwärmung.
• Das Borfluorid wird am besten in verdünnter Form angewandt; man kann ihm z. B. inerte Gase, wie Stickstoff, in Mengen bis zu etwa Soo,`o zusetzen. Auch dem zu behandelnden Gemisch können vor der Behandlung Verdünnungsmittel zugegeben werden. Als solche verwendet man organische Flüssigkeiten, z. B. ganz oder teilweise hydrierte cyclische Verbindungen, insbesondere Dekahydronaphthalin, oder wasserstoffreiche aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie die durch Reduktion von Kohlenoxyd oder Druckhydrierung von Kohlen, Teeren, Mineralölen unter stark hydrierenden Bedingungen gewonnenen Kohlenwasserstoffe. Diese werden dem zu zerlegenden öl-Feststoff-Gemisch, zweckmäßig in erhitztem Zustand, zugesetzt, damit keineAsphalte ausgefällt werden. Man kann auch aromatische Kohlenivasserstoffe, wie Benzol, oder wasserstoffarme, durch aromatisierendeDruckhydrierung von Teeren oder Mineralölen oder Fraktionen dieser erzeugte Produkte als Verdünnungsmittel verwenden, die nicht in heißem Zustand zugesetzt zu werden brauchen. Beispiel Ein bei der Druckhydrierung von Steinkohlenerhaltenes, über 3z5° siedendes Gemisch von öl und Feststoffen wird mit der gleichen Menge Dekahydronaphthalin verdünnt. Durch diese Mischung wird unter Rühren bei 9o° ein Strom von Borfluorid etwa 1;z Stunde lang hindurchgeleitet. Nach dem Hindurchleiten wird die Mischung noch eine Zeitlang bei der gleichen Temperatur gerührt.
• Die Mischung wird alsdann bei etwa 9o° mit einer Filterleistung von 8oo kg/m2; Std. filtriert.

Claims (1)

1. PATENT ANS PIZUCf1: Verfahren zur Zerlegung von Gemischen von ölen mit Feststoffen, insbesondere den bei der Druckhydrierung von Kohlen, Teeren oder Mineralölen erhaltenen öligen Rückständen oder Druckextraktionsprodukten von Kohlen, dadurch gekennzeichnet, da13 man diese Stoffe vor der mechanischen Zerlegung mit geringen Mengen Borfluorid oder Aluminiumchlorid behandelt.